Heute schon gevined?

Ihr kennt mich, ich bin schnell für Neues zu begeistern. Diesmal bin ich ziemlich schwer begeistert, was Vine angeht, der neuen Video-App von Twitter. Die ist trotz aller Anfangsschwierigkeiten (Wie oft bekam ich die Fehlermeldung „Upload failed“ nochmal?) wirklich super. Einfach zu bedienen – kein ewiges Rumgeschnippel, sondern einfach per Touch filmen und die Videos verbreiten.

Und innerhalb weniger Tage merkt man, dass da trotz der Beschränkung auf sechs Sekunden tolle Videos entstehen. Am häufigsten gesehen bisher: Katzen, Essen, Menschen. Und es ist wirklich erstaunlich, dass sich mit Sechs-Sekunden-Videos Geschichten erzählen lassen. Bzw. was sich in sechs Sekunden alles erzählen lässt.

So und nun warten wir ab, ob ich in sechs Wochen immer noch so begeistert bin.

4_2013

Schnee

DLD. (Hier, hier, hier und hier.

Meine Oma ist gestorben. Und ich bin ehrlicherweise froh darüber. Es fällt mir nicht leicht das zu schreiben, aber es ist, was ich fühle. Es ging ihr schon lange nicht mehr gut.

10000flies.de ist gestartet. Und am liebsten mochte ich dieses Interview mit ihm.

Wichtige Debatte im Netz über Diskriminierung im Alltag. Allerdings ist darüber auch schon sehr viel geschrieben worden. Ich finde es wichtig, dass diese Debatte geführt wird, auch wenn der Auslöser dafür eher so mittel war und verschiedenste Fragen aufwirft, auf die ich aber eigentlich gar nicht eingehen will, weil sie ablenken von der Wichtigkeit. Diskriminierung findet ständig statt – gegenüber Frauen, Männern, Kranken, Rollstuhlfahrern, Alten, Jungen. Ich wünsche mir sehr, dass diese Debatte etwas ändert. Follow Hashtag #aufschrei.

Eine gute Nachricht in dieser Woche: „„Before Midnight“ kommt – nach „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ also nun Teil 3. Im ersten Teil haben sich die beiden im Zug kennengelernt, im zweiten Teil nach Ewigkeiten wiedergetroffen. Bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich hätte ja gerne noch ein bisschen mehr mit „Vine“ rumgespielt. Leider konnte ich selber bisher noch kein Video veröffentlichen, weil der Upload irgendwie immer abgebrochen wurde. Aber Rowan Barnett hat ein kleines Video von seinem Essen gedreht. Ich weiß noch nicht so genau, ob das wirklich nützlich ist oder ob das wirklich so funktionieren kann. Doch irgendwas sagt mir, dass das funktionieren könnte.

Schnee.

Lesens- und schauenswert:

Herzdamengeschichten: Buddenbohms Sohn übt für später

Unbedingt angucken! Marissa Mayer im Interview in Davos: „Personalization is Future of Search“

Stefan Niggemeier veröffentlicht den Text von einem der Dschungelautoren darüber, wie Franz-Josef Wagner seine Briefe schreibt.

Eigentlich wollte ich diesen Link hier posten: Heinos Coverversion von „Junge“. Mittlerweile darf man das aber nicht mehr schauen.

Wer den aktuellen Spiegel (Print) hat, sollte das Stück über den Social Graph von Facebook lesen. Der Autor hat es vorab testen können mit spannenden Erkenntnissen.

So war die DLD13

Die Vorlesung von Peter Thiel war eine der großen Momente auf der DLD. Der Paypal-Mitgründer und frühe Facebook-Investor hat sich mit seinen Investments einen Namen gemacht. Alle Anwesenden hingen an den Lippen des eher bescheiden rüberkommenden Mannes. Thiel sprach darüber, wie die hochentwickelten Staaten wieder auf die Überholspur gelangen können. Technologie und Wissenschaft seien dabei sicher Schlüsselfaktoren.

Ein weiterer großer Kopf der DLD war meiner Meinung nach Kirk, vom Raumschiff Enterprise. Peter Thiel hatte ihn in seinen Vortrag eingebaut, um zu zeigen, dass wir unserer Vision von Raum- und Luftfahrt doch etwas hinterherhinken. DJ Patil machte mit Kirk deutlich, wie wichtig die menschliche Komponente bei großen Überthema Big Data sei. Jede brauche einen Spock auf seiner Brücke, sagte er und meinte damit, dass es die Köpfe braucht, die die große Zahl an Daten eben interpretieren können.

Befremden meinerseits übrigens, warum Peter Thiel von Christian Angermayer angekündigt wurde.

Manche Dinge waren nicht ganz so spannend. Das Panel zur Debatte um das Leistungsschutzrecht und den großen Umwälzungen in der Medienbranche passte nicht mehr so recht zur DLD, auf der doch eigentlich über die Zukunft gesprochen wurde. Die Second-Screen-Debatte war vielleicht noch vor drei Jahren zeitgemäß und die Kreativität, die rund um TV-Serien im Internet entsteht, ist zwar immer wieder faszinierend, aber eben auch nicht ganz so neu.

Nachhaltig beschäftigen werde ich mich auch mit dem Auftreten von Biophysiker Hugh Herr.“Fringe“ ist wohl auf dem besten Weg, Realität zu werden. Und die kleine Debatte, die sich danach in meiner Twitter-Timeline entwickelt hat, zeigt, mit welchen großen Fragen wir uns in den nächsten Jahren noch beschäftigen werden. (Siehe auch den sehr guten Beitrag von Christiane Link in ihrem Blog)

Da sitzt man in einem Vortrag und hört teils angeschaudert teils fasziniert zu, was mittlerweile alles schon möglich ist und ertappt sich dabei, dass man gar nicht versteht, was da gerade gesagt wurde.

Welche moralischen Fragen auf uns zukommen werden, wurde mir auch im Gespräch mit Esther Dyson oder dem Journalisten Rick Smolan klar. Smolan hat das Buch „The Human Face of Big Data“ herausgebracht und hat mich dazu gebracht, mal über meinen Handykonsum nachzudenken. Und im Gespräch mit Esther Dyson kam die Frage auf, wer eigentlich die Kosten bezahlt, wenn wir alle durch Selbstvermessung und so genau wissen, was schlecht für uns ist und es dennoch tun. Was wird aus unseren sozialen Sicherungssystemen? Wie gehen wir mit dem Streben nach Perfektionismus um und sichern unsere Vielfalt? Damit werde ich mich wohl in den kommenden Wochen noch ein bisschen beschäftigen.

Ansonsten: Viele tolle Gespräche, leckeres Essen (Danke Tomorrow Focus!), neue Ideen, DLD eben. Meinen Fitbit One schmeiße ich aber trotzdem nicht weg, sondern probiere das mit der Selbstvermessung einfach mal weiter aus.

Und zum Schluss:

(Jetzt muss ich aufhören, Akku und so.)

3_2013

Der Dschungel und ausreichend Schlaf. Finde den Fehler.

In dieser Woche mal wieder einen Tag ohne Smartphone verbracht. Logisch, dass das eher unfreiwillig passierte. Aber auch wenn man am Morgen noch denkt, ob das denn alles gut gehe, geht es natürlich extrem gut. Man ist zwar nicht erreichbar, schafft es dann aber doch, die Freundin abends im Fitnessstudio zu treffen, ohne im Laufe des Tages den Termin nochmal zu bestätigen. Und am Abend waren dann nur drei Anrufe drauf. Geht doch.

Mein Amazon-Paket ist endlich angekommen. In der Vorweihnachtszeit hat der Sohn ein kleines Rabe-Socke-Buch geschenkt bekommen, eine kleine Weihnachtsgeschichte, süß erzählt, weshalb ich dachte, dass dieser kleine Rabe durchaus auch mit anderen Büchern bei uns einziehen könnte. Doch schon nach den ersten beiden Geschichten bin ich leider enttäuscht. Verquer erzählt, seltsame Handlungssprünge, komisches Ende – und das soll für Kleinkinder sein?? Schade.

Wer sich für die Auseinandersetzung zwischen WiWo-Redakteur Florian Zerfaß mit ein paar Ölbaronen durchlesen will, dem sei dieses Artikelpaket empfohlen.
Ausgangsartikel: „Schmierige Geschäfte mit kanadischem Öl
Ein paar Worte zur Recherche im Redaktionsblog: „Dubiose Pressearbeit
Die Reaktion der Fondsgesellschaft: „Energiefonds in Kanada
Der BOC-Faktencheck von Florian Zerfaß: „Die abenteuerlichen Argumente der Ölbarone

Schon mal erlebt, mit der Bahn fünf Minuten vor der angegebenen Zeit im Zielbahnhof einzulaufen? Ich schon, heute.

Während der Zugfahrt Medien konsumiert. Diesmal nur auf dem iPad. Weil ich nicht so viel schleppen und es auch einmal ausprobieren wollte. Später gedacht, dass wir Verlage mit dem Entwickeln von Apps so wie wir es derzeit tun, falsch liegen.

Erster Tag DLD. Erstmals diese Woche mehr als 10.000 Schritte. Meine Highlights des ersten Tages habe ich hier zusammengefasst.

Currently reading: Till Roenneberg – Internal Time. Spannend.

Digitales Quartett: Demokratie und Medien

Wir haben es wieder getan. Montags ist Digitales-Quartett-Zeit und Thomas Knüwer und ich haben mit Florian Willershausen und Thomas Koch über die Rolle von Medien in anderen Ländern gesprochen. Florian war lange Zeit Korrespondent in Russland, Thomas bereiste in den vergangenen Jahren mehrere so genannte Krisenstaaten wie den Irak, Aserbaidschan, Libyen, Ägypten und zuletzt den Südsudan. Ihre Erfahrungen waren – wie man sich vorstellen kann – höchst unterschiedlich, aber schaut selbst.

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2_2013

Die Woche begann mit einer neuen Folge „Digitales Quartett“, diesmal mit allen Moderatoren und einem Gast – Sascha Lobo. Eine durchaus ungewöhnliche Kombination, aber war trotzdem durchaus unterhaltsam, was natürlich daran lag, dass Sascha einfach ein Profi ist.

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Dann doch noch „Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters“ fertig gelesen. Und am Ende war ich doch froh, dass ich es getan habe, weil der Schluss doch wirklich schön war. Was nicht an Bruce Willis lag, sondern an Uma Thurman. Aber ich will nicht zu viel verraten. Kritische Anmerkung: Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Aber wie gesagt: der Schluss hat die Seiten entschädigt.

Die Snapfish-Geschichte nahm im Verlauf der Woche noch ein paar Wendungen. Siehe Update und Schluss.

Die erste Gans des Jahres

Im vergangenen Jahr waren Daniel, Thomas und ich schon im Januar im Frohnhof in Meerbusch, um dort Gans zu essen. Ist im Januar ja eher unüblich. Aber sehr zu empfehlen.

Am Donnerstag in der Redaktion Besuch von Rowan Barnett gehabt. Er hat von Twitter erzählt und wie man es am besten nutzt und selbst die alten Twitter-Hasen unter uns haben noch was gelernt. Zum Beispiel war mir gar nicht bewusst, zu was die erweiterte Suche mittlerweile fähig ist oder Topsy oder Wildfireapps.com. Kanntet ihr alle? Glückwunsch!

Sport. Und Muskelkater. Wer hätte das gedacht.

In dieser Woche viel über diese Selbstvermessung nachgedacht und angefangen, Tim Ferriss‘ „4-Hour Body“ zu lesen.

Pff, Dschungel

Lese- und Hörempfehlungen:

Daniel Fiene und Herr Pähler im DRadio-Wissen Online-Talk: Gesünder mit dem Netz

Julius Tröger im Asa-Blog: Warum wir mehr News-Nerds brauchen

Beim nächsten Mal merke ich mir auch noch besser, was ich gerne gelesen habe.

1_2013

Mehr Gummistiefel!

Ich schreibe nun wieder Wochenrückblicke.

Ich habe die ersten Tage im neuen Jahr dazu genutzt, ein bisschen Ordnung zu schaffen. Kleiderschrank aufgeräumt und ausgemistet, Schlafzimmer aufgeräumt. Auch durch meine Schuhe müsste ich mal gehen, aber da traue ich mich bisher noch nicht ran.

Vorsätze zu Jahresbeginn sind natürlich eigentlich für den Arsch. Allerdings ist dies die Zeit, in der auch ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse, überlege, was gut gelaufen ist, was schlecht, was ich vernachlässigt habe, obwohl ich es eigentlich nicht vernachlässigen wollte. Sport, weit entfernte Freunde (öfter) wiedersehen, mehr Ordnung, mehr Schreiben, dieses Blog, Nähen lernen. Ein paar Dinge gehe ich an, mal sehen, wie weit ich komme.

Die freien Tage genutzt, ein bisschen mit dem iPad rumzuspielen und ein paar neue Apps auszuprobieren. Thema: malen bzw. zeichnen. Angefangen hat alles damit, dass ich in meiner letzten Arbeitswoche 2012 bei einem Kollegen die Moleskine-App sah und unbedingt ausprobieren wollte. So richtig umgehauen hat mich die App nicht – ich hatte das Gefühl, das mein Geschriebenes und Gemaltes nur mit einer Zeitverzögerung auf dem iPad ankommt. Testobjekt Nummer zwei: BambooPaper. Auf die bin ich aufmerksam geworden, weil ich bei Saturn nach einem dieser Zeichenstifte geschaut habe und das sozusagen der Stift zur App ist. Die App ist gut – gibt auch Farben zum Malen. Und das tolle bei denen: keine Zeitverzögerung, Fotos lassen sich integrieren – ähnelt eher Moleskine nur eben ein bisschen besser.

Noch viel toller ist natürlich die Paper-App. Auf den ersten Blick kostenlos, muss man aber die wichtigsten Farben, Stifte und Pinsel erstmal per In-App-Kauf erwerben. Allerdings gibt’s das auch als Gesamtpaket zu 5,99 Euro und dann kann es erstmal losgehen. Damit entstanden:

"Der Stern" Teil 1

"Der Stern" Teil 2 und Ende

Im Zuge des Ausprobierens viele tolle Dinge entdeckt. Zum Beispiel die dazugehörige Webseite, die ein paar Kunstwerke zeigt, die mit der App entstanden sind. Und Martin Egli, der jeden Tag auf Twitter ein Bild verschenkt. Hatte ich schon erwähnt, dass das Internet toll ist?

Wie recht die Christine „Punktefrau“ Heller doch hat.

Ich habe die freien Tage um Weihnachten herum auch dafür genutzt, mal wieder ein bisschen zu stricken. Zum einen habe ich mich mal an Handschuhen versucht, zum anderen habe ich für die Schwiegermutter eine Mütze gestrickt. Ansonsten: Schal und Mütze für Paul, die Puppe des kleinen Mannes, sowie eine bunte Mütze aus übrig gebliebener bunter Sockenwolle.

Tagwerk. Einfacher als ich dachte.

Endlich wieder Pulp! Seit Ende Dezember im Netz: After you. Lied ist schon 2001 entstanden, jetzt aber auch als Song.

Ich woanders: Wer seine Fantasie benutzt, kann in der Quellenangabe sogar die URL dieses Blogs entdecken.

Ein Magazin, das 8 Euro kostet, sollte doch auch aus Blogs ordentlich zitieren können, oder? #wirtschaftsjournalist

Johnny und Tanja Haeusler: Netzgemüse

Wieder mal ein Buch, das ich auf dem iPhone gelesen habe. (Gibt es eigentlich die Möglichkeit, den Lesestand in der Kindle-App mit dem auf dem iPad oder Kindle zu synchronisieren?) Aber bei welchem Buch wäre es bitte passender gewesen? Richtig, bei keinem.

Ich muss ganz ehrlich sagen schreiben, dass ich zunächst skeptisch war. Der Begriff Netzgemüse als Bezeichnung für das Jungvolk, das sich im Internet tummelt? Nicht so ganz mein Geschmack, aber als ich dann erst einmal begann, das Buch zu lesen, konnte ich die Wahl des Wortes dann doch nachvollziehen.

Johnny und Tanja schreiben in ganz wundervollem, unaufgeregtem Ton, auf welche neuen Herausforderungen sich Eltern aufgrund von Internet und Co. einstellen müssen. Facebook, Youtube, aber eben auch die gesamte Gameswelt, bei der es ja auch nicht mehr so einfach ist, zwischen on- und offline zu unterscheiden.

Tanja und Johnny haben mir noch einmal klar gemacht, was mich in den nächsten Jahren noch erwarten wird: Erzieher, Lehrer – neutral formuliert, ich meine immer Männer und Frauen – die mit der digitalen Welt und all ihren Auswüchsen nicht viel anfangen können. Ich habe mich richtig erschrocken, als ich las, wie schwierig es offenbar noch immer ist, mit Eltern und Lehrern über den Umgang mit bestimmten Spielen zu sprechen.

Mich wird aber auch ein kleiner Mann erwarten, der mit Dingen aufwachsen wird, die ich erst in den vergangenen Jahren kennengelernt habe. Schule mit Youtube und Wikipedia, Pubertät mit digitalen, sozialen Netzwerken und Geräten – irgendwas zwischen Smartphone, Tablet und Google-Brillen oder so. Ich bin schon jetzt beeindruckt, wie ein noch nicht mal zwei Jahre alter Junge wie selbstverständlich mit einer Geste mein Smartphone aktiviert, wie er durch meine Fotos swipt, wie er Videos startet – ganz intuitiv.

Ich kann das Buch von Johnny und Tanja Haeusler nur jedem empfehlen, der Kinder hat, vor allem natürlich Leuten, die größere Kinder haben. Ihr werdet eure Kinder vielleicht besser verstehen und gemeinsam Dinge entdecken, die euch vielleicht sogar begeistern werden.

Wollt ihr auch lesen? Dann los:
Netzgemüse als E-Book
Netzgemüse auf Papier

Bitte nix bei snapfish kaufen! + Nachtrag!

Na, was meint ihr? Wie lange braucht „Snapfish by HP – der Fotoservice Nr. 1 weltweit“ (Was für ein Slogan!) wohl, um eine Bestellung vom 2. Dezember 2012 vollständig auszuliefern? Antwort: Ich kann es nicht sagen, weil ich mittlerweile immer noch nicht alles bekommen habe.

Aber der Reihe nach: Perfekt, dachte ich am 2. Dezember, hatte ich doch soeben die ersten Weihnachtsgeschenke erfolgreich auf den Weg gebracht. Großeltern und andere Familienmitglieder freuen sich über Kalender mit den schönsten Fotos des jüngsten Familienmitglieds und ich hatte so eben die Bestellung auf den Weg gebracht. Sieben Kalender, für nahezu jeden einen.

Am 14. Dezember erhielt ich eine E-Mail, dass meine sieben (!) Kalender soeben an mich versandt worden sind. Am 15. Dezember traf ein Paket bei unserer Nachbarin ein, das ich am 17. Dezember abholte. Der Karton war groß, eigentlich zu groß für sieben Kalender. Und umso überraschter war ich, dass sich in dem viel zu großen Karton nur drei der sieben Kalender befanden.

Was folgte, war ein seltsamer E-Mail-Kontakt mit dem so genannten Support-Service von Snapfish. Auf meine Mail vom 18. Dezember, in der ich höflich nachfragte, wo denn die übrigen Kalender seien und dass ich jene doch gerne an Weihnachten verschenken wollte, antwortete Paula-Victoria am 20. Dezember:

Sehr geehrte Frau Bluhm,

vielen Dank für Ihre Email. Wir vermuten, dass der Auftrag in Teilbestellungen versenet wurde. Wir möchten Sie bitten noch etwas zu warten.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Snapfish Support Team

Ich blieb skeptisch, stand auf meinem Lieferschein und auch in der Bestellübersicht auf snapfish.de doch, dass sieben Kalender ausgeliefert worden waren. Und antwortete:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Das glaube ich kaum, da ja auf dem Lieferschein 7 Exemplare angegeben waren aber eben nur drei drin waren. Außerdem war der Karton so groß, dass da auch 50 hätten verschickt werden können. Ich würde wirklich gerne zu Weihnachten die übrigen vier Kalender verschenken. Was können Sie tun?

Mit freundlichen Grüßen
Franziska Bluhm

Diesmal dauerte es nur einen Tag, denn schon am 21. Dezember schrieb Paula-Victoria:

Sehr geehrte Frau Bluhm,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir haben Ihre Anfrage zur Prüfung an unser Labor weitergeleitet. Sobald wir die Rückantwort erhalten, kontaktieren wir Sie umgehend.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Snapfish Support Team

Die Rückantwort erhielt ich dann noch mit dem Hinweis mich zu gedulden, die Lieferung der übrigen Kalender würde schon noch eintreffen.

Mittlerweile hatte ich mich damit abgefunden, zu Weihnachten ohne die bestellten Kalender dazustehen. Ärgerlich, ja, zumal man nicht unbedingt sagen kann, dass ich mich um die Bestellung zu spät gekümmert hatte. Und Geduld hatte ich dann auch noch und rief bei der Snapfish-Hotline erst am 2. Januar 2013 an – einen Monat nachdem ich die Bestellung aufgegeben hatte. Diesmal per Telefon, wollte ich doch eine prompte, konkrete Antwort und nicht wieder 24 Stunden auf eine ausweichende, standardisierte Antwort warten.

Ich sprach mit einer jungen Dame mit russischem Akzent, die meine Bestellung in ihrem Computer fand und dann ein paar Probleme hatte, meinen E-Mail-Verkehr mit Paula-Victoria zu finden. Offenbar wird dies bei denen nicht alles unter der gleichen eindeutigen Auftragsnummer gespeichert. Ich erklärte ihr die missliche Lage und auch mein Problem damit, dass dieses seltsame Snapfish-System sowohl auf dem Lieferschein als auch bei der Bestellübersicht davon ausgeht, dass es kein Problem gibt. Ich bin mir nicht sicher, wie viel die junge Dame am anderen Ende der Leitung wirklich verstanden hat, ich hatte nur das Gefühl, dass alle von mir nicht standardisierten Fragen in ihrem Kopf für Verwirrung sorgten, weil sie für diese nicht geschult worden war und ihr schlichtweg die Worte fehlten. Ich will damit nicht sagen, dass ich russischen Frauen nicht zutraue, einen solchen Job zu machen, ich fühlte mich nur nicht sonderlich gut als Kunde behandelt, weil ich nicht sicher war, ob die Dame mich nun verstanden hatte oder eben nicht. Nach einem rund sechs Minuten dauernden Gespräch kündigte meine Callcenter-Frau an, noch einmal im Labor nachzufragen, wann die übrigen Kalender bei mir eintreffen werden.

Nun warte ich. Auf eine Antwort. Und auf die Kalender. Ob sie jemals bei mir ankommen werden? Und wer zahlt mir dann das Porto für den Versand an die Familienmitglieder?

Nachtrag 3.1.2013, 21.03 Uhr: Heute morgen um 8.41 Uhr erreichte mich folgende Mail:

Sehr geehrte Frau Bluhm,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Es war Verzögerung durch einen Produktionsfehler. Sie müssen Ihre Rest der Bestellung in 5-7 Werktagen bekommen werden.
Für die entstandenen Unannehmlichkeiten möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen.

Wir können Ihnen kulanterweise nur 30% Rabat auf den Warenwert anbieten.
Bitte teilen Sie uns kurz mit ob Sie einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Snapfish Support Team

Ich habe zugestimmt und bin nun gespannt, ob mich die Lieferung wirklich in der kommenden Woche erreicht.

To be continued.

Nachtrag 13. Januar 2013
Mittlerweile sind die übrigen Kalender angekommen. Und am Dienstag erreichte mich zusätzlich folgende Mail:

Sehr geehrte Frau Bluhm,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Es war Verzögerung durch einen Produktionsfehler. Sie müssen Ihre Rest der Bestellung in 5-7 Werktagen bekommen werden.
Für die entstandenen Unannehmlichkeiten möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen.

Wir können Ihnen kulanterweise nur 30% Rabat auf den Warenwert anbieten.
Bitte teilen Sie uns kurz mit ob Sie einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Snapfish Support Team

Wer beharrlich ist, hat also Erfolg. Jetzt werde ich mal die Post für die Familienmitglieder fertig machen, da gehören sie schließlich hin.