TV-Filmvorschau (48) – Classic Version

Ja, ich weiß, ich bin schon wieder spät. Aber nach der Spätschicht und dem Samstagsdienst hatte ich nun mal erst jetzt Zeit dafür. Trotzdem viel Spaß beim Filme gucken.

Sonntag, 10.12., 19.45 Uhr: „Margarete Steiff“ (Bayerisches Fernsehen)
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Dienstag, 12.12., 23.45 Uhr: „5×2 Fünf mal zwei“ (NDR)
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Donnerstag, 14.12., 21 Uhr: „Scheidung auf amerikanisch“ (NDR)
Klingt scheiße, ist aber mit Martina Gedeck.

Donnerstag, 14.12. 22 Uhr: „Fargo – Blutiger Schnee“ (Tele5)
Klassiker der Coen-Brüder.

Donnerstag, 14.12., 23.45 Uhr: „Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin“ (SWR)
Dokumentarfilm über Traudl Junge aus dem Jahr 2002.

Freitag, 15.12., 23.10 Uhr: „23“ (Arte)
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Schöne Grüsse an die Paranoia

Der Heizungswarter hat den Mann meines Herzens gerade als meinen „Mann“ bezeichnet.

Zur freundlichen Beachtung

Seit ich mit dem Auto zur Arbeit fahre (seit vergangenem Freitag) höre ich wieder regelmäßig Radio (Memo an mich: Muss mir dringend mal ne CD brennen). Heute auf dem Heimweg: Eins Live. Der Moderator bereitet seine Hörer auf die morgige Verleihung der Eins-Live-Krone vor. Den Preis für das Lebenswerk soll Udo Lindenberg bekommen. Wenn ich das meiner Mutter erzähle, wird sie wohl sehr traurig sein. Denn soooo alt ist der ja nun wirklich noch nicht.

Intime Geständnisse, aber diesmal wirklich (3)

Aber dass ich nochmal ein Fan von Matthias Matussek werden würde: Ich finde diese Videos von ihm auf Spiegel Online so charmant, dass es mir schon fast wieder peinlich ist.

Soviel anders, soviel neu. Ich komme ja zu nichts derzeit.

FILM: Little Miss Sunshine

Olive Hoover trägt eine viel zu große Brille für ihr Gesicht, ist ein bisschen pummelig und liebt Schönheitswettbewerbe. Und natürlich ist sie ganz aus dem Häuschen, als der Anruf kommt, der ihr ermöglicht, am „Little-Miss-Sunshine“-Wettbewerb in Kalifornien teilzunehmen. Für die Familie, die in New Mexico lebt, eine halbe Weltreise. Doch weil Mom und Dad den gerade sehr von Nietzsche eingenommenen und dem Schweigen verpflichteten Sohn nicht mit dem stark selbstmordgefährdeten Bruder der Mutter alleine lassen wollen und der Opa Olive bereits seit einiger Zeit trainiert, machen sie sich zu sechst in einem alten VW-Bus auf den Weg.

Tja, und dann beginnt eine ganz wunderbare Reise durch die USA. Weil die Gangschaltung des Autos plötzlich nicht mehr funktioniert, der selbstmordgefährdete Onkel erzählt, warum er sich umbringen wollte, der Opa sich Pornohefte besorgen lässt und Olives Bruder ganz plötzlich doch wieder spricht. Klingt so, als ob man das alles schon tausendmal gesehen hat? Mag sein, aber hier ist’s wirklich schön. Das liegt sicherlich auch an den Schauspielern (Toni Collette!), aber vor allem wohl an einem Regisseur, der es schafft, die Geschichte der sechs so zu erzählen, dass sie eben nicht wie ein platter Abklatsch von bisher existierenden Road-Movies wirkt. Das war schön!

Lesestoff

Im Handelsblatt gab’s heute ein Interview mit dem Herausgeber des „Wall Street-Journals“ Gordon Crovitz über die Krise der amerikanischen Printmedien.

FILM: Snow Cake

Beim Klicken durch die Google-Suchergebnisse zu dem Film fand ich eine Kritik, die den Titel „Lindas Gespür für Schnee“ trug. Das fand ich schön. Weil es auch so treffend war. Denn Schnee spielt im Leben der Autistin Linda eine wichtige Rolle. Sie isst ihn sehr gerne und vergleicht das dabei entstehende Gefühl mit einem Orgasmus: „It sounds like an inferior version of what I feel when I have a mouthful of snow“, sagt sie irgendwann. Sie liegt auch gerne im nassen Weiß und baut gerne Schneefiguren. Ansonsten lebt sie allein mit ihrer Tochter in einer Kleinstadt.

Der Zuschauer lernt Linda kennen, als Alex sie aufsucht: Er hatte ihre Tochter Vivienne mitgenommen, doch als ein LKW in sein Auto rast, stirbt sie. Eigentlich will er nur kurz bei ihr vorbeischauen, doch dann bleibt er doch länger als erwartet.

Ich habe lange überlegt, wie ich die schauspielerische Leistung von Sigourney Weaver als Linda fand. Weil man natürlich als erstes denkt: Die hat doch nur ne Autistin gespielt, um den Oscar zu bekommen. Mag sein, dass das wirklich so ist, doch zumindest hat sie der Linda eine Wärme gegeben, etwas, damit man diese Person am liebsten in den Arm nehmen möchte. Sie macht diese Linda zu einer einzigartigen Frau, die halt ein paar Macken hat, aber wer hat die nicht.

Es macht Spaß, dabei zuzugucken, wie Alex und Linda sich aufeinander einstellen, wie Linda weiter in ihrer Welt lebt und Alex ganz langsam durch sie aber auch durch die schöne Nachbarin Maggie wieder zu sich findet. Gerade aus dem Gefängnis entlassen, war er eigentlich unterwegs auf dem Weg nach Winipeg, um dort von einer Affäre zu erfahren, wer sein Sohn war, der ebenfalls bei einem Autounfall verstorben ist.

„Snow Cake“ ist ein wirklich schöner Film, trotz einiger Längen, die ich aber verzeihe, weil er eine solche Wärme ausstrahlt. Und als sich Linda am Ende bei der Beerdigungsfeier in ihrem Haus zu lauter Musik und entgegen der eigentlichen Regeln bei solchen Veranstaltungen freitanzt, dann muss ich zugeben, dass mich Sigourney Weaver als Linda richtig berührt hat. Dafür muss es keinen Oscar geben, das wäre zu vorhersehbar, aber schön war es schon.