zappen

Und jeden Abend „das schwierigste Wort, was wir hier bei Neun Live haben“. Dazu der geschockt dreinblickende Blondie,, wenn der „hot button“ pulsiert.

It’s the Generation, Baby

„Dafür habe ich schließlich 25 Jahre gearbeitet“, sagte er.

schreib, schreib

Wann ich das letzte Mal in mein Tagebuch geschrieben habe? Ich kann mich nicht erinnern. Meistens krame ich es um die Weihnachtszeit heraus, dann schreibe ich ein, zwei Sätze und dann lese ich viel lieber ein bisschen darin. Ich wühle mich dann zurück in die Zeiten, in denen ich schrecklichen Liebeskummer hatte, als ich im Krankenhaus lag und es mir furchtbar ging. Wenn ich Pech habe, dann geht mir das Geschriebene nahe. Dann weine ich und bedaure mich ein bisschen und schlafe ein. Seit ich diese Seite hier führe, ist das Tagebuch schreiben rar geworden. Das liegt nicht daran, dass ich das, was normalerweise in das dunkle DIN-A-5-Büchlein gehört, hier verbrate, sondern eher daran, das diese Dinge in den Computer wandern. Oder im Kopf bleiben.

Seit ein paar Tagen schreibe ich wieder auf Papier. Das Büchlein ist noch kleiner, (wenn auch nicht so klein) und diente bisweilen als Stichwortgeber für Blogeinträge, jetzt wird es erwachsen. Und ich ja vielleicht auch noch ein Stück. (ach, so viel zu schreiben, was nicht hierhin gehört.)

Ach, damals.

Neulich im Supermarkt. Tatort Party-Area: Auf der einen Seite Chips, auf der anderen Seite die harten Sachen. Zwei Mädels unterhalten sich.
– „Ach komm, lass uns doch den mit Apfel nehmen.“
– „Oh nee, den krieg ich auch nicht mehr runter.“

Ja, das waren noch Zeiten, damals, als man noch zu Apfelkorn gegriffen hat. Aber, ihr lieben Kinder, die Tage kommen, an denen man das süße Zeug nicht mehr trinken kann. Dann kommt die Wodka-Phase und irgendwann seid ihr dann auch beim Gin angelangt.

Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders

Auf der Zugfahrt begleitete mich an diesem Wochenende Uwe Timms „Am Beispiel meines Bruders“, ein Buch. Timm beschreibt darin die Auseinandersetzung mit seiner Familie und ihrer Rolle im Dritten Reich. Timms Bruder, der bei der SS war, kam nicht mehr aus dem Krieg zurück, so dass eine Auseinandersetzung mit ihm und seinen Gedanken nicht möglich war. Eine solche Familiengeschichte hat sich wahrscheinlich tausendfach in Deutschland zugetragen.
Trotzdem: Mich hat die Sprache des Buches unheimlich genervt, viele unzusammenhängende Sätze. Das Buch liest sich eher wie eine Gedankensammlung in einem Tagebuch. Das mag authentisch sein, gefallen hat es mir aber nicht.

Countdown

So, und nun sind es noch zwei Wochen. Dann kann ich endlich mal wieder einen Sonntag in Düsseldorf verbringen, der nicht in einer langen Zugfahrt endet.

Er: Du bist ja unter der Bettdecke.
Sie: Ja, rat mal warum.
Er: Weil du nichts an hast.
Sie: Nee, fühl mal meine Füße.
Er: Das ist ja Sommerkälterekord!

Der Thees schreibt

„Aus kapitalistischer Sicht sind Festivals überhaupt genial. Ein Bekannter von mir erwirbt die Lizenz für den Verkauf von Getränken auf Festivals, welches zu neunzig Prozent natürlich Bier ist. Charmant umschrieben von Sven Regener: „Der Kerl macht im Sommer halb Niedersachsen besoffen!“ Ein anderer Freund von mir verdient sein Auskommen unter anderem mit dem Aufbau und der Instandhaltung der Toiletten auf Rock-Festivals. Ein Job, der mir ähnlich schwierig scheint wie das Leiten einer Nahost-Konferenz.“

Thees Uhlmann in der FAS (freundlich bereitgestellt von Spiegel Online, damit es keine Verwirrung gibt)

FILM: Lovesong für Bobby Long

Könnt ihr bitte alle in diesen wunderbaren, kleinen Film gehen? Alle?
Purslane Will ist 17, wohnt mit einem Typen in einem verkommenen Wohnwagen, als sie erfährt, dass ihre Mutter gestorben ist, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie macht sich auf, um zumindest zur Beerdigung zu fahren – und kommt zu spät. Sie trifft auf den heruntergekommenden Literaturprofessor Bobby Long und seinen Kumpel Lawson, die sich im Haus ihrer Mutter breit gemacht haben. Von nun an lebt sie mit den beiden, die auch weiterhin ihrer Lieblingsbeschäftigung (Rauchen, Trinken, Nichts tun) nachgehen. Doch ohne es zu wollen, tut sich etwas in ihrem Leben. Sie animieren Purslane, wieder zur Schule zu gehen, kümmern sich ein wenig um sie, so wie sie es ebenfalls tut. Schon bald entsteht zwischen den Dreien eine Freundschaft. Doch Purslane erhofft sich von ihrem Aufenthalt in dem Haus noch etwas anderes. Sie will mehr über ihre Mutter wissen, sie will erfahren, wer ihr Vater ist, da sie bei ihrer Oma aufgewachsen ist, hat sie an all diese Dinge keinerlei Erinnerungen mehr.

„Lovesong für Bobby Long“ ist ein kleiner, bezaubernder Film über die Suche nach den Wurzeln eines Mädchens. Leicht bekleidet und voller Unschuld hüpft Scarlett Johansson, jaja, die Lippen, ihr Kerle, durch den Film, ergraut und völlig überzeugend gibt John Travolta den alternden, saufenden Professor – ja, es macht einfach Spaß, diesen Film zu schauen. Endlich mal wieder ein Film, der es in meine persönliche Top 3 in diesem Jahr geschafft hat.

Dass man bei einer Pizza Diavolo (laut Karte mit Peperoni und scharfer Salami) doch so viel falsch machen kann, wurde mir heute bewusst: Statt einer – was sollte man sonst erwarten – ganzen Peperoni und oben genannter Salami lag Mettwurst und eine seltsame Paste auf der Pizza. Tja, Restaurant, wieder mal Gäste verloren.