Meine Woche mit dem Netz (2)
Die „Sendung mit dem Internet“ am Montag lief mal wieder reibungslos, also komplett ohne technische Störungen. Nachdem ich nach den letzten Ausfällen schon drauf und dran war, doch mal Ustream.tv auszuprobieren, um Livestream zu beerdigen, bleiben wir erstmal doch treu.
Am Dienstag war ich ganz dankbar, dass „Zeit Online“ eine Geschichte aufgeschrieben hat, die ich seit Wochen in meinem Kopf herumtrage, nur leider nicht so recht die Zeit finde, sie aufzuschreiben. Denn das, was Anwälte da gerade im Internet anrichten, kann man durchaus als Zensur bezeichnen. Ehemalige Mörder können durchsetzen, dass man im Internet nichts mehr über ihre Taten findet, da dies ja dem Resozialisierungsprozess störe (und nebenbei sicherlich den ein oder anderen Cent einbringt). Ein echtes, frei zugängliches Online-Archiv kann es unter diesen Umständen eigentlich nicht geben. Wo soll es hingehen, liebes Internet?
Am Mittwoch erfreuten wir uns alle an der Exklusiv-Geschichte aus dem „Handelsblatt„. Auf den ersten Blick eine Super-Geschichte, denn die Tatsache, dass man für Pochers Sat.1-Late-Night-Show bald Geld bezahlen muss, das regt die Leser auf. Nur klang das alles ein bisschen seltsam, weshalb ich bei der Pressestelle angerufen habe. Das Problem: die Münchner Medientage. Die Dame, die in der Pressestelle zurückgeblieben war, hatte leider keine Befugnis, irgendetwas zu sagen. Auch nicht auf das Nachhaken, dass man sich mit dieser Gemengelage gerade doch eher schaden würde, weil für alle Leute im Netz nun der Eindruck entstehe, dass die bei Sat.1 und Prosieben für Kerner, Pocher und vielleicht sogar für Richter Alexander Holdt nun Geld fließen müsse. Aufklärung gab es dann über die Agenturen. Reuters hatte Herrn Ebeling dann nochmal abgreifen können, die Agenturmeldung ging immerhin um 14.07 Uhr über den Ticker.
Am Donnerstag wurde ich dann doch richtig krank (mit Arzt und so) und hab deswegen als erstes bei Twitter über Holger Schmidt mitbekommen, das Wolfram Weimer und Uli Baur die neuen Männer an der Focus-Spitze werden. Bei Twitter, wo sonst.
Seit Freitag denke ich darüber nach, für was ich diese neuen Twitter-Listen denn jetzt mal nutzen könnte. Eine private habe ich mir jetzt schon mal angelegt, aus allen Leuten, die bei uns im Büro twittern, aber da das ja irgendwie teilweise auch eine private Angelegenheit ist, habe ich mich entschieden, diese Liste, nicht öffentlich zu stellen. Und eigentlich lese ich diese ganzen Leute ja ohnehin.
Deshalb werden diese Twitter-Listen (Gibt auch schon Verzeichnisse) für mich wohl erst dann spannend, wenn man dazu übergeht, Twitter als Äquivalent zum RSS-Reader zu verstehen – Robert Scoble hat ja bereits geschrieben, dass er diesen nun immer weniger nutzt. Ich bin noch nicht so weit. (Gut geschrieben, eine Twitter-Listen-Erklärung)
Und in den kommenden Wochen ist erstmal Pause. Auch nicht so schlecht.