Blog dich reich!

Jetzt geht’s also los: Johnny ‚Spreeblick‘ Häaeusler aus Berlin macht mit ein paar anderen Typen Ernst und versucht, mit dem Bloggen Geld zu verdienen. Sechs Blogs starten in der Spreeblick-Familie, sechs Blogs zu unterschiedlichen Themen. Am spannendsten finde ich Trashkurs, das von Herrn Shhhh geschrieben wird, Zoomo von Stephan und Frank, die ich beide sehr schätze und dann vielleicht noch lautgeben.

Doch ob es wirklich möglich ist, mit diesen Themen Geld zu verdienen? Ich wünsche es den Jungs. Doch so richtig daran glauben, kann ich momentan noch nicht.

PS: Ich schließe mich im Übrigen Anke an, die zu recht anmerkt, dass Frauen völlig außen vor gelassen wurden. Könnten sich nicht (gerade) aus Frauenthemen interessante Einnahmequellen ergeben? (Ich mein ja nur.)

PS2: Dank an Ralf für die Korrektur.

Die brennenden Giraffen

‚Sonnabendabend’ auf dem Magdeburger Bahnhofsplatz. Dort stehen bereits seit einigen Wochen diese Giraffen, die den Besucher der Landeshauptstadt auf die Dali-Ausstellung im City-Carré hinweisen sollen. Ja, Magdeburg feiert seinen 1200. Geburtstag, ich weiß nicht, wie oft ich das in den vergangenen Wochen bereits geschrieben habe. Kein Tag vergeht, an dem es sich nicht irgendwie darum dreht. Ich höre immer wieder Otto, Otto hier und Otto da, der eine ist ein alter Kaiser, der andere ein Wissenschaftler und Bürgermeister. Aber nein, nicht nur, da gibt es ja auch diese Dali-Ausstellung im Einkaufscenter und die Giraffen davor. Für den ‚Sonnabendabend‘ hat man sich da etwas ganz besonderes einfallen lassen. Dann nämlich, so gegen halb elf, werden die großen Tiere nämlich von ein paar Scheinwerfern angeleuchtet. Zu dramatisch klingender Musik geht in regelmäßigen Abständen die Nebelmaschine an, der dem sonst so trostlosen Ort eine gewisse Mystik verleihen soll. Mittlerweile hat sich auch eine ganze Menschenmenge von mehreren 100 Menschen angesammelt. Immer wieder wird die Musik leiser, ein Klatschen vom Band ertönt, aber nein, noch ist es nicht soweit. Nach einer gefühlten Stunde dann der entscheidende Augenblick. Die Musik hat gerade wieder an Dramatik zugelegt, sie wird immer lauter, da passiert es: Auf den Rücken der Giraffen entzündet sich ein Feuer, ihre, nennen wie sie Mähnen, brennen. Es ertönen wirklich ein paar ‚Ooohs’ und ‚Aaah‘. Hinzu kommt Applaus, vom Band und in Farbe.

Enrico und Kathleen

Enrico und Kathleen waren mal wieder aus. Kurz entschlossen hatte er seinen Hasen, wie er sie liebevoll nannte, heute Nachmittag gefragt, ob sie sich nicht mal wieder das abendliche Kochen sparen wollte. Sie musste nicht antworten, ihre Augen glänzten, schließlich war sie noch nicht im Keller gewesen, um das eingefrorene Putenfleisch aus der Tiefkühltruhe zu holen für das abendliche Menü. ‚Der Heimfrost-Mann müsste auch mal wieder kommen‘, schoss es ihr plötzlich in den Kopf. Na, vielleicht nächste Woche.

Mit ihrer linken Hand fuhr sie sich über ihre blonden, frisch dauergewellten Haare. Erst gestern war sie nach der Arbeit im Büro beim Friseur gewesen, eigentlich perfekt für den abendlichen Ausflug in die Innenstadt. Endlich würde sie mit ihrem Bärchen mal wieder ausgehen. Schnell huschte sie in das gemeinsame Schlafzimmer, um sich die passende Kleidung zusammenzusuchen. Was sollte sie bloß anziehen? Die neue Jeans oder doch einmal den neuen Rock? Beim Einkaufen in dem großen Real-Markt am Rande der Stadt heute Morgen war es recht kühl gewesen, sie hatte in ihrer blauen Esprit-Jeansjacke (used look) sogar ein wenig gefroren.

Rund vier Stunden später saßen die beiden in ihrem schwarzen Ford Mondeo, sie hatte extra die goldene Kette angelegt, die er ihr in ihrem letzten Türkei-Urlaub geschenkt hatte, er, der seine Haare stets kurz trägt, hatte diesmal mit ein wenig Gel nachgeholfen, damit der Igel auch wirklich perfekt saß. Unter der blauen No-Name-Jeansjacke trug er das orangefarbene Hemd, was sie ihm erst in der letzten Woche aus der Stadt mitgebracht hatte. Er fühlte sich gut. Im Radio lief einer seiner Lieblingssongs: Bon Jovis „It’s my life“ und genauso fühlte er sich gerade. Wie gern würde er einmal in einem dieser schnellen Autos, ein Porsche oder vielleicht sogar einem Ferrari…, dazu dieser Song, das wär’s. Er hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war, da bogen sie auch schon in das Parkhaus der Innenstadt ein. Kurz bevor er die Fensterscheibe herunterfuhr, blinzelte er seinem Hasen noch einmal zu. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie ihm die ganze Zeit von dem gestrigen Telefongespräch mit ihrer besten Freundin Mandy erzählt hatte. Die hatte sich wieder einmal von ihrem Freund getrennt, lange hatte sie es noch nie bei einem Mann ausgehalten.

Nachdem sie bei Pizza Hut beide eine Salami-Pizza gegessen hatten, spazierten sie Hand in Hand langsam zum Cinemaxx. Großes Popcorn-Kino am Samstagabend sollte es sein, dazu noch eine Cola, man gönnt sich ja sonst nichts und dank der Menü-Angebote mussten sie dafür sogar nur 7,60 Euro zahlen. ‚Ein Menü und dazu eine Cola für die Dame’, wie leicht das heute alles ging, dachte Enrico. Kino 7, die Platzwahl war frei, sie kuschelten sich in einen der Doppelsitze ohne Armlehne, die beim gemeinsamen Popcornessen eh nur gestört hätte.

Der Vorhang ging auf, die Werbung. Eigentlich mochten die beiden Werbung ja nicht, zuhause vorm Fernseher zappten sie dann immer, aber hier im Kino machte Werbung richtig Spaß. Enrico lachte laut auf, als kurz vor Ende des ersten Werbeblocks dieser verrückte Kerl sein T-Shirt von sich riss, weil er bei der Hitze halluzinierte, dass sich die gut aussehende Frau auf dem Plakat für ihn räkelte. Als dann die drei kleinen Kinder mit ihrer Mutter vor dem Gefängnis laut „Happy Birthday“ für ihren Vater sangen und der kleine Junge dann erfuhr, dass er noch 4 mal singen müsse, bis sein Vater aus dem Gefängnis zurückkomme, musste auch Kathleen laut lachen. Sie rutschte noch ein bisschen tiefer, kuschelte sich an ihr Bärchen, gleich musste es losgehen.

Kaum lief der Abspann über die Leinwand sprang Kathleen auch schon auf. Schon in den letzten 10 Minuten war sie nervös auf ihrem Sitz hin und hergerutscht, wäre sie doch bloß vor dem Film noch einmal schnell hinaus, egal, sie konnte nicht anders, kämpfte sich durch die Reihe raus auf den Gang und hinunter zur Toilette. Dort holte sie Enrico dann ab, der sich schon einmal eine Zigarette angezündet hatte. Als sie aus dem Kino heraustraten, zerzauste ein kleiner Windstoß Kathleens frisch gekämmte Haare.

Der Abend war doch noch mild geworden.

Tagebuch einer Volontärin (7)

Samstag Sonnabendvormittag (ja, auch das dämliche Wort Sonnabendabend steht hier sogar in der Zeitung) in der Supermarktkassenschlange. Aus Versehen schiebt der junge Mann vor mir seinen Einkaufswagen einige Zentimeter nach vorne. Die Reaktion des Vordermanns ist übertrieben. „Müssen Sie mich auch noch anfahren?“, blökt er. Ich weiß nicht, ob es etwas zu sagen hat, dass der zugegebenermaßen etwas übermütige Mann von schwarzer Hautfarbe ist.

Einige Stunden später im Kaffeeladen. Eine Frau asiatischen Ursprungs kommt mit einer Kuchentüte herein. Ich kann nicht verstehen, was sie möchte, doch da sie auf den Kuchen vor ihr zeigt, wird schnell klar, dass sie „Spritzkuchen“ möchte. Sie hatte sich wohl in der Bestellung geirrt, denn in der Tüte vor ihr ist Apfelkuchen. Die Bedienung schaut sie mit großen Augen an. Die Mundwinkel sacken nach unten, ihre Oberlippe zuckt, man könnte ihren Blick als angewidert bezeichnen. Widerwillig tauscht sie den Kuchen aus. Zwei Spritzkuchen wandern in die Tüte. „Und einen Kaffee bitte zum Mitnehmen“, sagt die junge Frau nun verständlicher. „Macht dann einen Euro“, sagt sie und reicht den Pappbecher über die Theke. Als ich an der Reihe war, lächelte sie noch.

Zeitschriften im Test: Die Super Nanny

Lange hat es gedauert, den nächsten Zeitschriftentest zu schreiben, doch das lag vor allem an dem Rezensionsexemplar. Das Opfer: Die Super Nanny (allein diese Schreibweise). Seit 18. Mai für 2,30 Euro am Kiosk zu erwerben. RTL und Panini haben doch glatt neun Monate gebraucht, um ein Magazin zur Sendung herauszubringen. Und dann hat es mich auch so gelangweilt, dass es nun fast einen Monat gedauert hat, bis ich mich zum Schreiben aufgerafft hatte.

Und wie gesagt, man muss sich bei “Super Nanny“ gar nicht lange aufhalten. Wer nämlich die Sendung dann und wann geschaut hat, der muss das Heft eigentlich gar nicht kaufen. Grund: Die wichtigsten und größten Schicksale sind noch einmal fein säuberlich dokumentiert (weil es so schön war), viele Kinderbilder dabei, ein paar Tipps, fertig. Super Mehrwert bietet der Bewerbungsplan für die Sendung (Cross-Promotion lässt grüßen), der Super-Nanny-Plan mit Regeln für Kinder und Eltern (dann muss sich da auch keiner mehr Gedanken machen) als Poster und die lustigen Geschichten „Die besten Basteltipps“ (nein, nicht was du denkst, hier werden pädagogischer Müll wie „Rote Karten“, „Belohnungskugeln“ oder „Krisenkarten“ gebastelt) und „Kuscheln muss sein“.

Tja, und wo es geht, haben die Macher dieses Heftes die Fressen Köpfe von Katharina Saalfrank und Nadja Lydssan eingebaut. Damit man auch nochmal im Heft daran erinnert wird, dass es hier um die Super Nannys geht.

Zum Schluss noch eine lobende Bemerkung: Auf der letzten Seite wird auf echte Hilfsstellen wie „Pro Familia“ hingewiesen. So. Das war’s. Mehr gibt es nun wirklich nicht zu sagen.

Olli vs. Moritz

Das Entlarvenste an dieser gestrigen Nacht mit Oliver Pocher und Moritz Bleibtreu (auf Arte, liebe Kinder) war nicht etwa, dass Olli Pocher nichts mehr als seine Sprüche zu bieten hat, sondern dass Moritz Bleibtreu leider genauso klein wie der Pocher ist. Und der ist klein. Sehr klein.

Neulich im Büro

“Otto – Der Film‘: ZERKAUT! Wenn es wenigstens ‚Der Pate‘ gewesen wäre.‘

Hunde haben halt auch einen ganz eigenen Geschmack.

Hunger ist, wenn der Kopf nach zweimal Nippen an der Weißweinschorle schwer wird und es in den Füßen kribbelt.

Coldplay vs. Oasis

Oliver Fuchs schreibt in der heutigen SZ äußerst launig über die neuen Alben von Oasis und Coldplay. Er hasst Coldplay und liebt den Mut zur Stumpfheit von Oasis. Beste Voraussetzung also, einen solchen Artikel zu schreiben.

Morcheeba – The Antidote

Nein, ich habe nicht daran geglaubt, dass Morcheeba auch ohne Sängerin Skye Edwards so klingen, dass man am liebsten dahin schmelzen möchte. Ja, die Musik ist immer noch sehr morcheebaesk, manchmal lässt sich erahnen, dass mit es mit ihr noch einmal ein schönes Album geworden wäre. Doch ohne Skye ist mit Daisy Martey, der neuen Stimme. Und ‚Wonder Never Case‘ lässt mich auch wirklich vergessen, dass es einmal eine Skye gab. Ein kurzer Moment. Ja, singen kann sie. Ohne Frage. Aber lieber nicht als Stimme von Morcheeba. Schade.