DLD10 – erster Tag

Ich bin nicht häufig in München, was sicherlich daran liegt, dass wir zwei, also München und ich, nie so richtig warm miteinander geworden sind. Trotzdem fahre ich immer wieder sehr gerne zur DLD. Weil es Burda immer wieder hinbekommt, interessante Gäste auf seine Podien zu holen. Sehr inspirierend, auch wenn das in diesem Zusammenhang schon fast wie ein Buzzword klingt.

Apropos Buzzword. Die DLD-Konferenz begann in diesem Jahr mit sehr viel Disruptive Talk. Auf dem dazugehörigen Panel sprachen Jimmy Wales, Mitchell Baker (die Frau, die in diesem Jahr am mit dem Aenne-Burda-Award geehrt wurde) und Niklas Zennström über ihre Projekte. Bis auf Frau Baker altbekannte DLDianer. Der Satz, der von diesem Panel hängengeblieben ist, stammte von Frau Baker und war die Antwort auf die Frage, was sie Leuten raten würde: Nichts mit Software machen war ihre Antwort.

Sehr spannend war wenig später auch das, was Tim Kring, der Macher von „Heroes“ erzählte. Wie die Serie geschickt Comic, Internet und TV-Serie miteinander vereint, auch weil man die Leute überall abholen müsse. Man müsse halt Antworten auf folgende Trends finden: 1. No more offline. 2. No watching TV undistracted. Zwei Trends, mit der bestimmte Generationen nichts anfangen können, die aber die Realität bei den Digital Natives ist. Tolles neues Buzzword gelernt: Social Benefit Storytelling. Super, oder?

Mein Highlight unter den Vorträgen heute war aber Jonathan Harris, ein Künstler, der „We feel fine“ geschaffen hat und versucht, die Gefühle, die Menschen im Netz äußern, abzubilden. Dabei gelernt, dass wir bis zum 60. Lebensjahr immer glücklicher werden, dass sich Leute in den USA dick fühlen, die aber nicht dick sind und die, die dick sind, fühlen sich nicht so. Sehr spannendes Projekt von einem Typen, der mit seinem Vortrag faszinierte und auch verstörte. Weil ich eine tiefe Melancholie in ihm spürte.

Ansonsten: viel geredet, wobei ich erst am Abend so richtig in Fahrt kam. Muss man sich ja auch immer erst wieder dran gewöhnen, plötzlich unter so vielen Menschen zu sein. Beim Bloggertreffen ein paar Twitterer live und in Farbe gesehen und mich mit @frischkopp für morgen verabredet. Es ist dann doch immer wieder ein seltsames Gefühl, wenn man Leuten, die man eigentlich das erste Mal im Leben trifft, einfach mal duzt, weil man sich ja doch irgendwie schon ewig kennt. Über Twitter.

Meine Woche mit dem Netz (10)

Kann sein, dass ich ich zuviel bei Anke Gröner mitlese, kann aber auch sein, dass es an der Jahreszeit liegt. Ich habe gerade sehr viel Spaß am Kochen, rumprobieren und lese derzeit so viele Foodblogs und andere Essensgeschichten, dass ich mir schon ernsthaft Sorgen um mich mache. (Werde ich jetzt häuslich? Koche ich mir jetzt bald Mittagessen vor und nehme es mit ins Büro? Und fängt jetzt auch das Broteschmieren an?) Trotzdem macht es mir Spaß. Auf dem iPhone habe ich die DrOetker-App ausprobiert, werde sie aber bald deinstallieren und ich spiele mit dem Gedanken mir die Jamie-Oliver-App runterzuladen, weil ein Arbeitskollege schwer begeistert ist. Noch sind mir die 3,99 Euro oder wie viel die kostet, aber zu viel.

Das Internet hilft, zu erfahren, dass ich in meinem kompletten Leben meine Schnürsenkel „falsch“ zugeschnürt habe. Sie auch?

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Hab am Mittwoch- und Donnerstagabend „Gier“ von Dieter Wedel geschaut. Entweder hat sich keiner bei Twitter getraut, sich zu outen oder meine Timeline interessieren keine Wedel-Filme. War auch anstrengend, weil der Film nicht von der Stelle kam. Wieder mal ein klarer Fall von „Hätte auch in einen Teil gepasst“. Spannend hingegen dann der Panorama-Beitrag am Donnerstagabend, der direkt im Anschluss an den Film lief. Da wurde der „echte“ Dieter Glanz gezeigt, also der Betrüger, der Wedel als Vorbild diente. Erstaunliche Parallelen, gutes Casting, letztendlich. Naja.

Ansonsten habe ich mal wieder ein wenig über den Abmahnwahn nachgedacht. Sicherlich ausgelöst durch das Telefonat mit @mediummagazin nach der Abmahnung von Kai Diekmann. Warum ist es so, dass sich selbst die Branche selber mit Abmahnungen überschüttet? (Und das beziehe ich ausdrücklich nicht auf die Mediummagazin-Abmahnung, sondern beziehe es ganz allgemein auf das Geschehen in vergangenen Jahren.) Journalisten sind letztendlich doch einfach zu eitel und selbstverliebt.

In dieser Woche wenig ins Internet geschrieben. Nur bei „Mind the App“ über die App gegen Schnüffler. Ideen zumindest an die Kollegen verteilt. Wenigstens das. Am Samstag kurz darüber nachgedacht, mal eine Geschichte über Christian Kohlund zu machen. Verworfen.

Jetzt München. Hach.

Erinnert sich jemand an Friendster?

Ich data-epi-spacing schon. data-epi-spacing Ich data-epi-spacing hab data-epi-spacing das data-epi-spacing irgendwann data-epi-spacing auch data-epi-spacing mal data-epi-spacing ausprobiert. data-epi-spacing Und data-epi-spacing glücklicherweise data-epi-spacing gibt data-epi-spacing es data-epi-spacing Internet-Archäologen data-epi-spacing von data-epi-spacing „The data-epi-spacing Onion“.

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(via)

Meine Woche mit dem Netz (9)

Ach, das war eine Woche. Viel gearbeitet, allerdings diesmal weniger Zeit mit Schreiben verbracht, sondern mehr mit Organisieren und – Überraschung! – Video schneiden (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10). Der Kollege war mit dem KFC Uerdingen im Trainingslager und hat offenbar viel Spaß an der Flip gefunden. Kann ich natürlich gut verstehen, mag ich die Flip doch auch so gerne.

Mit Interesse habe ich die Entwicklungen zwischen Google, China, der US-Regierung und den anderen Unternehmen beobachtet. Hackerangriffe, Sicherheitslücke im PDF und am Ende ist auch noch der Internet Explorer Schuld wegen seiner Sicherheitslücke. Weil das das Netz-Thema in der vergangenen Woche war, werden wir es auch Montag in der „Sendung mit dem Internet“ thematisieren.

Was sonst noch war: IVW-Zahlen für Dezember gab’s, die meisten Nachrichtenseiten haben wegen der Weihnachtstage verloren. Ich war bei dieser Social-Media-Veranstaltung vom Marketing-Club Düsseldorf. Und ich habe weiter mein Telefon lieb gehabt. Gestern zum Beispiel ganz besonders. Hab nämlich gekocht und gebacken und bin bei wichtigen Fragen nicht extra zum Computer gerannt, hochfahren, warten, klicken, sondern hab direkt alles ins Handy eingegeben. Und: Alle Fragen wurden perfekt beantwortet. Das war toll.

Muss dringend mehrere Texte für „Mind the App“ schreiben. Aber man kommt ja gerade zu nix. Vielleicht ja diese Woche wieder.

Social Media im #mcdus

Premiere! Ich war gestern bei der Jahresauftaktveranstaltung vom Marketing Club Düsseldorf und da wurde über Social Media geredet. Alteingesessenen Marketing-Hasen wurde das Internet mit seinen zahlreichen Möglichkeiten, Kunden zu erreichen, mit ihnen zu kommunizieren erklärt. Dafür gab es ein paar Experten, die von Sven Visser durch den Abend moderiert wurden. Auf dem Podium, das keins war, aber es klingt viel schöner: Daniela Hinrichs von Xing, Carmen Hillebrand von Vodafone (@CarmenHi), Uwe Knaus vom Daimler-Blog und Thomas Knüwer. (Weil Twitter in der Diskussion keine unerhebliche Rolle spielte, seien hier „nur“ die Twitter-Accounts verlinkt.)

Leider merkte ich sehr schnell, dass ich eigentlich nicht so richtig zur angesprochenen Zielgruppe gehörte. Nicht, weil ich nicht so recht in dieser Branche tätig bin, sondern weil ich als Online-Medienfuzzine die weite Welt der Möglichkeiten des Netzes bereits für mich (und das Unternehmen, aber das lassen wir mal außen vor) entdeckt habe. In der Runde (immerhin etwa 300 Leute) hatten zwar unheimlich viele Twitter- oder Facebook-Erfahrung und ein Iphone besaßen auch ziemlich viele, aber anhand der Fragen, die sich gerade im späteren Verlauf des Abends ergaben, wurde deutlich, wie viele zwar schon einmal von Social Media, Blogs und all den tollen Tools gehört hatten, aber diese Form der Kommunikation bisher in ihrem Berufsleben eine untergeordnete Rolle spielt. Selbst in der Marketingbranche. Das holt einen immer mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn man mal wieder zu lange in seinem Twitterstream versackt ist.

Und klar, natürlich kann man in einer solchen Runde auch nicht erwarten, dass kritische Fragen gestellt werden oder eben dies Konzept selbst von den größten Zweiflern so recht in Frage gestellt wird. Dabei hätte es Anlass für kritische Hinterfragungen geben können. Beispielsweise, welche Fehler man bei der Vodafone-Kampagne gemacht hat und ob man sie nicht hätte verhindern können. Wie man denn stolz auf ein paar hundert Verlinkungen sein kann, die dafür sorgen, dass das Vodafone-Blog in den Deutschen Blogcharts steht, aber sich hinter diesen Verlinkungen nur Kritik oder Rumgemotze verbirgt. Es wurde immer davon gesprochen, dass man Mut haben müsse, wenn man sich auf diese Form der Kommunikation einlasse. Carmen Hillebrand sprach ganz am Ende davon, dass bei Vodafone gerade Kennzahlen entwickelt werden, an denen man Social Media messen könne. Sie verwies auf eine Platzierung bei Tweetranking (Nutzt das eigentlich noch jemand außer Frau Hillebrand?), wie gesagt, ihre Platzierung in den Blogcharts und anderen Faktoren wie Kundenkontakt, Hinweisen von Followern etc.

Am Ende wurde sie gelobt dafür, dass sie sich auf diese Veranstaltung getraut hätte, nach all der Kritik, die sie und das Team bei Vodafone hatte einstecken müssen. Wobei der Moderator sich selbst beim Stellen der kritischen Fragen extrem kurz hielt und auch gar nicht nachhakte, wenn er nicht die passende Antwort erhielt. Wäre natürlich auch komisch gekommen, sich in einer Kuschelrunde wie dieser beharrlich zu zeigen.

Am Ende dankte MC-Vorstand Dirk Krüssenberg den Zuhörern, erzählte von seinen Eindrücken und überreichte an die Referenten ein paar Geschenke – das alles so wunderbar charmant, dass dies für den einen oder anderen drögen Moment davor entschuldigte.

100x „How I met your mother“

Hach, wie schön, am Montag lief die 100. Folge von „How I met your mother“ und im Vorfeld gab es schon wilde Gerüchte, dass es zu diesem Anlass was Besonderes geben würde. Stimmt. Barney hat den „Suit Song“ gesungen. „Nothing suits me like a suit“. Die meisten, die die Serie verfolgen, wissen, dass Barney eigentlich immer einen Anzug trägt. Schön also, dass diesem Kleidungsstück ein ganzer Song gewidmet wurde.

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Lustigerweise ist die 100. Folge aber auch eine, in der Barney ein T-Shirt trägt. Natürlich nur, weil er eine Frau aufreißen will. Doch gerade für uns Deutsche ist es ein besonderes T-Shirt.

Meine Woche mit dem Netz (8)

Was für eine aufregende Woche. Wir haben ein neues Blog gestartet, darüber berichtete lustigerweise sogar die Medienpresse.

Ansonsten mach ich es kurz: über das Google-Telefon geschrieben und über die Consumer Electronic Show und über Frau Ferres‘ Walrettung und über Eva-Maria Grein. Und am Jahresende auch noch über den öffentlichen Umgang mit dem Tod im Jahr 2009.

Und „Sendung mit dem Internet“ startet morgen nach der Winterpause wieder: Mit neuer Sendezeit! Also ab Morgen montags immer schon um 18 Uhr einschalten.

Neues Blog: Mind the App

Ok, es scheint, als ob es eine seltsame Zeit für neue Blog-Projekte ist. Blogs sterben ja bekanntlich derzeit eher bzw. siechen vor sich hin, weil die wenigsten noch Lust haben, mehr als 140 Zeichen zu schreiben. Ich schon. Und lustigerweise auch noch Daniel, Jens und Thomas.

Wir vier haben uns im vergangenen Jahr alle ein bestimmtes Smartphone angeschafft und sind schwer begeistert von der großen, weiten Welt der Applikationen, die uns im digitalen Leben bei der Kommunikation, Interaktion und Organisation (Gibt’s noch mehr tolle Worte mit -tion?) helfen. Oder uns ein paar ruhige Momente beim Daddeln schenken.

Na, und weil wir da Dinge ausprobieren, von denen wir danach mal begeistert sind und mal nicht, wollen wir diese Erkenntnisse in diesem neuen Blog festhalten.

So. Und nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Hier geht’s zum Blog „Mind the App„. Als erstes habe ich übrigens was zu „Badaboo“ geschrieben.

FILM: Zodiac

Ein ziemlich cooler Film über einen Massenmörder, der um San Francisco herum in den 70er und 80er Jahren wild herumgemordet und durch verschiedene Schreiben an die Polizei und Presse die Bevölkerung in Atem gehalten hat. Ziemlich spannend, gut gemacht, toller Jack Gyllenhall und alles. Nervig fand ich nur das etwas ungut gelöste Zeithopping. Ich weiß, David Fincher wollte halt sehr klar machen, wie lang und häufig dieser Zodiac aktiv war, aber manchmal hatte man das Gefühl, dass da nur das Datum eingeblendet und eine unwichtige Szene gezeigt wurde und dann ging es auch schon weiter auf dem Zeitstrahl. Sehr lohnenswert ist es auch einen Blick auf Robert Downey Junior, der sehr überzeugend den arroganten und selbstverliebten Top-Reporter gibt. Wir sind schon eine seltsame Zunft.

FILM: Barfuss

Beinahe unerträglicher Til-Schweiger-Film, in dem der Regisseur und Hauptdarsteller mal wieder zeigt, was er kann (oder eben nicht). Diesmal spielt er einen Draufgänger, der ständig neue Frauen abschleppt oder Jobs verliert und auch in seinem neuen Job in einer Psychiatrie gleich wieder vor die Tür gesetzt wird. Dabei folgt ihm Johanna Wokalek, die Leila spielt, eine eigentlich ganz nette, allerdings ziemlich lebensunfähige Patientin spielt, die außerdem am liebsten barfuß (Ah, der Titel!) durch die Gegend läuft. Natürlich nimmt Til Schweiger Leila mit, zeigt ihr ein bisschen das Leben und nimmt sie dann auch noch mit auf die Familienfeier. Auf dem Weg dorthin und auch vor Ort darf Leila so richtig zeigen, wie lebensunfähig sie ist (die Mutter ist schuld). Mit allerlei lustig gemeinten Missverständnissen und sowas. Na, und am Ende verschmäht er sogar Janine Kunze und rettet seine Leila aus der Psychiatrie. Was für ein cooler Typ, der Til.