Was schön war (43/2016)

Das Wochenende: Halloweenvorbereitungen mit den Kids, also Kürbisschnitzen, Kekse backen und verzieren, Geister basteln. Herbstspaziergänge bei blauem Himmel und mit ganz viel buntem Laub auf dem Boden und in den Haaren. Bücher vorlesen. Endlich mal wieder in den großen Wimmelbüchern den Papageien suchen und Gänsefan Oskar. Auf dem Sofa rumliegen und Tee trinken, die Ingwerteesaison ist hiermit eröffnet. Und immer im Hinterkopf haben, dass ich jetzt wirklich nicht richtig krank werden darf. 


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Nashornbaby.


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Das große Kind in der Schule angemeldet. Und ja, es fiel mir nicht leicht, den Mund zu halten, als die Direktorin ihm all die Fragen stellte, die man dann offenbar so stellt, stellen muss, aber ich habe mich nicht eingemischt, musste ich auch gar nicht, weil er die Situation etwas nervös, aber dennoch selbstsicher und überzeugend meisterte. (Und sich für Baupläne interessiert.) Bei der Einschulung werde ich sehr sicher heulen wie ein Schlosshund. 


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2016 ist das Jahr, in dem ich auf Journalistenkongressen spreche, obwohl ich ja nur noch indirekt journalistisch tätig bin. Das ist ein bisschen lustig und so kommt es, dass ich vor einigen Monaten auch einmal auf dem Medienforum in Köln und diese Woche bei den Münchner Medientagen gewesen bin (Letztere lohnen sich eher).


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„New Girl“ für mich entdeckt. 

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So, und nun drückt die Daumen, dass ich einigermaßen fit nach Washington komme. 

Was schön war (42/2016)

Ein Tag mit dem Mann in Hamburg, also nur wir zwei und das fühlt sich ungewohnt an. In den vergangenen Monaten (Jahren?) war das ja meist so: Entweder gibt es keine Städtetrips oder ich bin beruflich irgendwo und nutze die Stunde vor dem Abflug nochmal. Aber nun also ein Tag, zu zweit, mit keinen festen Zeiten, die wir einhalten müssen, gutem Essen (Matjes!), ohne Kindergebrabbel und ohne Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten (Ich muss aufs Klos, ich hab Durst etc.). Nur ein bisschen Hamburg auf uns wirken lassen, durch die Gegend schlendern und am Abend zu The Cure.

(Was ich mich ja schon die ganze Zeit frage: Wie oft habt ihr euch kurz vor einem Konzertbesuch mal mit der Frage gestellt: „Och, heute besorg ich mir noch schnell ne Kreditkarte, komme ich ja sonst nie dazu“? Frage für einen Kreditkartenanbieter, der nicht nur Sponsor einer Arena in Hamburg ist, sondern dort auch mit fetten Ständen auf Kundenfang ist.)

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Zahnfee spielen.


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Elternabende sind ja eigentlich nicht so große Highlights der Woche. Aber da sitzen wir beieinander, ich werde den Job als Elternrat nach zwei Jahren wieder los und ich lerne, dass es sowas wie Instant Gardening gibt. Also dass man für irgendwelchen sehr reichen Menschen mal eben ganze Gärten und Alleen aufbauen mit Kastanienbäumen, die keine Früchte tragen (wtf) und die genauso groß sind, dass darunter Autos fahren und Pferde die Blätter nicht erreichen können. Und ich sitze da in dieser Runde, freue mich, weil ich das Kitateam so gerne habe und auch die anderen Eltern und bin wehmütig, dass damit jetzt schon bald Schluss sein wird.

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Mal wieder was geschrieben.

Was schön war (41/2016)

Zwei wahnsinnig volle Tage in Berlin mit tollen Frauen und viel Inspiration beim Ada-Lovelace-Festival. Ich habe damit vermutlich meine Timeline am Donnerstag und Freitag zugespammt, aber was soll’s. Einmal im Jahr muss das gehen.

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Innerhalb von fünf Tagen einen Termin im US-Konsulat für ein Visum zu bekommen, ist sportlich, aber machbar. Ich war wirklich erleichtert. Und das Gefühl nach dem Termin vor dem Konsulat zu stehen, nach dem Smartphone greifen zu wollen, um die Mytaxi-App zu öffnen, dann zu merken, dass das ja wegen der Sicherheitsbestimmungen in Moabit bleiben musste und zu überlegen, wie man nun ohne Google Maps irgendwie zurück in die Innenstadt kommt, das war jetzt nicht unbedingt schön, aber doch auch erhellend. 
(Ob so etwas auch mit deutschen Behörden ginge? Ich würde diese Frage gerne mit „Na hoffentlich“ beantworten.)

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Sich am Mittwochabend beim Essen und Apfel- und Mangoschorle verquatschen, so dass aus eigentlich zwei Stunden vier werden. 

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Am Samstag durch die alte Heimat laufen, einmal durch den gesamten Ortskern. Schauen, was sich so getan hat, ob irgendwas alt Bekanntes geschlossen und was Neues aufgemacht hat. In die alt gewordenen Gesichter schauen, um doch vielleicht jemanden zu erkennen und immer freundlich zurück grüßen, wer weiß, wen man da gerade wieder nicht erkennt. Am schönsten war es am Wasser, ein Kanal. Alles ruhig, kaum Wind, keine Leute weit und breit. Dann der Blick auf den See, so vertraut irgendwie, Wasser beruhigt ja immer ungemein.

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Hirschragout.


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Das Klingeln an der Haustür und die vertrauten Stimmen der Kinder. 

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Ein wunderbarer Tag in Bremerhaven mit Zoobesuch, Matjes und ganz viel Kinderquatsch.

Was schön war (40/2016)

Heute wieder schwimmen gewesen. Mit dem großen Sohn. Ich hatte mir im Sommer vorgenommen, dass jetzt nahezu jedes Wochenende zu machen. Parallel zum Schwimmkurs unter der Woche am Wochenende ein bisschen mehr im Wasser toben, Spaß haben und vielleicht ein paar Dinge aus dem Schwimmkurs nochmal ausprobieren. Das lustige daran ist eigentlich, dass der Sohn zunächst eigentlich immer keine Anstalten macht, auch nur eine Sache nochmal auszuprobieren, also so ganz von alleine. Bis dann ein Mädchen auftauchte, mit Badekappe auf dem Kopf und gelben Tauchring und keine Anstalten machte, nach ihrem Ring zu tauchen. Ich ging zum Schwimmmeister, um mir ebenfalls einen solchen Ring auszuleihen und plötzlich waren wir nur noch dabei, nach dem Ring zu tauchen. Und ein paar Minuten später traute er sich sogar vom Rand in meine Arme zu tauchen/paddeln. Knoten geplatzt. Es dauert halt nur immer eine Weile, bis man den Knoten gefunden hat.

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Nachmittags um halb sechs bemerken, dass man den gesamten Nachmittag vertrödelt hat und sich jetzt echt beeilen muss, um das Kind vom Kindergeburtstag abzuholen.

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„Mama, Frühstück machen!“

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Schon eine ganze Weile denke ich darüber nach, warum mir am Sonntag, wenn ich diese Zeilen aufschreibe, eigentlich fast nur die vielen Kinderanekdoten einfallen. Ob es liegt, dass das Wochenende mit den Kindern dann eben so präsent ist? Oder liegt es daran, dass unter der Woche einfach keine Dinge passieren, die ich in die Kategorie „Schön“ packen mag? Oder sind diese Momente zu flüchtig, als dass ich sie erinnern mag?

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Schön war dann aber doch noch was: Der Twitwoch #twdus war schön. Andre und Daniel haben diesmal eine verdammt coole Location ausgewählt – den Air-Berlin-Hangar am Düsseldorfer Flughafen. Ich hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass Air Berlin nach den Nachrichten vom Wochenende noch einen Rückzieher macht, doch dem war dann doch nicht so. Das allerschönste am Twitwoch – neben dem Wiedersehen vieler bekannter Gesichter: diese Bratwurst vom so genannten Kultmetzger Inhoven. Kauft eure Wurst nur noch da!

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Und die Aussicht, die ich am Mittwochvormittag hatte, war jetzt ganz schön.

(Geht doch.)

Timehoppen.

Timehop ist großartig. Ich erlebe gerade live mit, wie ich mir vor sieben Jahren mein erstes iPhone kaufte, mit welchen Hürden ich zu kämpfen hatte (der Zoom-Griff) und welche Apps man damals so nutzte, zum Beispiel um zu twittern.

Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich das Leben derzeit verändert hat. Smartphones gehören zum Leben dazu wie die Butter aufs Brot, Tastentelefone sind völlig verschwunden und dank Cloud lassen sich mittlerweile auch alle Geräte untereinander perfekt synchronisieren.

Und das alles ist erst sieben Jahre her.

Was schön war (39/2016)

Eigentlich sollte man das viel öfter machen: das Nötigste ins Auto packen und die Kinder und ans Meer fahren. Denn trotz Stau und allem ist dieser Moment, wenn man hinter den Dünen das Wasser am Horizont entdeckt, Gold wert. 


Ich bilde mir ein bei solchen Reisen auch die eigenen Kinder nochmal anders kennenzulernen. Zum Beispiel denke ich manchmal darüber nach, wie der große Sohn sich so in der Kita verhält. Ist er eher schüchtern oder eher der Freche? Ist er rücksichtsvoll oder draufgängerisch? Sicher ist: zumindest mit diesen Freunden, die er von Geburt an kennt und immer wieder Zeit mit ihnen verbringt, ist er sehr albern, kaspert herum. Vielleicht fühlt er sich aber auch einfach pudelwohl. 

Wir schlafen im Doppelbett zu dritt, links der große, in der Mitte der kleine Sohn und ich. Wenn ich zu Bett gehe, muss ich mir erst einmal Platz frei räumen. Und dann werde ich mitten in der Nacht wach und habe sehr viel Platz. Der große Sohn kuschelt sich an meine Füße, der kleine Sohn liegt quer auf dem Kissen des Großen. Bettentretris. 


Wasser, Meeresrauschen, nasse Füße, Bollerwagen. 

Kibbeling mit Remoulade.