Eben gedacht (5)

‚Du hast einen Milchschäumer im Bad? Wozu brauchst du den denn?‘
Leider kam ich nicht darauf, zu sagen, dass ich mir damit immer mein Badewasser aufschäume. Wäre auch gelogen gewesen. Aber zumindest die im Nachhinein schlagfertigste Antwort. Oder hat jemand eine bessere? Und warum muss ich mich eigentlich für den Milchschäumer in meinem Badezimmer rechtfertigen?

Innovatives Fernsehen

Vielleicht wird dieses hier nur ein langweiliger Text einer frustrierten 27-Jährigen. Sie kennt nicht mehr die hipsten Mobiltelefonmodelle, hat nicht einmal einen Ipod und von diesen seltsamen Silikonbändchen, die man derzeit so trägt, hat sie erst bei Polylux erfahren! Bei Polylux! So tief musste sie sinken. Deswegen freute sich diese 27-Jährige ein bisschen, als sie am Wochenende beim nächtlichen Durchzappen ein weiteres Phänomen der heutigen Jugend entdeckte. Die Fun-Night. Auf Super RTL, ein Sender, der sich in den Niederungen meiner Fernbedienung versteckt, ganz weit hinten bei den Shoppingsendern, so dass man dort äußerst selten vorbei schaut.

Da sich Super RTL auf seiner Internetseite als „Lieblingssender der Kinder“ bezeichnet, gehe ich davon aus, dass zu nächtlicher Stunde zwar nicht die wirklichen Kinder reinschauen, aber doch ein vornehmlich junges Publikum. Und das scheint so dumm zu sein, dass sich eine frustrierte 27-Jährige sich ernsthaft Sorgen macht. Der Grund: Jede Nacht sind dort zwei computeranimierte, kleine Püppchen zu sehen. Zwei Püppchen, die nichts anderes tun, als dumme Texte der Zuschauer vorzulesen. Das Ganze ergibt dann eine Unterhaltung, die natürlich keine ist, da sich die Zuschauer beim Texten der Kurznachrichten die größte Scheiße ausdenken und sich dabei dann wahrscheinlich scheckig lachen und bei jeder SMS mal eben 0,99 Euro blechen. So können wir erleben, dass jemand einen neuen Job sucht.

Oder ein anderer gerade zockendicht ist.

Persönlich gefreut habe ich mich, als ich erfuhr, dass Sigi gleich aufstehen muss.

Tiergeräusche können sie auch nachmachen.

Der Zuschauer macht sich seine Sendung sozusagen selbst. Wenn das nicht mal innovatives Fernsehen ist.

Nein, ich beteilige mich nicht an dem gerade aktuellen Spiegel-Bashing. Aber das Lesen von Filmkritiken kann man sich wirklich schenken. Aktuelles Beispiel: Herr Broder über „Paradise Now“.

Eben gedacht (4)

Wenn mir irgendjemand mal erzählen wird, dass sich ein Blumentopf aus der Halterung des Balkons gelöst hat und dieser daraufhin auf den Wagen meines Vermieters geknallt ist, so wie in dieser beschissenen Provinzial-Werbung, und wenn er dann ebenso beschissen hinterherschiebt, dass das ja alles kein Problem sei, weil er ja AUSGEZEICHNET versichert ist, dann hau ich ihm eine runter. Wozu erzählen, wenn die ach-so-tolle Versicherung eh einspringt? Wohl angeben, was? Einfach da anrufen und dann Fresse halten. Das ist so, wie wenn mir diese Pseudo-Doku-Polizisten gerade erzählen, dass sie jetzt aus dem Auto aussteigen und mal nach dem rechten sehen. „Ich steig mal aus und sehe nach dem rechten.“ Einfach machen, den Rest kann man SEHEN!

‚Ganz schön viel Aufregung, dass ein Model kokst.‘ (Johanna Adorján in der FAS)

FILM: Alles auf Zucker

Ja, ich hab diesen Film damals nicht im Kino geschaut, obwohl er mir schwerstens angeraten worden ist. Ich kann doch nicht ernsthaft für Hannelore Elsner ins Kino gehen. Und dann auch noch als blondgefärbte Ehefrau. Und wirklich bereuen tue ich nicht, nachdem ich ihn gerade auf Arte geschaut habe. „Alles auf Zucker“ ist ein Fernsehfilm, unterhaltsam, keine Frage, aber meiner Meinung nach nichts für die große Leinwand.

FILM: Gespenster

Auch 15 Jahre nach der Entführung ihrer Tochter reist Françoise wieder nach Berlin, um sie zu suchen. Sie will nicht loslassen und trifft auf Nina, die in einem Heim untergebracht ist und im Park Müll aufsammelt, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Dort hat Nina Toni kennengelernt. Nina ist fasziniert von ihrer Präsenz und ihrem Mut. Sie ist so fasziniert von dieser neuen Zweisamkeit, dass sie die vermeintliche Mutter stehen lässt und stattdessen mit Toni weiterzieht.

Doch ihre Gedanken lassen Nina keine Ruhe. Was wäre wenn die Französin doch ihre Mutter ist? Was wäre, wenn das ihre Chance auf ein anderes Leben wäre? Am nächsten Tag kehrt sie an den Treffpunkt zurück, wo Françoise bereits wartet.

Christian Petzoldts „Gespenster“ ist ein sehr minimalistischer Film. Der Regisseur verzichtet auf viel Handlung. In den Szenen, die er zeigt, stehen die Figuren im Mittelpunkt. Es bedarf nur weniger Worte, um die Geschichte jeder einzelnen Figur zu erzählen. Die verzweifelte Mutter, die einsame Nina, Toni und selbst Françoises Mann muss nicht viel sagen. Trotzdem spürt der Beobachter seine Verzweiflung, man kann ahnen, wie lange er seiner Frau nun schon nach Berlin folgt, wie sehr ihn diese immer währende Unsicherheit zermürbt, nicht zu wissen, wo seine Frau nun wieder steckt und wen sie wieder als potenzielle Tochter anschleppt.

Trotzdem hat mich „Gespenster“ nicht richtig überzeugt. Es lag sicherlich nicht an Julia Hummer (Trug sie nun einen Fat Suit oder nicht?) oder den anderen Schauspielern. Dem Film fehlte es an Fahrt, an dieser Neugier, die mich normalerweise durch einen Film treibt und mich das Interesse nicht verlieren lässt. Zwischenzeitlich war er mir schlicht und ergreifend egal.

Al Pacino sucht eine Wohnung


Und dann lese ich das hier und denke, dass es wohl ziemlich sinnlos wäre, wenn ich bei meinem nächsten Besuch eine Flasche Bier in die Nordsee kippen würde.

Cleaners 24. Eine dieser Schnellreinigungen, die dir versprechen, deine Hemden, Blusen, Anzüge innerhalb von 24 Stunden sauber und gebügelt zurückzugeben. Und immer wieder samstags Riesenandrang von Kerlen, die die Hemden der Woche unter dem Arm geklemmt in der Schlange stehen. ‚Karte aufladen?‘ – ‚Ja, gerne.‘ – ‚Mit 50 Euro?‘ – ‚Ja, gerne.‘ Nur mit den 24 Stunden klappt das an einem Samstag meist nicht mehr. ‚Dienstag, halb sechs, sechs?‘ – ‚???‘ – ‚Also, abends?‘ – ‚Ja, gerne.‘ – ‚Schönes Wochenende‘. Bügelfrei könnte er dazu sagen. Traut er sich aber nicht.