Eben im Zeitschriftenladen.

Ich: Einen Stern bitte.
Zeitschriftenladenmann: Dann nehmen wir den hier, die vom Himmel kriegt man immer so schlecht.
Ich: starre fassungslos
Alte Frau neben mir, die gerade ihren Lottoschein ausfüllt: Der war gut.

Yippieh!

Mein Tomte-Shirt ist da!

Sind wir zu dünn?

Gerade in der Süddeutschen gesehen. ProSieben hat heute ne Anzeige (ganzseitig) geschaltet, zu dieser Top-Model-Show (ich berichtete). Wegen der angeblich negativen Berichterstattung. Alles PR, aber darum soll es hier gar nicht gehen. Schaut euch nämlich mal das Foto an (bei Alex geklaut)! (Kann man hier leider nicht so gut erkennen.) Die Gesichter der „Girls“ sind so dermaßen retuschiert! Haben die das etwa nötig? Muss mich gleich für die zweite Staffel anmelden.

Schöne Worte (3)

„Was Ursula von der Leyen der Bevölkerung vorzeigt, ist ein Leben aus Vaseline, ein vollkommen bruchloses Leben. Sie raucht nicht, trinkt nicht, isst keine Königsberger Klopse nach acht, sie liebt ihren Mann, sie hat sieben Kinder, die auf den Fotos immer so aussehen, als würden sie freiwillig ihre Schuhe putzen, sie ist so klug, so erfolgreich, und sie denkt auch an die Armen.
Man neigt dazu, dieses Modell abzulehnen.“

Matthias Geyer: Die Mutter der Nation, SPIEGEL, S. 37f.

Durchsage

Nur damit ihr’s wisst: Ich bin für Milly Monkey.

(Eines meiner aktuellen Lieblingsblogs. Wollte ich nur mal gesagt haben.)

FILM: Walk the line

Ja, warum wollte ich eigentlich diesen Film schauen? Es war wohl eine Mischung aus Interesse an Johnny Cash, mal-wieder-ins-Kino gehen-Gefühle und einem Interesse an den schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller. Schließlich sind beide für den Oscar nominiert und Madame Witherspoon hat ja bereits einen Golden Globe abgesahnt.
„Walk the Line“ berichtet von den wohl prägendsten Ereignissen des Johnny Cash. Wir blicken in seine Kindheit, in der er seinen Bruder verliert und in der ihm sein Vater unmissverständlich klar macht, dass er lieber ihn verloren hätte. Wir sehen ihn bei der Air Force, wo er den Song komponiert, mit dem er einige Jahre später im den Mann im Tonstudio überzeugt. Wir sehen, wie seine erste Frau nicht versteht, dass er ihr Leben nicht führen kann. Auf einer seiner Touren lernt Johnny Cash June Carter kennen, eine Frau, deren Lieder er schon gemeinsam mit seinem Bruder gehört hat. Er bewundert sie. Und sie ihn. Auch wenn er sich wegen des zunehmenden Erfolges und dem dadurch entstehenden Druck mit Pillen tröstet.
Ach, wie gerne hätte ich mich in diesem Film verloren, hätte mit June und Johnny gelitten und bei dem Heiratsantrag wie ein Schlosshund geheult. Doch leider „zündete“ dieser Film bei mir nicht. Ich blieb die ganze Zeit außen vor, blieb auf Distanz und ärgerte mich darüber, dass Reese „Natürlich blond“ Witherspoon (ja, ich reduziere sie bewusst auf diesen Film, schlagt mich doch, wenn ihr könnt, ätsch!) für diese schauspielerische Leistung, das Switchen zwischen Happy-happy-Bühnenperformance und betroffene-Blicke-im-Privaten, mit Preisen ausgezeichnet wird. Ok, ok, sie hat auch alles selbst gesungen, aber dafür allein bekommt man doch heutzutage bitte keinen Preis?! Ganz anders bewerte ich übrigens die schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix, der Johnny Cash in all seinen Facetten ganz wunderbar verkörpert hat.
Und klar: Hauptdarsteller sind nicht alles, da war schließlich noch die Musik, die ich als erstaunlich angenehm wahrnahm, und die wenigen Momente, die mir dann doch richtig gut gefallen haben. Als Johnny Cash im Gefängnis auftrat, als er den Entzug machte oder versuchte, an Thanksgiving mit seinem Vater zu reden. Doch all das half nichts, am Ende war ich enttäuscht. Und blieb zurück mit der Frage, ob ich mir für diese Hollywood-Schinken einfach der Zugang fehlt. Anke hat ihn. Und manchmal beneide ich sie dafür.

Und noch was zum Lachen

Der Protestticker bei Titanic.

Lesen

Kleine Empfehlung des Hauses. Die Rheinische Post widmet sich in einer kleinen Serie mit dem Titel „Pop-Ökonomen“ den Wirtschaftswissenschaftlern, die ihr Gesicht gerne in die Medien halten. Zuletzt mit Hans-Werner Sinn („Quadratisch, praktisch, gut.“) Aber auch Bert Rürup („Er redet über alles.“) und Norbert Walter (ich empfehle auf norbert-walter.de die Rubriken „Walters Web Winkel“, „Walter verzweifelt gesucht“ oder „Ein Fall für Walter“, ) waren schon dran.

Warten wir also noch auf Zimmermann, Raffelhüschen, Berthold und wie sie alle sonst so heißen.

Über das Aufräumen

Nix für Tagebuchblogs-Hasser!
Hach, aufräumen. Also, nicht im Sinne von dreckige Wäsche an seinen richtigen Platz räumen und endlich mal wieder durchsaugen sondern Aufräumen im Sinne von Regale durchschauen, Überflüssiges entsorgen und Nicht-Überflüssiges gleich mal in eine Kiste packen. So lange ist es ja nicht mehr hin, bis zum Umzug. Begonnen habe ich mit dem Regal, das ich seit meinem Einzug am wenigsten konsultiert habe. Das liegt daran, dass sich darin diverse Uni-Ordner befinden, sogar alte Schulunterlagen habe ich gefunden. Aber auch alte Artikel, Bewerbungsunterlagen, Absagen (Ich bringen es einfach nicht übers Herz, sie wegzuschmeißen, denn wenn ich sie wegschmeiße, kann ich sie, sollte ich irgendwann einmal eine berühmte Journalistin sein, nicht meinen Kindern unter die Nase halten und sagen, hier, schau mal, die blöde Henri-Nannen-Schule hat mich damals abgelehnt!) und Briefe, Geburtstagskarten, Fotos, ach. Wunderbare Briefe und Karten von einem wunderbaren Schreiber, ich glaube, ich habe nie wieder so tolle, kreative und vom Herzen kommende und dennoch witzige Briefe bekommen. Sicher, lag vielleicht auch an dieser Zeit, in der man noch nicht per SMS oder Mail kommuniziert hat. Und während ich in diesen alten Dingen wühle, wünsche ich mir, mal wieder einen Brief zu bekommen. Nein, nicht immer nur Rechnungen, Persönliches, Handgeschriebenes. Dann sitzt man da, wühlt in der Vergangenheit, schmunzelt vor sich hin und denkt an wilde Knutschereien und durchgeschwitzte Betten. Und weiß genau, dass man sich auch bei diesem Umzug nicht von den alten Erinnerungen trennen kann und will. Damit man beim nächsten Umzug wieder auf dem Fußboden sitzen kann. (Oder seinen irgendwann pubertierenden Kindern erzählen kann, was Mutti damals Ende der Neunziger so erlebt.)