Mütter nutzen das Internet viel stärker als Frauen ohne Kinder. Zahlreiche Webseiten versuchen, davon zu profitieren. Und deutsche Verlage haben das erkannt, wie die Übernahme der britischen Elternplattform Netmums.com durch den Springer-Verlag zeigt. In Deutschland sind die größten Familienseiten in der Hand privater Investoren.
Mein Beitrag im ZDF-Blog „Hyperland“ könnt ihr nach dem Klick lesen.
Das Früchtchen ist jetzt stolzer Besitzer eines Stuhls und wir haben das auch schon mit der ersten gemeinsamen Mahlzeit gefeiert. Das lief ungefähr so: Oskar ist begeistert von der ungewohnten Aussicht und seinem eigenen Teller und beißt da erstmal rein. Das Essen lässt ihn allerdings weiterhin kalt.
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Überall steht, dass Zähne meist paarweise durchbrechen. Drei Tage nach dem ersten Zahn verfügt das Früchtchen über ein weiteres Feature: Zahn Nummer zwei. Also natürlich noch nicht ganz, jetzt müssen die Zähnchen ja erstmal wachsen, aber das Schlimmste ist überstanden.
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Keine Neuigkeiten in Sachen Nahrung, auch wenn mich das Thema aufgrund der Zähne mehr und mehr beschäftigt. Ich weiß, dass das Früchtchen entscheidet, wann es andere Dinge als Milch essen mag, aber ein bisschen Rücksicht auf mich könnte es dabei schon nehmen.
Und dann immer dieses Unterwegssein. In der Straßenbahn ist das Früchtchen jedes Mal das Highlight, weil es alle Mitfahrenden genau betrachtet und ihnen manchmal sogar ein Lächeln schenkt. Und ein Baby sorgt dann ja dafür, dass sich Wildfremde verbrüdern, Geschichten und Erfahrungen austauschen. Eigentlich sind Babys nämlich in dem Alter süß, es gibt da auch schon hässliche Babys, aber zum Glück verändern die sich ja noch und können vom hässlichen Entlein noch zu einem schönen Schwan werden. Wildfremde ältere Damen vertrauen einem an, dass sie ja keine Kinder haben konnten, dafür aber eine Katze und ich sitze dann da, lächle freundlich und nicke. Zum Glück findet das Früchtchen die Dame auch einigermaßen interessant – sie ist stark und bunt geschminkt und trägt an allen Fingern Ringe.
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Ansonsten? Sherlock, Süßkartoffeln und Schokolade. Überlegt, das neue Buch von Charlotte Roche zu ignorieren. Nach der Kritik von Claudius Seidl in der heutigen FAS aber beschlossen, es doch zu lesen (Leider noch nicht online).
A1, Rastplatz Tecklenburger Land. Ich bin allein mit dem Früchtchen unterwegs und wir brauchen eine Pause.
Das Abenteuer „Wir besuchen eine Raststätte“ beginnt mit einer Überraschung: Warten vor dem Wickelraum. Das ist mir ja bisher nur mal bei Baby Walz passiert. Nach fünf Minuten können wir rein. Das erste Dilemma: Wie löse ich mein Pinkel-Problem? Auf die Kindertoilette im Wickelraum gehen? Auf die Damentoilette? Mit dem Kind auf dem Arm? Schwierig. Ich entscheide mich für die erste Option und bin froh, eine Decke mitgenommen zu haben, die ich auf den Boden packen kann. Denn die vorgesehene Wickelmöglichkeit ist zu gefährlich – das Früchtchen kugelt jetzt herum.
Zweiter Programmpunkt: Mama hat Hunger. Sie bereut, sich keine Brote geschmiert zu haben, denn die Bestuhlung und Besitzung ist leider völlig kinderunfreundlich. Keine Sitzecke, wo man das Baby zum Essen ablegen kann, nicht mal Tische, die groß genug sind. Die Frage, wie ich Essen von der Theke zu einem Tisch mit dem Früchtchen auf dem Arm balancieren soll, durchdenke ich gar nicht erst und kaufe mir eine Packung Kekse.
Dritter Programmpunkt: Das Früchtchen hat Hunger. Ich mache mich auf die Suche nach einer geeigneten Ecke – ein bisschen abseits des Trubels wegen der Diskretion, aber vor allem weil das Früchtchen bei Trubel zu abgelenkt ist und nix trinkt. Drinnen: keine Chance, draußen gibt es nur Sitzplätze, die in der Sonne sind. Alles andere ist belegt oder zu laut. Fazit: Ich gehe zum Auto zurück und setze mich zum Stillen auf die Rückbank. Und bin froh, dass das Früchtchen durch seine Mahlzeit nicht noch einmal zu größeren Geschäften angeregt wird. Der Grund: Die am Parkplatz gelegene Wiese liegt mitten in der Sonne und ist nicht gemäht, um dort mal eben einen provisorischen Wickelplatz einzurichten – der Kofferraum ist ja leider belegt.
Vierter Programmpunkt: Das Früchtchen braucht nach der Zeit im Maxi Cosi ein bisschen Auslauf – sprich eine Strampelpause. Entfällt, weil ich es nirgends hinlegen kann – auf dem Parkplatz blendet die Sonne und drinnen: siehe oben.
Urlaub. Erst ein Wochenende bei den Schwiegereltern, dann eine Woche Nordsee bei der Frau Mama. Urlaub mit jeder Menge Scheiß-Nächten. Und am Freitag stand fest, was das Früchtchen die ganze Zeit gequält hatte: die Zähne, vorne unten. Am 5. August bricht also der erste Zahn durch. Was für ein Meilenstein. Und für mich gut zu wissen: Es ist der erste von 26 20. Also haben wir noch ein paar Kämpfe in den nächsten drei Jahren vor uns.
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Viereinhalb Monate und ich kann mich die ganze Zeit nicht entscheiden, was ich denken soll: Erst? Schon? Schwierig. Mal so mal so. Was seitdem alles anders geworden ist. Und wie ich mich verändert habe. Ich war nie gut in Gelassenheit, immer ungeduldig, immer alles organisieren, immer alles am besten so, wie ich das will. Jetzt gelingt das nicht immer und es ist nicht noch nicht mal schlimm. Naja, außer wenn ich zu viele schlaflose Nächte hatte – das ist schlimm. Bei dem ganzen Ess-Thema ist mir das wieder aufgefallen. Früchtchen mag offenbar noch nichts anderes als Mamas Milch. Warten wir halt noch ein Weilchen.
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Neue Früchtchen-Features: eine Menge. Die Highlights: Der Zahn, der dir zahlreichen schlaflosen Nächte zu verantworten hat, ist durch. Noch versteckt das Früchtchen ihn aber mit der Zunge, aber man fühlt ihn sehr. Zweitens: Wenn das Früchtchen auf den Arm will, reckt es jetzt die Arme in die Höhe und schaut so herzzerreißend, dass mir fast die Tränen kommen.
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Pflaumenkuchen ist ja nur perfekt mit Hefeteig. Leider haben das noch nicht alle Bäcker begriffen. Bei Mama, äh, Oma gab es den richtigen. Und er war lecker.
Es gibt ja nicht mehr viele Filialen. Kein Wunder, wenn man weiß, wie kundenunfreundlich einige so sind. Wie zum Beispiel die in Cuxhaven. Ich wollte mal sehen, was die dort für Babysachen haben. Man lernt ja immer noch dazu und erkundet auch die neue Einkaufswelt. Die Filiale dort ist groß, über zwei Etagen und natürlich sind die Kindersachen in der ersten Etage. Wo auch sonst. Natürlich prangt an der Rolltreppe ein großes Schild mit dem Hinweis, dass Kinderwagen auf der Rolltreppe nichts zu suchen haben. Ist ja auch ok, wird ja sicherlich einen Aufzug geben, denke ich und mache mich auf die Suche, ein Hinweisschild gibt es nämlich nicht. Nach einer Tour durch den Laden finde ich ihn. Es ist kein richtiger Aufzug, eher so ein Lastenaufzug, nicht sehr vertrauenserweckend, auch wegen des Schildes. Alleine darf man den Aufzug also nicht benutzen.
Ich suche mir also eine Begleitung und werde an der Kasse fündig. Also nicht, dass ich dort einen Mitfahrer finde, sondern einen Mitarbeiter, der eine Kollegin ausruft, die den Fahrstuhl fahren soll. Am Fahrstuhl wieder angekommen warten wir. Eine Minute, zwei, eine Weile. Dann habe ich genug. Dieser Laden hat es nicht verdient, kennengelernt zu werden.
Eine Woche mit viel Regen. Und den ersten Anzeichen des Zahnens, was zu unruhigen Nächten führt.
Deshalb eine Woche mit zweimal Yoga (man muss ja was zum Ausgleich machen) und wenig Schlaf.
Und Brei. Wobei ich derzeit noch Brei esse und das Früchtchen immer einen Löffel probiert und dann das Gesicht verzieht und große Teile wieder ausspuckt. Es ist wohl noch nicht soweit. (Die besorgte Mutter fragt sich natürlich sofort, ob es denn jemals soweit sein wird, ob es an den Karotten liegt oder ob die Gemüsephobie des Vaters schon jetzt durchschlägt. Aufmunternde Worte sind sehr willkommen.)
Neue Früchtchen-Feature: vom Rücken auf den Bauch gedreht. Einfach so am Freitagmorgen. Ich habe die letzten Sachen vor der Reise gepackt und dann jaulte er, weil er wieder auf den Rücken zurück wollte.
Am Freitag ging es dann auf große Reise und während der Autofahrt schien es fast so, als ob das Früchtchen bei einem Lied besonders viel Spaß hatte. Verrückt.
Seit ein paar Tagen gibt es auch fürs iPhone eine App. Eigentlich super, versprach ich mir davon doch, auch öfter mal bei Google+ reinzuschauen. Doch so richtig praktisch ist die App leider nicht. Die Gründe.
1. Ja, man kann zwischen verschiedenen Streams hin- und herswitchen. Super. Aber was sind das für Streams? Ich verstehe nicht, warum mich, nachdem ich alle meine Kontakte fein säuberlich auf Kreise verteilt habe, ausgerechnet die Nearby-Leute interessieren sollten?
2. Ich habe es ja gerade schon geschrieben, dass ich gerne in meinen Kreisen lesen will. Was in der Webversion so ungefähr ein Klick ist, ist in der App eine Qual. Zurück zur Übersicht, auf Circles klicken, dann auf einen der Circles.
3. Dann bin ich also bei meinen Kreisen. Das doofe aber: Ich will doch nicht ständig sehen, wer in meinen Kreisen ist, sondern was meine Kreise so publizieren. Dafür muss ich auf Posts klicken, immer und immer wieder.
4. Das könnte einfacher gehen, zum Beispiel, in dem sich die App merkt, dass ich immer den Reiter „Posts“ anklicke. Oder in dem ich die Reihenfolge der Reiter verändern kann, zum Beispiel.
5. Was in der Webversion ebenfalls einfacher geht, ist auch hier ein Graus: das Verbergen von gelesenen Beiträgen. Dafür muss man jeden einzelnen Beitrag anklicken, auf den kleinen Pfeil unten rechts klicken, „mute this post“ klicken und dann noch einmal das Popup, ob man wirklich muten will, bestätigen.
Die Woche begann gut: eine Zusage für die Kinderbetreuung. Ich hoffe, dass es bis zur Vertragsunterzeichnung dabei bleibt. Die Woche endete anstrengend: das Wetter. Und dann auch noch am Wochenende.
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Und dazwischen? Besuch der Frau Mama, die ja jetzt Oma ist. Die nächste große Impfung, die das Früchtchen ausgesprochen gut überstanden hat, neue Schuhe, kein Yoga. Dafür Sushi und noch eine Hose, die wieder zugeht. Im Büro gewesen und die Baustelle bewundert.
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Neue Früchtchen-Features: Das Früchtchen nimmt sich jetzt das Spielzeug selbst. Muss man nicht mehr anreichen. Beinchen werden immer höher gereckt und Füße sind vielleicht interessant!
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Früchtchens erste Male: Brei, Möhrenbrei, den ich liebevoll zubereitet habe. Tag eins: interessiertes Betrachten, aber als der Brei in seinem Mund landete, verzog er den Mund und spuckte ihn wieder aus. Tag zwei: Vom Finger scheint’s zu schmecken. Ich bin gespannt. Zumindest haben wir es versucht. Mal schauen, ob wir nochmal ein paar Wochen warten.
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Schon erstaunlich, wie viel Kram ein kleines Wesen innerhalb kürzester Zeit ansammeln kann.
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Und dann am Freitag und Samstag wieder dieses Kribbeln, weil ein Irrer 93 Menschen umbringt und weil Amy Winehouse stirbt. Ich dachte, ich hätte das so langsam im Griff.
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Einmal sechs Stunden am Stück geschlafen. Yeah. Schöne Grüße vom Durchschlafen.
Großes Thema Nummer eins diese Woche: Kinderbetreuung suchen. Telefonate geführt, im Internet rumgesucht, mehrere Termine gehabt. Kinderbetreuung finden ist schlimmer als Bewerbungsgespräche für einen neuen Job. Denn es geht ja nicht nur um mich, sondern um das Früchtchen, das sich wohlfühlen muss. Bei einem der Termine habe ich einfach nur kein gutes Gefühl gehabt und sofort darüber nachgedacht, ob das jetzt nur an der Tagesmutter liegt oder ob ich nun doch zur Übermutter mutiere und meine Gefühle es mir unmöglich machen, das Früchtchen in andere Hände zu geben (Ihr wisst schon: der erste Schritt ohne mich? Das erste Krabbeln? Das erste Wort? HILFE!). Beim nächsten Termin aber bemerkt, dass es an der Tagesmutter lag. Fazit nach der Woche: zwei Möglichkeiten, von denen eine besser ist als die andere. Jetzt heißt es: Daumen drücken.
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Großes Thema Nummer zwei: über die Zukunft nachdenken. Ging einher mit dem großen Thema Nummer eins. Wie will ich am liebsten in Zukunft arbeiten? Wie viel Flexibilität werde ich brauchen und wie viele Zugeständnisse muss ich machen? Alles Fragen, die ich bisher erst einmal nur für mich beantworten muss. Mal sehen, was der Arbeitgeber so sagt.
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Großes Thema Nummer drei: Beikost. Also nicht, dass das Früchtchen sich schon von etwas anderem als Milch ernährt. Aber ich denke seit dieser Woche intensiv darüber nach. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Warten, bis das Früchtchen nicht mehr nur auf meinen Mund starrt, sondern rumnöhlt, weil es auch was haben will? Oder einfach mal ausprobieren und bei Desinteresse einfach noch ein bisschen warten? Und wie bereitet man diesen verflixten Möhrenbrei nochmal zu? Wahrscheinlich wird es so laufen, dass das Früchtchen den nach tagelangem Probekochen zubereiteten Brei verweigern wird. Und dann irgendwann ein gekauftes Gläschen wegfuttert.
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Großes Thema Nummer vier: mal ohne Früchtchen sein. Kam vor und zwar auswärts beim Twittwoch. Stand sogar in der Zeitung.
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Früchtchens erste Male: Seifenblasen geguckt. Mit meiner Wasserflasche gespielt.
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Ich finde es nicht mehr ganz so schlimm, dass die Zeitung geklaut wird. Weil ich sie nun so lese, wie alles andere, was ich derzeit lese: übers iPhone oder iPad. Danke dafür. (Dass der Zeitungsdieb sich jetzt aber auch an der Sonntags-Faz vergreift, das war nicht abgesprochen.)
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Zum Abschluss der Woche: das Blinkenlichten-Fest. Nach den vielen Menschen auf der Hochzeit vergangene Woche wieder viele Leute für das Früchtchen. Und diesmal machen die gar nicht so viel Angst. Zum Eingewöhnen brauchen wir also nächstes Wochenende wieder viele Menschen auf einen Haufen. Vorschläge anyone?
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Schlimmer Hausfrauen-Content: Meine Lieblingstupperschüssel ist kaputt.
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