Über Wochenende

Warum läuten in manchen Landstrichen die Kirchturmglocken schon um acht, wenn der Gottesdienst doch erst um 10 beginnt? Warum schlafen Kinder nur bis höchstens acht? Und warum habe ich gestern das erste Mal seit Jahren wieder einmal auf einer Schaukel gesessen und Uno gespielt? Überhaupt: Uno. Es gab da eine Zeit, in der wir das ständig gespielt haben. Und am Ende des Abends meist völlig betrunken waren. Aber auch wenn mich das Spiel immer an diese Gelage erinnert, erzählen darf man das den Kindern ja nicht.

Wenn das Ignorieren doch so einfach wäre.

TV-Filmvorschau (29) als Podcast

Der sechste Podcast mit der TV-Filmvorschau mit der Woche vom 29. Juli bis 4. August. Viel Spaß beim Hören!

[audio:http://franziskript.podspot.de/files/franziskript6.mp3]

Als Download (8,9 MB)

Link zum Jack-Arnold-Ohrensessel 

Franziska empfiehlt:

Montag, 31. Juli, 20.40 Uhr: „Elling“ (Arte)
Den hab ich auch schon tausendmal empfohlen. Guter Film.

Montag, 31. Juli, 22.15 Uhr: „Nathalie“ (ZDF)
Frau engagiert Edelhure, um ihren Mann zu verführen und ihr dann davon zu erzählen. Hab ihn nicht gesehen. Vielleicht was für Liebhaber von Gérard Depardieu.

Dienstag, 1. August, 22.45 Uhr: „Liebeskind“ (ZDF)
Eine 17-Jährige versucht, wieder ein Verhältnis zu ihrem Vater aufzubauen. Film aus der „Gefühlsecht“-Reihe. Oft eine gute Wahl.

Mittwoch, 2. August, 22.40 Uhr: „Die Nacht singt ihre Lieder“ (Arte)
Frank Giering. Verfilmtes Theaterstück.

Mittwoch, 2. August, 23.15 Uhr: „Die Spielwütigen“ (ZDF)
Ziemlich gute Doku über Schauspieler, die an der Schauspielschule angenommen werden wollen.

Donnerstag, 3. August, 22.45 Uhr: „Sugar Orange“ (Das Erste)
Nette Dreiecksgeschichte mit Coming-of-Age-Problematik.

Der Popkulturjunkie empfiehlt:

Samstag, 29. Juli, 12 Uhr: „Stargate“ (RTL II)
Science-Fiction-Hit von Roland Emmerich. Ich bleibe dabei: Der Film ist toll, die anschließende Serie scheiße.

Samstag, 29. Juli, 15 Uhr: „Willkommen in Wellville“ (Tele 5)
Kleines bizarres Meisterwerk. Siehe vergangene Woche.

Sonntag, 30. Juli, 3.35 Uhr: „Tarantula“ (Das Vierte)
Jack-Arnold-Grusel-Knaller von 1955.

Sonntag, 30. Juli, 17.50 Uhr: „Kampfstern Galactica“ (Das Vierte)
Sehenswerter Science-Fiction-Film von 1978, der weitere Filme und Serien auslöste.

Sonntag, 30. Juli, 22 Uhr: „Der Adler – Die Spur des Verbrechens: Codename: Sisyphus“ (ZDF)
Auftakt einer dänischen Krimireihe, die dort zum absoluten Superhit avancierte.

Montag, 31. Juli, 20.15 Uhr: „Durchgeknallt – Girl, Interrupted“ (Sat.1)
Grandioser Irrenhaus-Film mit Winona Ryder und Angelina Jolie, die einen Oscar bekam.

Dienstag, 1. August, 23.45 Uhr: „Das Haus am Meer“ (NDR Fernsehen)
Kleiner, sehr trauriger Film mit Kevin Kline als todkrankem Mann, der mit seinem Sohn ein Haus am Meer baut.

Mittwoch, 2. August, 22.05 Uhr: „Tatort: Das Böse“ (mdr Fernsehen)
Der „Tatort der Woche“ mit Andrea Sawatzki, Jörg Schüttauf und einem grandiosen Ulrich Tukur.

Donnerstag, 3. August, 20.15 Uhr: „The Gingerbread Man“ (Tele 5)
Kenneth Branagh als Rechtsanwalt in einem Robert-Altman-Thriller.

Donnerstag, 3. August, 21 Uhr: „African Queen“ (NDR Fernsehen)
Absoluter Klassiker mit Katharine Hepburn und Humphrey Bogart in den Rollen ihres Lebens.

Buch: Thommie Bayer – Die gefährliche Frau

Wenn ich dazu sage, dass ich dieses Buch heute im Schwimmbad in einem Rutsch (Also schon mit Unterbrechungen, die ich zum Schwimmen nutzte!) durchgelesen habe, sagt es vielleicht viel aus. Dieses Buch liest sich wirklich wunderbar weg und ich würde es als Urlaubslektüre empfehlen.

Es geht um eine Frau, die die Treue von Ehemännern testet. Ehefrauen engagieren sie, zahlen 1000 Euro, und wenn sie es schafft, mit ihnen ins Bett zu gehen, dann bekommt sie für die Videoaufzeichnung des Geschlechtsakts weitere 1000 Euro überwiesen. Natürlich muss sie dann einen Mann verführen, in den sie sich verliebt. Und natürlich ist das dann alles gar nicht mehr so einfach. Die Geschichte ist wirklich nicht besonders einfallsreich und man ahnt irgendwann wie sie enden wird. Das bewahrheitet sich dann auch und doch gibt es glücklicherweise ganz am Ende noch eine überraschende Wendung, die die Geschichte aufwertet. Ich will nicht zuviel verraten, deshalb nur soviel: Glücklicherweise erklärt und entschuldigt die Wendung doch viel. Denn Klischees werden nicht ausgelassen, bei diesem Sommerbuch.

Wieso ich sowas gerade lese? Weil ich ein paar Tage frei habe. Weil ich im Schwimmbad war und andere Lektüre dann nicht geht. Weil ich vor mehr als 12 Jahren irgendwann mal ein Buch von Thommie Bayer in den Händen hielt, dann auch andere von ihm gelesen habe. Und weil ich bei meinem letzten Besuch in der Heimat mal wieder in der Buchhandlung war und mich dieses Buch an Damals erinnerte. Es ist wirklich nicht sooo schlecht.

Freibäder im Test: Allwetterbad

Preis: 3,20 Euro

Schwimmmöglichkeiten: Im großen Freiluftbecken gar nicht. Einzige Möglichkeit: Man nutzt das überdachte, allerdings an den Seiten offene 50-m-Schwimmbecken. Und da kann man fröhlich seine Bahnen ziehen.

Liegemöglichkeiten: Eine große Wiese, die allerdings bei meinem Erscheinen gegen halb zwei bereits sehr, sehr voll war. Als ich dann einen Platz gefunden hatte und vom Abkühlen wiederkam, war gerade eine sehr unfreundliche und hässliche Frau dabei, ungefähr 30 cm von mir entfernt, ihr Lager mit ihren drei Kindern aufzuschlagen. Meinen Hinweis „Hier liege aber ich“ erwiderte sie mit einem „Hier ist doch genug Platz“. Ich packte dann meine Sachen und legte mich woanders hin. Blöde Kuh, die.

Verpflegung: Ich glaube, ein Freibad ohne Pommesbude gibt’s gar nicht. Hier sorgt Mama Gitta für das leibliche Wohl. Die Schlange war lang, ob das für die Qualität der Pommes spricht, weiß ich nicht, da ich sie nicht gegessen habe. Und sie hat ja auch ein Monopol.

Fazit: War auszuhalten, wenn man sich nicht weiter vom Geräuschpegel stören lässt. Man sollte mal ein Freibad bauen, in dem keine Kinder, keine nervigen Omas und keine pubertierenden Jugendlichen gibt!

Spartipp des Tages

Nein, nicht „Mehr Geld mit BILD“ sondern „Mehr Geld mit Franzi“:
Anstatt Parmaschinken tut’s nämlich auch mal Pfefferkernschinken.

Jetzt verstehe ich dieses Gefühl, morgens ins Fitnessstudio zu gehen. Allein unter Muckimännern. EinsLive dudelt vor sich hin, zwischendurch hört man das Stöhnen der Typen, die sich im Gewichtestemmen übertreffen.

Buch: Ronald Reng – Fremdgänger

Ein Buch, welches mir von einer Buchhändlerin empfohlen wurde, muss nicht immer ein schlechtes sein. Die Chance, dass es mittelmäßig ist, ist aber durchaus hoch. Tja, und dieses hier war mittelmäßig. Es war nicht so schlecht, dass ich es beiseite gelegt habe, aber es war zumindest so schlecht, dass ich mehrfach hoffte, dass die Seiten ein wenig schneller davonfliegen könnten.

Es geht um einen 33-jährigen Mann, der als Investmentbanker in London arbeitet. Er hangelt sich von Beziehung zu Beziehung, die alle nach dem gleichen Schema ablaufen. Erst ein bisschen Verliebtsein, dann Routine und irgendwann erledigen sie sich von selbst. Er hat keine Lust auf das Schlussmachen, er hofft, dass ihn die jeweilige Freundin einfach schnell verlässt. Die Trennung selbst auszulösen, ist zu müßig, da hat er weder Zeit noch Lust zu. Und dann lernt er Larissa kennen, bei einem Job in der Ukraine. Warum er sie so toll findet, wird nur angedeutet, es scheint ihr Alter zu sein (21), ihre Reife und ihr Anderssein: Sie spielt Klarinette, lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Wohnung, sie ist Ukrainerin.

Doch dieses Buch hat viele Schwächen. Mit keiner der Hauptpersonen kann man sich identifizieren. Dieses Investmentbankerleben wird angedeutet, es gibt auch Konflikte, beispielsweise weil er irgendwann nur noch bis 20 Uhr in der Bank bleibt, sie haben auch Konsequenzen, aber trotzdem bleiben sie am Rande des Geschehens. Durch diese beiden Handlungsstränge, das Private und das Berufliche im Leben der Hauptfigur, verliert sich Reng in Oberflächlichkeiten, die das Buch zu einem belanglosen machen.
Lustigerweise lobt der Saarländische Rundfunk auf dem Cover das Buch mit den Worten „Ronald Reng beweist eine nahezu geniale Beobachtungsgabe“. Sechs setzen, lieber Saarländische Rundfunk, meiner Meinung nach ist es genau das, was Reng fehlt.

Herrlich, diese Gespräche mit dem Büdchenbesitzer, die mit einem „Guten Schluck“ enden.

Über Nix tun

Und natürlich ging „Nix tun“ nicht. Hab ja schließlich Besuch und der wollte heute mal die Klimaanlagen in den öffentlichen Verkaufsräumen der Innenstadt testen. Ergebnis: Funktionieren ganz hervorragend. Überall sehr angenehm, arg kalt war es nur in einem Geschäft. Welches es war, daran kann ich mich nicht erinnern. Im Zweifel war es ein Schuhgeschäft. Die Ausbeute: Kein einziges Paar Schuhe, obwohl mir ein Paar Sandalen durchaus gefallen haben. Die Besucherin, die mir familiär sehr nahe steht, meinte allerdings, dass die gar nicht mehr gehen. Deshalb nur Unterwäsche gekauft. Und nein: keine Fotos.