Vorhin auf dem Parkplatz von McDonald’s Verona Feldbusch Pooth getroffen. Sie packte gerade ihr Zeug ein und ihr Bodyguard schnallte den Kleinen an. Erst war ich nicht sicher, weil sie eine große Sonnenbrille trug. Aber als sie den Mund aufmachte, war’s eindeutig.

Zehn Jahre danach


Vielleicht war es einfach wie früher, als man sich alle paar Wochen zu irgendeiner Geburtstagsparty getroffen hat. Damals lief es aber meist so, dass man sich gegen halb eins in die nächstgelegene Dorfdisco aufgemacht hat. Das entfiel, weshalb die meisten wohl zwischen zwölf und eins zuhause waren.

Erstaunlich, wie viele der Daheimgebliebenen in den vergangenen sechs Monaten zu einem Paar fusionierten. Gibt es da eine Deadline?

Während wir früher Becks tranken, war es diesmal Krombacher. Der Korn in der Cola entfiel.

Kalte Schnitzel.


„Was machst du denn derzeit?“ Was gäbe ich dafür, den Unterton bei der Antwort „Ich bin gerade Hausfrau und Mutter“ mitliefern zu können. Dabei war die Frage kein Vorwurf, sondern echtes Interesse.

Der Mangel an Gesprächen, die über das gegenseitige „Was machst du so?“-Geplänkel hinausgehen.

Der ehemalige Musiklehrer, der sich nun mit dem Bemalen von Zinnsoldaten beschäftigt.

Und dann sind da die Personen, mit denen man schon immer mehr als drei Worte wechseln konnte. Und auch wenn man genau diese Menschen häufiger als einmal im Jahr sieht, sich viel mehr zu sagen haben.


Geballte Sehnsucht nach dem eigenen Grundstück, Haus und Familie.

Ist das irgendwann so, dass man, wenn man nach seinen Hobbys gefragt wird, den Namen des eigenen Kindes nennt?


Warum eigentlich sollten „Partys“ nach zehn Jahren anders verlaufen?

Über Begemann-Publikum

Oh wie super, dieser Hass:

Klasse drei hingegen ist die allerschlimmste. Und leider auch die größte. Als Teil der Klasse drei kommt man in Paaren. Und verhält sich auch so. Scheinbar wurde am Eingang eine Broschüre verteilt, ein Leitfaden für das Verhalten als Paar im Konzertfall. Regel eins scheint zu sein, dass der Mann seine Freundin von hinten umarmen muss, sie ihren Kopf an seine Schulter lehnt, dabei verträumt die Augen schließt und sie sich gemeinsam asynchron zum Takt der Musik wiegen. Ab und zu muss sie sich umdrehen, dann küssen sie sich lange, mit Zunge und Augen zu. Es ist absurd – da auf der Bühne steht ein Mann, dessen Lieder zu neunzig Prozent von unglücklicher Liebe handeln, was soll das? Wollen sie ihn verhöhnen? Ihn, und all die ehrlichen Männer jeden Alters mit gebrochenen Herzen?! Schweine. Am absurdesten ist jedoch, dass die Paare auch noch mitsingen. Sich tief in die Augen schauen und dabei trällern: „Bis du den Richtigen triffst – nimm mich.“ Denken sie eigentlich nach? Es ist mir ein Rätsel. Dann, nächstes Lied: „Ich habe nichts erreicht außer dir.“ Ja, und das sieht man.

Einer dieser Texte, für die ich Thomas Öchsner von der Süddeutschen so schätze: „Vom Bäckermeister zum Millionär“

Ich fahre gleich dahin, wo ich vor zehn Jahren mein Abitur gemacht habe. Und wenn ich lese, wozu ich in der letzten Mail mit der Betreffzeile „Der große Tag“ aufgefordert werde, bekomme ich es mit der Angst zu tun.

„Falls Ihr noch Musik von damals – oder auch von heute – habt, dann bringt die doch bitte mit“

Kurzmitteilungen

Wenn ich mir nicht bald mal richtig Musik fürs Auto aufbereite, dann geh ich demnächst auch zu einem Justin-Timberlake-Konzert.

Gestern entdeckt: Nachdem ich jahrelang auf der Parkstraße gewohnt habe, gestern festgestellt, dass „Die Kurve“ wieder geöffnet hat. Beim Friseur gleich gefragt, ob man da hingehen könne. Die Friseurin bejahte und lobte das Essen, wies aber auf eine gewisse Blindheit der Bedienung hin. Jetzt nur noch einen Termin finden, mich selbst von dem Laden zu überzeugen.

Heute für kurze Zeit ein neues Wort gelernt. Rheinländisch für Johannisbeeren. Leider gleich wieder vergessen.

Gestern im Zoo

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Der Mann meines Herzens guckt gerne „Elefant, Tiger und Co.“ und geht auch gerne in den Zoo. Und weil er Geburtstag hatte (Glückwünsche bitte nicht hier, sondern woanders), sind wir in den Zoo gefahren. Ohne Lageplan, einfach so drauflos. Natürlich haben wir trotzdem auf den großen Plan am Eingang gestarrt, ungefähr zwei Minuten, trotzdem hatte der Mann alle wichtigen Tiere verinnerlicht.

Erstes größeres Highlight waren die Affen und mit ihnen die Orang-Utans. Leider blieb der Mann sehr lange vor dem falschen Affenbaby stehen, dass angeblich sooo süß war, weil es gerade von der Brust der Mutter trank Ich hingegen schaute mir sehr lange, dass „richtige“ Affenbaby an. Cili hing zwar ziemlich langweilig bei ihrer Mutter rum, aber ein bisschen Solidarität zum Arbeitgeber kann man ja auch mal an seinem freien Tag zeigen.

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linkes Foto: Falsches Affenbaby, rechtes Foto: richtiges Affenbaby

Später stellte ich fest, dass der Mann eine Vorliebe für kleineres Getier hat. Dem Bären schaute ich eine Weile zu, da hatte sich der Mann selbstständig zum Pfau auf dem Weg gemacht, der gerade sein Rad der Umwelt präsentierte. Auch die Seelöwen, denen ich stundenlang hätte zugucken können, interessierten ihn wenig. Die schwimmen zwar nur in ihrem Becken herum und gaben dann und wann laute Töne von sich, aber diese Eleganz, mit der diese Tiere durchs Wasser gleiten… Na, egal. Der Mann war dann schon bei den Pinguinen, die langweilig in der Gegend herumstanden, anstatt mal ordentlich rumzuschwimmen.

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linkes Foto: Robbe, rechtes Foto: Bär

Auch meine Vorliebe für die langsam vor sich hin kauenden Koalabären teilte der Mann nicht. Während ich es mir vor dem Gehege gemütlich gemacht hatte, war der Mann nicht mehr gesehen, er wartete draußen. Und bestaunte den Pfau, der sich mittlerweile auf ein Dach verzogen hatte, um sein Outfit zu präsentieren.

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linkes Foto: männlicher Koalabär, rechtes Foto: kuschelnder Erdmännchennachwuchs

Irgendwann hatte ich genug vom Zoo. Doch auch in diesem Moment war Verlass auf ein Kontra des Mannes. „Aber wir waren noch nicht richtig bei den Erdmännchen“, tönte es von der rechten Seite, so wie bei einem kleinen Jungen, der nach zweieinhalb Stunden immer noch nicht sein versprochenes Eis erhalten hatte. „Nicht richtig“ bedeutete, dass er die Tiere zwar schon von weiten entdeckt hatte, aber halt noch nicht minutenlang den putzigen Nachwuchs beim Kuscheln zugeguckt zu haben. Also suchten wir die Erdmännchen, guckten dem Nachwuchs beim Kuscheln zu und machten uns dann doch noch auf den Weg zur anderen Seite der Autobahn.

Wer also demnächst mal wieder in den Zoo gehen will, ich könnte da mit einer wunderbaren Begleitung dienen. Ich hingegen bin erstmal raus, der nächste Geburtstag ist ja noch hin.

FILM: NVA

Also, wenn ihr mal wieder einen richtig beschissenen Film schauen wollt, kann ich euch „NVA“ nur empfehlen. Dieser Film über das Leid und Leben bei der Nationalen Volksarmee schafft es, jedes Klischee zu bedienen, Witze einzubauen, die man nicht einmal als solche erkennt und Figuren so wenig stringent zu zeichnen, dass man am Ende wirklich nur vor einer Frage steht: Warum hab ich mir das gerade 94 Minuten lang angetan. Dieser Film zerstört alles, was ich jemals von Detlef Buck gehalten habe, lässt mich in Zukunft um alles, was Thomas Brussig oder Leander Haußmann verzapfen einen großen Bogen machen und DDR-Filme werde ich mir nun erst recht nicht mehr anschauen.

So, und nun guck ich mir den Rest vom gestrigen Promi-Dinner an.

Laut Kress stellt die Verlagsgruppe Handelsblatt also „Business News“ endlich ein.

Schlechtes Timing, meiner Meinung. Mit ein bisschen Tempo hätte Klaus Madzia noch auf den Chefsessel der „Wirtschaftswoche“ wechseln können. So als verdienter Chefredakteur der Verlagsgruppe…