2018: Das Jahr in Büchern

Um es gleich zu Beginn zu schreiben: Ich hatte mir vorgenommen, in diesem Jahr 30 Bücher zu lesen. Hat nicht geklappt, weil ich mir dafür zu wenig Zeit genommen habe. Zu oft saß ich abends noch am Schreibtisch, zu oft griff ich im Bett lieber nochmal zum Handy, um bei Instagram rumzudaddeln. What Franzi read. Hier die Zusammenfassung.

(Geht in die Buchhandlung in eurer Nähe und kauft dort Bücher! Alle Amazon-Links sind Affiliate-Links)

Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Teil 3 der Reihe von Joachim Meyerhoff. Ich habe die alle drei sehr gerne gelesen, mich nur immer darüber gewundert, dass besonders der Humor gelobt wurde. Ab und an konnte ich auch lachen, aber meist fand ich das alles eher tragisch.

Swing Time
Eines dieser Bücher, das ich unbedingt lesen wollte. Die tolle Buchtante (Anja Urbschat) hat es mir geschickt und ich habe mit dem Buch auch das erste Mal die App „Papego“ ausprobiert, mit der man ein Buch digital weiterlesen kann. Ich ertappte mich dann dabei, dass ich es fast nur noch online gelesen habe und als sich die App dann plötzlich nicht mehr gemerkt hatte, auf welcher Seite ich zuletzt war, verlor ich die Lust. Alles sehr tragisch, aber hätte es mich ein bisschen mehr gefesselt, hätte ich mir womöglich die Mühe gemacht.

Das Design Thinking Playbook
Gutes Buch, das viele Einblicke in „Design Thinking“ gibt. Praxisnah.

Digital Innovation Playbook
Guter Überblick über nützliche Tools und Methoden.

Der Karriere-Magnet
Wie schreibt man ein Buch? Darauf will dieses Buch eine Antwort geben. Liest sich gut weg.

Ich glaub mir geht’s nicht so gut, ich muss mich mal hinlegen

Ich habe alle Bücher von Stuckrad-Barre gelesen, so auch dieses Buch gekauft, gelesen, endlich mal auf einer seiner Lesungen gewesen. Beim Signierenlassen meines Buches in Stuckrad-Barres leere Augen geschaut. Mich von diesem Blick nicht erholt. Mir fest vorgenommen, mal ausführlich drüber zu bloggen. Bis heute nicht dazu in der Lage gewesen. Oder finde ich es nur nicht?

Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?
Nicht fertig gelesen, hier hatte ich schon mal was dazu geschrieben.

Die RAF hat euch lieb
Was man so im Sommerurlaub liest. Bin immer noch beeindruckt.

Das Mädchen, das in der Metro las
Noch ein Buch aus dem Urlaub. Das las sich deutlich schneller weg. Ich mag Bücher über das Lesen.

Das weibliche Prinzip
Wenn ich unterwegs bin, lese ich gerne, habe aber oft kein Buch dabei. Deshalb habe ich die meisten Bücher, die ich mir selbst gekauft habe, auch in Hamburg gekauft. So wie dieses, an einem dieser Wochenenden in Altona. Hier hab ich mehr dazu geschrieben.

Ein ganzes Leben
In meinem Viertel hat eine Buchhandlung aufgemacht, inhabergeführt und so habe ich seit November dort öfter Bücher bestellt und meinen Buchhändler den typischen „Können Sie mir was empfehlen?“-Test unterzogen. Unter seinen Empfehlungen war dieses Buch. Und ich habe es nicht bereut.

Meine wundervolle Buchhandlung
Noch so ein Buch aus Hamburg-Altona. Ich liebe diese kleine Buchhandlung da, die auch ständig tolle Lesungen veranstaltet (Eyh Hamburger, am 23.1. liest dort Robert Seethaler!) Ein Abend und eine Zugfahrt zurück nach Düsseldorf reichten aus für dieses kleine Büchlein, es war sehr schön und es animiert, eigentlich zum Scheitern verurteilte Dinge einfach zu machen. Weil Leidenschaft auch zum Erfolg führen kann.

Die Stellung
Ich war begeistert von Meg Wollitzers „Das weibliche Prinzip“ und wollte mehr von ihr lesen. Bei diesem hier habe ich ne Weile gebraucht, um reinzukommen, aber nach einem Drittel hatte sie mich wieder. Unterm Weihnachtsbaum beendet. Wer Familiengeschichten mag, sollte dies hier lesen. „Die Interessanten“ habe ich auch schon hier liegen, mal sehen, wann ich mich da ran traue.

Becoming
Lesen gerade alle. Und bisher mag ich’s.

Mehr als 12 Bücher in 2018 – also mehr als eins pro Monat. Kommt zwar nicht an das Ziel von 30 heran, aber damit bin ich trotzdem zufrieden. Mal sehen, ob ich 2019 auf 20 komme.

Jahresendzeitfragebogen 2018

Traditionen soll man nicht brechen. Daher: Der alljährliche Fragenbogen.

Zugenommen oder abgenommen?

Recht konstant.

Haare länger oder kürzer?

Ich bin meiner Friseurin Pia treu geblieben. Schwankungslänge: acht Wochen.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Gleichgeblieben. Lasse ich aber im Juni mal wieder augenärztlich checken. (Next appointment available, fuck the system.)

Mehr ausgegeben oder weniger?

Bisschen weniger. Warte noch auf die Steuer 2017.

Der hirnrissigste Plan?

Zu glauben, in der Selbstständigkeit weniger unterwegs zu sein.

Die gefährlichste Unternehmung?

Durch die Kids ist man ja grundsätzlich nicht ganz so gefährlich unterwegs. Und da ich es ja auch geschafft habe, auf sehr ebenem Untergrund im Sommer mal wieder umzuknicken oder mir beim Fußballspielen den Zeh zu lädieren, muss meine Antwort hier lauten: das Leben.

Die teuerste Anschaffung?

Die Fortbildung, die ab Februar beginnt, ich aber schon im Dezember beglichen habe.

Das leckerste Essen?

In diesem Jahr habe ich das Matjesbrötchen wiederentdeckt. Immer und immer wieder. Die Gans im November war auch nicht übel, der eine oder andere Fisch. Aber auch hier die Erkenntnis: Es ist immer leckerer in guter Gesellschaft!

Das beeindruckendste Buch?

Entweder Das weibliche Prinzip oder „Die RAF hat euch lieb“.

Der berührendste Film?

In diesem Jahr wieder sehr wenig Filme geschaut, man kommt ja zu nix.

Das beste Lied?

„Zuhause“ von Fynn Kliemann.

Das schönste Konzert?

Dieser komische Abend in Düsseldorf, als ich erst viel zu lange in der Schlange stand, um in die Bar in diesem Hotel da zu kommen. Kurz vor der ersten Pause durften wir dann hochfahren und da spielte ein total erkälteter Bernd Begemann.

Die meiste Zeit verbracht mit?

Arbeit.

Die schönste Zeit verbracht mit?

Familie.

Vorherrschendes Gefühl 2018?

Läuft.

2018 zum ersten Mal getan?

Gepitcht. Neue Seminare konzipiert, angeboten und durchgeführt. Mich in einer Bürogemeinschaft eingemietet. Eine Zeitschrift gelauncht. Beim OMR gewesen. Alleine ins Theater gegangen. Bei einem Konzert in der Waldbühne gewesen.

2018 nach langer Zeit wieder getan?

Auf Helgoland gewesen. Matjesbrötchen gegessen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Knie- und Fußaua in den Bergen und die Sache mit dem Zeh.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Ich kann das.

2018 war mit einem Wort?

Gut.

Wer sich nochmal durch die vergangenen Jahre klicken will: 2017 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010,
2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003.

Meine Anmerkungen zu Goldenen Blogger 2018

So ganz erschließt es sich mir nicht, warum sich Thomas Knüwer, Daniel Fiene, Christiane Link und ich uns zu dem ohnehin doch recht intensiven Jahresende immer noch die Sichtung der Nominierungen für den Goldenen Blogger legen. Und das seit mittlerweile zwölf Jahren!

Aber so haben wir es mal wieder getan: Wir haben uns all die 2000 Einreichungen aus der Community angeschaut. Jedes einzelne Blog. In unzählige Podcasts reingehört. Twitter-Accounts gesichtet (und gleich mal abonniert), Instagram-Stories geschaut. Das war toll. Weil wir dabei wieder so wunderbare Blogprojekte entdeckt haben. Und es war weniger toll, weil der Frust bei der Erstellung der Shortlist immer wieder durchkam, wenn ich die anderen mal wieder nicht von einem heiß geliebten Blogprojekt überzeugen konnte. Demokratie kann auch richtig weh tun. Wie gerne hätte ich Stefanie Luxat nominiert oder Witzigweil oder 22Monate oder Larissa Rieß oder der Hashtag #septemeer.

Was aber dennoch gut ist: Das Jahr 2018 hat trotzdem eine spannende Shortlist zusammengebracht – und jedes einzelne Projekt steht völlig zu recht auf dieser Liste. Was mich vor allem freut?

Erstens: Die Qualität der Blogs – und Texte. Du spürst, mit wie viel Herzblut hier geschrieben, fotografiert wird.

Zweitens: Vor allem die Frauen scheinen echt gut zu schreiben – alle nominierten Texte in der Kategorie „Blogtext des Jahres“ stammen von Frauen!

Drittens: Authentizität – bei einigen schon zum Buzzword verkommen – ist immer noch der Schlüssel zum Erfolg. Denn glücklicherweise haben auch die Old-School-Promis verstanden, dass Social Media Kommunikation ist und nicht nur ein weiterer Kanal, den man mit seinen Botschaften befüllt.

Viertens: So oft totgesagt, aber gerade bei Twitter hat sich in den vergangenen Monaten wirklich viel getan. Kreative Hashtags haben das Jahr geprägt – nicht nur um Quatsch zu verbreiten, sondern auch für Wichtiges (#wirsindmehr). Journalisten dokumentieren ihre Arbeit dort, kommunizieren über Rechercheergebnisse oder schaffen neue Formate, wie es beispielsweise Sophie Passmann häufig gelang.

Fünftens: Die Wertschätzung. Ja, klingt pathetisch, mir egal. Aber wie sich heute die Nominierungen in den sozialen Netzwerken verteilten – das war toll! Nominierte haben sich gefreut. Freunde von Nominierten haben Menschen entdeckt und sich darüber gefreut. Und wir haben uns gefreut, dass sich alle gefreut haben. So muss das sein. Und dafür gibt es die Goldenen Blogger.

Wir, Christiane, Daniel, Thomas und ich, sind sehr glücklich, dass wir auch in diesem Jahr mit comdirect, Daimler, Facebook, GoDaddy, Telefónica Deutschland und Xing wieder sechs Unternehmen von den Goldenen Bloggern begeistern konnten und so ermöglichen, dass wir am 28.1. gemeinsam im Basecamp die Sieger küren können.

Wenn du vor Ort sein möchtest, dann solltest du dir hier ein (kostenloses) Ticket besorgen. Ohne Ticket, keine Chance reinzukommen. Und bitte gib deins wieder frei, wenn du es doch nicht schaffst :)

Robert Seethaler – Ein ganzes Leben

Andreas Egger ist so etwas, was man vermutlich einen Kauz nennt. Redet nur das nötigste, wirkt auf seine Art unnahbar. Und hat dann aber doch ein großes Herz. Wenn du das Buch „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler schon gelesen hast – es erschien bereits 2014 – dann kennst du Andreas Egger bereits. Er ist die Hauptfigur in diesem wunderbaren kleinen Buch. Es erzählt die Geschichte dieses Mannes, der in einem Dorf in den Bergen aufwächst, später Hilfsarbeiten leistet, miterlebt, wie die Elektrizität ins Dorf Einzug hält, bei der Entstehung der ersten Bergbahnen mitwirkt, liebt, trauert, in den Krieg zieht, die Gefangenschaft überlebt und die Nachkriegszeit in eben diesem Dorf miterlebt. Fremdenführer wird. Und am Ende in seiner Wohnung aus dem Leben geht. Das Buch ist so lesenswert, weil Robert Seethaler so wunderbar klar formuliert, ohne große Umschweife fast dokumentiert, aber dennoch so viel Atmosphäre mitliefert.
Eine Textstelle habe ich mir markiert:

„Wie alle Menschen hatte auch er während seines Lebens Vorstellungen und Träume in sich getragen. Manches davon hate er sich selbst erfüllt, manches war ihm geschenkt worden. Vieles war unerreichbar geblieben oder war ihm, kaum erreicht, wieder aus den Händen gerissen worden. Aber er war immer noch da. Und wenn er in den Tagen nach der Schneeschmelze morgens über die taunase Wiese vor seiner Hütte ging und sich auf einen der verstreuten Flachfelsen legte, in seinem Rücken den kühlen Stein un dim Gesicht die ersten warmen Sonnenstrahlen, dann hatte er das Gefühl, dass vieles doch gar nicht so schlecht gelaufen war.“

Warum ich mir das markiert habe? Weil wir doch alle dazu neigen, unzufrieden durchs Leben zu gehen, weil wir uns Ziele gesteckt haben, die gar nicht zu erreichen waren oder weil wir – ganz banal – die letzte Mail im Büro dann doch nicht mehr geschrieben, sondern auf den nächsten Morgen verschoben haben. 
Eigentlich braucht es gar nicht so viel für ein erfülltes Leben. Lass dich in den letzten Tagen vor der Weihnachtspause nicht allzu sehr stressen.

Hier könnt ihr das Buch kaufen (Affiliate-Link)

(Text stammt mal wieder aus meinem Newsletter)

Stimme weg – was hilft?

Letzte Woche war ich bei Bayerischen Rundfunk und durfte dort ein bisschen was zum Thema „Newsletter“ erzählen. Doch als ich morgens aufwachte und nach ziemlichen Halsschmerzen in der Nacht meine Stimme testete, war da: nix. Zweieinhalb Stunden hatte ich Zeit und fragte das Internet nach guten Tipps:

Und weil das Internet manchmal auch ein gutes ist, bekam ich welche. Die besten habe ich euch hier mal die besten Tipps zusammengestellt.

1. Ingwertee trinken und Lieder summen.

Meine Umsetzung: Da ich im Hotel unterwegs war, gab es dort kein Ingwer. Aber Zitrone! Also habe ich zum Frühstück heiße Zitrone getrunken und fühlte mich gleich ein bisschen besser.

2. Zwischendrin Trinkpausen machen und dafür Fragen zulassen
Quelle: Maren Kaspers

Meine Abwandlung: Trinkpausen habe ich gemacht, allein weil irgendwann doch die Stimme wegkippte. Fragen kamen dann trotzdem erst am Schluss. Aber das Publikum hat gewartet, bis ich fertig getrunken habe.

3. Gelo Revoice aus der Apotheke besorgen

Meine Umsetzung: Hab ich 1:1 so gemacht und hat in den ersten zehn Minuten auch gut geholfen.

4. Salbei-Tee und vorher am besten nicht sprechen

Meine Umsetzung: Ignoriert.

5. Wodka trinken

Meine Umsetzung: ignoriert. Mit leichtem Bedauern. Aber hielt ich für morgens um 9 Uhr nicht umsetzbar.

6. Mikro und ab ins Bett

Meine Umsetzung: Mikro gab es nicht. Und mein Bett war ein Zug, der mich nach Düsseldorf gefahren hat.

7. Gar nicht reden

Meine Umsetzung: War leider zu kurzfristig, aber wäre was, was ich gerne mal probieren würde. Aber das bedarf dann nochmal einer anderen Vorbereitung.

8. Gebärdensprache lernen

Meine Umsetzung: Zu kurzfristig. Und bedeutet ja auch nicht, dass die anderen mich dann verstehen!

Bonusrunde: Emeukal, Laxvox und auch Thymiantee hat vielen von meinen Twitterfreunden bereits geholfen.

PS: Die Stimme ist mittlerweile wieder da, nun wütet ein Husten. Bin gespannt, was ihr da für Tipps habt :)

Was man von Elisabeth Strunkmann lernen kann

Neulich beim Kunden. Wir reden über Newsletter und wie persönlich die Ansprache im Newsletter in Zukunft sein soll. Plötzlich fällt dieser Name. Elisabeth Strunkmann. Entweder sagst du jetzt: Wer? Oder du sagst: Ja, klar, die schreibt mir auch immer! Elisabeth Strunkmann ist nämlich die Absenderin der Mails, die wöchentlich in das Postfach von DriveNow-Kunden purzeln. Vielleicht liegt es am Namen, vielleicht liegt es an ihrer herzlichen Art, vielleicht aber einfach auch nur an DriveNow – Elisabeth Strunkmann kannten lustigerweise aber alle in der Runde.

Gar nicht mal so schlecht oder? Denn wenn man herauszufinden versucht, wer das eigentlich ist, dann findet man zwar einen Twitter-Account, der im April 2014 entstanden ist und auch einen Facebook-Account. Aktivitäten gibt es in diesen Accounts aber seit Jahren nicht mehr. Und auch die Anfrage bei der Pressestelle lichtete den Nebel um Frau Strunkmann nicht:

Elisabeth Strunkmann ist unsere Newsletter-Fee bei DriveNow. Sie hat blaue Augen, blonde Haare und ihr Sternzeichen ist Löwe. Ihre Hobbies sind Yoga, Klettern und Kino. Elisabeths Lieblingsauto ist der MINI Cabrio.

Und am Ende ist es völlig egal, ob es eine Elisabeth Strunkmann wirklich gibt oder ob das nur der Name der Persona ist, die DriveNow entwickelt hat, um möglichst gute Newsletter an Kunden
herauszuschicken. Wichtig ist doch vor allem, dass sich Kunden den Namen merken, dass sie eine persönliche Beziehung zu Frau Strunkmann und der Marke DriveNow aufbauen. Und das scheint ja ganz gut zu funktionieren.

(Dieser Text war Teil meines Newsletters, den du hier abonnieren kannst.)