Tech-Scheiss

Und? Was gemerkt? Als ich weg war, um hier in Düsseldorf mit einem aus Köln Zugezogenen Kölsch zu trinken, hat der Mann meines Herzens mein Blog auf WordPress 2.0.3 gehievt. Sieht alles gut aus, oder? Und wenn ich morgen weg fahre und dann am Mittwoch wiederkomme, hat mein Blog vielleicht sogar dieses Spam-Karma-Teil, was mir beim Bekämpfen des Spams derzeit hilft. Dann warten wir mal gespannt, was?

Über die Bahn (Teil was-weiss-denn-ich)

Abends, fünf nach sechs in Düsseldorf. Wieder im Bahnhof angekommen, muss ich noch mein Ticket abholen. Alles schon gebucht und am Automaten mit Bahntix hinterlegt. Eigentlich ne feine Sache. Doch dann die Ernüchterung. Von den acht Bahnautomaten sind vier defekt. An den anderen natürlich lange Schlangen. Nach zehn Minuten (!) habe ich meine Tickets. Wie gut, dass die Bahn noch immer ein staatliches Unternehmen ist.

Über die Post

Abends halb sechs in Düsseldorf. Natürlich bin ich nicht die einzige, die um diese Uhrzeit die Dienste der Post/Postbank in Anspruch nehmen will. Und da leider Gottes alles über die berüchtigten Schalter geht, ist die Schlange lang. Sehr lang. Und von den acht Schaltern sind drei geöffnet. Minutenlanges Warten, die Schlange wird länger und länger, endlich kriechen ein weitere drei blauuniformierte Damen in ihre Glaskästen. Aufschließen, Tür öffnen, hineingehen, Tür schließen, hinsetzen. Schwarzes „Vorübergehend-geschlossen“-Schild wegpacken, erwartungsvoller Blick auf den Kunden. Endlich zwei Schritte geschafft. Dann der Schock: Obwohl die Schlange eher an Länge gewonnen hat, greift die Rothaarige wieder zu ihrem Schild. „Vorübergehend geschlossen“ lese ich nun wieder, während sie langsam ihre Zigarettenschachtel von der Folie befreit, aufsteht, die Tür öffnet, hinausgeht, abschließt und den Gang hinunterwatschelt. Das nenne ich Dienst am Kunden. Zehn Minuten später bin ich am Schalter angelangt. „Ich möchte diese Schecks einreichen“, sage ich. „Da müssen Sie erst das Scheckeinreichungsformular ausfüllen“, blökt mich mein Kundenberater an. Der Typ vertritt meine Bank, ich bin hier Kunde, das hätte er auch mal netter sagen können. „Und dann brauche ich auch noch Dollar“, schiebe ich schnell hinterher. „Gibt’s hier nicht“, blökt er und ich schaue ungläubig. „Müssen Sie bestellen, dauert aber drei bis vier Tage.“ Drei bis vier Tage? „Aber bei jeder Bank bekommt man doch normalerweise Dollar“, sage ich noch, doch er schüttelt mit dem Kopf. Keine Dollar, dafür aber eingereichte Schecks. Dass die Post einmal eine Behörde war, ist ja glücklicherweise längst Vergangenheit.

Ich werde morgen verreisen. In eine Region, in der derzeit laut Wetter-Online 24 bis 27 Grad herrschen. Noch bin ich geneigt, nur die dicken Pullover und Schals einzustecken. Kann mich nämlich gerade nicht erinnern, wie warm das ist.

man in the box

Hach, war das spannend. (Danke, CSI. Danke Quentin Tarantino.)

The L-Word

Gab ja schon viele so genannte Nachfolger von „Sex and the City“. Die Hausfrauen, dieses deutsche „Alles außer Sex“ und ich weiß gar nicht, was da noch so war, in den vergangenen Jahren. Jetzt also die Lesben. In Los Angeles. Mit ner Journalistin, ner Café-Besitzerin, einer ehemaligen Museumsleiterin, die jetzt schwanger werden will, ihre Freundin, die irgendwas Wichtiges in der Kunstszene ist, ner Tennisspielerin und einem heterosexuellen Nachbarpärchen. Die wurde natürlich gleich von einer der Lesben geknutscht, woraufhin sie ihrem Freund erstmal einen runtergeholt hat. Und nun ist die Süße verwirrt. Was für ein Cliffhanger. Aber das Schlimme: Allein um zu wissen, wie diese Geschichte weitergeht, und trotz aller Klischees würde ich wieder einschalten. Dabei läuft doch Dr. House parallel!

7 Tipps für Peter Turi

Ich erklär dem Turi jetzt mal das Internet. (Auch Frauen haben diese Tage.)

1. Wer hat jemals festgelegt, dass ein Blog nur ein Blog ist, wenn Kommentare erlaubt sind? Dann wäre das berühmteste Blog der westlichen Welt, Boingboing auch keins (das derzeit golfigste übrigens auch nicht). Und nebenbei bemerkt: Eine solche Webseite gehört dann auch nicht in die Liste, die man unter „Blogs“ in seinen Artikeln als Recherchequellen verlinkt.

2. Eine ziemlich geniale Erfindung bei Weblogs ist die so genannte Blogroll. Dort verlinken Blogger all die Seiten, die sie selbst gerne lesen. Dann brauchen sie sie nämlich nicht in jedem Blogeintrag neu verlinken. Super Sache, Herr Turi. Kann ich nur empfehlen.

3. Wenn man schon Internet im Jahr 1996 spielt und nur einmal pro Tag seine Seite aktualisiert, obwohl man ja ein Blog schreibt, in dem das viel öfter geht, dann sollte man wenigstens seine Tagesnotizen nicht ebenfalls in ein öffentliches Blog schreiben. Denn, aufgepasst, Herr Turi, so ein Blog pingt ständig jede Menge Internetdienste an und hinterlässt Spuren in der Referrerliste der angepingten Blogs. Und dann kann es schnell passieren, dass vorprodukt2.blog.de ähnlich viele Leser hat wie turi2.blog.de. Oder ist das ihre Definition des Branchendienstes 2.0?

4. In Ihrer Pressemitteilung zum Start von turi2.de haben Sie angekündigt, dass man Ihre Einträge durch einen „klassischen, bei Blogs bisher unüblichen E-Mail-Service“ abonnieren kann. Lieber Herr Turi, das hat sogar einen Grund. Dafür hat der Internetgott nämlich RSS-Feeds erfunden. So landen Ihre Blogeinträge zwar nicht in meinem Postfach, dafür aber in meinem Feedreader. So könnten Sie übrigens auch über eingehende Kommentare informiert werden. Weniger technisch hat das – wie Sie ja auch schon wissen, Herr Turi – die BBC mal erklärt. Aber vielleicht wollen Sie das ja auch einfach nicht verstehen. So wie der Alphonso.

5. Das mit den Trackbacks haben Sie noch nie hingekriegt, schreiben Sie? Das ist sehr schade, aber auch nicht wirklich schlimm. Schlimm ist allerdings diese Unart, manuelle Trackbacks à la „Interessante Diskussion hier, ich hatte über den Aspekt xy auch schon nachgedacht – hier meine Gedanken“ zu setzen. Ein nicht unerheblicher Anteil der Blogger bezeichnet diese Form der Kommentierung als Spam und löscht.

6. Mannmannmann, Herr Turi, einen stinknormalen Fragebogen als Interview 2.0 zu bezeichnen, meine Herren, da gehört schon was dazu.

7. Zum letzten Mal: Es heißt DAS Blog. Nicht DER Blog.

Wenn Sie das alles verstanden haben, dann klingt es vielleicht auch nicht mehr ganz so peinlich, wenn Sie in einer „Pressemitteilung“ zum Start ihres Blogs groß verkünden, dass es sich in Wirklichkeit um einen „Branchendienst für die digitale Welt“ handelt.
Und nun warten wir alle ungeduldig darauf, dass der letzte Tag vom Wonnemonat Mai anbricht. Spätestens dann werden ja die gekauften Blogeinträge neuen, innovativen Werbeformen bei turi2.de erscheinen. Oder sind die bereits online? Die Lobhudeleien auf Max (In den Kommentaren: „Ich finde, die neue „Max“ ist ein sehr schönes Heft geworden – ich muss es loben.“), w&v (Sorry, wären zu viele Links notwendig) und WiWo klingen ja zumindest so. Und auf der Payroll stehen Sie bei denen ja sowieso schon. Fehlt halt nur noch der Hinweis, dass es sich um eine Anzeige handelt. Oder macht man das in Ihrer Version vom Web 2.0 nicht mehr so?

Was fehlt: darf der geschätzte, aktive Nutzer unten als Kommentar anfügen.+++

Guter Rat!

FILM: 21 Gramm

Was in „21 Gramm“ passiert, ist eigentlich ganz schnell erzählt. Ein Mann kriegt das Herz eines anderen eingepflanzt, der mit seinen beiden Töchtern bei einem Autounfall gestorben ist. Als er von den Umständen des Todes erfährt, will er die Witwe kennenlernen, in die er sich auch recht schnell verliebt. Gemeinsam beschließen sie, den Fahrer des Wagens zu töten. Was den Film aber ausmacht, ist neben Sean Penn (!) die Erzählweise. Die Handlung wird in Häppchen gereicht, so dass man zunächst ziemlich verwirrt ist. Doch nach und nach baut sich ein Bild zusammen und herausgekommen ist ein guter Film. Selbst Naomi Watts nervte nicht. Oh Wunder.

Noch nie so viele Besucher vom Hamburger Axel-Springer-Verlag gehabt.