Nachtrag zu den Babyleichen
„Zwischen Elbe und Oder besteht die Neigung, spezifisch ostdeutsche Probleme schönzureden oder als das Resultat einer Vernachlässigung durch den Westen darzustellen. Jeder Versuch, ein Phänomen als das Ergebnis der Prägung durch die DDR zu erklären, wird als Angriff auf die eigene Identität empfunden. Der anfängliche Zwang, sich nach der Wiedervereinigung für die östliche Herkunft zu rechtfertigen, hat zu einem regelrechten Komplex und einem Ost-Trotz geführt. Auf diese Weise reproduziert sich eine Mentalität, die den Ostdeutschen faktisch jede Selbstverantwortung abspricht und die kommunistische Bevormundung durch westliche Fürsorge abgelöst sehen will.“
aus der NZZ
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