Flachspüler

Ich liebe ja Zeitschriften, in denen ich etwas lernen kann. So richtig und fürs Leben. Und es geschah im Zug. Irgendwann zwischen Osnabrück und Münster, als ich den Text über den Flachspüler im Dummy-Magazin las und bemerkte, dass dieser kleine Text doch die Antwort auf eine Frage war, die ich mir schon immer gestellt hatte: Warum gibt es Toiletten mit Ablage und ohne? Wahnsinn, dass die mit Ablage sogar einen Namen haben.
Im letzten Satz dann die erschreckende Nachricht: Der Flachspüler stirbt aus. Wer also ein Exemplar dieser seltenen Toilettengattung sein Eigen nennen möchte, kann mir gerne mailen. Ich würde mich bereit erklären zu tauschen.

Tick, tack

Ich war schwanger heute Nacht. Für ein paar Stunden. Dann wachte ich auf. Und hatte den ganzen Tag dieses seltsame Gefühl in der Magengegend: Ist das wirklich so? Kann das sein? Glücklicherweise dann zu später Stunde das klärende Gespräch mit einer Freundin, die mich beruhigte.

Die gute Nachricht: Wenn man schwanger ist, wächst der Bauchnabel nicht zusammen, damit er beim Pressen nicht kaputt geht. Die schlechte: Wenn der Bauch ganz prall ist, dann ploppt er so aus dem Bauch heraus. Sie war allerdings der Meinung, dass er sich dann auch wieder zurückbildet. Sachen gibt’s.
(nein. ich will kein kind. noch nicht. ehrlich. so in ein paar jahren vielleicht. warum träume ich nur so’n scheiß?)

Ich geh wählen!

Seit ich darf, gehe ich wählen. Egal, ob zur Bundestags-, Landtags- oder Kommunalwahl. Wobei mir die Kommunalwahlen der vergangenen Jahre immer sehr schwer gefallen sind. Zuerst wählte ich aus Berlin nach Niedersachsen, dann direkt in Berlin, und jetzt in Düsseldorf stehe ich vor meiner größten Herausforderung: Wählen in einer Stadt, in der ich wirklich keinen der hiesigen Kommunalpolitiker wirklich kenne. Von der aussagekräftigen Plakatwerbung mal abgesehen.

Und ja, ich geh auch wählen, wenn ich am Wahlsonntag nicht im Lande bin. Per Briefwahl, was manchmal fast noch schöner ist. Grund: Man kann sich mal richtig mit den Kandidaten auseinander setzen. Und so liegt hier jetzt seit gestern Abend dieser bunte Wahlzettel. Dreimal darf ich kreuzen, in grün, rot und weiß, wo es um den Bürgermeister geht.

Doch wo nun das Kreuzchen machen? Ein bisschen Zeit ist ja noch für die Entscheidung. Wäge ich in den nächsten Tagen halt noch ab, ob ein Oberbürgermeister, eine Beigeordnete, ein Oberstudienrat, Augenarzt, Angestellter – oder sehr unwahrscheinlich ein kfm. Angestellter oder ein Buchautor (soso) mein Kreuzchen bekommen darf. Entscheidet man nach Aussagekraft der Wahlplakate, hat keiner meine Stimme verdient. Doch glücklicherweise gibt es ja auch noch einen anderen Ausweg. Einfach überall kreuzen, für die Statistik. Die Wahlbeteiligung muss ja nicht immer nur noch tiefer sinken. Ja, ihr lieben Protestwähler. So wählt man, wenn man keine Ahnung hat. Und nicht irgendwo auf den unteren Rängen der Wahlliste.

aus „Jammertal Ost“

Spiegel S. 46:
„Die westdeutschen Politiker setzten die Versorgungsversprechen der DDR fort. Bundeskanzler Kohl ließ Milliarden aus den Sozialkassen in den Osten schaufeln. So erlebten die neuen Bundesbürger zwar den Schock der Arbeitslosigkeit, aber sie können als Arbeitslose materiell besser leben als zuvor in der Welt des Realsozialismus als Arbeitende.“

Der wirklich wahre Rückblick

(Ich konnte nicht anders. Ehrlich. Es kribbelte schon die ganze Zeit.)
So, und nun is genug mit zurückschauen. Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Und gearbeitet. Jawoll.

Back to Düsseldorf

‚Ich dachte, dass sei alles Werbung gewesen‘ sagte der Hausdrachen, als ich ihn fragte, ob ich denn auch noch meine FAS von diesem und letztem Sonntag haben könnte.

FILM: Shrek 2

Jetzt war es also soweit, nach Findet Nemo im November 2003 mal wieder ein Film mit ohne echten Menschen. Computeranimiert. Süß war’s. Lustig, weil nette Anspielungen. Zu gerne hätte ich den Film im Original gesehen, um die Stimme von Antonio Banderas zu hören. So war nur Benno Fürmann zu hören. Sowieso war der gestiefelte Kater die beste Figur. Meiner Meinung nach.

FILM: Super Size Me

Fürs Protokoll: Ich bin kein Heavy User. Und auch kein Super Heavy User. Alle paar Wochen gehe auch ich in eines der Fast Food Restaurants (by the way, der Wrap bei Burger King schmeckt überraschend gut). Ich find es auch doof, dass Kinder verfetten, weil sie sich zu wenig bewegen und zu viel Mist in sich hineinstopfen. Was für Scheiße sie da unter anderem essen, zeigt dieser Film. Populistisch. Polemisch. Und mit erhobenen, moralischem Zeigefinger. Anscheinend kann man Dokumentationen nur auf diese reißerische Weise ins Kino bringen. Schade. Aber dass Fast-Food-Essen nicht besonders gesund ist, wusste ich auch schon, bevor ich diesen Film gesehen habe.

FILM: Der Untergang

Eigentlich sollte ich mich nicht darüber ärgern, dass ich gestern im Kino neben diesen Proll-Kids sitzen musste. Die – bevor der Film losging – nett fragten, ob wir nicht noch einen Platz weiter rücken, damit die Sechserbande sich auch zusammen niederlassen könnte. Und weil sie so nett gefragt hatten, rückten wir leise, nicht ohne kurz darüber nachzudenken, doch noch ganz die Reihe zu wechseln.

Wir blieben. Und bereuten, als nach einer halben Stunde Film plötzlich das Handy meines Sitznachbarn klingelte und er – völlig ohne Scham – ranging, kurz berichtete, dass er gerade im Kino saß und sich dann, so um zehn bei ihm/ihr melden würde. Ich konnte nicht anders und musste den jungen Herrn darum bitten, sein Handy auszuschalten, was er nicht tat, zumindest aber das Gespräch beendete.

Aber ich habe mir vorgenommen, mich nicht darüber zu ärgern, schließlich muss man sich ja eigentlich darüber freuen, dass diese Kids, die nicht den Anschein machen, viel im Kopf zu haben, sich einen solchen Film anschauen. Sich ein Bild über die Geschichte machen wollen. Verstehen, was in den letzten Tagen im Hitlerbunker passierte. Aufnehmen, wie eigentlich intelligent wirkende Menschen einer Idee verfallen, einer Person und ihrer Idee.

Das Wechselspiel zwischen der Darstellung der Person Hitlers, der Begeisterung für diese Person und der von ihr ausgehende Wahnsinn, der nicht vorhandene Respekt vor Leben, Menschen und dem Volk, das ihm zu dem gemacht hatte, was er war, gelang. Immer dann, wenn man begann, darüber nachzudenken, dass er ja doch ein ganz normaler Mensch gewesen sein muss, folgte eine Szene, in der er wieder einmal seinen Hass freiem Lauf ließ und man nur angewidert auf die Leinwand schauen konnte.

Die Besetzung des Films – großartig. Corinna Harfouch überzeugte in der Darstellung der furchtbaren Magda Goebbels, die mit kaltblütiger Berechnung ihre sechs Kinder mit Blausäure umbrachte, Alexandra Maria Lara gab die junge Sekretärin und die von mir nicht gemochte Juliane Köhler gab die naive Partymaus Eva Braun. Selbst die kleinste Nebenrolle schien perfekt ausgesucht. So muss das sein.

Ein Film, den wirklich jeder gesehen haben sollte. ‚Langweilig‘ urteilte nur einer der Burschen neben mir, während sie viel zu schnell die Kinosessel verließen und den Blick auf den Abspann störten. Ein einzelnes Urteil, dem die anderen nicht zustimmten. Und damit hat man ja schon etwas erreicht.

Weichei

Du bist ja ein riesengroßes Weichei sagte ich so vor mich hin, als sie mir berichtete, dass sie nicht mal einen Tag Schmerzmittel konsumiert hatte. Ich schämte mich, dass ich nach der großen Weisheitszähne-raus-Aktion doch geschlagene 7 Tage nicht von meinen Schmerztabletten los kam. Ging nicht, weil es einfach viel zu sehr weh tat.

Zum Glück rückte sie später dann doch noch mit einem winzigen Detail raus: Sie hatte sich nur einen Zahn ziehen lassen. Zum Glück, bin ich ja doch ein ganzer Kerl. Irgendwie.