Franzis Früchtchen (4)

Und dann guckt mich plötzlich das kleine Wesen an, mit offenem Mund, die Nase ebenfalls deutlich zu erkennen und der Arzt erklärt mir, dass auch mit dem Fruchtwasser alles in Ordnung sei. Fruchtwasser? Gut. Ich habe nur Augen für den Wurm. Wie er da liegt, kopfüber, mit seinen kleinen Händen, dem pulsierenden Herz und den Füßen, die immer wieder nach dem Ultraschallgerät treten. Gut so, denke ich, mein Kind hat schon jetzt einen eigenen Kopf und lässt nicht alles mit sich machen. Trotzdem gelingt es dem Arzt, die erforderlichen Messungen durchzuführen, das Köpfchen, das Bäuchlein. Und dann sagt er, dass alles in Ordnung sei, alles fein gewachsen, so wie es sein muss.

Ich weiß nun auch, was es wird, ob es ein Wurm oder zur Würmin wird. Und der Beschluss steht fest: Es wird nicht verraten. Noch nicht, weil wir uns beide kennen und vermutlich eh nicht bis zum Schluss den neugierigen Fragen stand halten können. Aber erst einmal. Das führt schon am ersten Tag zu den seltsamsten Fragen und Mutmaßungen. Provokante Namen werden in den Raum geworfen, plötzlich wohnen Zwillinge, wenig später gar Vierlinge in meinem Bauch. Das sei aber doof, lässt mich meine Mutter wissen, weil ich es auch ihr nicht verrate. Finde ich nicht, sage ich. Und freue mich einfach weiter, dass sich die Auswahl potenzieller Namen nun schon um 50 Prozent reduziert hat. Einfacher wird es dadurch aber trotzdem nicht.

Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst

Fällt aus wegen is nich.

Ein Buch von deinem Lieblingsautor

Ich habe eigentlich keinen richtigen Lieblingsautoren. Ich mag ein paar Autoren sehr gerne, was man meinem Bücherregal auch ansieht. Da stehen zum Beispiel sehr viele Bücher von Haruki Murakami, Philip Roth,, ja auch von John Irving, obwohl ich gerade von letzterem ruhig noch ein bisschen mehr lesen könnte. Ich liebte bisher alle Bücher, die ich von Siri Hustvedt oder Milan Kundera gelesen habe. Ich bin ein Fan von Jonathan Franzen, warte sehnsüchtig, dass Jeffrey Eugenides endlich ein neues Werk an den Start bringt. Aber Lieblingsautor? Es ist schon auch so, dass ich aufhorche, wenn von einem der eben genannten Autoren was Neues erscheinen soll. Dass ich spätestens bei der Taschenbuchausgabe zuschlage – aus Neugier, ob der Vorgänger nur in meine allgemeine Stimmung passte oder ob es mehr war.

Genug gelabert, ihr wollt vermutlich, dass ich mich entscheide und euch ein Buch präsentiere. Ich habe mich für das entschieden, das ich ausnahmsweise sogar zweimal gelesen habe. Ausnahmsweise. Weil es so kam. Leider besitze ich es nicht mehr, weil ich es mal im Zug liegen gelassen habe.

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Das erste Buch, das du je gelesen hast

Das ist natürlich schwierig, weil ich mich nicht daran erinnern kann. Deswegen weiche ich einer präzisen Beantwortung dieser Kategorie aus und erzähle euch von dem Buch aus meinem Regal, an das ich mich erinnere, es sehr gerne gelesen zu haben. Und weil es aus dem Jahr 1981 ist, könnte es vielleicht sogar eines der ersten Bücher gewesen sein, das ich selbst gelesen habe. Immer und immer wieder, weshalb es nicht nur mit nach „drüben“ gerettet habe, sondern erst auch mit nach Berlin und später auch nach Düsseldorf. Es hat schon ein bisschen gelitten, den Buchrücken hat es schon lange verloren, er wurde durch ein grauses Klebeband ersetzt. Worum es geht? Ein Schweinchen namens Julchen.

Julchen

Julchen erlebt jede Menge verrückte und weniger verrückte Sachen. Acht Geschichten gibt es über sie in diesem Buch und noch ein paar Kinderlieder – also das perfekte Buch für eine Gute-Nacht-Geschichte. Zudem ist es ganz wunderbar illustriert. Eine meiner Lieblingszeichnungen ist die da rechts, als Julchen träumt, plötzlich ganz dünn geworden zu sein.

Julchen 2

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Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert

Mitten ins Gesicht

Über dieses Buch habe ich schon mal geschrieben. Doch immer wenn ich es in meinem Regal stehen sehe, muss ich daran denken, wie ich in Andalusien am Strand lag und geheult habe. Und letztens erzählte mir ein Kollege, dass er nicht mehr auf meine Buchempfehlungen hört, weil er das einmal gemacht hatte und das so ein krasses Buch war. Aber er kann wirklich nicht behaupten, ihn nicht gewarnt zu haben.

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Ein Buch, das dich an jemanden erinnert

Zwischen all meinen Büchern verbergen sich auch ein paar Kinderbücher, auch aktuelle. Während meiner Schulzeit habe ich viele meiner Wochenenden damit verbracht, in dem nahegelegenden Schullandheim für unseren Landkreis Kinderwochenenden zu organisieren. Oft machten M. und ich diese Wochenenden gemeinsam. Mal manschten wir das ganze Wochenende mit Pappmaché herum und bastelten lustige Figuren, mal brachten wir den Kleinen Zaubertricks bei und mal spielten wir Theater. Ein Ritual dieser Kinderwochenenden war am Abend das gemeinsame Sitzen in der Sitzecke. Jeder durfte ein Kuscheltier oder seine Kuscheldecke mitbringen und dann lasen wir vor. Es gab meist ein paar Bücher zur Auswahl, aber eins durfte nie fehlen: ein Buch über das Sams. Deshalb habe ich mir 2002 den neuen Teil „Sams in Gefahr“ sofort gekauft. Und immer wieder denke ich an diese Wochenenden mit M., die schönen Abende, die meist bis in die tiefe Nacht gingen, weil wir uns ja doch immer noch ein bisschen verquatschten.

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Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst

Ich habe es ja hier bereits beschrieben, wie das bei mir ist und deshalb gibt es hier für diese Kategorie eine kleine Auswahl:

Regal

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Franzis Früchtchen (3)

Momentan freue ich mich noch, dass mir alle von ihren Erfahrungen erzählen. Obwohl frisch gebackene Eltern mir schon berichteten, dass man das irgendwann nicht mehr hören kann. Kurz vor der Geburt wolle man keine Horrorgeschichten mehr hören und auch den „Oh, bei uns war alles super“-Storys mag man dann nicht mehr Glauben schenken. Und so war ich sehr interessiert, als mir die beiden männlichen Kollegen von ihren Geburten – jeweils zwei – und ihren Erfahrungen in der Uniklinik erzählten. Der eine – begeistert, besonders weil sie jeweils mit Beleghebamme unterwegs waren, der andere so enttäuscht, dass das zweite Kind woanders das Licht der Welt erblickte.

Seit der letzten Woche des Urlaubs wächst der Bauch. Und der Hunger kommt. Schon zweimal bin ich mitten in der Nacht wach geworden – mit einem Grummeln im Bauch. Und das macht mir klar: Die Zeit der Entscheidungen ist gekommen. Überall hört man von langen Lieferzeiten, ob für den passenden Kinderwagen oder einen Autositz, hinzu komme das Weihnachtsfest, das die Lieferzeit noch einmal verlängern kann. Eine Hebamme muss her, ein Geburtsvorbereitungskurs, die Klinik vielleicht auch schon und ein Gedanke an die Zeit danach wäre auch nicht ganz verkehrt, da die Zahl der Kita-Plätze für Unterdreijährige ja nun auch überschaubar ist.

Ach ja, das Krankenhaus. Während ich mir die letzten Paprikastücke in den Mund schiebe, reden wir vom Vorteil einer nahegelegenen Kinderklinik, dem Warten und wie sie sich zwischendurch an der frischen Luft die Beine vertreten haben. „So eine Geburt ist schon ein Erlebnis“, sagt er irgendwann. Nach einem kurzen Blick in die Ferne, bei dem er seine Erinnerungen offenbar noch einmal Revue passieren lässt, fügt er hinzu: „Für eine Frau aber sicherlich noch viel mehr.“

Ich lache.

Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest

Die Zeiten, in denen ich Bücher mehrfach gelesen habe, sind sehr lange her. Irgendwann in der Jugend könnte ich das zuletzt getan haben. Dann habe ich damit aufgehört. Ich schaue auch ungern Filme mehrfach und wenn, dann meistens durch Zufall, wenn einer dieser Filme gerade im Fernsehen läuft und man dann doch einfach so hängenbleibt. Bei Büchern geht das nicht so einfach. Und außerdem ist da noch der Faktor Zeit. Ich bin froh, derzeit überhaupt wieder ein bisschen mehr zu lesen (Hab den Franzen heute durchgelesen!) und gegen die Stapel an ungelesenen Büchern anzukämpfen. Wenn ich jetzt noch Bücher doppelt oder dreifach lese, wird der ja nie kleiner.

Ich könnte jetzt einer der Kinderbücher abbilden, welches ich immer noch in meinem Besitz habe, weil es eines meiner Lieblingsbücher war und ich gar nicht weiß, wie oft ich es wirklich gelesen habe. Aber: Ich hebe mir das für Tag 14 auf. So.

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Mein Hassbuch

Und mit Hassbüchern ist es so ähnlich wie mit Lieblingsbüchern: schwierig. Denn wenn ich Bücher nicht mag, höre ich meistens auf, sie zu lesen. Das führt dann irgendwann zu einem Stapel, den ich dann irgendwann wegsortiere oder weggebe. Im schlimmsten Fall landet es im Altpapier. Nächstes Thema.

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