Quotenscheiß

< motzmode > Und dann auch noch der Dreck mit der Quote für deutsche Popmusik im Radio. Mannmannmann. Aber eigentlich kann mir das ja egal sein. Wann hör ich schon noch Radio? Früher in Berlin, da hat das ja noch Spaß gemacht. Der Sonntag ging nicht ohne Radio 1 ab 16 Uhr. Die Show Royale war ja fast Pflicht. Gerne hörte ich auch am Abend noch ein bisschen Fritz, wie oft konnte ich vorm Schlafen gehen noch ein bisschen über die lustigen Anrufer lachen. Besonders gern Herrn Kuttner.

Aber sollen sie halt machen. Ist ja schlimm, dass sie selbst nicht daran glauben, dass sich gute ihre Musik bei den Hörern ganz von allein durchsetzt. Wie wär’s eigentlich auch noch mit einer Quote fürs Internet? Oder Lebensmittel? Keinen französischen Senf mehr, es sei denn er wurde in Deutschland hergestellt. Keine Burger mehr, keinen Mozzarella. Kann doch nicht sein, dass immer weniger Menschen Sauerkraut und Schweinebraten essen. Da muss man doch was tun!

Hach

Das muss ja nochmal gesagt werden. Und gezeigt. Wenn man’s schon nicht hören kann.

Nick Cave – Nature Boy
so sexy.

Schönschönschön

Da hat die Frau Roche doch recht: Das Lucky-Jim-Album ist definitiv eines der besten dieses Jahres. Hörbefehl!

Kante – wo die flüsse singen

Das Beste von heute

Nach einem Samstagnachmittag Eins Live fühlt sich der Kopf ganz matschig an. Seltsam zugedröhnt, nur eine Flucht hilft. Später, zurück in der Wohnung, erst keine Musik und dann wieder diese klare, fast dunkle Stimme im Ohr. Sie breitet sich aus, schafft diese Vertrautheit, ich werde ruhiger. Jetzt ist wieder alles gut.

Robert Smith

Vorhin das erste Mal das neue Cure-Video gesehen und eine seltsame Reportage zum Entstehen des Albums. Ein lachender Robert Smith. Lange überlegte ich, zu welchem Zeitpunkt ich diesen düsteren Herren zuletzt habe lachen sehen. Bei den ganzen alten Aufnahmen dachte ich darüber nach, wie der Herr Smith das eigentlich mit seinen Haaren hält. Früher, bei ‚Why can’t I be you‘ trug er sie kurz. Und wild. Jetzt sind sie lang, voller Haarspray, wild zurecht gezupft und schwarz wie eh und je. Ob der Mann auch dann so rumläuft, wenn er mit seinen Neffen und Nichten spielt und ihnen aufträgt, mal ein paar Bilder für sein neues Album zu malen? Oder ob er in seiner Heimat schnoddrig mit Jeans, Turnschuhe und Zopf über die Straßen schlurft, auf in den Supermarkt, die Milch ist alle, und was sollen die Kleinen sonst morgen früh zum Frühstück essen.

Dachte sie und machte sich, in Jeans und ohne Zopf auf, für die Verpflegung der nächsten Tage zu sorgen. Denn was soll die Kleine morgen früh verspeisen.

Collage

Die große Frage, mit was man sich während 1:39 h die Zeit vertreiben soll. Lesen? Nicht in diesem Buch – ich will abschalten! Nicht die schon längst ausgelesene Frauenzeitschrift.

Nein. Eine neue Zeitung musste her, diesmal für die Wochenzeitung entschieden, schon lange nicht mehr drin gelesen. Und dann: Allein im Zugabteil, Großraum, ganz für mich, der Platz mit dem Bahnprogramm ausgestattet, ich lesend, Ruhe. Wo seid ihr, ihr plärrenden Kinder? Mir fehlen diese Hintergrundgeräusche fast.

Die Durchsage: „Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt durch den Taunus und Westerwald“ – sie befremdet, vermittelt mir das Gefühl, dass ich nicht lesen kann, bei diesem Angebot im Zugkino, was an mir vorbeirauscht, ins schöne Abendlicht. Dann doch irgendwie lesend die Fahrt meisternd, nur kurz gestört von der Schaffnerin, die mich dennoch um meine Bahncard bittet.

Irgendwann, im Feuilleton angekommen, Musik raus, hören. Bei Nada Surf dann doch aus dem Fenster schauen, I wanna know, what it’s like on the inside of love. Ja, jetzt gerade, das wäre schön. Irgendwann Keane, irgendwie doch ein bisschen zu sehr Travis, so happy klingend. Dann, doch nicht. Ach.
Aussteigen, Treppen herunter mit Morrisseys This is not America, no honey, this is not America, it’s this f***ing town. Wie gern wäre ich jetzt in einer anderen Bahn, S-Bahn, U-Bahn, egal, Hauptsache diese andere Stadt.
Fünf Minuten bis zur nächsten Straßenbahn, Straßenbahn rein, mit Blumfelds Jugend von heute. Wie sie die Straßen lang gehn, ja hier auch, aber auch Berufsjugendliche unterwegs. Na, dann herzlichen Glückwunsch, noch ein ganz kleines Stück, Jungs. Schon einmal Schlüssel suchen, aufschließen, im Briefkasten Post von der Bank: Lust auf einen Kredit? Nein, muss nicht. Alles egal. Die Treppen hinauf, trotz Gepäck. Wenn du mit deiner Kraft am Ende bist, singt er mir zu, noch nicht, aber müde, für heute. Deshalb warten Warten auf den Neuen Morgen.

The Cure

Neues Album – auf dem Weg zum Zahnarzt gehört. Gut. Genau das Richtige im Moment. Danke.

Embrace – Come back to what you know