Karen Duve: Regenroman

Der Schriftsteller Leon und Martina haben gerade geheiratet. Jetzt wollen sie aufs Land ziehen, raus aus Hamburg, damit Leon Ruhe zum Schreiben hat. Die braucht er auch, schließlich arbeitet er gerade an der Biographie von Pfitzner, einem Boxer aus dem Milieu. So kommt es, dass die beiden in ein Haus im Osten Deutschlands ziehen, umgeben von einer Moorlandschaft, der nächste Ort nur mit dem Auto zu erreichen.
Leider regnet es die meiste Zeit und so richtig scheint den beiden das Landleben nicht zu gefallen. Leon entwickelt eine Schnecken-Phobie und muss sich gefallen lassen, dass Pfitzner die ersten Entwürfe seines Buches nicht wirklich gefallen. Martina, die eigentlich Roswitha heißt, freundet sich in der Einsamkeit schnell mit dem vom Vorbesitzer zurückgelassenen Hund an und beschäftigt sich vornehmlich mit Zeitschriften und sich selbst. Zudem leiden beide darunter, dass so gut wie nichts in dem Haus zu funktionieren scheint. Hinzukommt, dass beide handwerklich nicht sonderlich begabt sind.
Auch wenn ich gestern Nacht überzogen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte denn nun ausgeht. Ich wollte eine Erklärung dafür, dass ich mit keiner der Figuren richtig warm wurde. Ich wollte mehr darüber erfahren, warum Martina essgestört, Leon so ein Oberarschloch, die beiden Schwestern so seltsam sind. Ich wollte endlich erfahren, warum Martina diesen Typen geheiratet hat und warum die Autorin mich mit diesen seltsamen Details belästigt, die – vielleicht habe ich ja das gesamte Buch nicht verstanden, wer weiß – mit der Geschichte nicht so richtig etwas zu tun hatten.
Leider, ja, und das ist wirklich schade, erfahre ich das alles nicht. Das ist schade. Und ob ich noch einmal etwas von Karen Duve lesen wollte? Nur, wenn ich mal wieder wert darauf lege, sehr plastisch beschrieben zu lesen, wie jemand im Moor erstickt, vergewaltigt wird oder über der Kloschüssel hängt. Das kann sie wirklich gut.

Lustig, dass man auf alten Fotos, also alt im Sinne von vor 8 bis 10 Jahren viel dicker aussah, als man jetzt ist. Diese furchtbaren Säcke, die man damals getragen hat. Elend weite Strickjacken in den furchtbarsten Farben.

Schwimmen oder nicht schwimmen, das ist heute die Frage. Dagegen spricht Faulheit, Faulheit, Müdigkeit (diese beschissene Mücke, die ich heute Nacht so gegen halb vier erledigt habe, war leider nicht die einzige Mitbewohnerin), ach ja, und Faulheit. Dafür spricht: Verfettungsgefühle, der Bauchansatz (ich dachte immer, sowas gibt’s nur bei Männern) und die Freundin, die man dann alleine fahren ließe. Tja, liebe Franziska, nun müssen Sie sich entscheiden…

Tagebuch einer Volontärin (15)

Visitenkartensammeln. Furchtbar. Dieses Zugestecke, obwohl man noch nicht einmal festgestellt hat, ob es sich lohnt. Manchmal glaube ich, dass es in Unternehmen einen Wettbewerb gibt, wer im Jahr die meisten Stapel verbraucht hat.

Die Gedanken sind frei und meine sind schon wieder abgehauen. Einfach weg, raus aus dem zu bearbeitenden Thema. Jetzt hüpfen sie in meinem Kopf umher, ziel- und vor allem rastlos. Ich versuche sie wieder einzufangen, doch wie ein weit gedehntes Gummiband schnipsen sie immer wieder davon, um dann wie ein Flummi in der anderen Ecke abzuprallen. Doing, doing, doing, mein Schädel brummt.

Schlussmachen?

Hahaha. Ich hätte gerne das Abo. So für alle Fälle.
(via)

FILM: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche

Ach herrje. Manchmal bedaure ich es, meinen durch langjährige Erfahrungen aufgestellten Prinzipien nicht treu zu bleiben. Eines dieser Prinzipien war dieses hier: Bloß keine Trick-, Puppen- und Animationsfilme. Und weil es in der Vergangenheit immer wieder Highlights aus diesem Genre gegeben hatte, sagte ich nicht „Nein“, als mich die Frankfurter Freundin fragte, in diesen Film zu gehen.
Victor Van Dort und Victoria Everglot sollen heiraten. Das haben sich zumindest die beiden Familien gedacht, doch als die beiden sich zufällig begegnen, verlieben sie sich ineinander und einer Liebesheirat steht eigentlich nichts im Wege. Doch natürlich müssen sich auf dem Weg zum Happy End noch einige Unwägbarkeiten ereignen. Victor übt nämlich im Wald seinen Trauspruch und als er einem vermeintlichen Ast den Ehering aufsetzt, entpuppt sich dieser als knochiger Finger der toten Braut. Das muss im Reich der Toten gefeiert werden. Doch Victor kann und will seine Victoria natürlich nicht vergessen.
Soweit also die Geschichte. Doch an deren Umsetzung hapert es bei dem schaurigen Drama gewaltig. Denn auch wenn man sich bei der Animation und Entwicklung der Puppen viel Mühe gegeben hat, langweilt der 77-minütige Streifen derartig, dass man am liebsten wieder aus dem Kino gehen will. Weil das Ende, ja, das steht ja eigentlich schon fest, als die beiden sich das erste Mal in die Augen schauen. Ständig singen die Puppen irgendwelche humorlosen Lieder, drittklassige Gags werden aneinander gereiht. Und dann gibt es tatsächlich Menschen, die so etwas lustig finden. Zum Schaudern. Haha, endlich einmal.

Ab 2012 soll das Rentenalter stufenweise angehoben werden. Also in 7 Jahren. Stufenweise bedeutet, dass das endgültige gesetzliche Rentenalter spätestens 2035 erreicht wird. 2035. Unfassbar. Aber wenigstens mal eine langfristige Planung. Haha.

Jeden Morgen auf dem Weg in die Redaktion Musik auf den Ohren. Und immer nehme ich eines der Lieder mit in den Tag. Keine Lieder über Liebe und erst recht nicht dieses hier Hach.

Diese Strecke von Heidelberg nach Frankfurt, gerade mal eine Stunde, in der Regel ein bisschen kürzer, also, diese Strecke eignet sich nicht für Süddeutsche und Handelsblatt. Muss ich mir auch mal merken.

(Vielleicht wieder weniger Muss-ich-mir-merken-Texte schreiben.)