Jahresendzeitfragebogen 2019

Traditionen soll man nicht brechen. Daher: Der alljährliche Fragebogen. (Für alle Leser, die erst in den vergangenen Monaten dazu gestoßen sind: Früher (siehe unten) wurde dieser Fragebogen von ziemlich vielen Bloggerinnen und Bloggern ausgefüllt. Einige machen das immer noch. Ich gehöre dazu.)

Zugenommen oder abgenommen?

Wenn dann eher ab.

Haare länger oder kürzer?

Ich bin meiner Friseurin Pia treu geblieben und habe sie kurz vor Weihnachten das letzte Mal gesehen.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Der letzte Check ergab: nen Tick besser.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Irgendwann im Frühling knallte mein Rechner vom Fahrrad (und war schrott). Im Mai der Büroumzug und damit die Anschaffung von diversen Stühlen, Tischen und einem Regal. Macht zusammen: eher mehr.

Der hirnrissigste Plan?

Da bleibe ich bei meiner Aussage von 2018: Zu glauben, in der Selbstständigkeit weniger unterwegs zu sein. 69 Dienstreisen in 2019. Und dann wäre da noch das Vorhaben, entspannt Weihnachten zu feiern – ohne familiäre Grippewelle oder andere Gebrechen.

Die gefährlichste Unternehmung?

Ich neige nicht zu gefährlichen Unternehmungen, ich habe Kinder.

Die teuerste Anschaffung?

Das Büro.

Das leckerste Essen?

Die erste Gans Ende November, die hatte schon was. Ansonsten habe ich in diesem Jahr asiatische Nudelsuppen für mich entdeckt. Ja, kein neuer Trend, aber ein gesunder und vor allem sehr sättigender.

Das beeindruckendste Buch?

Tausend Zeilen Lüge von Juan Moreno. Was ich sonst so gelesen habe, kannst du hier sehen.

Der berührendste Film?

Ich habe sehr wenige Filme geschaut. Wenn überhaupt dann Serien.

Das beste Lied?

„Fünf Jahre nicht gesungen“ von Thees Uhlmann, weil es das erste Lied der neuen Platte war, das veröffentlicht wurde. Nach dem Besuch des Konzerts: Avicii.

Das schönste Konzert?

Am 21.12. Thees Uhlmann im Kölner Palladium. Sein letztes Konzert auf der Tour 2019 und eine grandiose Show.

Die meiste Zeit verbracht mit?

Arbeit.

Die schönste Zeit verbracht mit?

Familie.

Vorherrschendes Gefühl 2019?

Jonglieren kann ich.

2019 zum ersten Mal getan?

Einen 10-km-Lauf mitgemacht. Ein eigenes Büro angemietet und den Mann zum Untermieter gemacht. Mitarbeiterin Nummer 1 offiziell angestellt. Meine erste eigene Weihnachtsfeier ausgerichtet. In vielen deutschen Städten gewesen, die ich bisher nicht kannte: Bad Rodach, Erfurt, Gera, Hildesheim. Über eine Bahncard100 nachgedacht. Eine Mastermind-Gruppe gegründet. Mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren.

2019 nach langer Zeit wieder getan?

Joggen gewesen. Regelmäßig für ein Ziel trainiert. In Thüringen gewesen, Pilze gesammelt. (Das war toll, das habe ich früher mit meinen Eltern gemacht, mein Vater kannte sich da gut aus.)

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Auch wenn mich die Grippewelle und mein Krankenhausbesuch am Jahresende wirklich genervt hat, mittlerweile glaube ich fest daran, dass diese Dinge, über die wir uns erst einmal ärgern, aus einem Grund geschehen. Vielleicht sollte auch diese Pause einfach mal sein.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Wird schon.

2019 war mit einem Wort?

Kräftezehrendaberhatsichgelohntgut.

Wer sich nochmal durch die vergangenen Jahre klicken will: 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003

2019: Das Jahr in Büchern

(Wichtiger Hinweis: Viele Links sind Affiliate-Links)

Ich habe in diesem Jahr mal wieder mehr Bücher gekauft als gelesen. Ein paar Bücher hab ich auch angefangen, aber dann doch wieder beiseite gepackt, andere warten auf dem Nachttisch schlichtweg darauf, gelesen zu werden. Invisible Women, Beschreibung einer Krabbenwanderung, usw und so fort. Hier die Auswahl der Gelesenen. An Weihnachten kam dann noch ein weiteres dazu Ein paar nette Kinderbücher sind auch dabei.

Michelle Obama: Becoming
Kurzweilig und wenn du ein bisschen was darüber erfahren willst, wie das Leben im Weißen Haus so abläuft, dann lies das.

Hubertus Bessau, Philipp Kraiss, Max Wittrock: Machen!: Das Startup-Buch der Mymuesli-Gründer
Dieses Buch wurde mir empfohlen. Wenn du wissen willst, wie man ein Start-up gründet – lies das.

Marc-Uwe Kling: Das Neinhorn
Großartiges Buch. Und nicht nur für Kinder.

Austin Kleon: Keep Going: 10 Ways to Stay Creative in Good Times and Bad

Peter Wittkamp: Für mich soll es Neurosen regnen
Meine Meinung habe ich in diesem Tweet versteckt

Isabel Bodgan: Laufen
Ich hab im Newsletter drüber geschrieben. Kurzurteil: super!

Johanna Adorian: Männer
Ich mag Johanna Adorian, ich mag nicht so gerne Kurztexte.

Sophie Passmann: Alte weiße Männer
Hab im April schon drüber geschrieben.

Juan Moreno: Tausend Zeilen Lügen
Was für ein Krimi. Hier hab ich mehr dazu geschrieben.

Renate Welsh: Das Vamperl
Der große Sohn hat es in der Schule gelesen und ich wollte mitreden können. Ich fand’s gut, es gibt da auch noch einen zweiten Teil.

Tobias Beck: Unbox your life
Ich interessiere mich seit einigen Monaten dafür, was Leute aus dem NLP-Kram machen. Liest sich schnell weg. Wer nicht weiß, was er im Leben will, könnte hier Anregung finden. Oder einfach mal mit einem guten Freund ein Bier trinken gehen.

Tobias Beck: Unbox your relationship
siehe oben.

John Strelecky: The big five for life
Ich wollte wissen, warum die Bücher dieses Mannes immer in den Bestenlisten auftauchen. Ja, ich müsste dafür noch das „Café am Ende der Welt“ lesen, ich weiß, aber ich dachte, eins reicht erstmal.

Bill Burnett, Dave Evans: Mach was du willst

Alan Bennett: Die souveräne Leserin
Zu Weihnachten geschenkt bekommen und direkt gelesen. Das ist toll, da werde ich nochmal was drüber schreiben.

Vermutlich fehlen wieder einige Bücher, aber diese gehören für mich ins Jahr 2019.

Sind wir nicht alle Markenbotschafter?

„Corporate Influencer“, „Brand Ambassadors“, „Mitarbeiter-Markenbotschafter“ – nein, ich möchte mit dir jetzt nicht Buzzword-Bingo spielen. Es gibt viele Begriffe für ein Thema, was viele Unternehmen beschäftigt: Wie können meine Mitarbeiter dazu beitragen, mein Unternehmen bekannter zu machen und es als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren? Darüber mit Kommunikatorinnen und Kommunikatoren zu sprechen, ist eigentlich naheliegend. Als ich am Wochenende das Thema im Seminar „Digitale Kommunikation“ ansprach, ergab sich (wieder einmal) eine hitzige Diskussion. Warum in aller Welt soll ich jetzt auch noch die Botschaften meines Unternehmens auf meinen Kanälen verbreiten, so eines der Argumente. Mögliche Antworten: Weil du es kannst, weil du es ohnehin bereits tust oder weil du als Kommunikatorin oder Kommunikator ohnehin bereits Botschafter für dein Thema und dein Unternehmen bist. Weil du als Teilnehmerin in diesem Seminar dein Unternehmen repräsentierst, weil du durch dein Eintrag in deinem Linkedin-Profil ohnehin als Botschafter wahrgenommen wirst, weil du mit der Unterzeichnung deines Arbeitsvertrages, dem Verwenden der beruflichen E-Mailadresse, beim Verteilen deiner Visitenkarte, auf Veranstaltungen, im Kundengespräch, im Gespräch mit Journalisten und sogar intern gegenüber deinen Kollegen dein Unternehmen repräsentierst. Eigentlich bist du qua Vertragsunterzeichnung bereits Botschafter für dein Unternehmen mit der Besonderheit, dass du das Kommunikationshandwerk verstehst.

(Dieser Text war Teil meines Newsletters, für den du dich hier anmelden kannst.)

Ein Chefredakteur macht noch keinen guten Newsletter

Eigentlich ein seltsames Phänomen, welches sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat: Kaum ein Medium, dass keinen so genannten „Chefredakteursnewsletter“ herausgebracht hat. Wenn ich durch meine Newsletter-Routine gehe, dann fällt mir auf, dass ich viele allein aus Neugier eine gewisse Zeit gelesen habe, es aber kaum einer geschafft hat, langfristig zu überzeugen. Und das aus genau einem Grund: Sie haben mir keinen echten Mehrwert geliefert. Das Argument „Der Chefredakteur schreibt“ reicht mir nicht aus. Denn am Ende des Tages abonniere und lese ich Newsletter, weil sie mir einen Mehrwert liefern: Inspiration, Meinung, Persönlichkeit oder ganz klassisch: Information. Nur wenige Newsletter schaffen das wirklich. Es reicht nicht, eine persönliche Ebene per Foto vorzutäuschen, wenn der Inhalt ohne persönliche Note verfasst ist und nicht einmal eine Meinung durchblitzt. Es reicht nicht, Meinung nur über innerredaktionelle Späße und Spitzen zu transportieren, die vermutlich nur die Kollegen richtig verstehen. Am Ende ist es ganz einfach: Ohne Mehrwert geht es nicht. Oder um es in Anlehnung an Dieter Nuhr so zu formulieren: „Wenn man nix zu sagen hat, einfach mal Fresse halten.“ Egal ob Chefredakteur, Blogger oder Elisabeth Strunkmann. Ich entschuldige die Wortwahl, aber ich glaube, du verstehst, was ich meine.

Was übrigens ein bisschen lustig ist: Dieser Text war Teil meines Newsletters (Hier kannst du dich anmelden!) Mitte November und ich habe auf ihn ziemlich viele Reaktionen bekommen. Und obwohl ich darum gebeten hatte, mir Newsletter von Chefredakteurinnen und Chefredakteuren zu empfehlen, erhielt ich keine einzige.

PS: Mein nächstes Newsletter-Seminar an der Akademie für Publizistik ist erst im September 2020. Wenn du vorher was entwickeln willst, sprich mich gerne an.