Buch: David Foster Wallace – Am Beispiel des Hummers

Manchmal passieren seltsame Dinge. So wie gestern im Buchladen. Ich war auf der Suche nach einem Geschenk und hatte als Vorgabe nur mein Wissen um den zu Beschenkenden und seinen Wunsch nach etwas Zeitgenössischem. Da mach mal was draus. Also ließ ich mich inspirieren. Und stand wenig später vor dem Regal „Von unabhängigen Verlagen empfohlen“. Dort stand ein kleines Büchlein „Am Beispiel des Hummers“ von David Foster Wallace, ein Essay auf 79 Seiten, über das Hummerfestival im Maine. Ich setzte mich ans Fenster in dieser Mayerschen Buchhandlung an der Kö und las ein wenig. Eigentlich nur mit dem Vorsatz, nur die ersten paar Seiten zu lesen und dann weiterzusuchen. Ich weiß nicht, wie lange ich da saß, ich weiß nur, dass ich irgendwann weiterblättern wollte und nicht mehr konnte. Ich hatte das kleine, wundervolle Büchlein, dass interessanter im Arche-Verlag von Denis Scheck herausgegeben wurde, ausgelesen. Einfach so, im Buchladen.

Seitdem quält mich ein schlechtes Gewissen. Verschenkt habe ich übrigens „Nikolski“. Und „Der Kaiser von China“ hab ich mir dann noch gekauft.

Franzi und ihr Blog


Flickr-Foto: Mario Sixtus

„Franzi, du schreibst ja gar nichts mehr“, sagt die Freundin. „Du musst mal wieder regelmäßiger was schreiben“, lässt der Motorrad-Freund meiner Mutter ausrichten. „Früher hat mir dein Blog besser gefallen“, sagt der Ex-Chef. Ja, es stimmt wohl. Ich schreib hier weniger, seltener und wohl auch anders. Und wisst ihr was? Es ist mir egal.
Ich mag diese Seite. Weil sie mich nun schon mehr als sechs Jahre (Wie in jedem Jahr habe ich auch diesmal wieder den Geburtstag verpasst.) begleitet. In unterschiedlichen Phasen. Als ich mich während der Diplomarbeit ablenkte, eine Abwechslung zum trockenen Finanzgeschreibe brauchte, ein bisschen rumprobierte, Tagebuch führte, Freunde, Bekannte einfach ein bisschen aus dem Leben erzählte. So war das nunmal.
Jetzt bin ich gerade in einer Phase, in der ich wenig Lust am privaten Geschreibe habe. Ich könnte anfangen, hier regelmäßig Links zu posten aus der Kategorie „Ich woanders“, oder so. Oder mit dem Twittern aufhören, weil vieles von diesen kleinen Schnipseln dort landet.
Oder ich könnte einfach weiter machen: nämlich dann zu schreiben, wenn ich Lust dazu habe. Über das, was mich gerade bewegt, woran ich euch teilhaben lassen möchte. Oder es eben eine Weile einfach lassen. So versteh ich das nämlich, das Bloggen.

Franzi auf dem Catwalk

Franzi auf dem Catwalk

Natürlich ist die Überschrift ein bisschen irreführend, aber so ganz auch wiederum nicht, denn am Wochenende war ich bei der Eröffnung der Ausstellung „Catwalks“ im NRW Forum. Seit Sonntag können auch Normalsterbliche die Ausstellung angucken und ich würde sagen: Ein Besuch lohnt sich.

Catwalks, Jerry Hall

Weil es sich bei dieser Ausstellung nicht um eine weitere Modeausstellung handelt, sondern weil Werner Lippert und seine Partnerin Petra Wenzel hier wirklich eine außergewöhnliche Ausstellung geschaffen haben. Einmal, weil sie es geschafft haben, die Großen der Modebranche zu einer gemeinsamen Ausstellung zu bewegen. Zum anderen weil sie nicht einfach nur Kleider oder Fotos dort präsentieren, sondern die großen Modenschauen der vergangenen Jahre abbilden, ja, inszenieren. Der Besucher wandelt durch die engen Gänge mit den Klängen der Schauen auf den Ohren, mal ist es dunkel, mal kerzenbeleuchtet, mal laufen neben einem die angesagtesten Models der jeweiligen Zeit.

Catwalks

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum diese Ausstellung außergewöhnlich ist. Und das ist der Einsatz der Technik. Der Besucher läuft also mit Kopfhörern auf den Ohren durch die Gänge. Das Faszinierende: Das kleine Gerät weiß immer ganz genau, welche Musik es gerade zu spielen hat. Kein ewiges Suchen nach den jeweiligen Nummern. Offenbar helfen Lichtschranken dabei, zu erkennen, wo der Besucher sich in der Ausstellung gerade befindet. Ich fand das toll. Weil man sich so noch viel besser auf das Ausgestellte konzentrieren kann.

Catwalks, Lagerfeld

Wer also nach Düsseldorf kommt, sollte auf jeden Fall ins NRW-Forum gehen. Nicht nur wegen der Mode und der Inszenierung, sondern auch wegen der Technik. Sowas gibt’s in normalen Museen nämlich nicht. Leider.

Jochen (und Lars!) in Essen

Als Blumfeld sich aufgelöst haben, war ich traurig. Ich ging noch einmal in ein letztes Konzert (damals in Köln). Und dann waren sie erst einmal weg. Bei mir war das dann so, dass ich erstmal die Finger von Blumfeld ließ. Und so verging der Rest von 2007, das ganze Jahr 2008 und das erste Halbjahr von 2009. Dann erzählte mir Philipp plötzlich, dass Jochen Distelmeyer jetzt was Eigenes macht und auch auf Tour geht. Das Konzert: in Essen. Also ganz in der Nähe.

Als Jochen dann da auf der Bühne stand und nach anderthalb Jahren seine neuen (und auch ein paar alte) Songs spielte, da wurde mir erst einmal klar: Man weiß erst, dass etwas (und wenn es „nur“ Musik ist) fehlte, wenn man es wieder hat. Der Distelmeyer spielte gerade zu Beginn viel härtere Lieder, aggressiv spielte er seine Gitarre, auch der Ton war ein anderer. Ein anderer zumindest verglichen mit den Apfelmann-Zeiten. Was ich damit meine, kann man ganz gut auf der neuen Distelmeyer-Webseite hören: „Hass“. Fast klar, dass Distelmeyer dann auch vor allem die Songs aus seinem großen Repertoire spielte, die da gut dazu passten. Ein weiteres Highlight war für mich die Besetzung auf der Bühne. Denn aus der alten Band hatte Distelmeyer doch noch jemanden dabei: Lars Precht, der Bassist mit den schrägen, teilweise etwas unbeholfenen Musiker-Posen stand da auf der Bühne. Andere Frisur, aber immer noch die gleichen Moves. Großartig.

Und wie ich es so insgesamt fand? Richtig gut. Weil anders. Und ich interpretiere in Jochen Distelmeyers Auftritt auch noch ein bisschen mehr hinein: Vielleicht lag es ja an der wirklich winzigen Location (Grend in Essen), aber noch nie habe ich Jochen Distelmeyer so viel mit dem Publikum plaudern hören und noch nie hat mich ein Jochen Distelmeyer in höchst begemannscher Art dazu aufgefordert, bei einem Song mitzuklatschen und mitzusingen. Das war fast ein bisschen verstörend, ich glaube aber, dass ich mich daran gewöhnen kann. Hauptsache, der Jochen ist jetzt erstmal wieder da.

Ach ja.
Philipp Holstein war auch da.

Film: 8 Blickwinkel

Super Film mit guten Schauspielern, der aus acht Perspektiven ein Ereignis beschreibt: den Anschlag auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten während eines Anti-Terror-Gipfels. Während der Präsident eine Rede über den Krieg gegen den Terror im spanischen Salamanca hält, wird zunächst auf ihn geschossen und wenig später gehen zahlreiche Bomben hoch. Durch diese Erzählweise erfährt der Zuschauer immer mehr vom Geschehen, es ergeben sich überraschende Wendungen, die Puzzle-Teile ergeben ein Gesamtbild. Sehr spannend, sehr klug erzählt.

Dies und das und anderes

Mein Sonntag war toll. Ich habe mich für die „Sendung mit dem Internet“ mit dem Wahlprogramm der CDU auseinandergesetzt, 64 Seiten durchgeackert und alles zum Thema Internet rausgeschrieben. Das Ergebnis gibt’s hier zum Nachlesen.

Mein Sonntag war aber auch toll, weil ich jetzt weiß, dass Außerirdische mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Deutschland landen werden. Glück gehabt!

Und noch ein dritter Grund, warum der Sonntag toll war: Ich habe dawanda für mich entdeckt. Wer nicht weiß, was das ist: eine Seite, in der jeder Selbstgemachtes anbieten kann. Und jetzt hab ich mich in diese Taschen verliebt. Und kann mich nicht entscheiden, welchen Stoff ich will. Die Auswahl ist so groß.

Das Internet ist auch toll, weil ich da Dinge lerne, die ich vorher noch nicht wusste. Oder wer schält eine Banane so wie in diesem Video?

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Tolle Aktion

Aber was passiert eigentlich, wenn ich den Schreiber, den ich unterstütze, nicht mag? Oder ob ich ankreuzen kann, lieber nur Fotoleute zu unterstützen? Mmh.

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Jochen ist zurück

Die Webseite von Jochen Distelmeyer ist endlich online gegangen und mit ihr ein Song. Ein erster von dem neuen Album. Endlich. Ich hatte ja schon mit Spannung immer wieder das Netz nach irgendwelchen Spuren durchsucht.

Am Donnerstag hör ich mir das neue Album in Essen an. Sehr gespannt.

Im Delta Park in Essen

Herrlich. Wirklich. Der gesamte Tag. Schöne Musik. Ein paar Überraschungen (Muff Potter, The Kilians). Regen. Sonne. Und weil es schon so spät ist: Steckbrief zum Festival.

Gegessen: Bratwurst im Brötchen mit Ketchup UND Senf, Chips

Getrunken: Cola, Wasser, Radler (Kann mal einer irgendwo festschreiben, dass Alster verdammt nochmal mit Sprite gemischt wird?)

Mitgesungen: Beim Thees.

Das Puh-bin-doch-noch-jung-Gefühl: Element of Crime

Das Puh-bin-ich-alt-Gefühl: Rückenschmerzen vom vielen Rumstehen, wie klein sind bitte die Kilians-Jungs?, mit „Hallo, Frau Bluhm“ angesprochen werden und keinen Schimmer haben, woher man den jungen Mann nochmal kennt.

Die Überraschung des Tages: Der leider sehr unlustige Johann König sieht in echt zwar ein bisschen alt aus (ungefärbte Haare!), trug aber eine unheimlich gut aussehende Jeans und hat offenbar einen guten Musikgeschmack.

Johann König

Gisbert zu Knyphausen

Muff Potter

Simon den Hartog

Regen

Thees Uhlmann

Sven Regener mit Trompete

Kinderfotos gucken 2.0

Für die „Sendung mit dem Internet“ machen Daniel und ich jetzt immer Redaktionssitzungen. Und weil er zur Zeit nicht in Düsseldorf ist, haben wir unsere Besprechung diesmal per Skype gemacht. Und ich finde es sehr angemessen, dass Daniel mir dabei auch seine Kinderfotos gezeigt hat.