Nick Hornby: A long way down

Hach, der neue Hornby. „A long way down“ handelt von Jess, Maureen, Martin und JJ, die sich in der Silvesternacht auf einem Hochhaus in London treffen. Sie wollen ihrem Leben ein Ende setzen. Doch dann kommt alles anders. Jess überredet die anderen, ihr bei der Suche nach ihrem Ex-Freund zu suchen, so dass sie als neuen „(Ab)Sprungtermin“ den Valentinstag vereinbaren.
Das, was das Buch interessant macht, ist nicht die Frage, ob die vier ihrem Leben nun wirklich ein Ende machen. Das ist nach nur wenigen Seiten eh klar. Vielmehr ist es die Frage, wie und ob es die vier schaffen, aus ihrer ganz persönlichen Lebenskrise herauszukommen. Wie arrangiert sich Maureen mit ihrem schwerbehinderten Sohn Matty, wie schafft es JJ wieder zurück in die Musik, wie kommt Jess mit dem Verlust ihrer Schwester und dem Erwachsenwerden klar und gelingt es Martin wieder einem Sinn in seinem Tun zu finden, ohne das Leben vor der Kamera oder ohne auf den vermeintlichen Missbrauch der 15-Jährigen reduziert zu werden.
„A long way down“ macht Spaß, ist unterhaltsam. Das Buch ist nicht mein liebster Hornby, aber doch ein guter.

Bahnfahren

Die schlimmsten Bahnfahrer sind Reisegruppen weiblichen Geschlechts. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn diese an Tischen sitzend ihre Schnittchen und die kleinen Wodka-Feige-Flaschen auspacken. Klopfen und weg damit. Dieses Gegacker, wenn der (männliche) Schaffner kommt und die Fahrkarten haben will. 14-jährige Teenager mit kurzgelockten Dauerwellen.

Jack Johnson?

Nach dem Hören von ‚Sitting, Waiting, Wishing‘ kurz glauben, dass Jack Johnson vielleicht die Rolle von Lucky Jim im letzten Sommer übernehmen könnte. Nach dem Hören des ganzen Albums dann leider nur Ernüchterung. Ist halt ein Surfer.

FILM: Garden State

Den gesamten Mai nur einmal im Kino gewesen, da fängt der Juni ja richtig gut an.

Andrew Largeman ist 26 und gescheiterter Schauspieler, so dass er als Broterwerb in einem vietnamesischen Restaurant in Los Angeles arbeiten muss. Eines Morgens ereilt ihn auf seinem Anrufbeantworter eine Nachricht seines Vaters. Er müsse dringend nach Hause kommen, weil seine querschnittsgelähmte Mutter in der Badewanne ertrunken ist. Daheim trifft er immer wieder auf neue Schnipsel seiner Vergangenheit, die er seit der Abreise vor neun Jahren verdrängt hat. Er trifft alte Freunde und weil er auch die harten Psychopharmaka weglässt, kommen auch alte Gefühle in ihm hoch, zu denen er all die Jahre nicht fähig war. Er trifft auf Samantha, einer notorischen Lügnerin und Epileptikerin, die beiden verlieben sich. Der Tag seiner Abreise naht, so dass er sich entscheiden muss.

Garden State ist ein kleiner Film, in dem es um das Erwachsenwerden geht mit allem, was dazugehört. Liebe, Verlust und die Rebellion gegen die Eltern. Scrubs-Darsteller Zach Braff verkörpert den Andrew auf sehr liebenswürdige Art und Weise und schafft die Wandlung vom abgestumpften Typen zu einem jungen Mann, der in der Lage ist, Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Jaja, Natalie Portman ist natürlich ganz bezaubernd, auch wenn ich sie nicht wirklich mag. Doch einen großen Haken hat diese Film und der ist wie immer das Ende. Da ich nicht verraten will, wie der Film ausgeht nur ein kurzer Hinweis: Es ist unendlich platt. Genauso platt übrigens wie die schlimme Synchronisation. ‚What’s up?‘ (es kann nur dieser Satz sein) mit ‚Was geht?‘ zu übersetzen ist einfach nur bescheuert. Fehlte eigentlich nur das ‚Alter‘, um die Begrüßung wenigstens zeitgemäß ins Deutsche zu übersetzen.

Unfassbar

Neulich auf dem Anrufbeantworter

‚Hallo, dieser Anrufbeantworter wird ihre Nachricht wortgemäß an XXX YYY weiterleiten.‘

Was für ein guter Anrufbeantworter. Sollte es mehr von geben.

Wenn der Zugführer spinnt

„Hui, und da kommt ja schon wieder ein Bahnhof…“ Noch bekloppter ist dieser Spruch, wenn man sich gerade im Ruhrgebiet befindet.

Neulich beim Italiener

Zwei Damen am Tisch.
– ‚Hätten Sie gerne einen Absacker?‘
– ‚Ja, ich hätte gerne einen Ramazotti.‘
– ‚Und Sie?‘
– ‚Ich hätte gerne einen…‘
– ‚Sambuca? Baileys?‘
– ‚Ja, Baileys.‘
Der Kellner entfernt sich.
Sie zu ihr: ‚Eigentlich wollte ich ja einen Amaretto. Aber das passiert mir in letzter Zeit ständig, immer wenn ich nach einem Wort suche, dann fällt es mir gerade nicht ein.‘ – ‚Ich merke mir, dass mit dem Ramazotti auch nur, weil der Sänger auch so heißt.‘
Der Kellner bringt die Absacker. Er entfernt sich wieder vom Tisch.
‚Den würde ich ja auch gerne mal vernaschen.‘

Durchsage (2)

Berg-Ahorn-Sympatisanten sind die neuen Kaninchenzüchter.

Befindlichkeiten

1 Stunde Michael Stipe, danach kann ich seine Stimme einfach nicht mehr hören.