Hinter den Kulissen

Eben bei der Durchschau des Fernsehprogramms für die nächste Woche darüber nachgedacht, „The Beach“ wegen dieses All-Saints-Liedes in die TV-Filmvorschau aufzunehmen. Gedanken aber wegen Albernheit verworfen.

FILM: Ich und du und alle, die wir kennen

Da ist Christine, die Videokünstlerin, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdient, dass sie alte Menschen durch die Gegend fährt. Da ist Richard, dieser Schuhverkäufer, der sich gerade von seiner Frau getrennt hat, und ein Appartment in der Stadt bezieht. Da sind seine beiden Söhne, Robby und Peter, die sich im Chat mit älteren Frauen, auf sexuelle, aber dennoch kindliche Weise unterhalten. Und da sind die pubertierenden Mädchen aus Peters Klasse, die, um herauszufinden, welche von beiden besser bläst, Peter entscheiden lassen. Nachdem sie kurz vorher beschlossen haben, den pädophilen Nachbarn nicht an sich heranzulassen.
In all diesen Episoden geht es darum, dass Menschen auf der Suche nach Nähe, vielleicht sogar Liebe sind. Bis ich allerdings zu dieser Erkenntnis kam, mussten zwei Tage vergehen, denn als ich aus dem Kino stiefelte, war ich mir zunächst überhaupt nicht sicher, was der Film jetzt eigentlich wollte. Denn die Geschichten waren zwar alle sehr nett erzählt, doch endete der Film beinahe so, wie er begonnen hatte. Klar, der eine hatte seine Liebe gefunden, der andere sie gerade wieder verloren und irgendwie hatten auch alle etwas gelernt. Aber dafür einen ganzen Film machen?
Mittlerweile ist meine Antwort auf diese Frage ein „Ja. Unbedingt.“ Denn der Regisseurin Miranda July ist ein kleiner, leiser Film gelungen, der diese Momente des Suchens sehr schön einfängt. Sie unterlegt die Szenen mit sehr schöner Musik, ein paar feine Lacher gibt es auch. Fertig ist ein Film, der zunächst belanglos daherkommt und dann doch gerade wegen seiner Ruhe gewinnt.

Und noch einmal Karneval-Content. Warum schämen sich die Düsseldorfer eigentlich nicht, wenn sie lautstark „Viva Colonia“ brüllen?

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Och Menno, eigentlich will ich doch bei sowas nicht mehr mitmachen. Aber irgendetwas zwingt mich dann doch dazu, diese doofe Fragebögen auszufüllen. Schuld ist Herr 160typo. Der hat mich aufgefordert.

1. Ein Lied aus deiner frühesten Kindheit
Doof, dass ich die Kiste mit meinen Lieblingskassetten schon in eine der Umzugskartons gepackt habe. Aber vom Traumzauberbaum das „Gespensterduett“. Das fand ich damals richtig gruselig.

2. Ein Lied, das du mit deiner ersten großen Liebe assoziierst
Damit ich meine Glaubwürdigkeit nicht verliere, zweigeteilt:
Meine erste Liebe: Pearl Jam – Ten, meine erste große Liebe: R. Kelly – I believe I can fly

3. Ein Lied, das dich an einen Urlaub erinnert
Oh, Urlaubslieder sind ja auch immer was Schlimmes. Mein letzter Urlaub alleine, das war, nachdem ich meine Diplomarbeit geschrieben hatte und keiner mit mir verreisen wollte. Und da lief ständig und überall Mustafa Sandal – Aya Benzer. Schlimm.

4. Ein Lied, von dem du in der Öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du es eigentlich ganz gerne magst
Ganz schön schwierig, wenn man all die CDs schon eingepackt hat und nur die Musik auf dem Rechner nach peinlichen Lieblingsliedern scannen kann. Aber ich hab was gefunden: Xavier Naidoo – Wo willst du hin. Ich hasse den Typen, aber dieses Lied ist manchmal ganz nett…

5. Ein Lied, das dich – geplagt von Liebeskummer – begleitet hat
Oh, Liebeskummer. Blumfeld – Neuer Morgen. Heulen garantiert. Das war aber auch ein Scheißkerl.

6. Ein Lied, das du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast
Puh, wahrscheinlich irgendwas von den Ärzten, weil man das Zeug in seiner Jugend (achja) ja immer Samstags in der Dorfdisco ertragen musste. Um mich auf einen Song festzulegen: Zu spät, natürlich.

7. Ein Lied, das dein liebstes Instrumental ist
Sorry, aber da muss ich aufgrund meiner eingepackten CD-Sammlung leider passen.

8. Ein Lied, das eine deiner liebsten Bands repräsentiert
The Cure, immer noch. Und davon eines der eher unbekannteren Lieder: 10-15 Saturday night.

9. Ein Lied, in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und weise verstanden fühlst
Also, jetzt gerade nicht, aber damals, da hab ich mich sehr verstanden gefühlt: Nada Surf – Inside of love.

10. Ein Lied, das dich an eine spezielle Begebenheit erinnert (& welche das ist)
Kante – Warmer Abend. Diese Woche in Prag…

11. Ein Lied, bei dem du am besten entspannen kannst
Wieder einmal die gesamte Platte: Mobys „Play“. Bilder malen kann man dabei auch ziemlich gut.

12. Ein Lied, das für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht
The Verve – Bitter Sweet Symphony.

13. Ein Lied, das momentan dein Lieblingssong ist
Tomte – Geigen bei Wonderful World.

14. Ein Lied, das du deinem besten Freund widmen würdest
Richard Ashcrofts „Break the night with colour“, weil ich, wenn ich den höre, immer an ihn denke.

15. Ein Lied, bei dem du das Gefühl hast, dass es außer dir niemand gerne hört.
The Jam – That’s Entertainment. Weil immer, wenn ich von „The Jam“ schwärme, keiner dieses Lied kennt.

16. Ein Lied, das du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst
Die gesamte neue Tomte-Platte.

17. Ein Lied, das weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt
Problem: CD ist eingepackt. Und ich komme einfach nicht auf den Namen der Band, um bei Amazon zu suchen.

18. Ein Lied, bei dem du dich bestens abreagieren kannst
Metric – Monster Hospital. Also derzeit funktioniert das gut.

19. Ein Lied, das auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte
Lou Reed – Perfect Day. Ja, immer diese Klassiker.

20. Ein Lied, das du zu den besten aller Zeiten rechnen würdest
Darf man auch Songs doppelt nennen? The Verve – Bitter Sweet Symphony.

(Endet hier.)

Kann mir mal jemand erklären, als was kleine Kinder verkleidet sind, die einen Jute-Beutel um den Hals tragen und deren Haare bunt besprüht sind?

Schöne Worte (4)

„Er ist einer der ganz wenigen 47-Jährigen im Popgeschäft, die verstehen, dass der Hals des älteren Herrn hinter hohen Kragen gut aufgehoben ist.“

Moritz von Uslar im SPIEGEL 8/2006

(Endlich mal wieder Moritz von Uslar.)

FILM: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa

Ja. Meinem Besuch und mir war heute nach einem Klassiker zumute. Da wurden Erinnerungen wach und man konnte Sätze wie „Stirbt die Mutter nicht auch irgendwann?“ sagen. Ja, sie stirbt irgendwann. Und dann weiß man wieder, warum man diesen Film damals so schön fand.

Das neue Bild.de – sehr retro.

(Leider lassen sich bei archive.org zumindest von meinem Rechner aus keine Beweis-Screenshots generieren.)

Auf dem Weg zur neuen Wohnung an einem Karnevalssonntag nicht auffallen, weil man ja Besen und Eimer mit sich herumschleppt. Perfekte Tarnung im Getümmel aus Schnappis, Fußballern, Erdbeeren und jeder Menge Cowboys und Indianern.

FILM: Schwabenkinder

Ein großes Dankeschön an Lu, wegen der ich bei diesem Film hängen geblieben bin. Wirklich düsterer Film über das Schicksal der Schwabenkinder, die teilweise noch bis in die 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verkauft wurden, damit die Familie überleben konnte. Zum Glück gab’s ein Happy End.