
Auch wenn es langweilig ist: Ich find’s doof, wenn deutsche Filmtitel so wenig aussagen. Gerade dann, wenn der Original-Titel so viel besser ist: „Revolutionary Road“* heißt er und trägt den Namen der Straße, in dem sich das Paar, Frank und April Wheeler, ein Haus suchen, um ihre Kinder groß zu ziehen. Die Revolutionary Road liegt liegt irgendwo auf dem Land in der Nähe New Yorks. Es sind die 50er Jahre, die Männer fahren allmorgendlich mit Anzug und Hut bekleidet in die Stadt, die Frauen kümmern sich um den Nachwuchs.
Weil April so langsam verzweifelt (Als sich die beiden kennenlernten, feierte sie erste Erfolge als Schauspielerin) und auch Frank in seinem Job in der New Yorker Firma nicht wirklich glücklich weil wenig gefordert ist, beschließen die beiden, sich den Traum zu erfüllen, den sie schon hegten, als sie noch keine Kinder hatten: allem entfliehen und nach Paris auswandern. Doch der Entschluss, das angepasste Leben hinter sich zu lassen, verändert das Paar. Die Aussicht, allem zu entfliehen, verleiht ihm eine Leichtigkeit und Unangepasstheit im Job, die dazu führt, dass sein Boss ihm einen höher dotierten und verantwortungsvolleren Job anbietet. Während April alle Vorbereitungen trifft, so schnell wie möglich den Plan in die Tat umzusetzen, beginnt Frank zu zweifeln. So kommt es ihm gerade recht, als seine Frau ihm verkündet, erneut schwanger zu sein.
Sam Mendes ist ein intensiver Film gelungen. Es ist extrem bedrückend, anzusehen, wie aus der starken April eine so verzweifelte und gebrochene Frau wird. Wie sie ihrer Umwelt etwas vormachen und immer wieder versuchen, die Risse zu kitten und sich doch immer weiter voneinander entfernen. Beeindruckt hat mich vor allem Kate Winslet. Sie war angepasste Mutter und gleichzeitig die Schauspielerin mit Träumen; Sexsymbol und Hausfrau. Guter Film.
*Jaja, das Buch heißt auch so. Weiß ich. Trotzdem doof.