Dienstags halb zehn in Deutschland

‚Warum rufst du mich jetzt an?‘ fragte ich in den Hörer hinein, wirklich verwirrt. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Und es konnte wirklich nur ein Typ sein, der es wagen konnte, mich am Dienstag (DIENSTAG!!!) um halb zehn anzurufen. Denn auch wenn ich in irgendeiner Frauenzeitschrift schon erfahren hatte, was sich in den letzten Folgen rund um die New Yorker Damen so ereignet, muss ich mir doch auch nochmal in Echt und Farbe anschauen, wie Steve sich vor Schreck die Nase an der Wand blutig haut und dann von Mirandas Lover verarztet wird: Einfach zwei Tampons in die Nase.
‚Ich ruf dich danach an‘ wimmelte ich ihn ab, nur um wenig später von einem weiteren Herren angeklingelt zu werden. ‚Ich dachte, ich meld mich mal wieder‘ sagte er und auch ihn musste ich auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten. ‚Die müssen noch viel lernen‘ dachte ich bei mir und gab mich wieder den Herzschmerz von Carry hin, die sich eben noch darüber freuen konnte, dass Mr. Big weich geworden war. Hach, fast wären Tränen gekullert, und dann war’s schon vorbei.

Tja, natürlich hab ich nicht zurückgerufen, zumindest nicht sofort. Vorher musste ja erst einmal die aktuelle Folge diskutiert werden. Ja, da hagelt es nicht nur positive Kritik! Verarbeitung muss sein. Und das geht nun einmal wirklich nur mit einer Frau!

Altersstarrsinn

Warum werden die Alten alle so? Verbohrt, zickig, ungerecht. Für ihre Umwelt kaum zu ertragen. Tun sie es, damit den anderen der Abschied leichter fällt? Damit sie eher in der Lage sind, loszulassen? Oder wollen sie mit ihrer Sturheit noch ein letztes Mal auf sich aufmerksam machen? Hey, hier bin ich, das müsst ihr halt noch einmal so richtig merken. Deshalb tyrannisiere ich euch ein bisschen. Es ist nicht einfach. Die Krankheit hat ihn verändert.

Schlimm aber auch, wenn der Altersstarrsinn bereits in jüngeren Jahren einsetzt. Beispiel: männlich, ledig, jung. Naja. Nicht im Kopf halt. Verbohrt, in seine eigenen Ideen verliebt, mit einem ungemeinen Drang zur Selbstdarstellung. Arschloch. Klar, sind wir alle irgendwann. Manchmal ist es aber besonders unerträglich.

The weekly Dittsche

Ah ja. Die Klitschkos hat der Uran angesprungen. Deshalb haben die Atomkraft. So wie mit Obelix, damals.

Und damit Ingo nicht so wird wie Karstadt, könnte Dittsche wirklich öfter mal ne Wurst essen. Finde ich.
Ein reiner Vorschlag. Reiner Vorschlag.

Alt wird er

Herr Gottschalk wird alt. Sehr alt. Spricht von Cosma Shiva Hagen und sagt Cosima. Liest die paar Fragen ab, die er seinen Gästen stellt, man merke an, dass es sich eh nur um drei, vier flache Small-talk-Aufhänger handelt. Und dann die Altherrenwitze, das Betatschen der Gäste, der ebenfalls alternde Otto, der niemals ergrauende Udo Jürgens, Sophia Loren.

Trotzdem freu ich mich mal wieder auf die morgige BILD, in der wir dann wahrscheinlich alle ganz genau lesen werden, was das für ein Typ war, der da am Ende laut rumpöbelte. Das alles, während die bezaubernde Alexandra Maria Lara am Seil hing. Zumindest in der BAMS steht heute ja schon eines der wichtigsten Details: Vorbestraft isser. Und „Tu Buße“ hat er gerufen. Wir dürfen gespannt sein.

FILM: Was nützt die Liebe in Gedanken

Ich hatte mir mehr erhofft. Wirklich. Schön anzusehen, aber doch irgendwie langweilig. So langweilig, dass man zwischendrin getrost eine Weile völlig abwesend sein kann und dann sofort wieder rein kommt, in den Film. Ohne irgendwas verpasst zu haben.

Das große Lesen

3. Follett – Die Säulen der Erde
2. Die Bibel
1. Tolkien – Der Herr der Ringe
Schlimm.

(und es hat einen grund, warum bei diesem eintrag nix verlinkt ist.)

Da saßen sie. Lässig. Mitten auf der Straße in ihren Blau- Grünmännern. Mit der Thermoskanne in der Hand. Frühstück. Da muss ich jetzt wohl vorbei. Irgendwie ja doch was fürs Ego, wenn einem eine Horde Männer entgegenstarrt. Doch war ich bereit für die dazugehörigen Proll-Sprüche? ‚Guten Morgen‘ tönte es von rechts. ’20 müsste man nochmal sein‘ von links. ’17 Jahr, blondes…‘. 20? 17? Nee, Jungs. Leicht verschätzt. Danke für die Blumen, aber mit 20 da hättet ihr noch weniger Chancen.

Cocktail

Wer ist eigentlich auf dieses Wort gekommen? Und als ich in Gedanken das Wort übersetzte, kam ich nur auf „Schwanzschwanz“. Was das wieder bedeuten soll. Falsch, meine Liebe, woran du nun schon wieder denkst. Heißt natürlich Hahnenschwanz. Und wer sich jetzt auch fragt, wie diese leckere Bezeichnung zu seinem Namen kommt, der schaut wie ich im Wikipedia nach.
(und schon haben wir oktober.)

Quotenscheiß

< motzmode > Und dann auch noch der Dreck mit der Quote für deutsche Popmusik im Radio. Mannmannmann. Aber eigentlich kann mir das ja egal sein. Wann hör ich schon noch Radio? Früher in Berlin, da hat das ja noch Spaß gemacht. Der Sonntag ging nicht ohne Radio 1 ab 16 Uhr. Die Show Royale war ja fast Pflicht. Gerne hörte ich auch am Abend noch ein bisschen Fritz, wie oft konnte ich vorm Schlafen gehen noch ein bisschen über die lustigen Anrufer lachen. Besonders gern Herrn Kuttner.

Aber sollen sie halt machen. Ist ja schlimm, dass sie selbst nicht daran glauben, dass sich gute ihre Musik bei den Hörern ganz von allein durchsetzt. Wie wär’s eigentlich auch noch mit einer Quote fürs Internet? Oder Lebensmittel? Keinen französischen Senf mehr, es sei denn er wurde in Deutschland hergestellt. Keine Burger mehr, keinen Mozzarella. Kann doch nicht sein, dass immer weniger Menschen Sauerkraut und Schweinebraten essen. Da muss man doch was tun!

Immer wieder

„Jetzt soll sich die Politik einschalten“, sagt die sympathische Moderatorin im ZDF-Frühstücksfernsehen. Ja und alle fordern, dass der Kanzler den Fall zur Chefsache machen soll. Ein Notpaket für den deutschen Einzelhandel müsse geschnürt werden.

Da wird jahrelang nicht reagiert, alles bleibt, wie es ist und wenn dann kein Geld mehr da ist, dann kommt der Staat und hilft ein bisschen aus. Aber dass die Zukunft vielleicht gar nicht mehr in diesen großen Kaufhäusern liegt, liegen kann, zumindest nicht in dieser Form, daran wird nicht gedacht. Hauptsache, alles bleibt, wie es ist. Prima.
(ja, ich weiß, dass da Tausende an Arbeitsplätzen dran hängen.) < / motzmode >