Buch: Kinderkacke

Ich hatte das Buch schon seit einigen Monaten auf meinem Nachttisch liegen, aber war bis vorgestern nicht so richtig in der Lage, es zu lesen. Es war mir empfohlen worden bei der Arbeit, als ich einem Kollegen mitteilte, mich demnächst in Sachen Nachwuchsförderung zu engagieren (Schöne Formulierung, oder? Hat gestern jemand gesagt und ich übernehme das einfach mal ganz dreist.). Vorgestern war es dann also soweit. Ich traute mich und begann zu lesen. Wer von dem Buch mit dem Untertitel „Das ehrliche Elternbuch“ noch nicht gehört hat: Es geht darum, dass die beiden Autoren aus ihrem Leben mit zwei Kindern im schönen Berlin erzählen. Sie berichten nicht nur von den schönen Dingen, sondern von ihrem Alltag, ihren Ängsten, ihren Problemen. Dabei sparen sie nichts aus: Wie das Sexleben oder überhaupt das Leben als Paar leidet, wie familienfreundlich dieses Deutschland eigentlich ist, wie Freunde und Arbeitgeber reagieren und wie man sich selbst verändert.

Nun ist es natürlich extrem schwierig, über dieses Buch zu urteilen, ohne dieses Leben „danach“ wirklich zu kennen. Auch wenn ich schon jetzt eine Ahnung habe, dass mir viele Gefühle, die da beschrieben werden, sicherlich bald bekannt vorkommen werden. Doch eines kann ich auf jeden Fall sagen: Es ist sehr unterhaltsam geschrieben. Trotzdem. Wie die beiden ihr Verhältnis zu ihren Eltern und Schwiegereltern beschreiben, die natürlich eine Meinung zur Kindererziehung haben, wie Thomas zum Optiker geht und in Kindersprache seine Brille richten lassen will, ich habe teilweise Tränen gelacht. Aber: Ich habe mir auch Gedanken gemacht. Über unser Gesundheitssystem, in dem – das war mir nicht bewusst – Geburten in Krankenhäusern von den Krankenkassen offenbar so dermaßen bevorzugt werden; über die Flexibilität unseres Arbeitsmarktes; über Familienförderung bzw. -behinderung in unserer Gesellschaft; über meinen Körper und mein Gefühl für ihn.

Ich würde dieses Buch nicht unbedingt Menschen empfehlen, die überlegen, Kinder zu bekommen. Aber hat das mit der Befruchtung erst einmal geklappt und der Countdown zum Auswurftermin läuft, kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen. Es gibt so viele Eideidei-Bücher da draußen. Da kann ein bisschen Erdung nicht schaden.

Aber wer weiß, vielleicht sehe ich das bald alles schon ganz anders.

Gestricktes: die Schildkröte

Darf ich vorstellen: Herr Schildkröte

Ich würde sagen, das war bisher das schwierigste Strickprojekt, an dem ich mich in den vergangenen Wochen versucht habe. Schwierig, weil man soviel zusammennähen musste und das am Ende doch zu einer ziemliche Fummelarbeit wurde und ich schon Sorge hatte, dass die Unterseite des Panzers doch zu klein geraten ist. Denn das schöne an dieser Schildkröte: Sie kann den Panzer ablegen. Deshalb ist es extrem wichtig, dass man die Beine und den Körper nicht zu dick mit Wolle vollstopft (so ganz ist mir das nicht gelungen, weil der Hintern doch recht dick geraten ist). Genutzt habe ich wieder einmal Sockenwolle. Allerdings hätte ich dünnere Nadeln nehmen sollen oder eben doch andere Wolle, denn der Körper ist ein bisschen löchrig geraten. Derzeit überlege ich, noch eine zu stricken, diesmal aber ein anderes Garn – Baumwolle und bunt! – zu verwenden.

Schildkröte, nackt

Wer auch auf die Idee kommen sollte, diese süße Schildkröte zu stricken, dem sei diese Anleitung empfohlen. Und wer mag, kann sich hier in diesem Flickr-Set umsehen – es gibt von Sheldon, so der offizielle Name, schon einige Exemplare.

(Hach, Internet.)

Dieses Buch von Dirk Stermann

Ich gebe auf. Ich bin jetzt auf Seite 147 und könnte nicht mal richtig ausführlich zusammenfassen, was ich bisher gelesen habe. Es ist anstrengend, dieses Buch zu lesen. Weil ich mich ständig frage, warum ich das lese. Nur: Stermann ist in Wien angekommen, trifft auf Wiener und Zugezogene, bekommt nen Job beim Radio und hat ein paar schräge Freunde, die auf einem Dorf wohnen und dort Schlamm schippen. Das Buch wird mit den Worten von Thomas Glavinic gepriesen, der schreibt:

Jeder Mensch trägt einen Roman in sich. Dirk Stermann hat seinen geschrieben. Zum Glück, denn es ist ein kluger, furioser, fesselnder, drastischer, umwerfend komischer, großartiger Roman geworden.

Schade. Ich hätte es gerne genauso gesehen.

Das Ding mit Facebook

Liebe Facebooker, wir müssen mal reden. Denn manchmal ist es mit euch anstrengend. Zumindest mit einigen von euch. Aber das lässt sich regeln. Wenn ihr bei folgenden Dingen einfach ein bisschen aufpasst.

Erstens: Freundschaftsanfragen.
Ich habe das gerade bei Robert Scoble gelesen und bei seinen Tipps ungefähr fünfmal heftig genickt. Ich bin also nicht die einzige, die Freundschaftsanfragen bei Facebook bekommt und gar nicht genau weiß, warum sie die Freundschaft nun bestätigen soll. Denn ganz oft kenne ich die Anfragenden nicht. Also nicht so wenigstens vom Sehen (siehe Klaus Kocks, aber dennoch: Warum will der mit mir befreundet sein?). Ja, vielleicht kennen wir uns von Twitter, vielleicht waren wir auch schon einmal gemeinsam auf einer Veranstaltung. Aber kannst du dann nicht einfach eine kurze Nachricht schreiben?

Zweitens: Massenmails.
Ja, es ist wichtig was gegen Brustkrebs zu tun oder seine Freunde um Hilfe bei der Suche nach einem vermissten Kind zu bitten. Aber bitte nicht per Massenmail. Postet diese Dinge in eure Timeline. Auch wenn diese Dinge wichtig sind. Das nervige ist nämlich: Auf Massenmails gibt es auch Massenantworten. Und die gehen – das sagt das Wörtchen „Masse“ schon – an alle. Auch wenn ihr nur ein Wort nicht richtig verstanden habt oder nochmal kurz irgendwas wissen wollt: alle bekommen diese Mails, weil man nämlich unter diesen Mails nur auf den Button „allen antworten“ klicken kann.

Drittens: Chatten.
Wenn ihr chatten wollt, dann sorgt doch bitte dafür, dass ihr auch eine stabile Leitung bei euch habt. Nichts nervt mehr als zu chatten und dann ständig den Hinweis zu bekommen, dass das Gegenüber gerade offline ist. (Inklusive der anschließenden Unsicherheit, ob man das Geschriebene nun nochmal posten muss oder nicht und bis man das dann untereinander geklärt hat, ist das Gegenüber schon wieder offline.)

Viertens: Spieleanfragen.
Will ich nicht. Auch wenn du mich dreimal fragst. Genauso wenig wie Glücksnüsse öffnen oder seltsame Fragen beantworten. Aber diese Meldungen kann man in der Timeline ja wenigstens ausblenden.

Weitere Vorschläge? Her damit.

9_2011

Das reicht jetzt

Und wieder eine Woche rumbekommen. Seit Donnerstag sinkt die Lust täglich, den Bauch mit mir rumzuschleppen. Mühselig. Anstrengend. Nervend. Immer wenn ich eine Mutter mit Kleinkind und flachen Bauch sehe, frage ich mich, ob das bei mir auch wieder so sein wird. Derzeit kann ich mir das nicht vorstellen. Aber ich sehne mich nach normalen Hosen und Schuhen mit Absätzen.

Mittwoch war Twitwoch. Und als ich am Morgen gesehen hatte, dass wieder ein paar Plätze freigeworden sind, meldete ich mich kurzfristig noch an. Wer weiß, wann man demnächst Zeit (und einen Babysitter) für sowas findet. Ging um die Zukunft des Journalismus (Jaja, mal wieder) und diskutiert haben Roland Tichy, Thomas Koch und Markus Hündgen. Nach einer Stunde und vielen der üblichen Argumente war Schluss und das Wiwo-Buffet eröffnet und am Ende bereute ich es doch, so lange an den Stehtischen rumgestanden zu haben. Trotzdem gut gewesen.

Mit großem Gewinn übrigens das Video mit Zeitonline-Chef Wolfgang Blau zu den sieben Mythen über den Onlinejournalismus geschaut. Kann ich euch nur empfehlen, wenn ihr euch dafür interessiert.

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Ich bin übrigens ein Glanzlicht!

Strickoutput (der Überblick) diese Woche: hoch. Nicht nur den Elefanten fertig gestellt, sondern gleich noch einen zweiten produziert. Plus Socken. Plus einen Hasi.

Mittlerweile sind viele der Strickreste aus dem vergangenen Jahrzehnt aufgebraucht und ich schaue mich nach neuer Wolle um. Aber: Ist nicht so einfach. Ich kenne beispielsweise hier in Düsseldorf kein einziges Fachgeschäft, was mich in die großen Kaufhäuser getrieben hat, die aber nur Wolle von Schachenmayr und ihre Eigenmarken führen. Und selbst da muss man aufpassen, nicht irgendwelche extrem künstlichen Garne zu kaufen. Hat sich dieses Geschäft mittlerweile ebenfalls ins Internet verlagert? Wer in einem Zeitschriftenladen nach Strickzeitschriften sucht, findet dort nur Dinge, die extrem unmodern und altbacken sind. Die coolen Muster und Anleitungen habe ich bisher nur im Internet gefunden. Vermutlich muss ich dort auch neue Wolle bestellen. Seltsam.

Samstag: Geht’s-schon-los-Anrufe.

Hasi

So. Und nun drückt die Daumen, dass das Früchtchen bald mal genug hat vom Leben im Bauch.

Gestricktes: der Elefant

Elefant

Der geneigte Mitleser wird bereits gemerkt haben, dass ich mich in den vergangenen Tagen einer längst verlorenen geglaubten Fähigkeit gewidmet habe: dem Stricken. Zum Eingewöhnen begann ich mit Söckchen, darauf folgten Mützchen und nachdem ich mich bei Ravelry angemeldet habe und dort ganz wunderbare Muster gefunden habe, entstand in den vergangenen drei Tagen ein Elefant.

Gefolgt bin ich dabei dem Muster von Susan B. Anderson. Besonders knifflich für mich: die Ohren. Grund: Die musste ich häkeln und ich habe wirklich drei Versuche gebraucht, um das einigermaßen ordentlich hinzubekommen. Häkeln fand ich as irgendwelchen Gründen immer doof. Und da es hier auch noch im Kreis ging, ich also regelmäßig Maschen hinzufügen musste, kam ich ganz schön ins Schwitzen.

in progress

Nun gut. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wurde gefragt, ob ich auch Aufträge annehme (Egopflege, yeah!) und bin nun auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Ein Hase? Eine Schildkröte? Oder einfach das Elefantenmuster abwandeln und ein Schweinchen draus machen? Mal sehen. Über Musterempfehlungen freue ich mich übrigens sehr.

Fertig

FILME: Oscar-Kandidaten

Es könnte gut sein, dass ich heute abend mal die Oscar-Verleihung schaue. Weil ich ja endlich mal Zeit habe (und morgen erst um 13 Uhr einen Termin!) und wer weiß, wann ich in Zukunft nochmal eine Nacht durchmachen kann (Also: kann! Nicht muss!). Und so verbrachte ich einen Großteil der vergangenen Tage damit, mich auf einen halbwegs akzeptablen Stand in Sachen Oscar-Verleihung zu bringen. Hab also Filme geschaut: „Black Swan“, „The King’s Speech“, „127 Hours“ und „Toy Story 3“, meinen ersten Toy-Story-Film. Den Facebook-Film habe ich schon geschaut, als er im Kino angelaufen ist.

Meine Meinung: schwierig. Ich hoffe sehr, dass der Facebook-Film keinen Preis gewinnt, weil er von all denen der schlechteste war. Gerade wenn man weiß, dass David Fincher so intensive Filme wie „Sieben“ oder „Fight Club“ gedreht hat, dann ist er an der Umsetzung von „Social Network“ echt eher gescheitert.

„The King’s Speech“ ist eigentlich ein typischer Kandidat für den Film-Oscar. Schön episch erzählt, tolle Bilder, eine wunderbare Moral und mit Colin Firth eine wirklich gute Besetzung der Hauptrolle. Ein Film, nach dem man ein gutes Gefühl hat. Deswegen hat er bestimmt gute Chancen. Mir war das aber ein bisschen zu glatt.

„Toy Story 3“. Weiß gar nicht, warum ich bisher keinen dieser Pixar-Filme geschaut habe. Und am Anfang war ich wirklich sehr skeptisch. Denn der Film beginnt mit einer wirren Spielszene von Andy, der seiner Phantasie wirklich freien Lauf lässt. Doch im Laufe des Films sind auch mir die Figuren ans Herz gewachsen, habe ich mitgelitten und als die Spielzeugbande am Ende doch noch gerettet wird, neigte ich fast dazu, ein paar Tränchen zu verdrücken. Bei einem Animationsfilm! Himmeldiehormonemachendingemitmir. Ich kann mir also mittlerweile sehr gut vorstellen, auch Teil 1 und 2 nochmal irgendwann nachzuholen. Aber kann ein Animationsfilm in der Kategorie „Bester Film“ gewinnen? Ich glaube kaum.

Kommen wir zu „Black Swan“, der Film, weshalb Natalie Portman in den vergangenen Wochen schon tausende Preise eingeheimst hat. Weil sie eine Balletttänzerin spielt, die über sich hinauswächst. Klassische Rolle, für die man einen Oscar gewinnen kann und vermutlich auch wird (siehe all die bisher gewonnenen Preise…). Und weil sie eigentlich auch die tragende Rolle des Films ist, geht das sicherlich auch in Ordnung. Aber einen Oscar für den gesamten Film? Ich weiß nicht. Das fände ich zu viel.

Bleibt also nur noch „127 Hours“ und das wäre vielleicht eine eher mutige Entscheidung. Der Film lebt von der wahren Geschichte, auf der das Buch basiert und von den vielen Rückblenden und Schnitten. Ohne sie wäre es vermutlich extrem langweilig, mehr als eine Stunde lang einem Mann dabei zuzuschauen, dem langsam die Kräfte ausgehen, weil er in einer Felsspalte im Grand Canyon festsitzt. Aber Danny Boyle hat ja mit „Slumdog Millionaire“ (den ich immer noch nicht geschaut habe) erst einen Oscar bekommen. Das wird vermutlich nichts werden.

So, dann bin ich mal gespannt, wer gewinnen wird. Vielleicht ja einer der anderen fünf, die ich nicht gesehen habe? Mein Tipp allerdings: „The King’s Speech“. Weil er halt mal ein typischer Oscar-Film ist.

8_2011

Selbstgebackene Brötchen

Schon wieder eine Woche um und wenn ich am Ende gefragt werde, was ich so gemacht habe, kann ich das immer gar nicht so genau sagen. Geschlafen, spazierengegangen, ein paar Leute getroffen, Akupunktur, gestrickt, gekocht, gelesen, gebacken (Brötchen!), all die Dinge, die man sonst nicht macht.

Fotoshooting. Man muss die Körperformen ja verewigen.

Geärgert. Über diese Guttenberg-Geschichte und darüber, dass der Aufschrei der Wissenschaft dann erst so richtig am Wochenende losging. Der Umgang mit dem Fall ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht für alle, die selber jahrelang an ihrer Doktorarbeit gesessen haben, sondern auch für die Wissenschaft an sich.

Und: Kann man als Journalist ernsthaft dafür sein, wenn geistiges Eigentum mit Füßen getreten wird? Oder Verleger? Offenbar.

Mich vorbereitet. Also gedanklich. Und beschlossen, dass ich jetzt einfach all die Dinge auch ausprobiere, von denen so viel gesprochen wird. Also habe ich mir Himbeerblättertee gekauft. Und viel gelesen. Natürlich bereitet mich das nicht wirklich vor, aber zumindest kann ich mir ein bisschen besser vorstellen, was wohl demnächst auf mich zukommt. Und wer sich fragt, was man da so liest: Internet. Es gibt so viele Mama-Blogs. Und fast in allen gibt es Geburts- und Schwangerschaftsberichte, Notizen über die erste Zeit. Internet ist toll.

Apropos: Da ich jetzt ja neuerdings wieder stricke, habe ich mich natürlich auch in Strickblogs rumgetrieben. Zu denen kann man, wenn man Mama-Blogs liest, ganz automatisch gelangen, scheint nämlich mit dem hormonell bedingten Nestbautrieb zusammenhängen, dass wir Dinge selber machen wollen. Und da gibt es wirklich viele tolle Dinge zu entdecken. Auf Empfehlung dann auch mal bei ravelry.com angemeldet. Ich muss mich ja mal schlau machen.

Set: Mütze und Socken

Oscar’s. Ganz viele Filme geschaut.

So war’s beim Webvideopreis

Eigentlich verrückt, dass wir erst ins Jahr 2011 kommen müssen, damit endlich einmal eine Kategorie im Internet gewürdigt wird, die sich seit Jahren rasant entwickelt. Zum einen, weil die Masse sie konsumiert und zum anderen natürlich, weil die Produktion mittlerweile so einfach geworden ist, dass wirklich jeder in der Lage ist, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und diese Produkte dann ins Internet zu stellen. Die Rede ist natürlich von: Videos. Und der Grund für diesen Text ist die gestrige Verleihung des ersten deutschen Webvideopreises im Rahmen der Webvideotage, formally known als das Videocamp.

Nach einer Nominierungsphase sichtete eine fünfköpfige, videoerfahrene Jury die Vorschläge und erstellte eine Liste mit preiswürdigen Beiträgen für verschiedene Kategorien. Das tolle: Nicht nur die Jury bestimmte einen Sieger für die jeweilige Kategorie, auch das Publikum konnte abstimmen.

Doch bevor ich ein bisschen was zu den Preisträgern schreibe, muss ich würdigen, was die beiden Organisatoren da innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben: Markus Hündgen und Stefan Evertz. Zehn Wochen (?!) haben sie sich genommen, um die Preisverleihung, die übrigens in dem alteingesessenen Astra-Kino in Essen stattfand – gibt es eigentlich bessere Locations für solche Veranstaltungen als alte Kinos? – aus dem Boden zu stampfen, mit Showacts, Einspielern und Buffet plus Getränke danach. Toll.

Doch weil es bei solchen Preisverleihungen immer am schönsten ist, neue Perlen des Netzes zu entdecken, möchte ich euch die Preisträger nicht vorenthalten, vielleicht entdeckt ihr ja auch einen neuen Liebling, den ihr in Zukunft verfolgen wollt.

Kategorie Persönlichkeit: EbruZa
sehr charmante Schminktipps bei Youtube („Schminkt euch ab!“)

Publikumspreis: Holger Kreymeier (Fernsehkritik.TV)
Kannte ich bisher nicht, in dem Einspieler bei der Verleihung besuchte Kreymeier ein Supertalent-Casting, das war zumindest witzig…

Kategorie Serie: 140 Sekunden
Tolles, noch recht junges Projekt (gibt erst zwei Folgen), in dem in 140 Sekunden Geschichten hinter den 140-Zeichen-Botschaften auf Twitter erzählt werden.

Publikumspreis: Trendpiraten
Sehr professionell gemachte Serie, die einfach, aufwändig und witzig das Internet erklärt. Dahinter steckt aber auch eine professionelle Medienagentur.

Kategorie Animation: Du bist Terrorist
Na, da konnte nur einer gewinnen: Andreas Lehmann, der dieses Video im Zuge der Debatten um die Vorratsdatenspeicherung gemacht hat. Fast zwei Millionen Abrufe bei Youtube, übrigens.

Publikumspreis: Du bist Terrorist

Kategorie Dokumentation: Road-Blog 2010 (mopeten.tv)
Kannte ich nicht, fand ich aber sofort toll. Eines dieser Beispiele, warum es meist einfach nur einer guten Idee bedarf und das mit der Umsetzung dann schon klappt, wenn man wirklich will.

Publikumspreis: Freddy
Sehr berührendes, wirklich schön gefilmtes Video von Roman Mischel (der übrigens auch ein sehr empfehlenswertes Blog zum Thema Videojournalismus schreibt) über den 30-jährigen Doktoranden Freddy mit Glasknochenkrankheit. (Hintergründe zum Dreh)

Kategorie Fun: Frohes Fest 2010
Zwei Kölner blicken auf das vergangene Jahr zurück und singen es auf „We are the world“ von Michael Jackson. Ja, das ist sehr witzig, ein bisschen schade, dass hier keine „neue“ Idee oder so ausgezeichnet wurde.

Publikumspreis: Frohes Fest 2010

Kategorie Talk: dctp.tv
Den Preis konnte nur einer bekommen: Philipp Banse. Einer der wenigen tollen Interviewer, der sich wirklich vorbereitet und im Gespräch zuhört.

Publikumspreis: 50 Menschen – eine Frage
Vermutlich haben die Kollegen der Berliner Morgenpost ihre ganze Social-Media-Power genutzt, um die Abstimmung zu gewinnen. Keine Frage, gut gemachtes Video. Ich finde Konzepte, die sich jemand anderes ausdenkt und die man allenfalls anpasst, guckenswert, aber einen Preis haben sie nicht verdient.

Kategorie Freie Musik: Herr Tischbein
Das ist toll. Bitte alle angucken!

Publikumspreis: TOS – You Upperclass
Aufwändig produziert, auch sehr nett, allerdings nicht ganz so massentauglich. Muss ja auch nicht. Wollte nur vorwarnen :)

Spezialpreis der Jury: Folge Magazin
Absolut berechtigt. Tolles Format!

c/o-Pop-Sonderpreis: City Light Thief – Punkt.Aus?Ende!
Zu recht ausgezeichnet, schon allein, wie sich die Jungs aus Grevenbroich gefreut haben! Und auch hier: Da hatten ein paar Jugendliche eine Idee, mit Hilfe von Facebook haben sie sich Statisten für das Video gesucht und herausgekommen ist wirklich ein tolles Video.

Grey-Nachwuchspreis: Coldmirror
Coldmirror ist ein wahres Web-Phänomen. Die 26-Jährige aus Bremen hat einen Youtube-Channel, der knapp 255.000 Abonennten aufweist, ihre Videos wurden fast 80 Millionen Mal abgerufen und bei Twitter hat sie mehr als 46.000 Follower. Was Grey mit ihr vorhat, klang ein wenig, sagen wir mal, seltsam. Mal sehen, was draus wird.

Die Fotos von der Verleihung gibt es hier.

7_2011

Wartezimmer

Es gibt keinen Laden, in dem ich mich überforderter fühle als Babyläden. Diese ganzen verschiedenen Flaschen, technischen Geräte, von denen man nicht weiß, ob sie nützlich sind oder großer Unfug. Trotzdem noch ein paar Dinge besorgt und mit einer erfahrenen Mutter durch den dm gelaufen, um zu erfahren, was sie nützlich fand und was nicht.

Unergiebige Recherche zum Thema Wickeltasche.

Apropos Duisburg. Da war ich nämlich und war sehr überrascht, dass die Stadt gar nicht so hässlich ist wie immer alle tun. So großflächig und dann dieses riesige Theater.

Endlich auch das Buch von Sarah Silverman fertig gelesen: „The Bedwetter“. Hatte ich damals in San Francisco begonnen und irgendwie die letzten 15 Seiten nicht fertig gelesen. Obwohl ich es ganz gut fand, damals. Sehr ehrlich und irgendwie in einem witzigen Tonfall, auch wenn sie über Dinge schreibt, die ihr eigentlich ein bisschen unangenehm sind.

Socken

Viel gestrickt. Zwar immer nur das gleiche Modell, aber dafür wieder ein bisschen Übung bekommen, auch bei den kleinen Kniffen (Wie vermeide ich, dass sich beim Fersenstricken ein Loch bildet etc.). Damit das nicht zum Strickblog mutiert, bei Flickr ein Gestricktes-Set angelegt. Aber hey: Ich bin schwanger, ich darf das! (Probier ich als nächstes mal Mützen?)

Quarkplätzchen. Quarkbällchen. Quarkquark.

Und Kiwi.

Endlich alle Nominierungen für den Axel-Springer-Preis in der Kategorie „Online“ gesichtet und aussortiert. Jetzt muss ich mich nur noch endgültig entscheiden.

Überlege, ob ich mittlerweile bereit wäre, wenn das Früchtchen kommt. Es darf ja mittlerweile, weil alles soweit fertig ist. Hin- und hergerissen zwischen „Och, ein paar Tage gehn schon noch“ und „Ich will wieder meine Schuhe ordentlich zubinden können“. Mmmpf.