Na, dit wär ja was!

Eigentlich mach ich das ja nicht, Google-Anfragen hier zu Texten verwerten. Aber diesmal: Ich kann einfach nicht anders. Denn als ich las, wonach der Internetnutzer da auf der Suche war, überkam mich meine Neugier. Sollten sie sich wirklich getrennt haben?

Meine Recherchen haben ergeben, dass sie wohl doch noch zusammen sind. Wenn ihr was anderes erfahren habt, lasst es die Welt doch bitte wissen.

(so und jetzt überlasse ich die googlephilie wieder dem herrn sebas.)

Mister M. (2)

Viel mehr als E-Mails, ein paar Kurznachrichten oder einer Nachricht auf dem Anrufbeantworter gab es in den vergangenen Monaten zwischen uns nicht. Er wollte sich mal wieder melden, einfach so, mal hören, wie es so geht. Bei ihm gäbe es nicht viel Neues. Immer noch keinen Job, immer noch keine Frau. Oder immer noch keinen Job, aber gerade die absolute Traumfrau kennengelernt. Nicht nur einmal versuchte er mir klar zu machen, dass er SIE nun endlich gefunden habe. Sie, die Traumfrau, nach der er im Grunde sein gesamtes Leben gesucht hat. SIE, mit der er nun endlich eine Familie gründen wolle. SIE, mit der jetzt alles möglich sei.

Bei genauerem Nachfragen kam immer wieder heraus: Sie hatten sich entweder noch nicht einmal persönlich getroffen (‚die Chemie stimmt einfach, das merkt man schon an den E-Mails‘), oder waren gerade einmal einen Kaffee trinken. Aber in der letzten Zeit war es immer wieder die EINE.

Heute hatte er es wieder einmal geschafft. Ich war mal wieder zuhause, als das Telefon klingelte. Ich nahm ab und kaum hatten wir uns begrüßt, sprudelte es aus ihm heraus. Jetzt und jetzt wirklich, ohne Scheiß, er sei sich sowas von sicher, jetzt habe er endlich die RICHTIGE gefunden. ‚Soso‘, dachte ich nicht nur und hakte nach. Natürlich kannte er sie wieder einmal aus dem Internet (hey, nix gegen Internetbekanntschaften) und natürlich hatten sie sich am Samstag das erste Mal gesehen. Um fünf tranken sie noch Kaffee, um 23 Uhr, so ließ er mich wissen, knutschten sie und was dann noch folgte, muss ich dem interessierten und mit reichlich Fantasie ausgestatteten Leser sicherlich nicht erzählen. Er blieb bis Montag, erzählte er, nicht ohne zu erwähnen, dass er bereits am Freitag sich wieder auf den Weg nach Hannover machen werde. Diesmal dachte ich nur ‚Hannover, auch das noch‘ und ließ mir des Weiteren berichten, dass er schon bald bei ihr einziehen werde. Dass sie Kinder haben wollen, Heirat nicht ausgeschlossen.

Er ließ sich nicht davon abbringen. Mahnende Worte, die die Frage thematisieren, wie man denn innerhalb von knapp 48 Stunden all diese Themen schon angesprochen haben kann, wenn man doch gerade einmal die Körper aneinander gewöhnt, blockte er ab. Fragen, was ihn denn so sicher mache, was ihn dazu bewegte, auch noch gleich bei ihm einzuziehen, versandeten. SIE ist ES. Keine Frage.

Während er schwärmte, dachte ich nach. Darüber, wann ich das letzte Mal nach nur 48 Stunden sagen konnte, dass das jetzt ein Mann für mehr war. Darüber, ob ich einfach nicht in der Lage bin, an die große Liebe zu glauben. An diesen Blitz, der einfach nur einschlägt, mitten ins Herz trifft und dich verwandelt. In einen hoffnungslosen Romantiker, der daran glaubt, dass es das jetzt gewesen ist. Die Zukunft, die niemals endet.

Während ich darüber grübelte, fragte er mich plötzlich, ob ich dann, wenn der Nachwuchs da ist, nicht die Patenschaft übernehmen wolle. Ich schluckte. Ich? ‚Nein, bloß nicht‘, dachte ich und verneinte einsilbig.

Begründen musste ich meine Ablehnung nicht. Er akzeptierte schweigend. Und wieder einmal konnte ich auf meiner Liste der vielen Gründe gegen eine Liaison mit diesem Mann einen Punkt ergänzen.

Eben wieder was gelernt: Super-Nannys im deutschen Fernsehen müssen weiße Blüschen mit großem Kragen unter dunklem Pullover, wahlweise Pullunder tragen. Dazu dunkle Haare und eine dunkle Brille, damit sie diese natürliche Strenge hat. Fertig. Und dann schön klugscheißen: Was brauchen die Kinder? Was machen die Eltern falsch? usw.

FILM: Jackie Brown

Samuel L. Jackson ist definitiv einer der geilsten Schauspieler. Und jetzt hab ich also noch einen Tarantino-Film gesehen, ohne dabei einzuschlafen. Vielleicht sollte ich mich doch nochmal an Pulp Fiction ranwagen.

‚Eyh, ich will dich nicht anmachen‘

… sagt er und schaut mich mit großen, neugierigen Augen an. Es ist kalt. Ich will, dass die Bahn kommt. Ohne Small talk und dummem Gequatsche. ‚Was steht denn da dran, wann kommt denn die 701?‘ – ‚In drei Minuten‘, antworte ich, einsilbig. Ich starre vor mich hin. Ich denke, dass er mich in Ruhe lassen soll, aber anscheinend ist der Blick dazu nicht eindeutig. Im Kampf um die gefühlten minus 25 Grad ziehe ich meinen Schal höher. Durch meinem warmen Atem beschlägt meine Brille. Er lacht. ‚Eyh, ich will dich nicht anmachen‘, wiederholt er und grinst. ‚Aber deine Brille ist echt hässlich‘, sagt er und jetzt sitzt der Blick. Wenige Sekunden später liegt er vor mir auf dem Boden, er röchelt. Blicke können eben doch töten.

Willkommen!

War doch gar nicht so schwer. Glückwunsch! Jetzt ändere ganz flink dein Lesezeichen (Bookmark) und das RSS-Feed.

(achtung: dies ist mein erster versuch mit wordpress. da ich noch einige schwierigkeiten mit der neuen software habe, bin ich für technische hinweise und tricks äußerst dankbar! feel free to comment!)

Tränen

Zuhause. Endlich diese vertraute Umgebung, die mir in den letzten Stunden so gefehlt hat. Schlimm sind die Momente, in denen ich mit mir allein bin. Dieses durch Hamburg irren. Kurz denken, dass man sich eigentlich ein Paar Schuhe kaufen sollte, dann wieder die Tränen.

Im Moment sind sie versiegt. Der Flieger tat gut. Das gibt Hoffnung. Hoffnung, dass ich den morgigen Tag überstehen kann, einfach nur funktioniere. Mehr will ich nicht. Die nächste Herausforderung kommt dann am Donnerstag. Wenn ich neben dem seelischen Schmerz auch noch körperlichen erleiden darf.

Frust

Wie Frust entsteht. Stundenlang in den Wohnungsanzeigen im Internet suchen. Nicht wissen, ob man in der einen oder der anderen Stadt suchen soll. Deshalb überall schauen. Überlegen, ob es doch besser wäre, in einer Wohngemeinschaft zu leben, bei dem Gedanken daran immer wütender werden, dass man das überhaupt in Erwägung zieht und irgendwann den Rechner ausschalten. Sauer sein, dass nun wieder zwei Stunden vergangen sind, die unproduktiv waren. Ins Bett gehen. Unruhig schlafen, weil wieder ein Tag vergeht, ohne der Lösung zu diesem verf…ten Problem irgendwie näher gekommen zu sein.

8 Stunden Sondersendung

Beim Verlassen meiner Wohnung heute morgen bekam ich es noch mit: Die ARD begann gerade ihre Sondersendung. 8 Stunden lang alles zum Bush-Besuch in Deutschland! 8 Stunden! Die Arbeitslosen, Hausfrauen, Kranken und Rentner dürfen dabei sein, wenn der amerikanische Präsident landet, wenn er mit dem Kanzler spricht, wenn die Frauen über dies und das plaudern und gut dabei aussehen. Und wenn Herr Bush und Herr Schröder einmal hinter verschlossenen Türen sprechen, sprich, es eigentlich nichts zu senden gibt, dann reden ‚Experten‘ über den Besuch. Wie sie ihn finden, was er so bringt und wie der Verkehr rund um Mainz so lahm liegt. Spitzensendung. Und morgen in diesem Programm: Der Tag danach: 24 Stunden live von den Straßen Deutschlands. Wie Gerhard Schröder sich auf den gestrigen Tag vorbereitet hat, welche Unterhose er trug, was die H&M-Verkäuferin in Lübeck jetzt von Herrn Bush hält und, weil wir Deutschen ihn ja angeblich so lieben, was Michael Moore so treibt.

Tanzschulen

Im Premium-Kanal Arte lief heute vor dem Spielfilm eine Dokumentation über die Tanzschule Beer in Bremerhaven (danach kam Monsoon Wedding, kannte ich aber schon aus dem Kino). Die A-Formation wurde begleitet, bei ihrem Training. Dass ich mit einer der Tänzerinnen einmal zur Schule ging, tut hier nichts zur Sache. Der Film erinnerte mich nur an gestern, als ich mit dem Begleiter durch Düsseldorf lief und wir eine Tanzschule passierten. Kleine Mädchen kamen gerade zur Tür hinaus und aus den Räumen drang dieser Geruch zu uns. Ich kenne diesen Duft. Diese Mischung aus Schweiß und süßlichem Teenie-Parfüm. Oilily mit seinen bunten Flaschen und Klamotten, White Musk vom Body-Shop. Sowieso der Body-Shop. Ist dieser Laden nicht Schuld an all den seltsamen Vanille-Schaum-Kreationen, die leider immer noch den Markt überfluten?

(jetzt läuft schon die nächste premium-sendung. ‚ohne meine tochter‘, ein film über den mann, den betty mahmoody verließ, bevor sie das buch ’nicht ohne meine tochter‘ schrieb. ich werde noch zur arte-seherin.)