Macht! Mehr! Kinder!

Kein klimatisiertes Abteil, unter den Fahrgästen zwei Kinder, eins und drei Jahre alt, Öko-Eltern, die nicht durchgreifen, Stillen und Windeln wechseln – das volle Programm. So beschrieb heute Mittag eine junge Frau ihre Wochenend-Zugfahrt. Ja, so kann man es natürlich beschreiben. Und jedes Mal in solchen Situationen wird mir klar, dass ich vor ein paar Jahren noch genauso argumentiert hätte und nicht etwa mit was wohl die Kinder in einer solchen Situation durchmachen müssen, dass Kindern in diesem Alter nur so mittel vermittelt werden kann, doch jetzt endlich mal ruhig zu sitzen oder am besten fahrgastfreundlich zu schlafen. Dass die viele Züge zwar in der Theorie eine Wickelgelegenheit bieten, aber oft dann doch nur Theorie oder schlicht unerreichbar, weil die Gänge mit Fahrgästen, Koffern oder ähnlichen Hindernissen vollgestellt sind. Und Stillen in der Öffentlichkeit? Da habe ich früher auch kein Problem gesehen.

Jeder sollte ein Kind haben. Allein für das Verständnis füreinander.

Der Ben vom Bernd

Der großartige Ben Schadow, allen natürlich (noch) besser bekannt als ein Teil von „Bernd Begemanns Befreiung“ hat eine Platte rausgebracht (der Bassist!) und ein Video gibt es auch:

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(Am 5.6. in Köln, Stereo Wonderland)

Lauf, Baby, lauf!

Seit dem 7. April läuft das Früchtchen. Im Vergleich zu seinen Pekip-Freunden vergleichsweise spät, aber das ist ja bekanntlich egal: Am Ende können sie alle laufen und sprechen und essen und überhaupt. Dennoch ist es spannend, wie da plötzlich ein Schalter im Kopf umgelegt wird. Am Morgen wurde noch wild durch die Wohnung gekrabbelt und beim Abholen von den Tagesmüttern heißt es dann plötzlich, dass das Früchtchen heute sehr viel gelaufen sei. Mittagsschlaf und zackbumm auf zwei Beinen unterwegs.

Natürlich sieht das alles sehr putzig aus und Außenstehende sorgen sich beim Beobachten des Laufstils sicherlich, dass dieser kleine Junge da jeden Moment auf die Nase fliegt, aber das passiert nicht, also selten und wenn dann wird eher auf den Popo geplumpst.

Nun überlege ich seit Minuten, ob dieser Text vielleicht noch einer ordentlichen Pointe bedarf. Da mir nix einfällt: nein. Er läuft jetzt halt.

Über das Sprechen

Das Leben mit Kind unterteilt sich in Phasen. So haben wir mittlerweile so einige durchlebt. Von Ichesseinfachmalnix über Ichtrinkeinfachmalnix zu IchräumdieWohnungsoumdassmeineelterngarantiertnixmehrfinden – alles schon dabei gewesen. Jetzt sind wir gerade in der IchprobierganzvieletolleWorteaus-Phase. Und das ist wirklich zuckersüß. Mama und Papa waren ja die Standards, auch wenn sie meist zu einem Mamamam oder einem Papapa mutierten. Das erste richtige Wort des Früchtchens lautete: Ball. Aber nicht so einfach Ball, wie der typische Deutsche es aussprechen würde, nein, das Doppel-L wird ganz weich ausgesprochen, beinahe schummelt sich ein i mit in das Wort. Baill. Seit das Früchtchen „Ball“ sagen konnte, hieß zunächst vieles „Ball“ und nun kann man sicher sein, dass wenn das Früchtchen beim Spaziergang, der Straßenbahnfahrt das Wort „Ball“ sagt, dann meint es auch Ball und die Eltern können dann erstmal alles absuchen, um dann bestätigen zu können, dass da hinter dem Busch auch tatsächlich ein Ball liegt. Das Früchtchen ist ein Fuchs.

Danach ging alles plötzlich sehr schnell. Beim „Telefonieren“ sagt das Früchtchen jetzt „Ao“, was wir liebenden Eltern natürlich als „Hallo“ interpretieren und jedes Mal lautstark applaudieren. Ähnlich verhält es sich beim „Auto“, was das Früchtchen mit leicht japanischem Akzent zum besten gibt. Beim Buchvorlesen äfft es mich nach, wenn ich für ihn belle: „Auauau“. Am süßesten ist allerdings das Wort, dass es sich in kreativer Eigenleistung für das Feuerwehrauto ausgedacht hat. „Tatüta“. Wollen wir nicht einfach alle gemeinsam hachzen?

Durchzug

Wieder zwei Wochen um und nicht mal geschafft, irgendwas hier rein zu schreiben. Blogeinträge, die so beginnen, sind meistens irgendwie doof, aber zu einem besseren Einstieg bin ich gerade nicht in der Lage. Zu viel im Kopf, zu wenig Zeit, zuachlassenwirdas. Drei Monate berufstätige Mutter mit dem weltbesten Ehemann und einem zuckersüßen Sohn, der sich so freut, wenn ich nach Hause komme, dass mir das Herz aufgeht und ich jedes Mal still in mich hineintrauere, wenn ich es mal wieder nicht vor dem Schlafengehen nach Hause schaffe und auf das Lächeln, Juchzen, Kuscheln verzichten muss. Oder natürlich auf die speckigen Leberwurstfinger, die mir im Gesicht rumwuseln wollen.

Vorfreude auf Ostern. Abschalten, auftanken. Und ein bisschen hinterfragen.

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Geburtstagskuchen

Mein erster Smarties-Kuchen und vermutlich nicht mein letzter. Der Kuchen selbst kam beim Geburtstagskind mäßig an, größeres Interesse weckten einige der bunten Perlen, auch wenn mir der Auswahlprozess nicht ganz klar wurde. Einzig zu erkennen: Hellbraun wurde fein säuberlich aussortiert.

Hach #1: Beim Geschenkeauspacken.

Hach #2: Wie er beim Geburtstagsliedsingen bemerkt, dass wir es für ihn tun; dieses Strahlen über das gesamte Gesicht. Danach: Applaus!

Hach #3: ein Jahr. Mein Sohn.

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Pyramidenland mit Flugzeuglandeplatz

The Incredible Shrinking Liz Lemon

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Oscar-Verleihung und keinen einzigen der nominierten Filme gesehen.

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Dafür vor Ewigkeiten (#5): „Ziemlich beste Freunde“! Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies dringend nachholen.

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Gin Tonic!

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Fragebogen für den Wirtschaftsjournalist ausgefüllt. Dass die neue Ausgabe erschienen ist, habe ich bei Twitter erfahren. Wo sonst.

Manchmal denke ich jetzt darüber nach, was wohl wäre, wenn das Früchtchen ein Mädchen wäre. Ob wir dann mit anderen Dingen spielen würden. Derzeit stehen die Duplo-Steine hoch im Kurs, der Duplo-Bagger und der Lauflernwagen. Ich kann es mir nicht anders vorstellen.

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Familienfeier in der norddeutschen Provinz (#6). Die erste größere Autofahrt seit ein paar Monaten, da ja die weihnachtliche Rumreiserei diesmal entfiel. Autofahrt im Kindersitz, mit umgebautem Kinderwagen. Verrückt. Und alles verdammt gut gelaufen.

Sowieso klappt das alles irgendwie ziemlich gut (lange keine Krankheit im Haus gehabt), ich genieße die Wochenenden sehr. Und jeden Tag ist dann auch wieder alles anders. Wir spielen fangen, verstecken, bauen Häuser, die dann natürlich sofort wieder zerstört werden. Jeden Tag werden neue Nahrungsmittel entdeckt, auch wenn das Meiste immer noch auf dem Boden landet. Und Sonntagabend habe ich dann wieder so viel Früchtchen getankt, dass es ok ist, am Montag wieder arbeiten zu gehen. Hach.

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Demnächst vielleicht wieder regelmäßig. Und mit mehr Themenvielfalt.

4_2012

Tee-Weisheit

Gefahrenfall

Mal wieder im Radio gewesen. Mit Daniel, Herrn Pähler, Frau Nuf und Nina Pagalies und wir haben über „Eltern im Internet“ gesprochen. Wer sich unser Gequatsche anhören will, hier entlang. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie andere Redaktionen arbeiten oder überhaupt aufgestellt sind. Was für ein gewaltiges Gebäude des Deutschlandfunks in Köln und was für tolle Ressorts habe die auf ihren 18 Etagen verteilt. Meine Lieblingsetage: 14, kulturelles Wort.

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DRadioWissen

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Schlecker. In den vergangenen Monaten hatte ich mit dem Unternehmen zwei bezeichnende Erlebnisse. Das erste beim Urlaub an der Küste, als das Früchtchen plötzlich Brei mochte. Allerdings nur in der Hipp-Sorte Kürbis, Kartoffel, Rindfleisch und die mitgebrachten Vorräte zur Neige gingen. Seltsamerweise ist eben diese Sorte an der Küste nicht sonderlich verbreitet. Nur einzelne Schleckerfilialen führten sie – teilweise auch reduziert, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum sich näherte. Das zweite ist gar nicht so lange her. Anfang des Jahres wollte ich beim Schlecker um die Ecke noch schnell Küchenrollen kaufen. Nachdem ich den Laden danach abgesucht hatte, antwortete die Kassiererin auf meine Nachfrage mit „Gibt’s nicht.“ Küchenrolle! Der Rest der Geschichte ist hier aufgeschrieben. (Huh, ein Wiwo-Link.)

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Das erste und vermutlich letzte Mal wieder beim Pekip gewesen. Denn wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den nächsten Wochen die Zeit finde UND das Früchtchen nicht zu müde oder gesund ist? Eben. Bemerkt, dass diese Zeit offenbar vorbei ist. Nicht nur, weil ich wieder arbeite und das Früchtchen eigentlich anstatt des ganzen Trubels einen ruhigen Mama-Früchtchen-Nachmittag gebraucht hätte. Ich nämlich irgendwie auch.

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Seit dem Wochenende sitzt das Früchtchen in seinem Kinderwagen. Der Kinderwagen ist also im Buggymodus angekommen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir völlig egal ist, das Früchtchen beim Ausfahren nun nicht mehr anzuschauen. Aber seine Aufgeregtheit und Begeisterung spricht dafür, dass ich mich damit abfinden muss.

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Diese Woche war die Einführungsveranstaltung. Jeder neue Mitarbeiter bei der Handelsblatt GmbH wird dazu eingeladen und bekommt einen Überblick über das Unternehmen und was alles dazu gehört. Ziemlich nützliche Einrichtung, gab es in den Unternehmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, nicht. Ist übrigens auch das erste Unternehmen mit einem Eltern-Kind-Zimmer (hatte ich ja schon einmal erwähnt).

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Warum kommen solche Mails eigentlich immer an einem Freitag?

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Krebs. Manche Menschen trifft es einfach viel zu hart.

Mann

3_2012

Sonntag

Endlich wieder Dschungel.

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Wocheneinkauf das erste Mal mit Früchtchen im Einkaufswagen, also sitzend. Ein großer Spaß.

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Nach nur zweieinhalb Wochen im neuen Job ist das Früchtchen das erste Mal krank, also so richtig mit Fieber und völliger Erschöpfung.

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Am Ende der Woche mal schauen, ob ein paar Leute auf dem Blog waren und feststellen, dass diestandard.at auf mich verlinkt.

2_2012

Teephilosophie

Seit einigen Wochen habe ich ein neues Lieblings-Social-Network: Pinterest. Ein Netzwerk für die schönen Dinge, so zumindest nutze ich es bisher. Gefunden habe ich das Netzwerk durch diese DIY-Szene im Netz, die ich durch meine Strickaktivität im vergangenen Jahr näher kennengelernt habe. Und jetzt lasse ich mich dort immer mal wieder inspirieren. Tolle Taschen (die ich natürlich nur selbst kaufen würde), Rezeptideen (total DIY!), Gestricktes, Nähideen, aber eben auch interessante Grafiken oder Kunst – ein Blick in das Netzwerk hilft, wenn man mal kurz abschalten will: abtauchen, träumen, schauen, wie kreativ man sein könnte (wenn man die Zeit dafür hat). Danach ist es gleich wieder viel leichter, sich den ernsten Dingen des Lebens zuzuwenden.

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Woche zwei im Arbeitsmodus und so langsam gewöhne ich mich wieder dran. Ans frühe Aufstehen, der durchorganisierte Morgen, um pünktlich schnell loszukommen, Straßenbahnfahren, ein paar Scherze mit dem Früchtchen, aussteigen, laufen, Früchtchen auspacken und abgeben, Abschied nehmen und wieder zur Straßenbahn, zum Büro.

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Wenn ich meiner Twitter-Timeline glaube, dann sollte ich mir wohl „Ziemlich beste Freunde“ im Kino anschauen.

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Es ist nicht leicht, einen schönen Namen für ein Kind zu finden. Auf chantalismus.tumblr.com gibt es viele Beispiele für Namen, die man lieber lässt.