Warum sind Frauen so?

Auf dem Spielplatz: Fiese Blicke, weil Kevin der kleinen Marlene das Förmchen geklaut hat. Weil Thorsten Saft statt Wasser bekommt. Böse Sprüche, weil ihre Kleopatra dem armen Tristan ein paar Wassertropfen auf die Hose gespritzt hat – Außentemperatur 25 Grad.

In der Spielgruppe: Schlimme Besserwissereien, wie den ein Kind am besten an Beikost heranzuführen ist (Bloß keinen Brei! Bloß kein Fingerfood! Stillen mindestens zwei Jahre!). Spöttische Kommentare, warum denn Marvin immer noch nicht krabbelt, sondern lieber faul in der Gegend herumliegt. Angebereien, was für tolle neue Worte ihre kleine Sophie denn nun schon wieder sagen kann.

Im Job: Abfällige Kommentare über Teilzeitmütter oder Frauen, die kurzfristig in die Kita müssen, um das kranke Kind einzusammeln. Unsichtbare Wände, Abstellgleise usw. Nicht nur von Männern aufgebaut, sondern eben auch von Frauen.

Und auf jeden Fall ist natürlich die Frau Schuld daran, wenn der Mann plötzlich im Urlaub stirbt. Besonders wenn der Mann Dave Goldberg und die Frau Sheryl Sandberg heißt. (Nein, offenbar kein Selbstmord, sondern Zusammenbruch bei Sport, sagt die New York Times.)

(Und ja, ich weiß, dass es nicht immer so ist.)

Balkonien 2015

Nach den durchaus erfolgreichen Experimenten der vergangenen Jahre habe ich mir vorgenommen, diesen Sommer den Gemüseanbau auf dem Balkon weiter auszubauen. Tomaten sind im vergangenen Sommer extrem gut gelungen, ebenso wie die Paprikapflanze. Die drei Erdbeerpflanzen im vergangenen Jahr haben genau eine Frucht abgeworfen, das muss ich dieses Mal einfach nochmal probieren. Ebenso ziehen Salatpflanzen und um ins nächste Level zu gelangen, versuche ich mich diesmal auch an Kohlrabi. Soll ja extrem schwierig sein.

Mein großer Stolz ist der Johannisbeerstrauch. Als ich ihn vor zwei Wochen aus dem Gartencenter holte, sah er sehr trostlos aus: drei Stöcker in Erde. Nun sind die ersten Blätter gekommen und an einem der Stöcker hängen schon zwei Traubenstiele.

In Sachen Kräuter wage ich keine großen Experimente: verschiedene Minzsorten, beim Basilikum die Sorte African Blue, ansonsten Rosmarin, Thymian, Melisse und Fenchel.

Was jetzt noch fehlt: Gurke. Das hat im vergangenen Jahr nämlich auch extrem gut funktioniert.

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Salat

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Johannisbeere

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Erdbeeren

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Rosmarin, Thymian, Melisse, Fenchel

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Verschiedene Minzsorten

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Paprika

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Kohlrabi

Vier.

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Wir stehen zweieinhalb Stunden auf dem Berliner Hauptbahnhof und warten auf einen Zug nach Düsseldorf, damit du deinen vierten Geburtstag so feiern kannst, wie du es dir gewünscht hast. Mit Schokokuchen mit Smarties und Gummibärchen drauf. Ich stelle mich um zehn noch in die Küche und backe Schokokuchen und Muffins für die Kitafeier. Vorher nehme ich dich in den Arm, weil du so müde bist, dass nur noch die Tränen kullern. Ich putze dir die Zähne, helfe dir beim Umziehen, auch wenn du das alles schon lange selber kannst. Ich trage dich in dein Bett, auch wenn du eigentlich schon viel zu schwer dafür bist. Mein kleiner großer Junge.

Ich spiele mit dir Uno und verliere, obwohl ich eigentlich gewinnen will. Ich spiele mit dir Ritter, Pirat, Dinosaurier, auch gerne gleichzeitig. Ich stehe nachts auf, wenn du nach mir rufst und mache dir Licht, damit du auf die Toilette gehen kannst. Ich höre mir auch zum hundertsten Mal die nervige Was-ist-was-CD über Dinosaurier an, die du so gerne magst. Dank dir kenne ich jetzt verschiedene Dinosaurier-Sorten. Wenn du in der Kita bist, singe ich manchmal das Captain-Sharky-Lied vor mich hin. Oder das von Drache Kokosnuss. Ich finde Lauras Stern nicht so nervig, wie ich es mir eigentlich vorgenommen habe. Ich gehe mit dir auch dann einkaufen, wenn du gerade als Pirat oder Ritter verkleidet bist.

Ich ermutige dich, Neues auszuprobieren. Nicht nur beim Spielen, Turnen, Basteln, Essen oder Trinken. Ich stehe hinter dir, wenn du es brauchst, helfe dir, wenn es nötig ist, freue mich mit dir, wenn du Schwierigkeiten meisterst. Ich vertraue dir, wenn du mir mit deinem Fahrrad davon fährst.

Was bist du groß geworden.

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Elternzeit

In der letzten Woche saß ich in einer Runde spannender Frauen in Berlin, viele davon Mutter, und wir sprachen über unser Leben, wie wir uns organisieren mit Kind und Kegel. Wie wir unsere Elternzeit gestaltet haben, wie es uns ergeht/ergangen ist. Die meisten hatten sich für eine Auszeit unter einem Jahr entschieden. Aus den unterschiedlichsten Gründen, oft war aber der Wunsch nach der eigenen Selbstverwirklichung einer der Gründe für die schnelle Rückkehr. Das meine ich nicht negativ, denn ich halte es für sehr nachvollziehbar, neben der Mutterrolle eben auch die Rolle weiter zu leben, die einen in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat. Viele dieser Frauen versuchen beides zu haben.

In dieser Woche saß ich in einer Runde von Müttern beim Pekip. Viele dieser Frauen sind nicht minder spannend, aber alle einte ein Kind um die sechs Monate alt. Wir unterhielten uns über Kinderbetreuung, die Kosten dafür und manche Frau vertrat die Meinung, dass es sich bei den Kosten für die Kinderbetreuung nicht lohnen würde, arbeiten zu gehen.

Mich hat diese Meinung erschrocken, weil ich mich erinnerte, wie es damals war, als ich wieder arbeiten gegangen bin. Wie sehr es mir gut getan hat, mit meinen Kollegen über andere Dinge als Schlafdefizite, Windelinhalte oder Essgewohnheiten zu sprechen, wie befreiend es war, dass nicht 24 Stunden lang ein Kind an mir hing. Allein dafür hatte sich die Rückkehr in den Job schon gelohnt. Trotz nicht unerheblicher Kosten für die Kinderbetreuung.

Nur um das klarzustellen: Ich liebe meine Kinder sehr, bin gerne rund um die Uhr für sie da. Dennoch ist es auch jetzt so, dass ich mich darauf freue, bald auch wieder ein Berufsleben zu haben. (Eigentlich stand da gerade was vom „alten Leben“ aber das wird es nie wieder sein, denn zwei Kinder sind anders als eins.)

Vorhin in der Mütterrunde habe ich das nur gedacht und nichts gesagt. Weil natürlich jeder für sich den Weg finden muss, mit Kind oder Kindern. Für sich, für die Familie, wer welche Aufgaben übernimmt, wenn es die Möglichkeit gibt, diese aufzuteilen. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Allerdings hat jedes Modell seine Konsequenzen.

Spaziergang durch mein Berlin

Manchmal mache ich das. In den letzten Wochen hatte ich mehrfach So Nostalgie-Momente. Damals. Berlin und so. Meine kleine aber feine Hinterhofwohnung am Nikolsburger Platz. Also den Berlinbesuch genutzt für eine Tour durch ein anderes Leben.

Irgendwann ist das Erlebte so lange her, dann erinnert man sich nur noch an ganz bestimmte Dinge. An den Friseur nebenan, aber eben nicht mehr an die kleine Pension im Haus und das persische Restaurant, das heute ein Inder ist. Nicht mehr an den Telekom-Laden an der Ecke (warum auch), die Tankstelle und schon kommt die Erinnerung mit all den schönen Gedanken an Damals zurück.

Der Platz mit der Skulptur. Die Klingelschilder. Die Kirche, auf dessen Turm ich mit einem Studienkollegen gestiegen bin. Bier über den Dächern von Berlin.

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Ich laufe vorbei an dem Griechen. Und denke daran, wie mein Vater mir damals beim Einzug das Badezimmer gestrichen hatte. Einer dieser späten Vater-Tochter-Momente, in denen ich gemerkt habe, dass ich jetzt groß bin, wir unsere Beziehung neu abgesteckt haben. Nach dieser Maleraktion haben wir dort gegessen. Nur er und ich.

Ein Schild. Fünf-Zimmer-Wohnung zu vermieten, so viele müssten es jetzt sein. Würde ich nochmal? In diese Gegend? Das Bauchgefühl sagt: auf jeden Fall.

Die Uhlandstraße hinauf, der Blick auf den Ludwigkirchplatz mit dieser Bar, dessen Name mir natürlich nicht mehr einfällt. Gintonic-Erinnerungen, Bloody-Mary als Absacker. Rechts ging es zum Blumfeld-Mann, oh Gott, der Blumfeld-Mann, schnell weiter. Hühnchen in der Witwe Bolte, das Mittagessen in der Schildkröte mit meinen Großeltern, der rustikale Italiener gegenüber mit seinen wunderbaren kleinen Gläsern für Wein und Wasser. Links der Blick auf das Caras, das einzig wahre. Müsli-Momente mit Sonntags-FAZ und dem Blumfeld-Mann, ach lassen wir das.

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Weiter immer weiter die Knesebeckstraße hinauf in Richtung Savignyplatz.

Der Westen von Berlin. Ein schöner Mittag im Damals. Weil vieles jetzt so anders ist.

Berlin mit Baby oder acht Dinge, die ich heute gelernt habe

1. Ein Baby braucht auch bei innerdeutschen Flügen einen Ausweis. Geburtsurkunde hätte es auch getan. Haha.

2. Ein Baby muss im Flieger auf dem Schoß sitzend mit diesem seltsamen Extragurt festgeschnallt werden. Auch wenn es sich sehr einfach rausheben lässt.

3. Die Spucktüte ist perfektes Babyentertainment für einen innerdeutschen Flug.

4. Mit Baby aufm Schoß lässt sich der Tisch nicht mehr herunterklappen.

5. Wenn das Baby während des gesamten Fluges keinen Mucks von sich gibt, bekommt es anerkennende Worte von den mitreisenden Geschäftsleuten.

6. Wenn eine Haltestelle einen Aufzug hat, heißt das noch lange nicht, dass dieser auch funktioniert.

7. Hieven drei Mütter ihre Kinderwagen die Treppe hinunter, weil der Aufzug defekt ist, wird nur der ersten Hilfe angeboten. (Ich war die zweite).

8. Und was machen eigentlich Rollstuhlfahrer? Und wie finden die eigentlich diese huckeligen Fußwege in Mitte? Oder meiden Rollstuhlfahrer Mitte? Kein Lädchen, das ebenerdig war, immer Stufen. Überall. Barrierefreiheit fürn Arsch.

Mitbringsel

„Ich mag alle Farben – die Jungs- und auch die Mädchenfarben“, gab der große Sohn heute auf dem Nachhauseweg von der Kita zum Besten. „Es gibt keine Jungs- und Mädchenfarben, die Farben sind für alle da“, antwortete ich ihm. Normalerweise antwortet er mir dann meist, dass das der A. gesagt habe, ein kleiner Fünfjähriger. Diesmal allerdings hatte das die M. gesagt. M. ist sechs, kommt also dieses Jahr in die Schule.

Mich ärgert daran nicht, dass Fünf- und Sechsjährige das zum besten geben, na gut, eigentlich auch das, viel mehr ärgert mich aber, dass da bei denen zuhause offenbar keiner ist, der widerspricht. Ich will keine Welt, in der wir Überraschungseier nach Geschlechtern getrennt essen. Oder Müsli. Oder.

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„Ich will sagt man nicht“, sagt der Sohn öfter mal, weil er das in der Kita antrainiert bekommt. Natürlich ist es schöner, wenn das Kind mit „ich möchte“ nach der Salami fragt. Aber je nach Tonfall ist auch ein „Ich will“ völlig in Ordnung, besonders wenn da noch ein „Bitte“ mit dabei ist. Ich habe ihm erklärt, dass das nicht richtig ist, besonders wenn jemand etwas Unangenehmes mit ihm macht. Dann braucht er nicht freundlich „Ich möchte das nicht“ zu säuseln, sondern soll seinen Unmut deutlich rüberbringen.

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„Ich möchte einen Stormtrooper.“

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Diese Kinder bringen schon seltsame Dinge mit nach Hause.

Februar-Update #mamadings

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Manchmal wundere ich mich, wie gut das alles klappt, mit zwei Kindern. Am Wochenende war der Mann krank, lag im Bett und ich habe mal eben beide Kinder gewuppt. In solchen Momenten frage ich mich immer, warum man eigentlich in den ersten Monaten mit nur einem Kind oft so überfordert war. Aber vielleicht ist der Tagesplan nach fast vier Jahren einfach perfektioniert, so dass das zweite Kind ziemlich gut hineinpasst. (Nebenbei auch noch ein Regal angestrichen und aufgebaut. Tschacka.)

Seit Januar bin ich eine Umkleidekabinen-Mama. Das Kinderturnen wurde nämlich vom anfänglichen Eltern-Kind-Turnen, auf Kinderturnen umgestellt. Eltern nicht erwünscht. Mittlerweile mutiert die Umkleidekabine zur Krabbelgruppe, weil die kleinen Geschwister ja auch draußen bleiben müssen und sich dort mit Bällen und Eltern die Zeit vertreiben.

An der Schlaffront tut sich nichts. Ich fiebere jetzt sehnsüchtig meinem Kurztrip nach Berlin Ende Februar entgegen – vielleicht bricht die ungewohnte Umgebung den nun seit Anfang des Jahres andauernden Rhythmus des Babys. Irgendwann ist auch mal gut.

Mal einen Erziehungsratgeber gelesen. „Das Geheimnis glücklicher Kinder“. Super-Titel auf jeden Fall, kein Wunder, dass das Ding ein Bestseller geworden ist. Wie haltet ihr das? Lest ihr viel in solchen Büchern? Bisher fand ich Erziehung-nach-Gefühl ne recht gute Methode. (Liest sich recht fluffig weg.)

Und kurz zur aktuellen Wired

Und wenn ich hier schon mal am rumloben bin: Die aktuelle Wired macht Spaß. Tolle Autoren, tolle Themenmischung (ok, vom Brony-Trend hab ich schon vor Ewigkeiten gehört), bisschen was zum Schmunzeln, viel zum Staunen und Nachdenken. Ganz wichtig: Nicht so verkopft wie in der von-Streit-Ära (Sorry, Alexander!).

Die neue Eltern

Eltern wurde gerelauncht und ich habe mir aus diesem Grund mal wieder eine Ausgabe angeschaut. Also DIE Ausgabe. Sie wird gerade per Kampfpreis von einem Euro unter die Leute gebracht.

Wie Eltern früher war: Mit „früher“ meine ich vor ungefähr drei Jahren. In der Schwangerschaft fand ich die Zeitschrift spannend: So eine Art Guckloch in eine neue Welt. Im ersten Jahr hilfreich, da häufig Dinge thematisiert wurden, die mich als Neu-Mama beschäftigten. Irgendwann habe ich aufgehört, die Zeitschrift zu lesen: Die Inhalte wiederholten sich, die Aufmachung war bieder, es machte nicht wirklich Spaß, darin zu blättern. Wenn ich Kindercontent auf Papier lesen wollte, griff ich eher mal zu einer Brigitte Mom.

Wie Eltern jetzt ist: Natürlich kann es sein, dass ich aufgrund der beginnende Breiphase und der andauernden Kurze-Nächte-Phase ganz gut mit der Themenmischung in der gerelaunchten Ausgabe offener für diese Zeitschrift bin. Kann aber auch sein, dass sie wirklich einen Schritt nach vorn gemacht hat. Das Layout ist modern, die Themenmischung schön wundertütenmäßig, ein tolles Interview mit Anke Engelke, viel Mama- UND Papa-Content, gute Debatten. Beim Relaunch wurde ein bisschen bei Flow, Nido, aber auch der Brigitte Mom geklaut. Ok, vielleicht hat man sich auch einfach nur inspirieren lassen. Ist ja nicht schlimm, wenn ein Heft dadurch interessanter, vielseitiger wird.

An der einen oder anderen Stelle erkennt man, dass es zum Heft auch eine Webseite gibt. Das fällt fast gar nicht auf und ich bin mir nicht sicher, ob das nicht ein Fehler ist. Andererseits: G+J hat’s ja nicht soo sehr mit der digitalen Welt….