Das große Lesen

3. Follett – Die Säulen der Erde
2. Die Bibel
1. Tolkien – Der Herr der Ringe
Schlimm.

(und es hat einen grund, warum bei diesem eintrag nix verlinkt ist.)

Da saßen sie. Lässig. Mitten auf der Straße in ihren Blau- Grünmännern. Mit der Thermoskanne in der Hand. Frühstück. Da muss ich jetzt wohl vorbei. Irgendwie ja doch was fürs Ego, wenn einem eine Horde Männer entgegenstarrt. Doch war ich bereit für die dazugehörigen Proll-Sprüche? ‚Guten Morgen‘ tönte es von rechts. ’20 müsste man nochmal sein‘ von links. ’17 Jahr, blondes…‘. 20? 17? Nee, Jungs. Leicht verschätzt. Danke für die Blumen, aber mit 20 da hättet ihr noch weniger Chancen.

Cocktail

Wer ist eigentlich auf dieses Wort gekommen? Und als ich in Gedanken das Wort übersetzte, kam ich nur auf „Schwanzschwanz“. Was das wieder bedeuten soll. Falsch, meine Liebe, woran du nun schon wieder denkst. Heißt natürlich Hahnenschwanz. Und wer sich jetzt auch fragt, wie diese leckere Bezeichnung zu seinem Namen kommt, der schaut wie ich im Wikipedia nach.
(und schon haben wir oktober.)

Quotenscheiß

< motzmode > Und dann auch noch der Dreck mit der Quote für deutsche Popmusik im Radio. Mannmannmann. Aber eigentlich kann mir das ja egal sein. Wann hör ich schon noch Radio? Früher in Berlin, da hat das ja noch Spaß gemacht. Der Sonntag ging nicht ohne Radio 1 ab 16 Uhr. Die Show Royale war ja fast Pflicht. Gerne hörte ich auch am Abend noch ein bisschen Fritz, wie oft konnte ich vorm Schlafen gehen noch ein bisschen über die lustigen Anrufer lachen. Besonders gern Herrn Kuttner.

Aber sollen sie halt machen. Ist ja schlimm, dass sie selbst nicht daran glauben, dass sich gute ihre Musik bei den Hörern ganz von allein durchsetzt. Wie wär’s eigentlich auch noch mit einer Quote fürs Internet? Oder Lebensmittel? Keinen französischen Senf mehr, es sei denn er wurde in Deutschland hergestellt. Keine Burger mehr, keinen Mozzarella. Kann doch nicht sein, dass immer weniger Menschen Sauerkraut und Schweinebraten essen. Da muss man doch was tun!

Immer wieder

„Jetzt soll sich die Politik einschalten“, sagt die sympathische Moderatorin im ZDF-Frühstücksfernsehen. Ja und alle fordern, dass der Kanzler den Fall zur Chefsache machen soll. Ein Notpaket für den deutschen Einzelhandel müsse geschnürt werden.

Da wird jahrelang nicht reagiert, alles bleibt, wie es ist und wenn dann kein Geld mehr da ist, dann kommt der Staat und hilft ein bisschen aus. Aber dass die Zukunft vielleicht gar nicht mehr in diesen großen Kaufhäusern liegt, liegen kann, zumindest nicht in dieser Form, daran wird nicht gedacht. Hauptsache, alles bleibt, wie es ist. Prima.
(ja, ich weiß, dass da Tausende an Arbeitsplätzen dran hängen.) < / motzmode >

Treter

Frauen unter sich: Man spricht über die Vor- und Nachteile von Pfennigabsätzen, ist sich darüber einig, dass Keilabsätze wirklich das Unbequemste sind, was die Schuhindustrie jemals einer Frau zugemutet hat, diskutiert, warum man neuerdings darauf wert legt, auch ein bequemes, flaches Paar Schuhe sein Eigen zu nennen. Und dann dieser aufgesetzte Schuhneid: Woher hast du die denn? Meine waren heruntergesetzt. Solche würde ich ja auch gerne haben. Die sind aber niedlich. Niedlich? Gibt es eine Frau, die ein niedliches Paar Schuhe besitzen möchte? Ich jedenfalls nicht.

Wundern

Lange hat es gedauert, bis ich mich daran gewöhnte. Immer wieder schaltete ich um 23:15 den Fernseher ein, um dann hilflos davor zu sitzen, nicht zu wissen, wo ich hingehörte.
Als dann ein (nein, kein würdiger) Ersatz da war, fühlte ich mich wieder ein bisschen aufgehoben. Erstmal und wurde doch enttäuscht. Zu weiblich, zu lieb, ohne Zynismus.

Seit einigen Wochen nun bleibt der Fernseher aus. Meistens. Wenn ich nicht bei Charlotte einkehre. Manchmal, wenn ich dann noch ein bisschen verweilte und vor dem Schlafen noch einmal durch die Programme zappte, sah ich sie beim Kuschelsender vorbei. Landete bei den Nachrichten, die jetzt News heißen und doch nicht besser sind. In solchen Momenten denke ich zurück. Kurz. Zurück zu den alten Zeiten, als der Wochentagsabend noch in Ordnung war. Und ich mit Harald ins Bett ging.

Liebe Eltern,

ihre Trennung steht kurz bevor und Sie wissen noch nicht, wie Sie’s ihrem Kind sagen sollen? Kein Problem! Einfach in die Bravo schauen und schon sind alle Probleme gelöst! Und falls Sie gerade keines der bunten Heftchen zur Hand haben, verrat ich’s mal eben: Hier kommt er, der Tipp: Sagen Sie’s ihrem Kind! Klar, es wird ein bisschen hart, aber wenn Ihr Nachwuchs damit ein paar Probleme hat, schicken Sie ihn erstmal für eine Weile zu den Verwandten! Am besten aufs Land.
Woher ich das weiß? Na, der aktuelle Fotoroman hat’s verraten! Denn dort hat Denise (16), die Tierquäler gar nicht ab kann, Probleme mit der Trennung ihrer Eltern. Deshalb ist sie aufs Land gefahren, zu ihrer Cousine Sia (15), die so gar nicht auf langweilige Anmachsprüche steht. Weil es in dem Alter irgendwie blöd ist, mit den Eltern abzuhängen, laufen die beiden durch das Dorf. Und siehe da! Weil ja so langsam was passieren muss (wir sind auf Bild 5 von 62), hören sie plötzlich ein verdächtiges, gequältes Jaulen eines Hundes. Der gehört dem bösen Bauern im Blaumann, der sie sogleich von seinem Bauernhof verscheucht und eindrucksvoll mit Mistgabel in der Hand dargestellt wird.
Ich will es kurz machen: Die beiden entführen retten den Hund, bringen ihn in einer fremden Scheune unter. Doch dann geht der süße Molo (16), der für den Tierschutzverein arbeitet, in die Scheune seines (!) Opas und findet das arme Tier. Nächster Zufall: Weil sein Vater Tierarzt ist, bringt er den süßen Hundi zu ihm und als die beiden Girls wieder in die Scheune kommen, ist der natürlich weg. Was die beiden nicht ahnten, ist, dass ihnen der böse, böse Bauer gefolgt ist, er die beiden in der Scheune stellt und Sia erstmal eine runterhaut. Denise kann flüchten und trifft draußen sogleich auf Molo, der dann dafür sorgt, dass Sia nach der bösen Verletzung in seinen Armen aufwacht und sich sogleich in ihn verliebt. Er natürlich auch in sie. Die Umstände klären sich schnell auf, der Bauer bekommt seinen Hund nicht wieder und Denise Eltern erlauben sogar, dass sie den Hund mit in die große Stadt nehmen kann.
Natürlich, wir wissen nicht, in welchen Verhältnissen Denise den Hund in der Stadt halten wird, wir wissen nicht, ob sie am Stadtrand wohnt oder in einer kleinen Wohnung mitten in der City. Und deshalb wissen wir auch nicht, ob diese Verhältnisse einem Hund angemessen sind. Aber weiteres Spekulieren würde die Geschichte kaputt machen, schließlich ist die Botschaft eine andere: Kommt das Kind mit der Trennung nicht klar, muss ein Haustier her. Ein Hund ist perfekt, schließlich ist er meist eine treue Seele. Wenn doch alle Probleme so einfach zu lösen wären.

Hach

Das muss ja nochmal gesagt werden. Und gezeigt. Wenn man’s schon nicht hören kann.

‚Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich eigentlich eine Frau im Körper eines Mannes bin. Ich tratsche so gerne. Aber dann gibt es Fußball im Fernsehen, und ich weiß: Junge, du hast Eier.‘