Scotty ist tot.
Und die dazu wirklich beste Zeile hat meiner Meinung nach die Tagesschau gemacht: Scotty im Alter von 85 Jahren „raufgebeamt“.
Und die dazu wirklich beste Zeile hat meiner Meinung nach die Tagesschau gemacht: Scotty im Alter von 85 Jahren „raufgebeamt“.
Es ist schon seltsam, wie sehr die vorbeifahrenden Autofahrer auf das lokale Wissen einer am Straßenrand Wartenden vertrauen. Zuerst der Barleber See, dann die Tankstelle gestern. Heute war es dann der Weg nach Wolmirstedt. Ungefähr wusste ich den Weg, doch als die beiden bemerkten, dass die herkömmliche Straße dorthin gesperrt sei, musste ich wiederum passen. Vielleicht sollte ich mir ein Schild umhängen. „Bitte nichts fragen, habe eh keine Ahnung“. Oder beim nächsten Mal einfach mit „Nix verstehen“ antworten. Hat ja eh den selben Effekt.
„Wissen Sie, wo hier eine Tankstelle ist?“, frage sie aus ihrem Auto heraus. „Keine Ahnung“, antwortete ich, „Ich weiß lediglich, dass auf dieser Hauptstraße durch den Ort keine ist.“ Alles war gesagt, dachte ich. Bis diese Frau folgendes erwiderte: „Ja, aber was sollen wir denn jetzt machen?“
Und dann war heute der erste Tag, an dem keiner beim ansässigen Fleisch- und Wurstwarenhandel anstand.
„Ich will nicht mehr“, sagt er. Die Antwort darauf ist wahrlich schwer.
Potter lesen. Erst auf Seite 124.
(Natürlich war das Buch gestern um halb elf in meinem kleinen Heimatörtchen bereits ausverkauft. Aber die nächstgelegene Stadt war um einiges besser bestückt. Hinter mir erstand dann ein Mann um die 40 ebenfalls ein Exemplar. Er sah nicht so aus, als ob er Vater ist.)
Und dann ist da immer wieder diese unendliche Stille. Drückend lastet sie auf allen. Worte bleiben unausgesprochen. Was soll man auch sagen. Man ist da. Einfach nur anwesend. Er redet kaum noch. Es strengt an, wie so vieles in diesen Tagen. Dünn ist er geworden, zu dünn würde meine Oma sagen, wenn sie sich darum noch sorgen könnte. Doch die, die hat andere Sorgen. Dinge wie die frisch gewaschenen Socken beschäftigen sie, die richtige Länge ihrer Oberteile. Oder der Sitz ihrer Dritten. ‚Das könnt ihr nicht verstehen‘, sagt sie immer, wenn wir ihr zureden, dass sie gut gekleidet und der Termin mit dem Zahnarzt bereits gemacht ist. Kleine Sorgen sind für sie große, denn letztere hat sie nicht mehr.
Ungläubig schauten meine Eltern, als ich ihnen die Zeitung zeigte, in der der Name meines Weblogs stand. „Und warum steht das da drin?“, fragte die Mutter ungläubig. „Schwer zu sagen“, meinte ich.
Marco stammt aus einfachen Verhältnissen und will Profiboxer werden. Dafür tut er alles. Er hat die Schule geschmissen und einen Job als Fensterputzer angenommen, nur um möglichst oft zu trainieren. Auf seine Eltern wirkt dieser Wunsch befremdlich. Sie haben genug mit den eigenen Problemen zu tun. Andererseits wird Marco immer wieder in die Rolle des Familienoberhauptes gedrängt. Dann, wenn er seinen Vater von den nächtlichen Kneipentouren abholen muss. Oder wenn seine Schwester und Mutter wieder einmal vor den Schlägen des betrunkenen Vaters flüchten. Dann kommt die Chance, auf die er so lange gewartet hat: Gerd Hermsbach, eine zwielichte lokale Größe, gibt ihm Geld für eine eigene Wohnung und sorgt dafür, dass er sich ganz auf das Training konzentrieren kann.
„Elefantenherz“ ist – trotz des Box-Themas – ein schöner kleiner Film. Daniel Brühl hat zwar wieder vor allem einen betroffenen Hundeblick, trotzdem nahm ich ihm die Rolle des boxenden Jünglings ab. Auch wenn er angezogen – sprich außerhalb des Rings – arg schmächtig wirkte. Macht aber nix, war schön.
Ja, das wäre sie gewesen, die beste Überschrift zu der Entdeckung heute morgen. Mein Löffel war weg, ich hatte ihn in der Küche liegengelassen. Nur dass mit dem Altenheim stimmt leider nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen.