Sätze, die die Welt bedeuten (15)

‚Gagschreiber werden Sie heutzutage doch schon, wenn Sie eine Pizza ausfahren und zufällig wie Jack Nicholson gucken können oder zwei lustige Sprüche draufhaben.‘

Harald Schmidt in der FAZ

An meinem Geburtstag auf Platz 1

Das waren noch Zeiten, in denen es im Jahr gerade mal eine Handvoll Nummer-Eins-Hits gab.

via Don Dahlmann

Geiler Name, falscher Job

Sind die jetzt völlig gaga?

Nach der Kapitalismus-Kritik jetzt also eine Heuschreckenliste. Und dann beschweren sich Müntefering und Co. wieder, dass niemand mehr in Deutschland investieren will und deshalb Arbeitsplätze gestrichen werden.

Ich dachte immer, Sommerloch sei später.

Zeitschriften im Test: Spezial (2)

2 Stunden 20 im Zug und jede Menge Frauenzeitschriften. Wieder einmal, ja. Aber soll ich euch wirklich vorenthalten, was ich bei der Lektüre alles herausgefunden habe? Nein, das kann ich niemanden antun, und die, die genug von Frauenzeitschriften haben, können gerne später wiederkommen, in dieser Woche wird es mehrere Tests geben, habe so einiges aufzuarbeiten. Aber wie gesagt, ich hatte eine Zugfahrt vor mir.

Heidelberg
Dass mir es Amica angetan hat, habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet. Ich muss sagen, dass ich in der aktuellen Ausgabe zwar lange gelesen habe (immerhin bis knapp vor Siegburg), aber weniger begeistert war, als noch beim letzten Mal. Ja, ich habe die großen Geschichten alle gelesen. Trotzdem haben die es geschafft, dass ich während meiner Zugfahrt das eine oder andere Mal heftig lachen musste, so dass mich meine Sitznachbarin irritiert anstarrte. Ein Grund war der Diäten-Test der Amica-Redakteure. Das Highlight lieferte Herr Praschl, der den ‚New York Body Plan‘ getestet hat, ein, sagen wir mal, Programm, mit dem Heidi Klum ihren Babyspeck extrem schnell wieder los geworden ist. Wie gesagt, Herr Praschl hat das eine Woche lang ausprobiert und ließ sich in seinem Text dann zu diesem Satz hinreißen: ‚Einmal während meiner Heidi-Klum-Woche bin ich nachts brüllend vor Muskelkaterschmerzen aufgewacht – bloß, weil ich mich im Schlaf umgedreht hatte.‘

(kurz vor Siegburg)
Weiter ging es mit ‚Woman‘, einem Magazin aus dem Hause Gruner+Jahr, was erst seit ein paar Jahren hier in Deutschland erhältlich ist. Absolut belangloses Blatt (Testobjekt ist die nicht mehr am Kiosk erhältliche Nr. 9), so dass ich auch nach 20 Minuten mit der Lektüre durch war. Highlight für die popkulturell-interessierte Leserschaft: Diese Zeitschrift empfiehlt ‚Hot Hot Heat‘.

(kurz nach Siegburg)
Noch eine dieser Frauenzeitschriften, die man am liebsten gleich wieder beiseite legen will. ‚Für Sie‘ erscheint im Jahreszeitenverlag und ich frage mich, wer dieses Blatt so liest. Leider gibt’s auch diese Ausgabe nicht mehr am Kiosk zu kaufen, weil ich mich mit dem April-Heft vergnügte. Ein unfreiwilliges Highlight meiner Zugfahrt lieferte Bild-Chefredakteurs-Frau Katja Kessler, die bei ‚Für Sie‘ Kolumnistin ist. Ich musste schmunzeln, als ich las, dass Kai Diekmann zum Wechseln der Mülleimerbeutel gerne mal den Miele-Kundenservice anruft. (…)

(kurz vor Köln)
Und dann noch ‚Freundin‘ aus dem Hause Burda. Kein Problem, diese Zeitschrift bis Köln komplett durchgeblättert zu haben. Klar, hätte ich mehr darin gelesen, hätte das Blatt womöglich sogar bis Düsseldorf gereicht. War aber wenig drin, was einigermaßen spannend war. Einzig das Sean-Penn-Interview weckte kurzfristig mein Interesse, sonst hätte ich womöglich die Fahrt über die Brücke in Köln zweimal anschauen müssen.

FILM: Die Dolmetscherin

Früher mochte ich Nicole Kidman nicht. Zunächst nahm sie immer nur als viel zu großes Blondchen neben Tom Cruise. Dann trennten die beiden sich und ab da begann ich, auch sie anders wahrzunehmen. Plötzlich assoziierte mein Gehirn mit dieser ewig schlanken Frau Begriffe wie „Guter Film“, „ernstzunehmende Schauspielerin“ oder einfach nur „die ist gut“. Und wenn diese junge Dame dann auch noch in einem Film mit Sean Penn zu sehen ist, kann man ja gar nicht anders als ins Kino zu gehen.

Silvia Broome arbeitet als Dolmetscherin bei der UNO und hört zufällig ein Gespräch mit, in dem es um ein geplantes Mordkomplott gegen den afrikanischen Diktator Zuwanie geht. Der will in wenigen Tagen vor der Staatenversammlung sprechen. Zwei Secret-Service-Agenten Tobin Keller und Dot Woods gehen dem Fall nach. Sie benötigen nicht viel Zeit, bis sie herausfinden, dass Broome nicht nur eine die gute Sache unterstützende Dolmetscherin ist. Sie selbst stammt aus dem von dem Diktator beherrschten Land und hat durch die brutale Vorgehensweise Zuwanies ihre Familie verloren. Ist Broome glaubwürdig? Ist sie womöglich selbst an dem Mordkomplott beteiligt? Und warum erzählt sie nicht gleich von ihrer Vergangenheit?

‚Die Dolmetscherin‘ ist ein spannender Film in den Kulissen des UN-Gebäudes in New York. Während zu Beginn der Fokus auf der Figur der Dolmetscherin liegt, wird später die Perspektive gewechselt, so dass man von nun an dabei ist, wie die Agenten Puzzle-Teil für Puzzle-Teil aneinander legen, bis sie letztendlich durchschauen, wer hinter dem vermeintlichen Anschlag steckt.

Lohnt sich also doch, mal wieder in einen größeren Film zu gehen. Könnte allerdings auch an Regisseur Sydney Pollack gelegen haben.

Und immer wieder dieses Grinsen, wenn ich in Schweizer Zeitungen ‚Chefredaktor‘ lese.

Verwöhnaroma

Ich weiß nicht, wie oft er in diesen 15 Minuten von Mannheim nach Heidelberg an der Marlboro-Schachtel gerochen hatte. Immer wieder griff der kleine, dicke Mann mit seiner viel zu großen Jeans zu der Schachtel, nahm vorsichtig eine Light-Zigarette heraus und schnupperte daran. Als ob er sich auf den Genuss einer teuren Zigarre vorbereiten würde. Dann packte er die Zigarette wieder zurück in die Schachtel, ganz vorsichtig. Er legte die Schachtel auf den an der Wand angebrachten Mülleimer und achtete darauf, dass sie nicht zu Boden ging. Nach einem kurzen Griff an die Hosenträger strich er sich nervös über den Schnauzer. Dann schnellte die Hand wieder zur Schachtel und das Prozedere begann von vorn. Schachtel auf, Zigarette raus, riechen, Zigarette wieder rein und Schachtel zu. Dann nochmal an der Schachtel gerochen. Hatte er das Rauchen aufgegeben? Freute er sich darüber, die Schachtel in der Bahn gefunden zu haben? Konnte er den Zeitpunkt seiner Ankunft einfach nicht erwarten, bis er endlich den Rauch in seiner Lunge zu spüren, den herben Geschmack auf der Zunge?

Wenig später griff er sich wieder an den Hosenträger, seine Hand wanderte an den Schnauzer und zur Schachtel. Mit seiner anderen Hand fingerte er aus seinem Jutebeutel eine kleine Plastiktüte. Er packte die Zigarettenschachtel hinein. Dann roch er noch einmal daran.

On Tour

Sie: Das ist schon spießig, was wir hier machen.
Er: Ja, schon.

Frage des Tages

(ja, ich habe gerade so eine Gaga-Phase, geht vorbei.)