BUCH: Martin Walser – Angstblüte

Vorneweg: Ich habe mich bisher wenig mit Martin Walser und seinem Werk befasst. Dies ist mein erstes Walser-Buch und ich habe es vor allem deshalb gelesen, weil es in einer Welt spielt, mit der ich mich beruflich befasse.

Karl von Kahn ist ein alternder Investmentbanker, der sich vor Jahren selbstständig gemacht hat und einen kleinen, ebenfalls alternden Kundenstamm betreut. Er verwaltet ihre Millionen, geht sensibel auf deren Wünsche ein, wie so viele seiner Zunft vergöttert er Warren Buffet. Mit seinen 71 Jahren könnte er eigentlich abtreten, Platz machen für den Nachwuchs, doch dafür scheint er noch nicht bereit. Er hält fest, lässt sich von seinem Freund übers Ohr hauen, und lässt sich von der schönen Schauspielerin Joni Jetter um den Finger wickeln. Diese gibt dem alten Mann, was er braucht, Bestätigung durch das Junge, Schöne, und lässt ihn zwei Millionen Euro in ein seltsames Filmprojekt investieren.

Das Buch liest sich gut, keine Frage. Und es ist auch nicht schlecht. Nur konnte ich nicht wirklich gut damit umgehen, dabei zu sein, wie sich dieser Mann immer weiter ins Abseits begab. Dieses Nichteingestehen des eigenen Alters, der sich vielleicht veränderten Bedürfnisse, diese Besessenheit, noch einmal einer jüngeren Frau zu gefallen. Mich hat das alles unheimlich genervt. Die Geschichte dieses Mannes ist so erzählt, wie es wohl nur ein alter Mann erzählen kann. Einer, der noch alles vor sich haben will. Klischees, Polemik, Walser lässt nichts aus.

Ist natürlich auch schwer, die Distanz zu wahren, mit seinen fast 80 Jahren auf dem Buckel.

So schön war der Urlaub


Conil. Die Vom-Strand-aus-Version.


Vejer. Die Guck-auf-schönen-Platz-Version.


Vejer. Die Ich-weiß-nicht-wie-ich-hier-wieder-rauskomme-Version.


Afrika. Die vernebelte Version.


Der Felsen von Gibraltar. Die Blick-aus-La-Linea-Version. Im Vordergrund: Hübsche Fassade.


Eis. Geschmack: Orange-Ananas. Das beste Wassereis der Welt. Leider in Deutschland nur in der Cola-Version (bäh).


Marbella. Die Ich-will-schöner-werden-Version. Könnte man der Stadt auch wünschen. Oder der gesamten Costa de la Sol.


Ronda. Die Hier-gibt’s-die-schönsten-Ausblicke-Version.


Ronda. Die Stierkampfarena-Version. Ohne Stierkampf.


Und noch einmal Ronda. Auch in anderen Ländern verkleidet man sich und wirft Bonbons in Menschenmengen.


Ronda. Die Der-Rilke-Blick-Nacht-Version.

Alle Fotos angucken? Hier entlang.

Ich würde ja gerne ein bisschen was aus dem Urlaub berichten oder erzählen, welche Bücher ich so gelesen habe, aber da Sebas hier noch die TV-Filmvorschau (den nächsten Podcast und Empfehlungen vom Popkulturjunkie und mir gibt es also erst in einer Woche) bringen wollte, halte ich mich zurück.

AUFSTEHEN, HERR SEBAS!

Eben im aktuellen STERN die neue Kampagne von König Pilsener mit diesem Bild gesehen: Gruselig, oder?

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Darf ich jetzt wieder?

Urlaubsreif!

So. Nur noch wenige Stunden bis zum Abflug in den Urlaub. Ich habe in den vergangenen Tagen so viele schlaflose Nächte verbracht und rumgegrübelt, dass ich mir die freien Tage und das schöne Wetter (!!!) wohl auch wirklich verdient habe: Ich habe meinen Job gekündigt, habe zwei Angebote abgelehnt und ein drittes angenommen (Nein, der GWH-Fanclub ist es nicht, der zahlt zu schlecht!). Zum ersten Mal habe ich den Kopf Kopf sein und meinen Bauch entscheiden lassen, ich hoffe, er enttäuscht mich nicht.

So, Herr Sebas, und jetzt übernimmst du für 12 Tage. Vergraul mir ja nicht die Leser!

Bilkblog-Content

Die hohe Friseurdichte hier in diesem Stadtteil zum Anlass genommen, meine eigentliche Friseurin in Pempelfort zu betrügen (Sorry, Janin). Gelandet bin ich bei einer jungen Dame, deren Name mir nicht mehr einfällt, die gerade in der Ausbildung steckt und zudem dabei ist, ihren Führerschein zu machen. Komische Gespräche geführt:

Sie so: Bist du eigentlich Deutsche oder Polin?
Ich so: Wieso? Das hat bisher noch niemand gefragt.
Sie so: Soll ja auch keine Beleidigung sein, meine Freundin ist auch Polin.
Ich so: Ja, und wieso denkst du, dass ich Polin bin?
Sie so: Na, wegen der Lippen.

(…)

TV-Filmvorschau (33) als Podcast

Leider ein bisschen spät, aber immerhin: die 33. TV-Filmvorschau mit der Woche vom 26. August bis 1. September.

[audio:http://franziskript.podspot.de/files/franziskript10.mp3]

Als Download (6,5 MB)

Franziska empfiehlt:
Montag, 28. August, 22.30 Uhr: „Unter dem Eis“ (SWR)
Oh, es gibt also auch eine Reihe „Debüt im Dritten“. Ein kleiner Junge könnte Schuld am Tod eines anderen kleinen Mädchens sein. Klingt bedrückend.

Dienstag, 29. August, 23.30 Uhr: „City of God“ (HR)
Endlich mal wieder dieser wirklich gute Film, den ich viel zu spät gesehen habe.

Off topic: Donnerstag, 31. August, 23.45 Uhr: „Ulrike Meinhof“ (Das Erste)
Doku darüber wie die Journalistin Ulrike Meinhof zur Terroristin wurde. Sicherlich mit dem ein oder anderen O-Ton von Herrn Aust, aber könnte interessant sein.

Völlig off topic: Lisa Plenske heiratet!!!

Freitag, 1. September, 23.05 Uhr: „Dunkle Tage“ (WDR)
Suzanne von Borsody spielt eine Frau mit zwei Kindern, die nach dem Tod ihres Mannes dem Alkohol verfällt.

Popkulturjunkie empfiehlt:
Sonntag, 27. August, 22.20 Uhr: „Der Soldat James Ryan“ (ProSieben)
Ergreifend realistisches Kriegs-Drama von Steven Spielberg.

Montag, 28. August, 0.10 Uhr: „Gorillas im Nebel“ (arte)
Sigourney Weaver spielt Gorilla-Forscherin. Und das exzellent.

Montag, 28. August, 21.10 Uhr: „Die nackte Kanone“ (kabel eins)
Hirnlose Gags, die man gesehen haben muss.

Dienstag, 29. August, 20.15 Uhr: „Tatort: Der Fremdwohner“ (Südwest Fernsehen)
Mein „Tatort der Woche“ mit Batic, Leitmayr und einem ungewöhnlichen Fall.

Dienstag, 29. August, 21.45 Uhr: „Twister“ (Bayerisches Fernsehen)
Sehenswerter Katastrophenfilm mit Helen Hunt.

Dienstag, 29. August, 23 Uhr: „14 Tage lebenslänglich“ (rbb Fernsehen)
Deutsches Knastdrama mit Kai Wiesinger.

Donnerstag, 31. August, 20.15 Uhr: „Sechs Tage, sieben Nächte“ (Vox)
Sommerlich harmlose Romanze mit Harrison Ford und Anne Heche.

Beide empfehlen:
Sonntag, 27. August, 15.55 Uhr: „E.T.“ (WDR)
Super Film mit Tränen, wer will. Popkulturjunkie meint: Tolles, mittlerweile unfassbare 24 Jahre altes Spielberg-Frühwerk.

Freitag, 1. September, 0 Uhr: „Herr Wichmann von der CDU“ (WDR Fernsehen)
Dokumentarfilm über einen Provinzpolitiker im Wahlkampf. Franziska meint: Sehr guter Dokufilm von Andreas Dresen. Hat wahrscheinlich jeder schon mal gesehen, kann man meiner Meinung aber auch öfter schauen.

Mehr Kryptik (6)

Puh, geschafft.

Fragen, die bewegen (3)

Gibt es eigentlich Menschen, die ganz entspannt und ohne lange To-do-Liste in den Urlaub gehen?