Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch fertig gelesen habe, doch ich habe es nie geschafft, ein paar Worte zu verlieren. Liegt sicherlich daran, dass ich viel an meinen Vater gedacht habe.
Mich hat dieses Buch berührt. Weil der Sohn eine Beziehung zu seinem Vater beschreibt, die ich nicht nachvollziehen kann. Ein Vater, der mit seinen Kindern anscheinend nicht viel anfangen kann, der oft das Gespräch meidet, lieber alleine in seinem Zimmer sitzt und schreibt. Lars Brandt klagt nicht an, sondern beschreibt, wie er das Leben mit seinem Vater und im Schatten seines Vaters empfunden hat. Er beobachtet, wie V. (so wird er auch im Buch oft genannt) sich schleichend von einem selbstständigen Leben verabschiedet, weil ihm so viele Dinge abgenommen werden. Wie der Kontakt abbricht und irgendwann wieder auflebt. Kurz vor seinem Tod. Wie es immer so ist. Scheinbar.
Brandt respektiert seinen Vater, ohne Zweifel, klagt nie an. Er sorgt für Rührung. Und manchmal lässt er den Leser auch schmunzeln, über diesen eigentümlichen Mann. Ich glaube, dass Brandt mit seinem Vater und der Art der Vater-Sohn-Beziehung zufrieden war. Was auch nicht anders geht, ist eine solche Beziehung ebenso wie die zur Mutter einzigartig und nicht wirklich vergleichbar. Und es hat auf eine Weise auch Spaß gemacht, in dieses Verhältnis hineinzublicken.
(Ich mochte die vielen leeren Seiten in dem Buch nicht.)