20. November 2015

Regen, Regen, nichts als Regen. Also zwischendurch auch mal nicht, aber da haben wir immer gerade aus dem Fenster geschaut und beschlossen, jetzt doch genau diese regenfreie Zeit zu nutzen, um mal nach draußen zu gehen und wenn dann alle angezogen waren, hat es natürlich wieder geregnet und alle wurden nass. 

Gegessen: Pfannkuchen. Mit Apfelmus. Und beim Backen ging der Rauchmelder los. Zweimal. 

Getrunken: Jägermeister. Als die Kinder im Bett lagen. 

Gekniffelt: aktueller Stand: 3:1 gegen mich. 

Gestrickt: meine Mütze für diese Saison und die gebe ich jetzt auch nicht mehr her. Die zwei anderen, die in den vergangenen Wochen entstanden sind, musste ich jedes Mal verschenken. Und diese dritte: die ist jetzt mein. Ich bin jetzt immun gegen diesen Blick. So. 

19. November 2015

Heute wäre eigentlich so ein Tag gewesen, an dem ich mich früher am liebsten ins Bett verkrochen und dieses nur zur Nahrungsaufnahme verlassen hätte. Es regnete, stürmte, die Laune war nicht die beste, aber hilft ja nix, wenn um halb acht aus beiden Betten ein „Mama“ ertönt. 

Cuxhaven. So ein wunderbares Beispiel für die Auflösung der Innenstädte. Ja, das Internet, klar, aber eyh, nicht nur das: Warum soll ich in eine Innenstadt gehen, in der es eben nur die gleichen Ketten gibt?  Oh wait, sowas sagt man doch über die Medienlandschaft auch gerne mal?!

Am Nachmittag in alten Erinnerungen gekramt, Fotos meiner Großmutter sortiert, Bilder, auf denen ich mich manchmal nicht erkannt habe. Ein kleiner Ausflug in ein fremdes Leben, obwohl ich ja doch auch ein Teil davon war. Wie das eben so ist. 

Gehört: Was wir für einen Spaß haben beim Autofahren. Kommissar Ärmchen ist leider der beste Song und mittlerweile singen hier alle mit, wenn Ärmchen in der Unterwasserwelt für Ordnung sorgen muss. Zum Beispiel wenn die Lachse Faxen machen. Die Buddenbohms mögen es auch. 

Internet geht wieder.

18. November 2015

Noch so ein Tag, der mit jeder Menge Eilmeldungen beginnt und seltsamer „Offenbar“-Eilmeldungen endet. Kann ein Geschehen, von dem man nicht sicher ist und sich deshalb des Wortes „offenbar“ bedient, wirklich eine Eilmeldung sein? 

Ich habe die Tagesschau geschaut und den Brennpunkt halb und es überkam mich eine Sehnsucht nach einer Rosamunde-Pilchet-Schmonzette. Ein bisschen Heile Welt, auch wenn sie natürlich nicht real ist. Stattdessen haben wir rumgezappt und das Beschaulichste, was sich auftreiben ließ, war eine Tierdoku. Ist es nicht seltsam, dass sich der TV-Zuschauer ständig mit Kriminalfällen, Mord, Totschlag, Terror – ob wahr oder fiktiv – beschäftigt? 

Gerade aus diesem Grund bin ich gerade nicht traurig, dass ich hier wohl noch bis morgen (Techniker kommt zwischen acht und 14 Uhr) in der Zwei-Balken-Edge-Abgeschiedenheit verweile, eine Welt, die das Laden moderner Webseiten zu einer nervenaufreibenden Tätigkeit macht. Und Urlaub is ja auch. Und nicht nur das. (Some would call it Entzug.)

Aber heile Welt geht mit Kindern ja auch sehr optimal. Im Keller gewesen, um die Spielsachen von früher hervorzukramen. Ritter, Tiere, Legosteine, Indianer und Cowboys. Womit man in den 80ern und 90ern eben so spielte. Eis gegessen, auf dem Spielplatz gewesen, Leberwurstbrot geschmiert. Ich bau mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt. 

(Solange es geht.) 

17. November 2015

Sprachlos trotz eines wirklich schönen Tages mit Familie. Klimahaus in Bremerhaven, das der kleine Sohn zu großen Teilen in seinen neuen Schuhen erkundete. (Oder aufm Arm.) Schöne Stunden mit meinem Bruder und Mutter, den Kindern. Eis essen, bummeln, reden, sowas. 

Egal wie notwendig die Absage des Fußballspiels wirklich war, es zeigt, wie sehr derzeit die Angst regiert. Das macht traurig, wütend, aber eben auch sprachlos, weil ich mir gar nicht ausmalen mag, wohin das alles führen soll. 

Am Abend dann wenigstens noch eine gute Nachricht: Der Techniker für das Internet kommt am Donnerstag.

16. November 2015

Der Besuch in der niedersächsischen Provinz heißt für mich meist Mitte des Monats bereits das erste Datenpaket zukaufen. Ein bisschen mehr als 24 Stunden hat es gedauert. Und eigentlich freute ich mich schon, dass die Weiterreise gen Norden auch W-Lan bei Muttern bedeutete. Doch diesmal bedeutete die Weiterreise, dass auch weitere Datenpakete nichts nützen, wenn das Handy überall in der Wohnung „Kein Netz“ anzeigt, Festnetz und Internet ist ebenfalls tot. Nur in der Küche bekomme ich eine stabile Edge-Verbindung mit zwei Balken zustande. Breitbandausbau, wann kommst du nochmal? Bin also auf digitaler Diät. Oder Entzug.

Erste Schuhe für den Kleinen gekauft. In Otterndorf. Otterndorf ist ja offiziell eine Stadt, hat aber eine traurigere City als Bad Bederkesa. Aber nen ganz gut sortierten Schuhladen. Nun hat er also ein Paar. Und einen Luftballon.

Nach dem Nachrichtenoverkill vom Wochenende heute weder Tagesschau noch Brennpunkt noch naihrwisstschon. Tat gut. #paris

Bin ich eigentlich die einzige, die in SMS oder Whatsappnachrichten Hashtags verwendet? 

Gehört: die tolle CD mit den neuen Kinderliedern der Liedermacher (kann leider gerade nicht googeln, ich glaube es war „Unter meinem Bett“. Ohrwurmgarantie durch das tolle Begemann-Lied „Einen ganzen Sommer lang“. Aber auch Herr Knyphausens nicht mehr sollen müssen (bitte googeln Sie selbst) ist ganz wunderbar, „Ganz große Pause“ ebenfalls und der Vierjährige versuchte den Unterwasserdetektiv von Olli Schulz mitzusingen. Bitte zu Weihnachten großflächig verschenken!

Gekniffelt: gewonnen.

Ich habe heute kein Foto für euch. Siehe oben. 

14. November 2015

 Ich habe wenig geschlafen, weil ich spät zu Bett gegangen bin und noch eine Weile wach gelegen habe. Mehr als 100 Tote waren es da bereits und am Morgen dann die Gewissheit: alles noch viel schlimmer. 
Aber es ist auch der Tag, an dem wir zu den Schwiegereltern fahren wollen. Also Kinder fertig machen, frühstücken, Sachen packen. Im Auto: Radio an, um weiter mit den neuesten Nachrichten versorgt zu werden oder lieber Familienprogramm mit der Frag-die-Maus-CD? Nach der ersten Nachrichtensendung entscheiden wir uns für letzteres. 

Gelernt: Woher die Wochentage ihre Namen haben. Es gibt Fische, die pinkeln und welche die trinken. Und beispielsweise Lachse, die beides können. 

Gegessen: Schokoladenwalnusskuchen. 

Gestrickt: den Körper des Pullovers und eine halben Ärmel. Das tolle: mit Nadelstärke 12 zu stricken ist wahnsinnig effektiv. Das nervige: Die Wolle ist sehr dick und daher schon jetzt wahnsinnig warm. Und ich stricke einfach lieber mit dünneren Nadeln. 

Gefreut: ja. Trotzdem. 

Blendle

blendle

Über den Zeit-Relaunch könnte man sich an diesem Medientag sicherlich auch auslassen (Chapeau, Jochen!), viel lieber möchte ich aber etwas zu Blendle schreiben.

Bisher ist Blendle so ein Journalistending. Die Branche träumt seit Jahren davon, dass eine große verlagsübergreifende Plattform für den Einzelartikelverkauf kommen soll – so wie eben iTunes und Co. die Musikindustrie mit ihrem Einzelverkauf durcheinandergewirbelt haben. Stefan Niggemeier hat das sehr schön gestern in der FAS aufgeschrieben (Achtung, kostenpflichtiger Blendle-Link)

(Sowieso, der Kollege Niggemeier. Er hat dann noch einmal in seinem Blog nachgelegt und ich bin sehr überrascht: So euphorisch habe ich Stefan in den vergangenen Jahren selten erlebt.)

Aber eigentlich wollte ich ja über Blendle schreiben.

1. Blendle macht viel richtig. Das Angebot ist reichlich, ich finde mich dort gut zurecht, kann mich durch die Magazine und Zeitungen scannen. Schon mehrfach war ich durch den morgendlichen Newsletter kurz davor, einen Text zu kaufen, weil mich das Thema so interessiert hat. Wenn mir ein Text nicht gefällt, habe ich die Geld-zurück-Garantie, von der ich ehrlicherweise schon sehr viel Gebrauch gemacht habe. Mein Startguthaben ist immer noch nicht aufgebraucht.

2. Apropos, Geld-zurück-Garantie. Macht Blendle in diesem Fall wirklich alles richtig? Theoretisch kann ich mich das gesamte Angebot lesen, ohne auch nur einen Cent auszugeben. Oder setzen die Macher hier auf das immer größer werdende schlechte Gewissen beim Nutzer?

3. Wenn ich sehe, wer bisher bei Blendle aktiv ist, dann sind das sehr viele Journalisten. Meine Twitter-Wolke quasi, das sind ja auch viele Journalisten. Und das ist ja auch ok. Schließlich sind das die Leute, die natürlich viel lesen und deshalb sicherlich auch qualifiziert sind, zu beurteilen, ob man da einen guten oder schlechten Text vorliegen hat. Doch kann ich mit dieser Wolke genug Geschäft machen?

4. Man könnte argumentieren, dass meine Mutter auch nicht diejenige ist, die ihre Musik bei iTunes kauft, dennoch: Die Ü60er (Sorry Mama!) sind sehr sehr viele, lesen auch nicht mehr klassisch, aber ob sie einzeln kaufen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Generation bei Blendle nicht unbedingt so gut zurecht findet. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Generation abgeschreckt ist, wenn sie beim Klicken bereits einen Text erworben hat. Was sicherlich ganz gut passt: Das Klicken durch die Produkte im eigentlichen Layout.

5. Es gibt ja schon seit Jahren eine Möglichkeit, Texte einzeln zu kaufen: Genios. Ich nutze diese Datenbank nicht nicht wegen der Preise oder einer schlechten Usability. Ich nutze sie nicht, weil ich die meisten Texte nicht besitzen möchte. Songs möchte ich immer und immer wieder hören und habe aus diesem Grund eine Zahlungsbereitschaft. Aber Texte? Lese ich einmal und das war’s. Wofür ich allerdings schon eine Zahlungsbereitschaft habe: Spotify. Zwar kann ich bei Blendle auch ganze Produkte abonnieren, aber eben keinen dauerhaften Zugriff auf alles haben. Wenn Blendle so etwas gelingen sollte, dann bin ich wirklich gespannt.

Was sagt ihr?

Dinge, die ich an diesem Wochenende gelernt habe

Hamburg ist schön. 

Hamburg ist groß. Also vor allem im Vergleich zu Düsseldorf. 

Hamburg ist viel mehr Großstadt als ich in Erinnerung hatte. 

In Hamburg wohnen ganz wunderbare Menschen, die ich viel häufiger sehen sollte. 

In Hamburg kann man sehr gut essen. Zumindest wenn man ins Cafe Paris und ins Trific geht. Mit Menschen, die wunderbar sind. (Siehe oben.)

Ich verweigere mich nicht mehr grundsätzlich roter Beete. 

Es kann ein ganz wunderbar inspirierender Abend werden, wenn man erst die Location wählt und erst dann eine Begleitung findet. 

Virtuelle Bekanntschaften können sehr gut in einem Gespräch bei Wein und Essen abendfüllend vertieft werden. Ihr wisst, was ich meine.

Rissen gehört noch zu Hamburg.

Der Starbucks am Blankeneser S-Bahnhof hat am Wochenende vor neun noch zu. 

Im Medienbüro Hamburg machen sehr kreative Menschen Seminare.

Bei einem Wochenendseminar übers Bloggen können zehn wunderbare Blogideen entstehen, die nun alle auch eine erste technische Plattform haben.

Den Ikea in Altona gibt es wirklich.

Das Frühstück bei McDonalds ist lausig.

Dieser Text hat mich sehr traurig gemacht.

Hamburger schauen sich gerne Kreuzfahrtschiffe an. 

In Hamburg gibt es wirklich viele Radwege. Aber vermutlich hat jede deutsche Stadt mehr Radwege als Düsseldorf.

Ich muss mal wieder nach Hamburg.

12von12 im September

Ein wunderbarer Samstag in Hamburg. Gäbe es einen besseren Anlass, um mal wieder bei #12von12 mitzumachen?

Ausgang #1von12 #12von12

Der Tag startet im Haus Rissen. Dort verbringe ich meine Nächte. Während es auf den Gängen nicht ganz so idyllisch ist, macht die Fassade des Tagungshauses schon was her.

Haus Rissen #2von12 #12von12

Und ja: Ich bin fest davon überzeugt, dass Hamburg mich lieb hat. Denn warum sollte ich sonst auf meinem Weg zum Seminar einer Schildkröte begegnen?

Hamburg #3von12 #12von12

Ich verbringe meinen Tag in der Königstraße 54 mit zehn Frauen und einem Mann. Eine der neun Frauen ist meine Kursleiterin Rita Weinert, die langjährige Chefin des Medienbüros Hamburg, die übrigen Frauen und der Mann haben sich für das Seminar „Der journalistische Blog“ entschieden.

Seminarraum #4von12 #12von12

Mittagspause.

Ausblick in die Mittagspause. #5von12 #12von12

Am Abend raucht nicht nur mein Kopf und ich spaziere noch ein bisschen durch Altona. Es fasziniert mich, dass eine städtische Fußgängerzone mit dem Einzug eines Möbelhauses in ein altes Karstadtgebäude noch einmal erwacht. Zumindest wirkt es so, wenn man gegen sechs dort vorbeiläuft.

Ikea in Altona #6von12 #12von12

Ich streuner durch die Stadt, fahre ein paar Stationen mit der S-Bahn, laufe weiter, lasse mich treiben. Es ist schön, mal wieder in der Stadt zu sein. Ein paar Erinnerungen auffrischen, beschließen, beim nächsten Hamburg-Besuch die Familie dabei zu haben. Machen Sie ein typisches Foto für Hamburg – im Hintergrund kann das geübte Auge sogar die Elbphilharmonie erkennen.

Hamburg #7von12 #12von12

Viel zu früh erreiche ich mein Ziel für den Abend: das Trific. Vor Ewigkeiten schrieb Stephan Paul in einem seiner Blogs (zu faul zum Googeln) über dieses Restaurant. Und als ich am Donnerstag in Anke Gröners Instagram-Stream erneut über den Namen dieses Restaurants stolperte, beschloss ich: Da will ich hin. Und zwar dieses Wochenende.

Rote Beete und Ziegenkäse #8von12 #12von12 #trific #ankegroenergedaechtnisessen

Meine überaus charmante Begleitung: Die Frau, die auch Kixka Nebraska heißt! Und die sich nicht für diese Vorspeise (Rote Beete, Ziegenkäse, Chicoree), aber doch für jenen Hauptgang (Backhendl und Co.) entschied.

Backhendl #trific #9von12 #12von12

Den Nachtisch gingen wir gemeinsam an und teilten die Germknödel mit Pflaume (unvollständig, aber immerhin im Bild) und das Mousse au Chocolat (leider gar kein Bild). Fazit: Geht da alle bitte auch essen, es ist verdammt gut!

Blaue Lichter #12von12 #11von12

Kommen wir dann zum Ende des Tages, und der führte mich entlang der blauen Lichter…

Blaue Lichter #12von12 #11von12

… zurück ins Haus Rissen.

Haus Rissen #12von12

Weitere Teilnehmer von #12von12 im September gibt es hier.

Nächstes Level erreicht.

Und das war es also, mein erstes Sportfest, an dem ich nicht selbst teilnahm, sondern der Sohn. Ich hoffte, dass er beim Weitsprung das weiße Brett treffen würde, dass er abspringen würde. Ich hoffte, dass er den Ball weit werfen würde, dass er beim 50-Meterlauf durchrennen würde. Was er alles ganz wunderbar machte. Selbst das langweilige In-der-Schlange-Rumgestehe fand er ok, was vielleicht eher daran lag, dass es sehr sehr heiß war und jede Bewegung eigentlich überflüssig. Aber Kinder sehen auch das ja nicht so, die tragen dennoch gerne Turnschuhe mit Socken, auch wenn man selbst ganz entzückt über die Fußfreiheit in Sandalen ist.

Als ich da an der Bahn stand, nachdem ich ein paar Meter als Pacemaker (Hust..) mitgelaufen bin, den Namen meines Kindes schreiend (ganz kurz sah ich einen irritierten Blick, übrigens), als ich da also irgendwann wieder stand, das iPhone gezückt, um noch einen Schnappschuss zu machen, wie er da mit einem guten Meter Vorsprung über die Ziellinie lief, da wurde mir klar, dass das erst der Anfang war.

Von nun an werde ich sicherlich unzählige Stunden auf Sportplätzen verbringen, anfeuernd, schwitzend, und sehr sehr stolz.   Welcome neues Leben, welcome Soccermum. Wieder so ein Ding, dass man vorher nicht bedacht hat.

(Mal sehen, ob es wirklich auf Soccer hinauslaufen wird.)