Anfang Februar bekam ich eine E-Mail. Auf der Re:publica soll es auch eine Frauenveranstaltung geben. Eine Veranstaltung, auf der man über Sinn oder Unsinn von Taz-Artikeln, die Kategorisierung in Frauen- und andere Themen-Blogs diskutiert werden sollte. Um Anregungen wurde gebeten. Bereits damals hatte ich die Mail nicht so richtig verstanden, fragte nach:
Ich versteh nicht ganz, was ich antworten soll. Zustimmung?
Widerworte? Oder irgendwie zusagen?
Eine Antwort erhielt ich nicht. Na, zumindest war ich dadurch neugierig genug, zur Veranstaltung „Strickblogs oder Postfeminismus – Bloggen jenseits des Schwanzvergleichs“ zu gehen.
Vermutlich habe ich einfach den Fehler gemacht und bin geblieben, als die Referentin begann, die anwesenden Herren durch ein freundliches „Das ist eine reine Frauenveranstaltung“ aus dem Raum zu bitten. Denn in diesem Moment verließen dann nicht nur Herren den Raum, auch zahlreiche Frauen gingen – wohl auch aus Protest.
Es war wohl ein Fehler, weil ich wirklich nicht nachvollziehen kann, warum man über Frauenblogs nur „unter sich“ diskutieren kann. Ist es nicht gerade die Abschottung, die zur Isolation führt? Ist es nicht eigentlich so, dass es jede Menge ganz hervorragende Frauenblogs gibt, die man eigentlich auch in die so genannte Männerwelt tragen sollte? Denn von alleine werden die technikbegeisterten Herren mit ihren Männerthemen sich nicht in die so genannte Frauenwelt begeben und zwischen Strickmustern und Babybrei nach der einen oder anderen Perle stöbern. Und darum ging es der Organisatorin ja irgendwie: mehr Anerkennung, mehr Aufmerksamkeit und ein bisschen auch den Weg aus der Nische.
Aber eigentlich wollte ich mich an diesem „Männer-raus-Ding“ gar nicht so lange abarbeiten. Viel blöder war die Konzeptlosigkeit, mit der man sich letztendlich zusammensetzte, und jeder dann ein bisschen von sich und seinem (nicht) vorhandenen Blog erzählte. Denn als jeder was gesagt hatte, war die Zeit auch schon vorbei. Na, zumindest hatte ich von einer Kongressteilnehmerin erfahren, die wegen ihrer bloggenden Kinder mal wissen wollte, wie das alles eigentlich so funktioniert. Wenigstens etwas Horizonterweiterndes.
(Nein, nicht falsch verstehen. Ich will hier keinen Zickenkrieg eröffnen. Ich will nur ausdrücken, dass ich es verdammt schade finde, dass diese „Frauen“-Veranstaltungen dann doch alle Klischees bestätigen, die es so gibt. Und ich könnte mir sehr gut vorstellen, beim nächsten Mal selber versuchen, sowas auf die Beine zu stellen. Wo wir Damen uns mal nicht als verschrobene Zicken präsentieren, sondern als „Produzenten“ von allerlei Perlen im Web.)
(Anke hat zugehört.)
(Die Veranstalterin danach im Schnutinger-Interview.)
(Kittyluka war auch da.)
(Ebenso wie Frau Engl.)
(Helene Hecke im Genderblog)