Tapetenwechsel

Nach ungefähr anderthalb Jahren brauchte ich mal wieder ein bisschen Abwechslung. Und als ich dieses Blog sah, hab ich mich verliebt: ins Layout.

Einige Anpassungen und Stunden später isses fertig. Und ich find’s super.

Ach ja, wem das Foto da links nicht gefällt, der kann gerne ein anderes einschicken oder selber eins knipsen.

Das Internet hat ein Problem

Guardian-Kolumnist Paul Carr:

And that is precicely where the internet has a problem. What we read on the web is shaped almost entirely by what our friends recommend to us or what other people have decided is popular. And because what’s popular is meanness, that almost all that we read – page after page of cynicism, meanness, ranting and rage.

Jetzt will er sein Twitter- und Blog-Verhalten ändern. Spannender Text.

Heinz Strunk – Fleckenteufel

Dies ist einer dieser Texte, die man nur mit einem „eigentlich“ beginnen kann. Denn: Eigentlich mag ich Heinz Strunk. Und seine Arbeit. Doch dieses Buch ist eines, das man ganz schnell wieder vergessen will.

Es ist 1977 und der 16-jährige Thorsten Bruns fährt mit seiner Gemeinde auf Familienfreizeit an die Ostsee. Thorsten ist in der Pubertät, geplagt von Geltungsdrang, Minderwertigkeitskomplexen und nicht zu vergessen: Körperlichkeiten. Denn Strunks Protagonist denkt den größten Teil seines Tages über seine Verdauung nach. Er träumt von Susanne Bohm, die auf der Freizeit kein Wort mit ihm wechselt und er braucht eine Weile, bis er Anschluss an eine Doppelkopfrunde gefunden hat.

Nicht nur wegen des Covers wird „Fleckenteufel“ mit Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verglichen. Auch die penetranten Geschichten aus dem Verdauungstrakt und die Vorliebe für bestimmte Hygienestandards lassen stark an Helen Memels Auseinandersetzungen mit ihrem Körper erinnern.

Strunks Buch über Thorsten Bruhns könnte eine dieser netten, kleinen Coming-of-Age-Geschichten erzählen, wenn er auf all diese Details verzichtet hätte. Die sind peinlich. Und das hat der Heinzer ja eigentlich auch nicht nötig.

Die andere Meinung: Tobias Rüther auf faz.net

The Curious Case of Benjamin Button

Per E-Mail in den vergangenen Wochen diese Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald gelesen. Toll. Besonders der Schluss.

He did not remember clearly whether the milk was warm or cool at his last feeding or how the days passed–there was only his crib and Nana’s familiar presence. And then he remembered nothing. When he was hungry he cried–that was all. Through the noons and nights he breathed and over him there were soft mumblings and murmurings that he scarcely heard, and faintly differentiated smells, and light and darkness.

Then it was all dark, and his white crib and the dim faces that moved above him, and the warm sweet aroma of the milk, faded out altogether from his mind.

Hihi

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(via)

DLD09 (2)

Der Tag begann früh, weil ich schlecht geschlafen habe (Wenn es sowas wie eine Grüner-Veltliner-Unverträglichkeit gibt, dann hab ich die.). Mit Markus lief ich diesmal zum HVB-Forum, die Kälte und der kleine Spaziergang tat gut. Nach einem kurzen Frühstück (Das Rührei!) setzte ich mich in das erste Panel.

Internet Politics Jeff Jarvis sprach mit Mark Gorenberg, Jack Hidary, Randi Zuckerberg (Die bekommen bei Facebook ein Training, so dass man in jeden Satz das Wort „Incredible“ einbauen muss.) und Micah Sifry. Dies war ganz spannend und interessant, weil die Panel-Teilnehmer mit allerlei Zahlen um sich warfen. Wie viel Geld Obama und Co. im Internet gesammelt haben, wie oft Youtube-Videos im Zusammenhang mit dem Wahlkampf abgerufen wurden – alles extrem spannend. Die Erkenntnis: Was in den USA funktioniert, muss hier noch lange nicht funktionieren. Und auch wenn sich gerade alle deutschen Politiker ein Twitter-Account zulegen (und es mit irgendwelchen seltsamen Mitteilungen befüllen), heißt das ja noch lange nicht, dass man die Kollegen gleich lieber wählt. Oder gar unterstützt.

Ich versuchte mich kurz darauf am „Eastern-Europe“-Panel, scheiterte aber, weil die Teilnehmer die kostbare Diskussionszeit dazu nutzten, ihre Unternehmen in langweiligen Powerpoint-Präsentationen vorzustellen. Irgendwann hatte ich genug. Kann also sein, dass es noch besser wurde.

Nach der Pause wechselte ich den Saal und begab mich zu David Weinberger, der erzählte, wie Wissen mittlerweile anders organisiert ist. Meine Lieblingsaussage hatte leider nichts mit dem Thema zu tun.

Und dann ging es um die Zukunft meiner Zunft. „New Media Models„, moderiert von Jochen Wegner. Auf dem Panel Jeff Jarvis, Carolyn McCall, Michael Arrington und Tyler Brulé. Das war toll. Weil ich Arringtons Rampensau-Performance bisher noch nie live erleben durfte. Weil Jeff Jarvis und Carolyn McCall ein paar kluge Dinge sagten. Auch Hubert Burda meldete sich zu Wort, um festzustellen: „You get lousy pennies on the web“. McCall fügte hinzu, dass
sich die Business-Modelle von Nachrichtenseiten im Internet in den kommenden fünf bis zehn Jahren nicht tragen werden.

Spannend auch die Frage, was sie tun würden, wenn sie jetzt noch einmal die Chance bekämen, etwas komplett anderes zu machen. Michael Arrington würde genau das gründen, was er jetzt auch macht. Jeff Jarvis würde eine Art Netzwerk gründen, ähnlich zu glam. Carolyn McCall meinte, sie würde wiederum versuchen, eine Nachrichtenseite zu betreiben. Spannend allein die Ansicht von Tyler Brulé, der meinte, am liebsten eine Fluglinie in Europa zu gründen. Schade, dass Jochen Wegner nicht nachfragte, warum.

Nach dem Mittagessen versuchte ich mich noch kurz am „Fashion-and-Business„-Panel (war ok) und „Simplicity„-Panel. Leider war die Luft in dem Raum dann aber schon so schlecht, dass ich nach dem leider viel zu langen Intro von Mercedes nach draußen musste.

Ansonsten: neue Leute kennengelernt, viel geplaudert, mich für einen Text aus dem November 2007 (!) gerechtfertigt. Dann auf zum Bahnhof. War schön.

DLD09 (1)

Gar nicht so einfach. Weil schon der Start extrem schwierig war. Das lag diesmal nicht an der Bahn, nein, sondern an den örtlichen Taxifahrern. Denn: Ich checkte ins Hotel ein und wollte ziemlich schnell einfach zur Veranstaltung, doch bis ich einen Taxifahrer fand, der wusste wo das HVB-Forum war (keinen, erst ein Anruf sorgte dafür, dass ich die Adresse dieses HVB-Forum ausfindig machte). Erst mit der Angabe der Straße kam ich im HVB-Forum an.

Dooferweise kam ich dort an, und verpasste die Ansage von Hubert Burda zum Aenne-Burda-Award. Erst viel viel später erfuhr ich, dass Esther Dyson in diesem Jahr den Preis gewonnen hat. Eine Frau, die man wohl als Urgestein des Internets bezeichnen muss und die wohl bald im All unterwegs sein will. Details gibt’s hier.

Danach schnupperte ich in die Runde „Global Challenges“ rein, die wenig Neues, dafür die üblichen Beschuldigungen brachte. Wusstet ihr beispielsweise, dass im Grunde die Presse Schuld an der derzeitigen Wirtschaftskrise ist? Grund: Die berichtet halt nur über das Negative.

Toll gemacht war der Vortrag von Dan Ariely, der über irrationale Entscheidungen ein Buch geschrieben hat und bei der DLD auch darüber reden konnte. Toll war, seinen Vortrag mit vielen tollen Beispielen bereicherte: Zählen, wie oft der Ball bei der Mannschaft im weißen T-Shirt gespielt wurde, und die Frage, warum man beim Economist nicht nur ein Print- oder Online-Abo, sondern auch ein Print-, Online- und Kombi-Abo anbietet.

Danach hatte ich Hunger und mehr Lust zu reden. Das war aber auch sehr nett. Auch wenn ich Marissa Mayer nicht getroffen habe.

Nach der DLD bin ich dann noch zu diesem Bloggertreffen. Erstaunlich wenig Leute gekannt. Aber ich kenn halt auch wenig Münchner.

Warten auf den morgigen Tag.

Dschungel-TV

Wir haben Dschungelcamp geguckt und danken allen, die mitgeschaut, getwittert und gechattet haben.

Dies und Das

Jetzt geht’s auch bei Twitter für George W. Bush bergab.

Der Selbstversuch: Wie verändert sich das Privatleben, wenn man ständig allen mitteilt, wo man gerade ist? Toller Artikel in Wired. (via)

Michael Hirschorn im „Atlantic Monthly“ darüber, was sich verändert, wenn Printmedien:

The collapse of daily print journalism will mean many things. For those of us old enough to still care about going out on a Sunday morning for our doorstop edition of The Times, it will mean the end of a certain kind of civilized ritual that has defined most of our adult lives. It will also mean the end of a certain kind of quasi-bohemian urban existence for the thousands of smart middle-class writers, journalists, and public intellectuals who have, until now, lived semi-charmed kinds of lives of the mind. And it will seriously damage the press’s ability to serve as a bulwark of democracy.

Kann mir mal jemand sagen, wie viele Seiten „The curious case of Benjamin Button“ im Original hat? Kann unmöglich Dailylit glauben. Aus elf Teilen per Mail ein dreistündiger Film?

30 Rock

16 der vielen Gründe, warum ich „30 Rock“ so mag.