Back to Düsseldorf

‚Ich dachte, dass sei alles Werbung gewesen‘ sagte der Hausdrachen, als ich ihn fragte, ob ich denn auch noch meine FAS von diesem und letztem Sonntag haben könnte.

FILM: Shrek 2

Jetzt war es also soweit, nach Findet Nemo im November 2003 mal wieder ein Film mit ohne echten Menschen. Computeranimiert. Süß war’s. Lustig, weil nette Anspielungen. Zu gerne hätte ich den Film im Original gesehen, um die Stimme von Antonio Banderas zu hören. So war nur Benno Fürmann zu hören. Sowieso war der gestiefelte Kater die beste Figur. Meiner Meinung nach.

FILM: Super Size Me

Fürs Protokoll: Ich bin kein Heavy User. Und auch kein Super Heavy User. Alle paar Wochen gehe auch ich in eines der Fast Food Restaurants (by the way, der Wrap bei Burger King schmeckt überraschend gut). Ich find es auch doof, dass Kinder verfetten, weil sie sich zu wenig bewegen und zu viel Mist in sich hineinstopfen. Was für Scheiße sie da unter anderem essen, zeigt dieser Film. Populistisch. Polemisch. Und mit erhobenen, moralischem Zeigefinger. Anscheinend kann man Dokumentationen nur auf diese reißerische Weise ins Kino bringen. Schade. Aber dass Fast-Food-Essen nicht besonders gesund ist, wusste ich auch schon, bevor ich diesen Film gesehen habe.

FILM: Der Untergang

Eigentlich sollte ich mich nicht darüber ärgern, dass ich gestern im Kino neben diesen Proll-Kids sitzen musste. Die – bevor der Film losging – nett fragten, ob wir nicht noch einen Platz weiter rücken, damit die Sechserbande sich auch zusammen niederlassen könnte. Und weil sie so nett gefragt hatten, rückten wir leise, nicht ohne kurz darüber nachzudenken, doch noch ganz die Reihe zu wechseln.

Wir blieben. Und bereuten, als nach einer halben Stunde Film plötzlich das Handy meines Sitznachbarn klingelte und er – völlig ohne Scham – ranging, kurz berichtete, dass er gerade im Kino saß und sich dann, so um zehn bei ihm/ihr melden würde. Ich konnte nicht anders und musste den jungen Herrn darum bitten, sein Handy auszuschalten, was er nicht tat, zumindest aber das Gespräch beendete.

Aber ich habe mir vorgenommen, mich nicht darüber zu ärgern, schließlich muss man sich ja eigentlich darüber freuen, dass diese Kids, die nicht den Anschein machen, viel im Kopf zu haben, sich einen solchen Film anschauen. Sich ein Bild über die Geschichte machen wollen. Verstehen, was in den letzten Tagen im Hitlerbunker passierte. Aufnehmen, wie eigentlich intelligent wirkende Menschen einer Idee verfallen, einer Person und ihrer Idee.

Das Wechselspiel zwischen der Darstellung der Person Hitlers, der Begeisterung für diese Person und der von ihr ausgehende Wahnsinn, der nicht vorhandene Respekt vor Leben, Menschen und dem Volk, das ihm zu dem gemacht hatte, was er war, gelang. Immer dann, wenn man begann, darüber nachzudenken, dass er ja doch ein ganz normaler Mensch gewesen sein muss, folgte eine Szene, in der er wieder einmal seinen Hass freiem Lauf ließ und man nur angewidert auf die Leinwand schauen konnte.

Die Besetzung des Films – großartig. Corinna Harfouch überzeugte in der Darstellung der furchtbaren Magda Goebbels, die mit kaltblütiger Berechnung ihre sechs Kinder mit Blausäure umbrachte, Alexandra Maria Lara gab die junge Sekretärin und die von mir nicht gemochte Juliane Köhler gab die naive Partymaus Eva Braun. Selbst die kleinste Nebenrolle schien perfekt ausgesucht. So muss das sein.

Ein Film, den wirklich jeder gesehen haben sollte. ‚Langweilig‘ urteilte nur einer der Burschen neben mir, während sie viel zu schnell die Kinosessel verließen und den Blick auf den Abspann störten. Ein einzelnes Urteil, dem die anderen nicht zustimmten. Und damit hat man ja schon etwas erreicht.

Weichei

Du bist ja ein riesengroßes Weichei sagte ich so vor mich hin, als sie mir berichtete, dass sie nicht mal einen Tag Schmerzmittel konsumiert hatte. Ich schämte mich, dass ich nach der großen Weisheitszähne-raus-Aktion doch geschlagene 7 Tage nicht von meinen Schmerztabletten los kam. Ging nicht, weil es einfach viel zu sehr weh tat.

Zum Glück rückte sie später dann doch noch mit einem winzigen Detail raus: Sie hatte sich nur einen Zahn ziehen lassen. Zum Glück, bin ich ja doch ein ganzer Kerl. Irgendwie.

Männer

‚Hast du eigentlich auch Pfeffer?‘ fragte ich ihn, nachdem ich in der Gewürzabteilung nur Salz in der Pommesvariante, als Meersalz und das angereicherte Jodsalz, Knoblauchgranulat und Oregano fand. Dass Gewürze wie Paprika oder Muskat in Junggesellenküchen fehlen, ist fast klar, aber Pfeffer?

Modern schimpfen

‚Früher nannte man sie Warmduscher heute Hartz-4-Verweigerer.‘

Crashtest

Mit dem Begleiter in den IKEA, zum Shoppen in eine große Stadt Hose kaufen und dann auch noch in den Baumarkt – der Crashtest für eine weiteres Miteinander (nein, ich benutze dieses bestimmte Wort nicht). Nach einigen Klarstellungen (‚Wir gehen nur da nur ganz schnell durch, ok?‘) ersteren gut überstanden. Beim Shoppen dann sehr erstaunt, wie lange man sich mit einem Mann in einem Bekleidungsgeschäft aufhalten kann. Und ich weiß nicht, wie viele Exemplare er letztendlich anprobierte. Beim dritten Programmpunkt angekommen schwächelte ich dann arg (Hunger+Durst=miese Laune): 1:0 für ihn würde ich sagen.

Nick Cave – Nature Boy
so sexy.

Erna

Heute musste ich wieder an sie denken. An dieses kleine Wesen, was sonntags immer, wenn die gesamte Familie frühstückte, aus ihrem Versteck kriechte und sich zu uns gesellte. Selbst ebenfalls an ihren Salatblättern knabberte. So waren wir dann immer alle beisammen. Später dann, als wir aus der großen Stadt weggezogen waren, lebte sie bei meinen Großeltern. Dort hatte sie es eh viel besser, musste nicht auf die Launen von uns Kindern warten, um ein bisschen auf einer Wiese spazieren zu laufen. Dort konnte sie immer in der sie wärmenden Sonne liegen, ab und zu an ein paar Blättern Löwenzahn knabbern oder sich im Garten unter den Stiefmütterchen vergraben, wenn die Sonne ihr zu sehr auf dem Panzer schien.
Immer dann, wenn wir dann zu Besuch waren, schaffte sie es doch abzuhauen. Tage später tauchte sie dann immer wieder auf. Mal unter dem Kirschbaum der einen Nachbarn, mal im Blumenbeet der anderen. Bald hatte sich herumgesprochen, wo sie lebte, so dass die Nachbarn sie oft schon von allein wiederbrachten.
Die Winter waren immer unsicher. Man konnte nie wissen, ob die kleine Schildkröte es wieder schaffen würde, übe die kalte Jahreszeit zu kommen. Und in einem Winter war es dann leider soweit. Sie wachte nicht mehr auf. Lag tot in ihrer Holzkiste, die der Großvater für diese Zeit immer in den kühlen Keller stellte.
Vergessen habe ich sie nie, musste nur nicht so häufig an sie denken. Und nehme mir immer wieder vor, dass ich, wenn ich irgendwann richtig groß bin und einen Garten haben sollte, wieder eine Schildkröte haben will. Es gibt kein Tier, was cooler ist, finde ich.