Hochzeiten

Nach einem langen Telefonabend steht nun fest: Während andere Menschen aus meiner Umgebung ständig zu Hochzeiten eingeladen werden, werde ich übergangen. Entweder will mich niemand auf seiner Hochzeit haben oder die Freunde, die ich habe, heiraten schlicht und ergreifend nicht.

An beiden Gründen ist wohl etwas dran. Denn bisher hat aus meinem engen Freundeskreis wirklich niemand geheiratet. Darüber bin ich froh, denn so muss ich nicht darüber nachdenken, ob ich diesen Bund fürs Leben auch irgendwann einmal schließen möchte.

An diesem Wochenende nun heiratet nun endlich eine Person aus meinem Bekanntenkreis. 31, da kann man schon mal ‚Ja‘ sagen. Wie gesagt geschrieben, eingeladen bin ich nicht. Zu selten habe ich mich wohl in den vergangenen Jahren im Heimatort blicken lassen, zu selten, um einen Platz auf der Hochzeitsgästeliste zu ergattern.

Oder mir eilt ein seltsamer Ruf voraus, der es unmöglich macht, mich dazu zu laden. Haben besagte weibliche Parts Angst davor, dass ich mir den männlichen Part zu eigen mache und die Hochzeitsnacht aufgrund von hervorragenden Alternativen für sie ausfallen muss? Glauben Sie, dass ich vor lauter Romantik Heulkrämpfe bekomme und weil Trost nötig wäre, ihnen die Schau stehle? Oder mögen Sie mich einfach nicht?

Vielleicht ist es auch falsche Rücksicht. Mich nicht einladen, um nicht irgendwann eine Gegeneinladung zu erhalten. Aber da kann ich euch beruhigen. Kann mir wirklich nicht vorstellen, das es irgendwann soweit sein könnte. Ehrlich.

Kante – wo die flüsse singen

Wege

Ich hasse übrigens diese Fahrradfahrer, die immer auf der falschen Straßenseite den Fahrradweg benutzen und mich dann, wenn ich ihnen entgegenkomme, mit einem bösen Blick anstarren, stur auf ihre Spur beharrend. Wie kann ich ihnen nur gerade jetzt in diesem Moment entgegenkommen? Ich sollte mich schämen.

‚Ich habe dich ganz durchgelesen.‘ Der Moment, in dem mir die vielen Einträge ins Gedächtnis rücken, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich mich nicht doch ein kleines bisschen für sie schämen sollte.

Aufschrei

Ich kann es nicht mehr hören. Wann begreifen die Menschen eigentlich, dass der Staat nichts wegnimmt, sondern einfach nur weniger gibt? Geben kann?

‚Geheimzahl eintippen und auf die grüne Taste drücken‘ herrscht mich diese Verkäuferin an, nicht ohne mir das Kartenlesegerät direkt unter die Nase zu halten. ‚Blöde Kuh‘ denke ich, reiße es ihr aus der Hand und stelle es auf dem Laufband ab. Wenn ich zahle, dann nur auf festem Untergrund.
‚Ungültige Eingabe‘ leuchtet es auf der Anzeigentafel. Mist, wieder bei bösen Gedanken ertappt.

Urlaubsreif

Sicher war ich mir im letzten Jahr nicht. Sollte ich wirklich? Ganz allein in den Urlaub fahren? Ohne Begleitung? Einfach nur so? Ja, das konnte ich. Und weil die Urlaubsreife so weit fortgeschritten war, mich in der Woche vorher auch der nervliche Zusammenbruch ereilte, stand fest: Klar kannst du auch allein. Dank des Internets war die Reise ruckzuck gebucht und schon saß ich eine Woche später im Flieger in den Süden. Ausruhen, lesen, entspannen. Abschalten von all den vielen Dingen, die in den Wochen zuvor passiert waren.

In diesem Jahr war es anders geplant. Zu zweit wollten wir verreisen, hatten die Flüge bereits gebucht. Zwei Wochen raus aus Deutschland, ein verlängerter Sommer mit vielen schönen Momenten sollte es werden.

Seit dem Wochenende steht es nun fest. Kein gemeinsamer Urlaub, zumindest nicht jetzt, vielleicht später im Jahr, vielleicht aber auch nicht. Zwei Wochen, über die ich nun entscheiden muss. Entscheiden kann. Den Urlaub wieder ganz abmelden? Verkürzen? Verschieben? Darauf warten, dass vielleicht, vielleicht auch nicht ein anderer, besser passender Zeitpunkt kommt?
Zumindest dagegen habe ich mich entschieden. Schließlich bin ich jetzt urlaubsreif. Aber auch andere Entscheidungen müssen jetzt her. Wieder alleine durch die Landen ziehen? Und dann bleibt die Frage nach dem Wohin.

Schwierige Fragen, die es zu beantworten gilt. Schade. Und so beginnt alles wieder von vorn.

Übrigens, Anregungen und andere sachdienliche Hinweise nehme auch ich immer wieder gern entgegen. Es gelten die üblichen Kontaktwege.

Die ganze Zeit verwöhnte mich die Klimaanlage der Bahn. Wunderbar kühl war’s. Der erste Schock am Bahnhof. Dann der Weg ins Haus, noch ist es ein bisschen kühl, doch die Luft im Hausflur lässt ahnen, wie es wohl in der Wohnung sein wird. Und wenn man dann die Tür öffnet, hineintritt, von der stickigen Luft begrüßt wird, die Fenster aufreißt und dann die kurze Nacht bei weit geöffnetem Fenster verbringt, nur ab und zu von dem aufbäumenden Vorhängen gestreichelt wird, dann ist es gut. Und gleich muss ich versuchen, mir diese angenehme Luft in der Wohnung zu halten. Damit ich gern zurück kehre und mich wohl fühlen kann.

Interessiert jemanden eigentlich, dass die Hitze in Berlin viel schöner und angenehmer ist als hier in Düsseldorf? Hier ist’s eher schwül, dort einfach nur warm.

Großartige Worte

Und obwohl um sieben schon wieder die Müllmänner kommen, ich aber immer noch wach bin, kommt hier die Zusammenfassung.
Atemberaubend. Absolut. Betörend. Bezaubernd. Bombig. Brilliant. Cool. Chic. Dufte. Dufte? Einmalig. Enorm. Exquisit. Extrem. Fabelhaft. Fantastisch. Funktioniert. Galaktisch. Geil. Genial. Gigantisch. Glänzend. Großartig. Gut. Hart. Hammerhart. Hammermäßig. Heftig. Hochwertig. Hyper. Irre. Intergalaktisch. Jut. :) Klasse. Krachermäßig. Krass. Legendär. Locker. Lustig. Märchenhaft. Megatoll. Megageil, alles mit mega. Nice. (Man sagte mir, dass es durchaus eine positive Bedeutung haben kann.) Obercool, alles mit ober. Prima. Perfekt. Phantastisch (je nachdem). Qualitativ-hochwertig. Richtig. Reinziehend. Sagenhaft. Schön. Sehr schön. Sehr sehr schön. Schillernd. Super. Traumhaft. Toll. Turbo. Unfassbar. Unglaublich. Unheimlich. Beide gern in Kombination mit schön. Unverwechselbar. Ultrakrass. Verstörend. Verzaubernd. Verwirrend. Verfickt gut. Verdammt super oder schön. Vorzüglich. Wunderbar. Wunderschön. Wahnsinn. X? Y? Zauberhaft.

Bedienen Sie sich.

Mit Männern kann man vieles bereden, aber mit Frauen ist es dann doch noch einmal etwas anderes. Lockerer, kein Verstecken hinter Floskeln ist möglich. Zu genau kennt man sich, weiß, in welchen Momenten der andere herumdruckst. Weil man nicht so richtig heraus will, mit der Sache, die einen schon seit einiger Zeit beschäftigt. Irgendwann, dann die befreienden Worte und der Gedanke ‚Schön, da endlich mal darüber gesprochen zu haben‘. Befreite und hat gut getan. Danke schön.
Mit Männern geht das nur ganz selten.