Vorweihnachtliches Gedöns
Gestern, als ich mich dann doch irgendwann auf den Weg nach Hause machte, traf ich in der S-Bahn zwei Mädchen. Sie waren 16, vielleicht 17 und setzten sich auf die beiden Plätze vor mir. Sie gackerten vor sich hin, so wie 16-Jährige es nun einmal tun, kennen wir ja alle, sprachen ein wenig über dies und das, bis ja bis plötzlich ein Typ hinter ihnen stand. Die eine von beiden begann nun sich – im Gespräch mit der anderen – ständig umzusehen. Erst da bemerkte ich, dass dieser Typ ebenfalls sehr begierig auf das Mädchen starrte. Sie hingegen blickte immer wieder fort, leicht schüchtern, aber mit fester Absicht. Was fühlte ich mich verklemmt? Nie war ich bisher in der Lage gewesen, so offensiv zu flirten. So offensiv klar zu machen, dass dieser Typ da in der U-Bahn mir gefiel und ich mehr von ihm wollte. In diesem Moment beneidete ich das Mädchen sehr.
Dann musste ich aussteigen. Ich bekam noch mit, wie sich der Typ auf meinen angewärmten Platz setzte. Ihr genau gegenüber. Was dann passierte: Keine Ahnung. Ich hoffe, sie hat ihre Reize auch weiterhin so gekonnt ausgespielt.
Tagebuch einer Volontärin (16)
Donnerstagnachmittag-Blues. Ich hasse ja diese Stunden zwischen halb drei und halb fünf. Der Körper schreit förmlich nach einem Mittagsschläfchen, der Kopf raucht, weil man stundenlang am Telefon gefachsimpelt hat. Man quält sich, ein paar Zeilen in das leere Fenster zu schreiben. Zwischendurch die Kollegen, die erzählen, dass sie gar keine Lust haben, mit dem Schreiben zu beginnen. Oder davon plaudern, was sie gerade herausgefunden haben. Was fehlt? Der elterliche Arschtritt! Ein großes Schild, auf dem der Abgabetermin zu lesen ist! Vielleicht aber auch einfach ein Kaffee. Ich werd’s mal damit versuchen.
Gestern beim Mittagessen über Marken gesprochen. Wieder einmal festgestellt, wie sehr GAP fehlt. Wie scheiße diese ganzen kackbraunen und anderen ökogefärbten H&M-Sachen sind und dass keine von uns jemals im Leben Buffalos getragen hat. Frauenthemen halt.
Empfehlung des Hauses
Blond sind sie, natürlich. Leicht bekleidet ebenfalls. Die „Terrorschwestern“ reiben – auf der Theke gut sichtbar – sich an den ihn zugeteilten Kerlen, die natürlich ebenfalls wenig tragen. Ihr solariumgebräunter, schwitzender Körper glänzt im Licht der Thekenbeleuchtung. Rhythmisch bewegen sie sich zur Musik. Und die Gäste starren. Glotzen sich die Augen aus. Wenn schon nicht zuhause die Liebe wartet, dann hier ein bisschen schauen. Und – vielleicht geht ja doch noch was, hier in der „Banker & Brokers After Work“-Party. Denn unter die unzähligen Anzugträgern haben sich auch einige Frauen gemischt. Zu gut aussehend, um in ähnlichen Positionen zu sein, zu wenig bekleidet, als dass sie sich vom Büro in diese Lokalität aufgemacht haben können.
Wer erleben möchte, wie Banker und Broker den Feierabend an einem Dienstag begehen, dem sei das Eurodeli wärmstens empfohlen. Wer allerdings ohnehin nicht auf der Suche nach diesem Laden ist, wird sich auch nicht dorthin verirren.
Ein bisschen Kryptik am Abend
Neues Wort für mich entdeckt: Der gemeine Heiz- oder Warmficker. Letzteres als Ersatz für Warmduscher benutzen.
Man sollte öfter mit Bloggern telefonieren.
Am Kiosk
Ach ja, und dann noch für all die Menschen, die auf dieser Seite landen, weil sie bei Google nach „PM Sudoku“ gesucht haben. Ihr Lieben, das neue Heft gibt’s seit vergangener Woche am Zeitschriftenkiosk eures Vertrauens.
Menno. Wann kommt denn endlich Steinbock?
„Das Leben ist kein bunter Teller.“ Sagt Hubertus Heil, SPD-Generalsekretär auf Phoenix. Zur besten Sendezeit. Recht hat er.
Meine Fresse. Das hat ja fast Tokio-Hotel-Qualität.