Haariges
Ein Grund, warum ich das Internet so gerne mag: dass man durchs Rumsurfen auf Phänomene stößt, mit denen man sich nicht einfach so auseinandersetzt und die einem im alltäglichen Leben nicht ohne Weiteres begegnen. Beispiel gefällig?
Bei der Mädchenmannschaft den Eintrag über eine Frau gelesen, die im Internet erzählt, wie es ist, mit Bart zu leben. Ihr Leben lang hat sie dagegen angekämpft und irgendwann beschloss sie, sich nicht mehr anzupassen, sondern das Leben mit Bart als Experiment zu begreifen. Seitdem lässt sie ihn wachsen und schreibt über ihre Erlebnisse.
Beim Stöbern entdeckte ich ihren Hinweis auf eine Reportage aus dem britischen Fernsehen. Sie heißt „Hairy Women“ und man kann sie komplett bei Youtube schauen. Sie erzählt die Geschichte von ein paar englischen Frauen, die alle in irgendeiner Weise süchtig nach dem Entfernen von Körperbehaarung sind.
Am krassesten fand ich die Geschichte von Peta, einer Frau, die alle zwei Wochen ihre Körperhaare durch Wachsen entfernen lässt und die sich auf das Experiment einlässt, ihre Haare acht Wochen lang wachsen zu lassen: an den Beinen, in der Bikinizone, im Gesicht, unter den Armen. Und mit jeder Woche ohne Haarentfernung sinkt ihr Selbstwertgefühl, sie lässt sich von den Kommentaren ihrer Freundinnen runterziehen, ihre Beziehung geht zu Brüche (was sicherlich nicht nur an den wachsenden Haaren liegt), nach fünf Wochen bricht sie das Experiment ab.
So. Und nun denken wir alle mal über unser Wachs-/Rasier-/Epilierverhalten nach.



