„Wir haben nun einmal nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern.“

– „Wahnsinn, mit welcher Genauigkeit er alles über Schiffe gesammelt hat.“
– „Na, es musste doch einen Grund für deinen Hang zum Autismus geben.“

Jammercontent, anyone?

Nach Frauen- und Partnertausch nun also Blogtausch. Ist ja schwierig auf dem Laufendem zu bleiben. Wenn jemand Bedarf hat, ich könnte ihm sein Blog volljammern. Kost auch nüscht.

Und immer wieder die Angst vor dem Zu-Bett-gehen. Angst vor den Bildern. Vor den Träumen. Den Gedanken.

Auf den Landstraßen. Der Regen schlägt auf die Scheibe des Autos, auf den Feldern Kühe. Dicke und dünne. Bremsen, Ortseingänge und – die ersten Wahlplakate. Immer wieder Frau Merkel in ihrem Apricotfarbenen. Ich weiß nicht, wie viele Plakate ich gesehen habe, die so scheiße geklebt worden, dass Frau Merkel schief guckt. Ob das Absicht war? Und welche Bedeutung hat eigentlich die Farbe „Apricot“?

Und dann das erste Mal „danach“ durch den Ort laufen. Allein. Hastig blickst du umher, aus Angst jemanden zu sehen, den du kennst. Bloß nicht reden müssen. Nichts erklären. Beim Arzt dann wieder Unsicherheit. Musst du erklären oder wissen sie schon? Zweiteres scheint der Fall zu sein. Dann ein bekanntes Gesicht von früher. „Hallo“. Mehr nicht.

(so private these days)

55 und einen Tag.

Die ganze Zeit die perfekte Kontrolle. Es schon seltsam finden, wie gefasst man doch gerade damit umgeht. Und dann von einer Minute auf die andere: Heulkrampf. Pur. Und sich dann den ganzen Tag nicht mehr davon erholen.

Zeitschriften im Test: Sudoku

Tja, und für alle, die wie ich gerade ein wenig vor dem UmsichselbstunddenRestderFamiliedrehen flüchten und sich mit seltsamen Rätsel ablenken, sei dann noch dieses Heft aus dem Hause Puzzler empfohlen. Hier kümmert sich der Herausgeber noch ganz persönlich um seine Leser. Bertold (das isser) steht auch nur mit Vornamen im Vorwort, so dass man sich gleich ganz gut aufgehoben fühlt. Und dann geht’s eigentlich auch schon los: Sudokus, Sudokus, Sudokus. Erst leicht, dann mittel und dann schwer. Wobei mir die „leichten“ ein wenig zu einfach sind. Aber ich bin durch das Handelsblatt ja auch schon im Training.

Das erste Mal: Beim Fegen

Manche Dinge macht man auch mit 27 Jahren noch zum ersten Mal. Das erste Mal auf einer Hochzeit (Ende August wird es soweit sein) gehört ebenso dazu wie der erste Job und so weiter. Heute war es dann mal wieder soweit. In der langen Liste der Dinge, die man irgendwann einmal in seinem Leben getan haben sollte, konnte ich vorhin einen weiteren Punkt streichen. Ich war beim ersten Mal beim Fegen.

Die Städter unter euch werden jetzt mit den Augen rollen und fragen: Fegen? Ham die denn keinen Staubsauger oder was? Doch damit hat das nichts zu tun. In diesen Regionen gibt es nämlich allerlei seltsame Rituale. Da gibt es Kohl-und-Pinkel-Touren (immer noch einer dabei, der nicht weiß, was das ist?), Hochzeiten werden in aller Ausgiebigkeit gefeiert und eben auch der 30. Geburtstag ist für viele Menschen eine wirkliche Herausforderung. Besonders dann, wenn der oder die Gute es bis zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft hat, in feste Hände zu geraten.

Und so geschah es dann heute auch mit einem meiner Freunde. Über zehn Jahre ist es her, dass ich mit diesem Herren für einige Zeit das Bett geteilt hatte. Heute morgen dann die Anzeige in der Zeitung mit dem Hinweis: Deshalb und nur deshalb dachte ich, och, kannste ja mal gucken, wie das so ist.

Und es war so: Der Kerl, der im Laufe des Tages schon sehr viel Alkohol trinken musste, hier ein Sekt, da einen Kurzen, musste in einem hässlichen Anzug gehüllt mit Zylinder auf dem Kopf und einem Besen in der Hand die Sägespäne auf dem Boden wegfegen. Kleine Mädchen (ja, die meisten haben mittlerweile Nachwuchs) springen immer und immer wieder durch die gerade gefertigten Haufen und zerstören das Werk, so dass der Feger immer wieder frustriert von vorne beginnt. Zwischendurch gibt es eine kleine Stärkung mit einem Kurzen. Das Schauspiel wiederholt sich so lange, bis der Feger von einer Jungfrau geküsst wird. Das bedeutet natürlich nicht, dass er von einer Herzensdame gerettet wird und sie dann auf dem Schimmel von dannen reiten, nein, eines der kleinen Mädchen bekommt von Papa gesagt, dass es doch mal eben den Feger auf die Wange küssen soll. Dann noch ein kleines Foto für das Album und den nächsten Kurzen, jetzt, wo man das schon einmal hinter sich gebracht hat.

Natürlich haben die Feger bereits seit Jahren darauf gepocht, dass sie dann, mit 30, NIEMALS fegen werden. Tja. Und nun hat es ihn doch erwischt. Traurig das, alles sehr sehr traurig.