Ich wusste gar nicht, wie unfassbar schlechte Laune ich bekommen kann, wenn ich morgens nichts frühstücke. Mannmannmann.
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Im Flieger fast nur Boulevard gelesen. Gute Geschichten. Zum Beispiel die des Zwillingspaares (29): Wie die Magersucht der einen ihr Leben verändert hat. Spannend auch die Debatte, die sowohl in den Boulevardblättern als auch in den seriösen Medien großen Raum einnimmt: Wie sicher und gut kontrolliert sind künstlichen Befruchtungen? (z.B. DailyMail-Diskussion, Times). Hach, englische Zeitungen.
Heute morgen im Hotelzimmer den Text von Benjamin von Stuckrad-Barre gelesen, der die Zeitungen retten will. Vor allem mit weniger Internet-Hinweisen in Zeitungen. Er will nicht ständig lesen, dass es im Internet „mehr“, „alles“ oder zumindest „einiges“ zu bestimmten Themen gibt. Er will das Zugespitzte, Weggelassene, Ausgewählte. Das ist ok, auch wenn ich nicht glaube, dass das Weglassen dieser Hinweise die Zeitungen retten wird. Denn Zeitungen müssen es schaffen, die Themen zu behandeln oder Themen so zu behandeln, dass ich auch am Abend noch Lust habe, die Zeitung vom Morgen zu lesen. Finde ich.
Dann sind wir raus aus dem Hotel, haben gefrühstückt und Zeitungen gekauft. Die „Sunday Times“ und den „Observer“. Damit ging es in den Green Park, Zeitung lesen. Eine wunderbare Angelegenheit: in der Sonne liegen und sich durch die Zeitungen mit ihren zahlreichen Beilagen zu kämpfen. Dabei stellte ich vor allem eins fest: Obwohl ich an diesem Wochenende wirklich wenig Nachrichten mitbekommen habe (das bisschen Internet im Hotel und die wenigen Minuten Sky News und BBC-Nachrichten), waren die ersten Bücher der Blätter die langweiligsten. Selbst die Reportagen aus Teheran wirkten so, als hätte ich sie bereits gestern gelesen. Wirklich spannend allerdings die Beilage „News Review“ in der „Times“, in der aktuelle Themen der Woche noch einmal aufgegriffen wurden und ein bisschen anders erzählt wurden. Wirklich toll war beispielsweise die Doppelseite, die sehr ausführlich aufklärte, wie man sich eigentlich im Falle eines Flugzeugunglücks verhält, was hilft, um zu überleben. Könnte mir vorstellen, dass diese Seite fast jeder gelesen haben wird. Toll. Warum es sich allerdings immer noch lohnt, diese dicken Pakete zu kaufen: die Beilagen. Ob Mode, Kultur, Klatsch, Magazin oder Business – ich habe jede Menge interessante Texte (Eine Auswahl: Beth Ditto, Iran, Musical-England, Paul Krugman) gelesen. Sollte es dieses große Angebot an Reportagen, Berichten, Kolumnen, sowieso, diese vielen Kolumnen, nicht mehr geben, es wäre sehrsehr schade.
Ob ich sie allerdings weiter auf gedrucktem Papier lesen muss, daran hat mich ein Text in der „Sunday Times“ zweifeln lassen. Dort schreibt Andrew Sullivan über seine Erfahrungen mit dem Kindle. Und dieser Text schaffte es, dass ich mir zum ersten Mal vorstellen konnte, Bücher, Zeitschriften und auch Zeitungen nicht mehr auf Papier zu lesen, sondern vielleicht auf einem solchen technischen Gerät. Aber wie gesagt: Auch dies bedeutet nicht das Ende der Zeitungen. Nur das Ende schlechter Zeitungen.
Tag zwei. Nach dem Frühstück (Rührei mit Baked Beans und einem Pott Tee) zur Mall, gucken, ob die Queen guckt. Sie tat es, war dann aber zu beschäftigt, schnell zum Buckingham Pallace zu kommen. Mein schönstes Trooping-the-Colour-Erlebnis: Am Straßenrand sitzend beobachten, wie die herausgeputzten Damen und Herren (die meisten mit Hüten, tollen Hüten) zur U-Bahn stelzten (also die Frauen..). Dann mit dem Bus nach Camden. Viel rumgelaufen. Viele Menschen. Kirschen von M&S gegessen. Frische Lemonade getrunken. Camden schien wie eine große Vintage-Baustelle. Dann ging’s weiter zum Primrose Hill. Ich weiß nicht, wie ich mich da hoch geschleppt habe, ich weiß nur, dass es sich gelohnt hat. Der Sieg über den Hügel wurde dann auch mit ausgiebigem Zeitungslesen (TheSun, Times) zelebriert. Die fliegende Schildkröte. Im Bus zurück in die City. Essen beim Inder, Regen auf dem Weg ins Hotel. Wo kauf ich mir morgen ein Paar neue Füße?
Was für ein Konzert. Ich war ja in den vergangenen Jahren sehr häufig bei Morrissey-Konzerten. Der Vergleich: Kraftvoller, selbstbewusster und immer noch zornig, so zeigte sich Morrissey am Donnerstagabend in Köln. Letzteres insbesondere bei „Irish Blood, English Heart“ – so laut und deutlich hatte er seine Unzufriedenheit mit der Insel noch nicht zum Ausdruck gebracht. Kann man ja auch verstehen, wenn man sich die politische Lage dort derzeit gerade anschaut. Noch ein Vergleich: Der obligatorische Striptease bei „Let me kiss you“. Während er bei den vergangenen Konzerten kurz nach dem Entblättern sofort von der Bühne huschte, hielt er diesmal den freien Oberkörper aus, stand da, zeigte, wie fit dieser 50-Jährige noch/wieder ist. Die Band: grandios. Ich liebe die ruhigeren Songs, doch heute abend liebte ich vor allem die lauten, die am Schlagzeug endeten. Oder mit großem Paukenschlag. Großartig. Grandios. Eben Morrissey.
(T-Shirt gekauft. Und Poster. Jetzt brauch ich noch die richtige Wand.)
Hach, was für eine tolle Internetseite. Lustige Opas und Omas erzählen Witze. Ganz einfach, aber doch herzerweichend. Und dieses schelmische Lachen der Erzähler am Ende ihrer Witze. Süß. Wirklich. Und ich steh sonst wirklich nicht so auf alte Männer.
Seit einigen Tagen bin ich stolze Besitzerin einer Flip. Das ist eine dieser kleinen Kameras, die so superleicht zu bedienen sind und mit denen man auch wirklich gute Videos machen kann. Ich bin ziemlich begeistert, weil die Bedienung wirklich extrem einfach ist. Und auch die mitgelieferte Software ist genial. Da kann man sogar ganz leicht kleine Filme drehen, die mit Musik unterlegt sind. Mehr, also beispielsweise kleine Schnipsel in einem Video zu entfernen oder Übergänge oder ein Intro oder ein Outro – geht nicht. Aber vielleicht reicht das ja auch für Anfänger.
Herausgekommen ist beispielsweise dieser kleine Film.
Und wer sehen will, wie das aussieht, wenn man mit der Flip filmt und wie gut die Filme sind, die ein Google-Handy macht, kann sich diesen Film anschauen.
Eben habe ich die letzte Folge von „Fringe“ gesehen, dieser tollten JJ-Abrams-Serie. Und dann habe ich gelesen. In der Fringepedia. Und gesurft. Eine der mysteriösesten Charaktere der Serie ist „The Observer“, der, wie ich jetzt erfahren habe, eigentlich „September“ heißen sollte. In jeder Folge der Staffel war er dabei. Und tollerweise gibt es bei Youtube auch ganz viele kleine Filmchen, die seine Auftritte jeweils zeigen.
Und hier als Mashup die vorherigen Folgen.
Und weil es eine Fox-Serie ist, ist es natürlich auch so, dass „The Observer“ auch woanders auftaucht. Zum Beispiel bei „American Idol“.
Warum er auch beim Football aufgetaucht ist, kann ich nicht sagen. Aber da wird es da draußen sicherlich ein paar Leute geben, die das erklären können.
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