Über das Trauerjahr
Gestern abend habe ich ausnahmsweise mal wieder Kerner geschaut. Erst dieser Zweitplatzierte von DSDS, der sehr sympathisch rüberkam und dann der so genannte Onkel Stein, der in den ersten beiden Staffeln in der Jury saß. Befremdlich wie offen der über den Tod sener Frau und Ex-Frau geredet hat, konnte man ja alles auch schon in der Klatschpresse lesen. Im Verlauf des Gesprächs ging es um Trauer, das Damit-Fertigwerden. Irgendwann fragte der Kerner dann, ob er denn ein Trauerjahr mache und auch die doofe Jutta Speidel wurde gefragt, ob sie denn beim Tod ihres Vaters ein Trauerjahr gemacht habe. Und das war dann der Moment, in dem ich mich fragte, wie man denn so ein Trauerjahr macht. Rituelles Heulen am Abend gegen acht? Nur schwarze Klamotten? Kein Alkohol, kein Ausgehen, kein Vergnügen? Gibt’s da denn keine Anleitung? Ein Merkzettel, den man ausgehändigt bekommt, mit all den Dingen, die man beachten sollte?
Ich denke jeden Tag an meinen Vater, oft nicht nur einmal, ab und zu fließen dann auch die Tränen. Aber ich bin mir sicher, dass ich das auch noch tue, wenn ein Jahr rum ist.




