Unternehmen im Test, Teil 2

Furchtbar schlau wollte ich heute sein. Nachdem der Versuch ja gescheitert war, meinen Umzug weitestgehend über das Internet zu planen und weil ich eh dort vorbei musste, ging ich dann in die Post. Amazon-Paket abholen und auch gleich den Nachsendeauftrag einrichten. Ein Abwasch halt. Die freundliche Dame am Schalter, nein, nicht die mit der gefönten 80er-Jahre-Frisur, war auch sehr hilfsbereit und bot mir an, auch gleich noch den Stromanbieter zu wechseln und mein Telefon umzumelden.
Telefon ummelden? Musste ich ja eh, also warum nicht auch gleich noch ausprobieren, wie gut denn Deutsche Post und Deutsche Telekom zusammen arbeiten. Gesagt getan, alles fein ausgefüllt, wobei die gute Frau den Antrag gleich zweimal ausfüllte: „Da drückste einmal ne falsche Taste, da ist das alles gleich wieder weg…!“ Während sie mir dann die Bestätigung für den Auftrag in die Hände drückte, artikulierte ich meine Verwunderung, dass sie so ganz ohne meine jetzige Telefonnummer zu wissen, meinen Anschluss abgemeldet zu haben schien, woraufhin mich große blaue Augen anstarrten (ja, der Satz ist jetzt arg lang geworden…): „…äh, na, da müssen sie jetzt nur noch diese Nummer anrufen, damit die auch Bescheid wissen…!“ Fein gemacht, dachte ich nur, und schwor mir nur noch direkten Kontakt zu den Telekomisten zu halten. Wenn schon, denn schon…
Ach ja, und für alle die es wissen wollen: Wer über die Post den Stromanbieter wechselt, muss man sich für Ökostrom entscheiden. Dreimal dürft ihr raten, ob ich da auch noch mitgemacht habe…

Post an Wagner

… schreibt dieser feine Freund und Beobachter.

Unternehmen im Test, Teil 1

Umziehen leicht gemacht – dachte ich mir und meldete mich bei der Telekom an, um zu schauen, ob ich diese ganzen Vertragsumstellungen von einer Wohnung in der einen Stadt zur neuen in der anderen Stadt auch über das Internet lösen könnte. Wie gesagt: Könnte. Zwar kann ich mich ganz wunderbar anmelden, doch bekomme ich kurz darauf eine E-Mail, in der sich die liebe Firma dafür bedankt, dass ich mich anmelde, mich jedoch auf einen baldigen Brief in meinem Briefkasten verweist. Dort werde ich mein Passwort finden, mit dem ich dann endlich die wunderbare Servicewelt der Telekom im Internet nutzen kann.
Geh ich jetzt doch in den T-Punkt an der Ecke?

Musik für die Autobahn

Franz Ferdinand

ich hab was.

Manchmal muss man einfach auch mal ne Hauruck-Aktion wagen. Morgens losfahren, Termine machen (fuck the Funklöcher) und dann los. Mit dem Stadtplan quer durch die Stadt. Irgendwie doch noch die beste Möglichkeit, eine neue Umgebung kennenzulernen. Und irgendwann zu wissen: Ja, hier könnte man wohnen.
Und nachdem ich letztens noch mit dem Gedanken spielte, mir eine neue Brille anzuschaffen, ist diese Idee in weite Ferne gerückt! Schließlich wusste ich nicht, dass es auch den Anmachspruch „Eyh, deine Brille ist ja cool, wo kriegt man die denn…?“ gibt. Und wenn man in eine neue Stadt kommt, dann muss man auch auf kleine Hilfsmittel bauen.

Unruhe

Dieses Gefühl in der Magengegend, welches mich um halb sieben wach werden lässt. Die vielen Dinge, die in meinem Kopf herumschwirren, das zu Organisierende trieb mich dann auch um zehn vor sieben an den Schreibtisch. Preise vergleichen, Wohnungsanzeigen anschauen. Gegen halb neun die ersten Anrufe, damit ich endlich wieder einige Punkte auf der To-do-Liste durchstreichen kann. Und das geht jetzt die nächsten zwei Wochen so?

Abschied

Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Gehen so schwer fallen könnte. Kiste packen, mit den Verbliebenen Worte austauschen. Und am Ende von fast drei Jahren bleibt nicht mehr als eine Kiste mit ein paar Zetteln, einer leeren Flasche Volvic, einer Tasse und ein paar Zeitungsartikeln. Mehr nicht.
Vor dem Fahrstuhl tief durchatmen. Die Gefühle ordnen, einsteigen und runterfahren. Draußen empfängt mich der kalte Berliner Wind. Ein rauher Wind.

Donnerstag Cicero kaufen. Donnerstag Cicero kaufen. Donnerstag Cicero kaufen. Donnerstag Cicero kaufen. Donnerstag Cicero kaufen. Donnerstag Cicero kaufen.

FILM: Kroko

Das war mal wieder ein Abend. Eigentlich wollten wir ins Cinema Paris. Gegen die Wand schauen. Das, und jetzt erlaube ich mir mal eben einen Kalauer, haben wir gegen die Wand gefahren. Und zwar richtig, weil wir natürlich viel zu spät kamen und die Vorstellung natürlich ausverkauft war. Was nun? „Video oder DVD schauen?“ – Och nö. Lieber einen anderen Film. Und diesmal wurde mein Vorschlag angenommen…

Kroko ist eine echte Berliner Göre aus dem Wedding. Als Anführerin einer Clique tyrannisiert sie ihre Umgebung, prollt bis aufs letzte herum und wird nach einer nächtlichen Raserei ohne Führerschein zu Sozialstunden in einem Behindertenheim verknackt. Dort wird sie – man ahnt es schon – zu einem anderen Menschen, lässt Empfindungen zu, bis wir gegen Ende sogar ein bezauberndes Lächeln auf ihrem Gesicht sehen können. Oh wie schön!

Ja, der Film ist vorhersehbar und die Handlung auch nicht neu. Der moralische Zeigefinger ist während des gesamten Films ganz weit in die Höhe gereckt. Mein Begleiter sagte treffend: Ein Sozialpädagogenfilm.

Trotzdem unterhält Kroko, die Figuren sind allesamt sympathisch und es macht Spaß die einzelnen Charaktere zu beobachten. Die Biographien der Behinderten werden beiläufig erzählt und im Kinosessel sitzend wartet man immer wieder gespannt, welche Schnoddrigkeit Kroko nun wieder ihrer Mutter, ihrer Schwester oder ihrem Freund an den Kopf knallt.

Bezeichnend war die Szene, als sie mit ihrem Typen im Bettchen liegt, nachdem sie miteinander geschlafen hatten und sie ihm vorwirft, dass er ja nur an sich denken würde: „Lass dir doch mal was einfallen…“ Ach, was für ein schöner Zickensatz.

Trotz aller Vorhersehbarkeit, ein schönes Stück Samstagabendunterhaltung und ein großes Lob an Franziska Jünger! So schnoddrig können nur Berliner sein!

Da scheißt der Hund ins Feuerzeug!

So ein Redewendungen-Duden ist schon was Feines! Komischerweise einer der Schinken, mit dem ich mich stundenlang amüsieren könnte. Und so sorgte das Büchlein in den Abendstunden meines vorletzten Arbeitstags zu allerlei Erheiterung.