Tobias Rüther vergleicht in der FAS amerikanische Krankenhausserien mit den deutschen. Über „In aller Freundschaft“ schreibt er:

„In aller Freundschaft“ aber spiegelt nur den Zustand des deutschen Gesundheitssystems: Es ist kein Geld im Etat, und der Facharzt soll abgeschafft werden. In der Sachsenklinik sind nämlich alle Ärzte für alles zuständig, operieren morgens mit links Gehirne und abends mit rechts Gelenke, und als wäre das nicht schon dämlich genug anzusehen, heißt der Chefarzt auch noch Heilmann. Heilmann!

(Endlich mal wieder ausgiebig Zeitung lesen.)

Lesen!

Erfolgsmeldungen selbst gemacht

Die von Xing sind ja auch nicht blöd: Kaum an der Börse müssen ja die Zahlen bei den kommenden Quartalsberichten stimmen. Und was machen die Jungs und Mädels um Lars Hinrichs? Sie schenken allen Nicht-Premium-Mitgliedern einfach einen Monat Premiummitgliedschaft (vorhin per Mail). Und da man ja neben den allgemeinen Mitgliederzahlen die Zahl der Premiummitglieder ausweist, dürften die ja zum nächsten Veröffentlichungstermin sofort angestiegen sein.

Zeitschriften im Test: Play Vanilla

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Es ist meiner finanzwirtschaftlichen Vorbildung zuzuschreiben, dass ich jedes Mal (genau kein Mal), wenn ich gefragt wurde, welche Zeitschrift ich denn als Nächstes testen wolle, „irgendwas mit Plain Vanilla“ vor mich hinbrabbelte. Nun wissen die anderen finanzwirtschaftlich Vorgebildeten, dass es sich dabei um einen Fachbegriff eines „klassischen“ Wertpapiers oder einer Option handelt und dass das mit einer Computerspielezeitschrift für Frauen so gar nichts zu tun hat. Aber da eine Computerspielezeitschrift für Frauen mit Vanilla oder auch Vanille ebenso wenig zu tun hat, habe ich diesen Absatz schon einmal nicht umsonst geschrieben.

„Play Vanilla“ heißt also die Beilage des Frauenmagazins „Joy“, das bei Marquard Media erscheint. Allerdings soll das nicht so bleiben. Denn „Play Vanilla“ soll schon ab März 2007 als eigenständiger Titel am Kiosk zu erwerben sein. Wahrscheinlich noch viel dicker und bunter und mehr auf die Zielgruppe geschrieben (auf der letzten Seite befindet sich nämlich ein Fragebogen). Das Magazin wird von Computec herausgegeben, an dieser Firma ist Marquard Media beteiligt. Alles klar?

Aber reden wir nicht darüber, was sein wird, reden wir darüber, was ist. Und das ist ein 36 Seiten starkes Heft, in der Dinge beschrieben werden, von denen ich schlicht und ergreifend keine Ahnung habe. Nein, ich spiele nicht. Gesellschaftsspiele am realen Tisch sind mir zwar nicht fremd. Am Computer habe ich vor einigen Jahren gerne mal ein paar Moorhühner erlegt oder Bomben bei Minesweeper enttarnt. Das spielt man ein paar Mal und dann ist aber auch gut. Aber monatelang andauernde Strategiespiele? Sind mir bisher fremd geblieben. Und wenn ich mir dieses Magazin anschaue, habe ich auch wenig Lust damit anzufangen. So erzählen mir beispielsweise Nadine (25) und Norman (28), wie sie gemeinsam „World of Warcraft“ spielen. Er beschützt sie nämlich vor Feinden. Wie im richtigen Leben, ist das nicht schön? Dann gibt’s noch tolle Ideen für Silvesterspiele (Wetten, dass..?, Singstar, Buzz!) und einen Test: Welcher Spieletyp sind sie? Tüftlerin, falls es irgendjemanden interessiert. Zudem: Gibt es da draußen wirklich Mädchen, die Interesse daran haben, Kamera, MP3-Player, Handy, Spielekonsole und Lautsprecher farblich abgestimmt in wahlweise rot, weiß, gold, pink oder schwarz zu erwerben?

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich, dass es da draußen noch eine andere Welt geben muss. Eine virtuelle Welt, in der sich Tausende tummeln, miteinander kommunizieren, für und gegeneinander kämpfen. Bleibt die letzte entscheidende Frage: Kann man in „World of Warcraft“ oder „Anno 1701“ etwa auch bloggen? Dann würde ich es vielleicht doch nochmal probieren.

Fleckvieh und Co.

Wer sich schon immer einmal über das Medienangebot für Bauern informieren wollte, ist in diesem Artikel bei taz.de sehr gut aufgehoben.

(Hat das jemand? Kann mir jemand eine Ausgabe von „Fleckvieh“ schicken?)

Chuck Klosterman

Ich war ja gestern ein bisschen froh, als ich die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung gelesen habe. Also diese Beilage zu Weihnachten, in der die Redakteure fein sagen, was man kaufen kann und was nicht. Was nicht stand in einem Text, der sich über die gesamte Beilage zog und ich war wirklich beruhigt, dass dort neben den üblichen Verdächtigen wie Eva Herman, Gerhard Schröder auch das Buch von Chuck Klosterman stand. Trägt den Titel „Eine zu 85% wahre Geschichte“. Doof ist, dass das Buch ein Geschenk war und man sich dann ja immer nicht so richtig traut, es zu beschimpfen, aber ich hänge immer noch auf Seite 150 fest. Der Autor erzählt so langweilig. Das kann an der schlechten Übersetzung liegen, aber beispielsweise gelang es mir auch nicht, Dave Eggers im Original zu Ende zu lesen (Uuh, darf man die beiden überhaupt vergleichen?). Vielleicht sind es ja diese speziellen amerikanischen Typen, die mir nicht so liegen. Aber da ich nun die Bestätigung von Feuilletionisten habe, kann ich es doch jetzt beiseite legen, ja?

Aller guten Dinge sind… ääh, fünf!

So, Kinder, ihr müsst jetzt ganz stark sein. Zum einen weil ich meinem Ruf als Hexe mal wieder alle Ehre gemacht habe. Zum anderen, weil es um dieses Exemplar nun wirklich schade ist.

Tja, Retromedia. Übernehmen Sie. Gespannt bin ich auf die Autorennamen, die das Magazin groß gemacht haben. Das wird doch sicherlich rauszufinden sein.

Zur freundlichen Beachtung

Lesestoff

Im Handelsblatt gab’s heute ein Interview mit dem Herausgeber des „Wall Street-Journals“ Gordon Crovitz über die Krise der amerikanischen Printmedien.

Klarstellung

Hätte ich gewusst, dass Thomas Gottschalk ebenfalls auf die Ähnlichkeit zwischen Burda und Schmidt hingewiesen hat, dann wäre dieser Eintrag sicherlich nicht erschienen.

Zitat Hans-Jürgen Jakobs in der SZ vom Samstag:

Als er den ZDF-Starmoderator Thomas Gottschalk auf die Bühne holte, lästerte er über seinen „ewig jungen“ Gast und bekam zu hören, der 49-jährige Schmidt ähnle zusehends dem Gastgeber Hubert Burda, 66, was sich auf die weniger werdenden grauen Haare und die freigelegte Stirn bezog.

Ich bitte vielmals um Entschuldigung.

(Konsequenz ist aber nicht, dass ich jetzt Bambi-Verleihungen von Anfang bis Ende schaue. Nur damit das mal klar ist.)