Buch: Rike Drust – Muttergefühle

Hach, was für ein gutes Buch. Nicht, weil das Kind der Autorin den gleichen Namen trägt wie das Früchtchen, sondern weil es so gut tut. Sehr unterhaltsam beschreibt sie über all Gefühle, die sie als Mutter in den ersten zwei Jahren gehabt hat. Und auch wenn das Früchtchen noch nicht einmal die Hälfte davon hinter sich hat, konnte ich viele der Kapitel nachvollziehen. Die anfängliche Unsicherheit, die ersten Wochen, in denen ich mich erstmal an meine neue Rolle gewöhnen musste, naja, ich könnte jetzt fast alle Kapitel des Buches aufzählen.

Das Buch ist ehrlich, schonungslos, aber eben auch gefühlsduselig und beschreibt ziemlich gut, wie man eben als Mama fühlt. Und es hat mir auch nochmal vor Augen geführt: Auch wenn ich noch so müde bin, genervt vom ewigen LöffelvordenMundhaltenweildasFrüchtchensichbeimEssenständigwegdreht, vom Nichtschlafenwollen, vom Haushaltschmeißen, von Whatever: Ich liebe meinen kleinen Sohn. Meine kleine Familie. Und das jeden Tag mehr. Klingt gefühlsduselig, isses auch. Aber so isses eben auch, das Mamasein.

41_2011

Latte Macchiato in Prenzlberg #muddialarm

Ein verlängertes Wochenende in Berlin. Neue Erfahrungen. Fazit: Städteurlaub mit Baby ist eigentlich kein Problem. Eigentlich doof, dass wir das nicht schon früher gemacht haben.

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Früchtchens neue Mütze

Babysitting-Abende im Apartment helfen dabei, die neue Mütze fürs Früchtchen fertigzustellen. Praktisch bei dem Wetter.

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Neue Features: 360-Grad-Drehungen en masse, verrückt nach Bällen und Kugeln, Karotten sind nicht mehr so unlecker.

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Hihi.

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Das Früchtchen in Berlin

Latte Macchiato in Prenzlberg #muddialarm

Zehn Dinge, die ich gelernt habe.

1. Ein Einzimmerapartment zu buchen war eine mittelgute Idee. Gut, weil mit Küchenzeile zur Zubereitung des Breigedöns, schlecht, weil nur ein Zimmer. Oder hätten wir das Babybett ins Badezimmer stellen sollen?

2. Es war eine gute Entscheidung, den Rührstab mitzunehmen.

3. Alle sind sehr freundlich und hilfsbereit beim Breierwärmen für die Fütterung.

4. Die Fußwege sind der Horror. Es gab kaum einen, der nicht kaputt war.

5. Es gibt ein paar wirklich schöne Kinderlädchen in Mitte und Prenzlauer Berg. Das Berlin-Baby soll Ökoschick tragen und mit Häkel- und Stricktieren spielen.

6. Es ist gar nicht so einfach, eines dieser Cafés in Prenzlauer Berg zu finden, in denen die Mütter mit ihren Kindern bei Latte Macchiato rumlungern. Die meisten Locations sind zugig, eng und laut.

7. Wickelgelegenheiten sind rar. Und damit meine ich auch ein schlicht einigermaßen unzugiger Boden.

8. Im Kleinkindabteil des ICEs gibt es genau einen Kinderwagenparkplatz.

9. Es gibt angeblich wirklich Zugabteile mit für Kinderwagen vorgesehene Parkplätze. Angeblich auf der Strecke nach München runter.

10. Essen in ungewohnter Umgebung kann die Essgewohnheiten durcheinander bringen. Nur Abendbrei, der geht dann doch immer.

Mit dem Früchtchen im Zug

Warum also nicht mal mit dem Baby eine Reise machen, haben wir uns gedacht und Berlin stand ja ohnehin in diesem Jahr noch auf dem Plan. Warum nicht auch mit der Bahn fahren, haben andere auch schon gemacht und ein Auto ist in der Hauptstadt eh unnütz wie eine salatumhüllte Currywurst.

Die Reise beginnt schon mal mit einer Muskelübung, denn der nächstgelegene S-Bahnhof ist einer ohne Aufzug, von Rolltreppen ganz zu Schweigen. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof begrüßt uns an Gleis 13/14 mit einem Aufzug, in dem es nach Pisse riecht. Glücklicherweise duftet es im Aufzug zu Gleis 17 angenehm nach Putzmittel.

In Duisburg essen wir Frühstück. Klappt hervorragend. Das Früchtchen ist nur ein bisschen abgelenkt, weil Leute vorbeigehen, draußen und drinnen und die Zugführerin so schöne Ansagen macht. Jedes Mal, wenn eine neue Ansage kommt, guckt das Früchtchen mich an, aber ich bin’s nicht, die da so laut redet.

In Hamm müssen wir eine halbe Stunde auf den Zugteil aus Köln warten. Die Durchsage nach einem Arzt für Wagen 22 verpasst das Früchtchen – als es sich die Augen gerieben hat, lege ich das Früchtchen in seinen Kinderwagen. Nach fünf Minuten beginnt das Vormittagsschläfchen – ein Wunder.

In Hannover bekommen wir Besuch. Ein ebenfalls sechs Monate altes Kerlchen gesellt sich zu uns. An der guten Stimmung ändert sich aber nichts. Mal wird aus dem Fenster geguckt, mal den Ansagen gelauscht, mal an Papas Schnürsenkeln gezogen oder an der Rassel gelutscht. Kurz vor Spandau hat der Zug eine Dreiviertelstunde Verspätung und das Früchtchen schläft für den verspäteten Mittagsschlaf im Kinderwagen ein. Noch ein Wunder.

Fazit: Das Bahnpersonal ist freundlich, die Kleinkindabteile ok, wenn nicht zu viele Kleinkinder (Idealfall: eins) anwesend sind. Das Bordrestaurantpersonal macht gerne Babymittagsessen warm, wenn auch zu heiß. Warum der Wickelraum nicht einfach direkt neben das Kleinkindabteil gebaut wurde sondern direkt neben das Bordbistro, das kann wohl nur jemand ohne Kinder erklären. Unpraktisch ist es auf jeden Fall.

40_2011

Neuen Friseur getestet, diesmal heißt er Sascha und hat seinen Job ganz gut gemacht. Schwimmen gewesen, insgesamt eine gute Woche gewesen. Gut im Sinne von auch ein bisschen Zeit für mich gehabt.

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Dinge, die anders sind, seitdem ich Mama bin: Ich mag plötzlich Käsekuchen. Wer ein gutes Rezept zum Nachbacken hat, her damit!

Käsekuchen

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Früchtchens neue Features: Ich sehe Fortschritte in Sachen Mittagsschlaf, Mobilität (Rückwärts durch die Wohnung rutschen scheint gerade super zu sein) und Kraft (Kneifen klappt ganz gut).

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Schoßgebete. Ein anstrengendes Buch, weil schon so viel darüber geschrieben und geredet wurde und die Autorin auch in gefühlt jeder Talkshow war, um ihr Werk zu promoten. Mich nervte die Ähnlichkeit mit ihrer Biographie. Nicht, weil ich mich die ganze Zeit fragte, wieviel Elizabeth in Charlotte steckt, sondern weil sie ihre Geschichte zu sehr benutzte, um das Buch zu verkaufen. Das erschien mir ungesund, gerade weil sie ja jahrelang in Therapie war, um die Geschehnisse rund um den tragischen Unfall zu verarbeiten. Und dann ging mir diese bemühten Sexgeschichten auf die Nerven. Der Knaller nebst Schwarzer-Angriff gleich zu Beginn, Puff, Pornos, alles mit dabei. Puh. Aber auch ein gutes Buch. Die Ängste einer jungen Mutter, die Ängste, den Partner zu verlieren, der Druck durch die Existenz der Tochter.

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Die Woche endet mit dem Nähkurs. Vor Jahren hat mir meine Mutter mal ihre Nähmaschine erklärt, aber so richtig verstanden hatte ich das alles nicht. Und vergessen sowieso. Also Nähkurs. Erzeugnisse: ein Kissenbezug und eine Handyhülle. Jetzt bin ich angefixt.

Nähkurs

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Südpark

Eine Woche Sommer. Noch einmal ausgiebiges Indersonnerumlaufen, Imparkrumliegen, Bäume gucken, blauer Himmel, Wiese. Gras und braune Blätter aus dem Mund fischen.

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Ich habe eine neue Lieblingsserie: Modern Family. Da spielt Al Bundy einen Vater einer Tochter (verheiratet, drei Kinder) und eines Sohnes (schwul, liiert und ein Kind adoptiert). Er selbst hat nochmal geheiratet, eine Mexikanerin mit einem kleinen Sohn. Großartig, witzig. Ich habe schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einer Serie gehabt.

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Neue Features: Das Früchtchen hat mir einen Knutschfleck gemacht. Leider ziemlich sichtbar.

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Berlin-Trip geplant. Daraus resultieren zahlreiche erste Male: zu dritt Bahn fahren, in einem Apartmenthotel schlafen, eine Großstadt mit Kinderwagen erkunden.

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Ja, gestrickt habe ich auch mal wieder ein bisschen.

Der feine Herr Affe

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Ich glaube, dem Früchtchen ist kalt.

Udo-Abende. Mit dem Unplugged-Auftritt. Großartig. Ganz oft Gänsehaut.

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Endlich gibt es wieder „How I met your mother“.

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War ja irgendwie klar, dass die Wolllieferung für die Kuscheltiere parallel zum Eintreffen der Anleitung für die Früchtchen-Strickjacke kommt. Na, hoffentlich habe ich mich damit nicht übernommen, zumal ich mit dem Zwischendurchprojekt noch nicht fertig bin und sein werde, weil mir die Wolle kurz vor Schluss ausgeht. Im Übrigen danke ich dem Wettergott, dass es nächste Woche nochmal warm wird. Sonst müsste ich mich auch noch ans Mützenstricken machen.

Vielleicht übertreibe ich das jetzt auch.

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Ich mache ein ganz vorzügliches Orangen-Carpaccio übrigens.

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Lange dauert es nicht mehr, dann habe ich die „Schoßgebete“ durch. Die Ängste und Zwänge von Elizabeth Kiehl sind leider nur in wohl dosierten Leseschüben zu ertragen.

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Neue Früchtchen-Features: Die Nächte um die Ohren schlagen, also wach. Exzessives Vorsichhinplaudern, was sich ungefähr so anhört: „Brabrababababa“ oder „Mamamamamama“ oder „Mabrabrababa“ oder so ähnlich.

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Das erste Mal: Das Früchtchen schläft beim Mittagessen ein.

Spuren des Vorabend

Stillen, my Ass (3)

Too-much-information-Post. Die Vorgeschichte Teil 1, Teil 2

Nun isses also soweit. Das Früchtchen könnte sich tagsüber komplett von Löffelnahrung ernähren. Und mir wird bewusst: Die Tage unserer so genannten Stillbeziehung sind vermutlich gezählt. Diese ganz besonderen Momente der Nähe – bald werden sie zur Vergangenheit gehören. Das Abtauchen des Früchtchen in den Milchhimmel, das nächtliche Ranrobben, das liebevolle Halten des T-Shirts oder wenn es sich dabei mit der einen Hand an meinen Daumen klammert. Der Seufzer, wenn es dabei eingeschlafen ist.

Und was mache ich dann denn bitte ohne diesen verdammt guten Hormoncocktail, der mich diesen permanenten Schlafmangel mit so viel Milde ertragen lässt?

(Na, ein bisschen wird es ja noch dauern.)

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Hah! Das erste Mal seit knapp sechs Monaten war ich ungefähr acht Stunden am Stück vom Früchtchen getrennt. Klingt total seltsam und gar nicht so viel, aber im Leben des Früchtchens war das viel, musste er doch mit zwei Mahlzeiten auskommen, die es mit dem Löffel zu sich nehmen musste. Ergebnis: well done. Ein tolles Gefühl. Noch toller war allerdings das Gefühl, als ich zur Tür reinkam und der kleine Mann mich entdeckte. Hach. Die Entscheidung, im Dezember wieder arbeiten zu wollen, fühlt sich gut an.

Podium #Djv_bo

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Bei der „Besser online“ viele alte Bekannte getroffen. Und mir war gar nicht so bewusst, dass mich alle eigentlich nur mit Brille kennen. Dabei kenne ich mich seit Monaten nur ohne. Jedenfalls scheint sich innerhalb der vergangenen Monate nicht viel geändert zu haben. Es wird immer noch über Social Media geredet, auch wenn die Nutzung selbstverständlicher geworden ist, Selbstvermarktung für Journalisten, Datenjournalismus ist da noch das neueste Thema gewesen. Wie schön wäre es doch, wenn wir wieder mehr über Inhalte und neue Ideen reden würden.

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Das Kompliment des Samstags, ach Quatsch, der Woche: „Ich hab dich nicht erkannt, du siehst aus wie eine Studentin Anfang 20!“ Was das Nicht-Tragen der Brille und ein bisschen Schminke gegen die Augenringe so ausmachen.

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Diesen Film „Sie hat es verdient“, der am Mittwoch lief, mit Veronica Ferres und ein paar anderen üblichen Verdächtigen, empfand ich als das heftigste, was ich in letzter Zeit im Fernsehen gesehen habe. Hat mich aufgewühlt und überrascht, dass zur besten Sendezeit sogar ein aufgehängter Körper gezeigt wird.

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Sechsecke

Wieder mal viel gestrickt. Seit das Früchtchen so früh ins Bett geht, habe ich viel vom Abend. Trotzdem eine anstrengende Woche gewesen. Schnupfen hat nicht mich lahm gelegt, aber für unruhige Nächte mit großem Kuschelbedürfnis gesorgt. Das schlaucht. Und es könnte gut sein, dass da auch noch parallel ein Zahn ausgebrütet wird.

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Kürbis, Kartoffeln, Rind #selbstgekochtes

Das erste Mal fürs Früchtchen selbst gekocht. Wurde gegessen, wenn auch nicht wahnsinnig begeistert. Dabei war ich so stolz.

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Und noch einmal Früchtchencontent: Wir haben den Kinderwagen umgebaut. Wegen des Schnupfens und weil die Wanne schon seit ein paar Wochen eigentlich zu klein geworden war. Als die Wanne dann da auf dem Fußboden im Wohnzimmer stand, musste ich mir ein Tränchen verkneifen. Das Früchtchen wird groß.

Franzis Früchtchen (12)

Das Früchtchen ist nun fast sechs Monate alt, da macht man sich ja schon über die Zukunft Gedanken. Also nicht, ob es mich mit zwölf peinlich findet oder ob das mit dem Abi wirklich klappt, sondern eher um die nähere Zukunft. Natürlich will ich, dass das erste Wort des Früchtchens Mama ist. Ist klar. Allerdings zweifle ich, dass es wirklich das erste Wort sein wird. Nicht, weil ich glaube, dass es Papa sein wird, sondern eher weil wir vielleicht zu selten „Mama“ und „Papa“ sagen. Viel häufiger reden wir vom „kleinen Mann“ oder vom „Schlumpf“, sagen ihm, wie süß er ist und dass wir ihn sehr lieb haben. Aber Mama und Papa sagen wir nicht so oft.

Könnte natürlich auch sein, dass das Früchtchen einen eigenen Weg geht und komplett andere Worte wählt. „30 Grad“ zum Beispiel, weil es bei allen Kuscheltieren immer die Waschzettel studiert. Ich stelle mir das so vor: Irgendwann muss der Herr Affe in die Waschmaschine und bevor ich die Tür schließe, schreit das Früchtchen plötzlich „30 Grad“, weil ich aus Versehen das 60-Grad-Programm ausgewählt habe.

Vielleicht redet das Früchtchen aber auch nicht, sondern singt nur für uns. So wie wir derzeit immer für das Früchtchen singen. Besonders, wenn es einschlafen soll. Wenn ihr wüsstet, welch einschläfernde Wirkung „Yellow Submarine“ haben kann.