Oh nein!

Robert Gernhardt. Tot.

Man glaubt es wirklich nicht, mit welchen Suchanfragen die Leute auf diese Seite kommen.

TV-Filmvorschau (25) als Podcast

2. Franziskript-Podcast mit der 25. Filmvorschau vom 1. bis 7. Juli. Wieder mit dem Popkulturjunkie. Und diesmal gibt’s hier im Blog sogar wieder auf Wunsch zahlreicher Kommentatoren eine Kurzkritik. Die ist zwar kürzer als damals, aber immerhin.

[audio:http://franziskript.podspot.de/files/franziskript2.mp3]

Oder als Download, 8,9 MB

Popkulturjunkie empfiehlt:
Samstag, 1. Juli, 14.55 Uhr: „Das Fenster zum Hof“ (Vox)
Klassiker mit James Stewart. Viel besser als das Remake.

Samstag, 1. Juli, 20.15 Uhr: „Nirgendwo in Afrika“ (Sat.1)
Nette Samstagabend-Unterhaltung.

Samstag, 1. Juli, 22 Uhr: „Bella Block: Schuld und Liebe“ (ZDF)
Hannelore Hoger in ihrer Paraderolle. Die beste der ZDF-Krimireihen.

Sonntag, 2. Juli, 13.35 Uhr: „Ein Käfer auf Extratour“ (kabel eins)
Noch ein alter Dudu-Film. Kindheits-Erinnerung.

Sonntag, 2. Juli, 22 Uhr: „Con Air“ (ProSieben)
Spannender Action-Reißer mit einem erschreckend guten Steve Buscemi.

Sonntag, 2. Juli, 23.15 Uhr: „Die Invasion der Barbaren“ (Das Erste)
Auslands-Oscar-Gewinner.

Sonntag, 2. Juli, , 20.15 Uhr: „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“ (kabel eins)
Komödien-Klassiker aus meiner Teenie-Zeit. Könnte heute etwas peinlich sein.

Montag, 3. Juli, 22.15 Uhr: „Mord in der Mittsommernacht“ (ZDF)
Dänischer Horror. Könnte nett sein.

Dienstag, 4. Juli, 20.15 Uhr: „Tatort: Das Lächeln der Madonna“ (Südwest Fernsehen)
Ich mag Eva Mattes als Kommissarin.

Dienstag, 4. Juli, 20.15 Uhr: „Tatort: Der vierte Mann“ (rbb Fernsehen)
Berliner „Tatort“ mit Jürgen Vogel in einer netten Nebenrolle.

Mittwoch, 5. Juli, 20.15 Uhr: „Stadt der Engel“ (ProSieben)
Einer meiner Lieblingsfilme. Melancholie mit einem großartigen Nicolas Cage.

Mittwoch, 5. Juli, 23 Uhr: „Tatort: Das Mädchen auf der Treppe“ (WDR Fernsehen)
Schimanski-Klassiker von 1982.

Mittwoch, 5. Juli, 23.05 Uhr: „Judge Dredd“ (Südwest Fernsehen)
Unterschätzte Comic-Verfilmung.

Freitag, 6. Juli, 23 Uhr: „Bound – Gefesselt“ (ProSieben)
Kino-Debüt der Wachowski-Brüder. Großer kleiner, fieser Film Noir.

Franziska empfiehlt:
Samstag, 1. Juli, 23.10 Uhr: „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten“ (Hessisches Fernsehen)
Woody Allen aus den 70ern.

Samstag, 1. Juli, 23.15 Uhr: „Höllentour“ (Phoenix)
Hervorragende Tour-de-France-Doku in der x-ten Wiederholung.

Sonntag, 2. Juli, 0.35 Uhr: „Punch-drunk Love“ (Sat.1)
Großartiger Film von P.T. Anderson, mit Adam Sandler, was aber nichts heißt.

Sonntag, 2. Juli, 22 Uhr: „Kids“ (Vox)
Alltag einer New Yorker Straßengang aus dem Jahr 1995. Hat mich damals sehr bewegt.

Montag, 3. Juli, 20.15 Uhr: „Königskinder“ (3sat)
Junge Liebe, ungewollte Schwangerschaft, Erwachsenwerden. Kurzkritik hier.

Montag, 3. Juli, 20.40 Uhr: „Halbe Treppe“ (Arte)
Schon tausendmal geschrieben. Schön.

Montag, 3. Juli, 23.20: „Italienisch für Anfänger“ (SWR)
Hochgelobter Film, der wirklich ganz nett war.

Montag, 4. Juli, 0.25 Uhr: „Drei Farben: Weiß“ (Tele5)
Trilogie. Julie Delpy.

Donnerstag, 6. Juli, 22.45 Uhr: „Kroko“ (Das Erste)
Endlich wieder „Debüt im Ersten“. Guter Berlin-Film. Mehr hier.

Anmerkungen, Kritik, Anregungen wie immer in den Kommentaren. Muss ein Podcast eigentlich ein Intro haben?

Über Halbfinale

Miesepeterei seid ihr ja von mir gewohnt. Deshalb teile ich hier und jetzt auch mit, dass ich glaube, dass die deutsche Mannschaft morgen gegen die Argentinier verlieren werden. Nicht, dass ich es ihnen wünsche. Wirklich nicht. Aber diese Sicherheit, die da seit Tagen in den Medien verbreitet wird, diese Sicherheit, die teilweise schon wieder arrogant klingt, das kann doch eigentlich nur schief gehen. Aber vielleicht täusche ich mich auch und das alles ist nur ein Teil der psychologischen Einstimmung. Denkt, was ihr wollt, ich wollte es zumindest mal erwähnt haben.

(Ändert aber nichts daran, dass ich die Halbfinale allesamt aus dem Bauch heraus getippt habe. Laut Tippspiel werden also Deutschland, Italien, England und Frankreich weiterkommen. So, und nun schaun wir mal.)

Ich weiß nicht, ob es an übertriebener morgendlicher Emotionalität lag, aber als ich heute morgen die Titelgeschichte im STERN las (nur in Teilen online), schossen mir vor Rührung Tränen in die Augen. Nur gut, dass ich sie nicht abends gelesen habe. Da bin ich ja meistens noch emotionaler.

BUCH: Daniel Kehlmann – Ich und Kaminski

Nachdem ich sein aktuelles Buch bereits im Februar gelesen und für gut befunden hatte, war ich neugierig: Sollte mir dieses Buch aus 2003 ebenfalls gefallen? Die Antwort ist: Ja. Was zum einen am Thema liegt.

Ein erfolgloser Kulturjournalist will endlich den großen Durchbruch landen: Mit einer Biographie über Kaminski, Manuel Kaminski, einem alten, mittlerweile blinden Künstler, der wohl nicht mehr lange leben wird und auch ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Wenn diese Biographie rechtzeitig zum Tode des Künstlers erscheinen wird, könnte nicht nur Kaminski wieder ins Gedächtnis der Öffentlichkeit zurückkehren, ebenso wie Zöllner, der auf Anschlussaufträge und ein bisschen Ruhm hofft. Vorbereitet durch Gespräche mit alten Freunden und Feinden macht sich Zöllner also auf den Weg zu Kaminski. Er braucht sehr lange, um zu verstehen, dass investierte Zeit und Geld verschwendet waren.

Zum anderen liegt es am Stil, mit dem Kehlmann die Personen beschreibt, an den Dialogen, einfach an der Sprache des Buches. Schön wie er einer Zunft den Spiegel vorhält und wie er die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrecht erhält. Man ahnt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber es ist nicht zu offensichtlich, so dass man die Lust am Lesen verliert. Schönes Buch. Und es überrascht, dass dieser Kehlmann erst 31 ist.

Ich weiß, dass ich definitiv zu viel Fußball geschaut habe, wenn ich beim Lesen der Überschrift „Ein Bit ist ein Bit ist ein Bit“ an Bier denke.

(via)

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Allez les Bleus!

Über Fussballfernsehen

Klar, dass in Köln bei der Begegnung Schweiz gegen Ukraine das Publikum lauthals „Lukas Podolski“ begröhlt. Oder auch „Ohne Holland fahrn wir nach Berlin“. Die Schweizer und Ukrainer müssen denken, dass die Deutschen wohl bekloppt sind. Fußballbekloppt.

Mmh, eigentlich wäre dieser Eintrag dann auch mal eine gute Gelegenheit, mich ein wenig über die Fußballexperten auszulassen. Sozusagen Fußballexperten aus weiblicher Sicht.

Jürgen Klopp. Den find ich ja spitze. Ein bisschen spitzbübisch, sehr ehrlich und sehr sympathisch. Kannte ich vor der WM noch nicht. Jetzt erwische ich mich dabei, am liebsten die Übertragungen gucken zu wollen, die im ZDF übertragen werden.

Oder Günter Netzer und der Delling. Geht gar nicht. Wie angestrengt fundiert die schon die erste Frage nach einem aufregenden Spiel formulieren. Kein: Mannmannmann, das war ein Spiel, sondern gleich ins Eingemachte. Ich mag das nicht. Ich brauch erstmal seichtes Dahingeplänkel, um das Spiel zu verdauen. Danach können die auch anfangen, fachzusimpeln. Aber zwei, drei Minuten brauch ich zum Abkühlen.

Was ich nicht gedacht hätte: Der Effenberg hat gestern überraschend gute Dinge zum England-Spiel gesagt. Ich selber habe gelitten (nicht nur, als ich Beckham kotzen sah), das Spiel war so schlecht, dass ich hoffte, dass sie verlieren. Ein Weiterkommen kann man den Jungs fast nicht antun, so mitleidserregend haben die gespielt.

Aber nicht jeder ehemalige Fußballstar ist auch ein guter Kommentator. Vorhin: Jürgen Kohler. Furchtbar: Keine TV-Präsenz, also überhaupt nicht. Man muss ja nicht auf Effenberg oder Becker machen, aber ein wenig weniger verhuscht tut gut. Und als er dann auch noch den Mund öffnete und lustige Fußballweisheiten kloppte, nee, muss nicht sein. Und dieses ständige Vergleichen mit 1986, 1990, der lebt halt doch in einer anderen Welt.

Boris Becker. Ihr merkt schon, ich schaue sehr viel Premiere in den vergangenen Tagen. Boris Becker wird ja gerne mal auf Fußballer losgelassen und darf die interviewen. Sinnfreier geht’s kaum. Am schlimmsten gestern beim England-Spiel: Darf der erst Gary Lineker (!!!) befragen und wenig später wird er dann auch noch selbst interviewt. Als so genannter England-Experte. Warum das denn? Nur weil er Wimbledon gewonnen hat???

Rudi Völler. Erst ist es mir gar nicht aufgefallen, aber hat jemand gesehen, wie peinlich sich Rudi Völler die Haare über die Geheimratsecken gelt? Nicht nur grau, sondern auch noch Haarausfall, wird er sich wohl gedacht haben. Schon doof, wenn man zu faul ist, einfach mal die Frisur zu wechseln.

Otto Rehhagel. Noch so einer von der Trainerschar. Der ist niedlich. Besonders, weil er, wenn er von der deutschen Nationalmannschaft immer in der Wir-Form spricht. Das ist süß. Auch weil er sich die Haare färbt.

(Bitte, bitte, lieber Otto, keine Abmahnung!)

Spiegel Online hat das Interview mit Oliver Kahn und Sönke Wortmann online gestellt. Quintessenz: Kahn will erst Bundestrainer und dann Präsident des DFB werden. Und auf dem Handy hat er die Nationalhymne als Klingelton.