Buch: Alexander Osang – Königstorkinder

Juhuu! Urlaub! Und schon das erste Buch durch. (Ok, ich habe ein bisschen geschummelt und das Buch vom letzten Wochenende einfach nur fertig gelesen.)

Darum geht’s: Andreas Hermann ist Ossi, arbeitsloser Journalist und arbeitet in einer Beschäftigungsagentur. Die Agentur dokumentiert den Weinbau in Berlin und tritt als Schauspielgruppe in Altenheimen auf. Nebenbei räumt Hermann Wohnungen aus und findet dabei das Tagebuch eines verstorbenen Professors. Andreas Hermann lernt Ulrike kennen, aus München, verheiratet, eine Tochter, die in einer Werbeagentur arbeitet und mit Mann und Au-pair-Mädchen im anderen Berlin wohnt. Sie verlieben sich, teilen Bett und Gedanken und finden dann doch nicht so recht zueinander. Aus unterschiedlichen Gründen.

Isses gut? Geht so. Hat sich zwar schnell weggelesen, aber Osang kann besser schreiben, auch in Romanform. Zuviele Geschichten in der Geschichte, zu bemüht.

Florenz

Ich weiß gar nicht warum, aber Italien und ich, wir hatten bisher nie so ein großes Ding. Als ich elf oder zwölf war und wir ganz frisch im Westen angekommen waren, wollten meine Eltern ihren Traum umsetzen: einmal im Mittelmeer baden. Also fuhren wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit wenig Geld gen Süden, wir waren insgesamt nicht besonders lange unterwegs, aber wir badeten im Meer. Mein zweites Mal Italien war dann während meines Studiums, als ich mit einer Freundin nach Venedig reiste. Zum einen weil es Venedig war, zum anderen weil wir einen Freund aus unserer Au-pair-Zeit besuchten, der ganz in der Nähe wohnte. Das war eigentlich ganz schön, trotzdem hat es mich seitdem nicht mehr hierher verschlagen. Obwohl auch Rom seit langem auf der Städtetrip-Liste steht.

Brücke

Nun hat es mich also nach Florenz verschlagen, die Stadt, die mich an Venedig, Wien und Prag erinnert. Venedig wegen des Flusses, dem Arno und dieser Brücke, der Ponte Vecchio (Obwohl, in der steckt sogar ein bisschen Dubai drin, wegen der ganzen Schmuckläden). Prag wegen der Hügel drumherum und des ganzen Grüns. Und Wien wegen der Bauten, der kleinen Cafés mit dem leckeren Gebäck. Wahrscheinlich wäre alles anders, wenn ich zuerst hier gewesen wäre, aber so ist es nun einmal.

Aussicht

Das Eis hingegen ist typisch Italien, das gab es woanders so noch nicht. Es gibt Waffeln mit Schokolade dran und Mandeln oder Waffeln mit Schokolade und bunten Zuckerstreuseln. Und die sensationelle Geschmacksrichtung: dunkle Schokolade. Es gibt Pizza, Pasta und ziemlich viel Fleisch, dazu nehme ich meistens einen gemischten Salat. Die Tomaten sind wunderschön rot und schmecken nach Sonne.

An jeder Hausecke stehen zumindest hier in der Altstadt fliegende Händler, die entweder billige Drucke von berühmten Gemälden, Sonnenbrillen oder Buchstabenwagons für Holzeisenbahnen verkaufen – 50 Cent das Stück. Meistens stehen sie dort aber nicht lange, weil von irgendwoher ein unifomierter Wachmann kommt, vor denen sie abhauen. An der nächsten Ecke schlagen sie dann aber wieder ihre Lädchen auf.

Duomo

Die Altstadt ist neben der ganzen Essensmöglichkeiten ist voll Shops exklusiver Marken und Historie. Der Dom, der von außen wirklich schön ist (von innen ein wenig unspektakulär trotz der imposanten Kuppel, die derzeit auch noch zwei riesige Risse hat), die Kirchen, zahlreiche Museen, der Piazza della Signoria (mit Judith und Holofernes!) und dann kurz vorm Arno die Uffizien. Nennt mich Banause, aber nachdem ich Paris bisher ohne einen Besuch im Louvre hinter mich gebracht habe, war das Wetter einfach zu schön, als mich in die Schlange zu stellen, um die alten Meister anzuschauen.

Taube

Über den Arno hinweg wollte ich unbedingt in die Boboli-Gärten (auch wegen der Grünflächen und der Aussicht auf eine kleine Rast). Keiner der Reiseführer, die wir dabei haben, lag übrigens mit dem Eintrittspreis richtig: schlappe zehn Euro kostete es und – ich weiß nicht, ob es am Ende der Saison lag – leider wurde ich ein bisschen enttäuscht. Die schönsten Wege schienen gerade abgesperrt zu sein, das Gras wilderte vor sich hin, die Grünflächen durften ohnehin nicht betreten werden, Moos verunstaltete den Neptunbrunnen, wenigstens gab es am Ende dann doch noch den von uns liebevoll getauften „Pimmelmann auf Schildkröte“ (Im wahren Leben ist das Hofzwerg Cosimo I.)zu sehen, der im Reiseführer groß angekündigt, doch erstmal nicht aufzufinden war.

Cosimo I.

Wer wie ich derzeit aufgrund einer Verletzung ein bisschen fußlahm ist, kann sicherlich auch eine Busfahrt mit „Open Tours“ wagen – funktioniert nach dem Prinzip Hop-on-hop-off heißt aber anders, wobei es das Original auch gibt. Bei Open Tours erzählt Beatrice etwas von „ihrem“ Florenz – und auch das ist extrem wienerisch – in einem etwas altertümlichen Deutsch. Zum Beispiel wird Kutschfahrten in amouröser Begleitung gesprochen, aufregende Küsse werden unter dem Baum der Liebenden ausgetauscht, hach, man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt.

Armor

Vermutlich hört ihr es raus: Florenz ist ganz schön, aber vielleicht nicht so richtig meins. Ich bin auf die nächsten Stops gespannt.

Mehr Fotos gucken?

Franzis Früchtchen (2)

Als die gute Bekannte (zwei Kinder!) mir vor ein paar Wochen erzählte, dass sich mein Leben in der Öffentlichkeit nun bald verändern würde, lächelte ich sie noch ungläubig an. „Als Schwangere gehörst du der Allgemeinheit“, sagte sie. Auch jede Menge Tipps, gut gemeinte Ratschläge zu Dingen, über die man sonst nur im Zwiegespräch mit einer guten Freundin bespricht.

Mittlerweile weiß ich, was sie meinte. Ich habe seit meinem „Coming Out“ jede Menge Tipps bekommen. Dass ich jede Woche zweimal Fisch, am besten Seefisch essen soll – wegen der Omega-3-Fettsäuren, die das Kind schlau machen, wusste ich schon, dass ich aber in der Kantine beäugt werde, was denn da auf meinem Teller so rumfliegt, hätte ich nicht gedacht. „Du isst zuviel Fleisch, oder?“, wurde ich gefragt, was mich wunderte, bin ich seit Wochen doch eigentlich auf dem Gemüsetrip. „Nimm ruhig noch, du isst jetzt ja für zwei“, geht ja in Fachkreisen sicherlich auch gerne und immer.

Die wirklich guten Ratschläge sind die, die von den Müttern und Vätern kommen. Sie mussten da alle schon einmal durch und halten sich mit oben genannten Sprüchen dezent zurück. Stattdessen gibt es Empfehlungen. Zu Klinik, Hebamme, Kinderwagenparadiesen und Klamottenläden. Fleißig schreibe ich auf meiner noch imaginären Liste mit, an was ich wann zu denken habe.

Was es bedeutet, in den Besitz der Gesellschaft übergegangen zu sein, erfuhr ich dann in der vergangenen Woche. Die warnenden Worte „Dir werden wildfremde Menschen auf den Bauch fassen wollen“ meiner Bekannten im Ohr, passierte das für mich Unfassbare. Obwohl noch nichts zu sehen ist, hat mir der erste auf den Bauch gefasst. Überlege mir jetzt eine Taktik, solchen Annäherungsversuchen (Im Herzen bin ich Nordlicht!) in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Gut gemeinte Ratschläge nehme ich gerne entgegen.

Egmond aan Zee

Leuchtturm

Während die Menschen an der Nordseeküste gerne ihre Ferien in Dänemark verbringen, die Menschen aus Berlin und Umland an die Ostsee düsen, verbringt der Rheinländer gerne Zeit an der niederländischen Nordseeküste. Und nach sechs Jahren (Oh Gott, schon????) Rheinland wurde es so langsam auch mal Zeit, dass ich mir diese Nordsee hier mal genauer anschaue. Die Fahrt nach Egmond aan Zee war nicht besonders. Stockender Verkehr, Regen, und das in Kombination. So lange wie wir unterwegs waren, hätte ich auch an die ordentliche Nordseeküste fahren können.

Egmond aan Zee ist ein kleines Örtchen in der Nähe von Alkmaar, liegt direkt am Meer und ist glaube ich nur geschaffen, um dort Urlaub zu machen. Es gibt Ferienwohnungen, Ferienhäuser, ein paar Hotels, alle ausgerichtet, sehr viele Personen unterzubringen. Das ist ein bisschen gruselig, weil so massentouristisch, aber je länger ich hier bin, ahne ich, dass ich vermutlich in ein paar Jahren auch gerne in solche Orte fahren werde. Wegen des wunderbaren Strandes und der Kinderfreundlichkeit, und so.

Was ich allerdings auf keinen Fall tun werde: im „Zuiderduin“ übernachten. Ein Hotel aus den 80er Jahren, bei dem seit seiner Errichtung wohl nur das nötigste gemacht worden ist. Im Badezimmer waren die Wandfliesen neu gemacht, die am Fußboden allerdings nicht, im Zimmer roch es nicht besonders angenehm, die Scheiben waren den ganzen Tag von außen beschlagen, alles ein bisschen seltsam. 365 Zimmer fasst das Hotel, also Massentourismus pur, dafür aber mit Wellness-Center, großer Saunalandschaft und Schwimmbad. Und vermutlich dann doch alles nicht so schlimm, weil man im Sommer ohnehin den ganzen Tag draußen am Strand ist.

Decke

Am Sonntag dann noch im nahegelegenen Alkmaar gewesen und entdeckt, dass es einen Rudi-Carrell-Platz gibt. Aus dem Platz wurdedann aber ein Plätzchen oder eine Ecke oder so. Beim nächsten Mal muss ich an einem Samstag nach Alkmaar fahren. Zum Shoppen. Das scheint da nämlich gut zu gehen, wenn ich mir die kleinen Gassen da so anschaue.

Rudi-Carrell-Platz

Franzis Früchtchen (1)

Seit einigen Wochen bin ich nicht mehr allein. In mir entsteht gerade ein Menschlein. Wenn man mal ein bisschen genauer darüber nachdenkt, ist das eigentlich äußerst seltsam. Wenn ich das so schreibe, denke ich an die Tierwelt und Parasiten, aber nicht unbedingt an kleine Babys in kunterbunten Stramplern. Doch so hat es die Natur nun einmal vorgesehen: Aus ein paar Zellen wird ein Zellhaufen, irgendwann pulsiert etwas, was der Frauenarzt als Herz bezeichnet und ein paar Wochen später entdeckt man auf dem Ultraschall bereits die groben Umrisse eines menschlichen Wesens mit Kopf, Gliedmaßen, Gebiss, Wirbelsäule – selbst das Gehirn ist schon zu erkennen. Auch der eigene Körper verändert sich und damit meine ich nicht nur, dass seit einer Woche meine Hosen zu kneifen beginnen und ich am liebsten meine etwas weiter geschnittenen Kleider durch die Gegend trage. Ich habe mich in dieser Woche das erste Mal in Schwangerschaftsabteilungen von Modeketten herumgetrieben und bin mir noch nicht sicher, was ich in den kommenden Monaten tragen soll: Farben, die es bisher noch nie in meinen Kleiderschrank geschafft haben? Schnitte, die ich eigentlich verabscheue? Das wird wohl noch ein mittelgroßer K(r)ampf.

So langsam verändert sich also ein Leben. Ich bin plötzlich schneller müde, entwickle ein Angstverhältnis zum abendlichen Zähneputzen (Eyh, wer auch immer dafür zuständig ist: Ich dachte, das heißt „Morning sickness“!). Sowieso denke ich ständig darüber nach, ob auch wirklich alles gut ist, offenbar wüten da die Hormone sehr gepflegt. Außerdem schlafe ich schlecht und nicht durch (Ich hatte die Hoffnung, dass das erst später zu einem Problem werden würde). Kein Matjes mehr, kein Sushi, Mozzarella, Salami und Schinken sind tabu, was die Ernährung nicht unbedingt vereinfacht (Und was esse ich jetzt aufs Brot?). Glücklicherweise meldet sich der Körper regelmäßig und sagt, was er will.
Der große Urlaub war ohnehin nicht als Fernreise geplant, der Arbeitgeber ist informiert und das schlechte Gewissen meldet sich schon, doch bitte so langsam mal eine Todo-Liste anzulegen mit der Dinge, um die ich mich in den kommenden Monaten auf jeden Fall dringend kümmern muss. In welches Zimmer kommt bald was? Doch noch umziehen? Ist das Auto noch groß genug? Und was braucht so ein Menschlein eigentlich? Mit all diesen Fragen werde ich mich wohl mal auseinandersetzen müssen. Noch drücke ich mich ein wenig davor. Aber zum Glück dauert es ja auch eine Weile, bevor so ein Wesen komplett zusammengesetzt und fertig gewachsen ist.

FILM: 2012

Gestern abend war es soweit: Ich wurde mehr oder weniger gezwungen, das erste Mal in meinem Leben einen Roland-Emmerich-Film zu gucken („‚Oben‘ hab ich schon gesehen“, „‚Slum Dog Millionaire‘ will ich heute nicht“, „Die anderen sind mir zu gruselig“). Ich war mir zunächst nicht sicher: Also schaute ich in der Wikipedia nach und konnte danach sicher sagen: Ich hatte noch nie einen Roland-Emmerich-Film gesehen.

Roland Emmerich steht meiner Meinung nach für Filme mit überschaubarer Handlung, die sich eigentlich nur ausgedacht wird, um die Vielzahl an Spezialeffekten unterzubringen. Dazu noch ein bisschen Untergangsstimmung, Verschwörungstheorie, Pathos, Klischees, Nationalgefühl und eine Liebesgeschichte – fertig ist ein typischer Roland-Emmerich-Film.

And you know what? Ich wurde nicht enttäuscht. Denn 2012 war all das: überschaubare Handlung rund um das Weltuntergangsszenario aus dem Maya-Kalender, nach dem 2012 durch die Erdkrustenverschiebung die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr existieren wird. Zunächst gab es nur Risse im Boden, aber Emmerich sorgte dafür, dass aus den Rissen schnell Krater wurden, ganze Städte versanken, Autos und Flugzeuge durch Feuer, Lava und einstürzende Häuser manövriert wurden und am Ende riesige Wassermassen, Kreuzfahrtschiffe zum Umkippen brachten oder sich über die Riesengebirge der Welt warfen.

Ich erinnere mich noch daran, dass Roland Emmerich ein bisschen dafür gefeiert wurde, dass er in seinem Film einen schwarzen US-Präsidenten für das Jahr 2012 vorhersagte. Das war in der Tat so und Pathos und Nationalgefühl schlugen zu, als dieser sich dann nicht auf eine der Archen begab, sondern – interessanterweise genau wie der italienische Präsident – bei seinem Volk blieb und mit ihm unterging.

Am Ende ist dann natürlich alles wieder gut: Die Helden überleben gemeinsam mit den Insassen der Archen den Weltuntergang, haben ein paar Dinge aus der alten Welt herübergerettet (Neben Staatschefs auch Kunst, Literatur und zahlreiche Tiere). Und Roland Emmerich ist sich nicht zu schade dafür, am Ende noch eine weitere politische Botschaft (eine andere: Nur die Chinesen bekommen innerhalb weniger Monate ein paar hochleistungsfähige Archen gebaut) unterzubringen: Der afrikanische Kontinent liegt nun viel höher und ist sowieso derjenige, der von all dem Untergangsszenarien weitgehend verschont geblieben scheint. (Hätte man sich mal vorher mit dem Kontinent ein bisschen mehr beschäftigt, dann hätte man sich das ganze Archebauen und Massensterben schenken können.

Aber in Roland-Emmerich-Filmen geht es nicht um Logik, sondern um Unterhaltung. Und dieses Blog (Es gibt es wirklich!) von Charlie Frost finde ich sogar ganz witzig.

August #16

Mich hat heute morgen das Geständnis von der No-Angels-Nadja geschockt. Weil jemand so sorglos mit sich selbst, aber vor allem mit dem Leben anderer umgeht, so rücksichtslos. Und auch weil ich mir nicht sicher bin, ob sie dieses Geständnis wirklich aus vollem Herzen abgelegt oder nur weil die Angst vor zehn Jahren Haft sie dazu getrieben hat. Es macht mir Angst und ich hoffe, dass sie nur ein Einzelfall/Sonderfall ist.

Einen Teil des Vormittags mit der ARD-ZDF-Onlinestudie verbracht. Während in den vergangenen Jahren die Online-Nutzung am Abend stark gestiegen ist, steigt nun wieder die Mittags- und Nachmittagsnutzung. der Trend geht eindeutig zum Immer-Online-Sein.

Blumenkohl-Käse-Taler mit Nudeln, Tomatensoße und Salat. Erstaunlich lecker. Sowieso bin ich derzeit ein großer Fan von Blumenkohl.

Aufgeregt die Anke gelesen. Hach, Internetblogger, ihr könnt so toll sein.

Das erste Mal: Göttingen

Als Studienort kam Göttingen für mich nie in Frage. Aus einem einzigen Grund: zu klein. Und in der Tat ist Göttingen ein kleines Städtchen. Mit einer schönen Innenstadt, einer intakten, am Samstagnachmittag ist die Fußgängerzone voll. Klar, auch hier haben sich Ketten breitgemacht, aber es gibt eben schöne Cafés, die auch noch gut besucht sind, abseits der Hauptstraße eingesessene Geschäftsleute mit vollen Läden. Kopfsteinpflaster, Gassen, toll.

An vielen Häusern hängen Schilder mit den Namen von großen Denkern, Wissenschaftlern oder Staatsmännern. Letzteres ist mein Lieblingsschild. Herr Bunsen lebte übrigens auch in Göttingen (Chemiker).

Victoria

Den späten Nachmittag und Abend verbringe ich im Botanischen Garten, zumindest in der Nähe des Botanischen Gartens in einem kleinen Café. Es gibt es wohl noch nicht so lange, aber man kann draußen sitzen, es gibt zunächst Kuchen und später arabische Spezialitäten, liebevoll zubereitet und zwischendurch wandeln wir dann doch noch durch den Botanischen Garten. Ich kann mit Botanischen Gärten wenig anfangen, erfreue mich aber grundsätzlich an der Pflanzenvielfalt von überall her. In den Gewächshäusern entdecke ich Victoria, die Attraktion des Gartens, die dann am späten Abend sogar die Blüte öffnet. Große Attraktion, selbst um halb zehn abends ist das Gewächshaus richtig voll und die begeisterte Botanikerin erklärt der Touristenschar die Faszination der Victoria. 80 Kilo kann ein solches Blatt tragen. Und die Blüte blüht nur am Abend.

Victoria von unten

Ich kann verstehen, dass viele hier gerne studieren oder studierten. Für mich wär es aber trotzdem nichts gewesen.

Film: Hangover

Am Samstagabend durch die Düsseldorfer Altstadt gelaufen. Und mitgezählt: 20 Junggesellenabschiede getroffen, davon zwölf mit Jungs und acht mit Frauen. Ich weiß nicht, was schlimmer war. Eine Tag später dann „Hangover“ geschaut, geht ebenfalls um einen Junggesellenabschied, wenn auch ohne peinliche T-Shirts, dafür allem anderen Kram wie Drogen, Alkohol, Frauen und so. Leider verlieren die Jungs nicht nur ihre Erinnerungen an die Nacht, sondern auch den Bräutigam. Im Grunde sind sie die ganze Zeit damit beschäftigt, die Nacht zu rekonstruieren, weil sie so hoffen, den Bräutigam zu finden. Bis dahin wird man gut unterhalten mit schrägen Typen, einer schrägen Nacht, keine abgelutschten Gags. Echt ok, der Film.

Zu Besuch in Königswinter

Ein Ausflug sollte es sein, an diesem Samstag. Und die Entscheidung fiel auf Königswinter. Eine tolle Bergbahn, ein Berg mit einer Ruine oben drauf, eine traumhafte Aussicht, ein bisschen politischer Backround (der Blick auf den Petersberg) und dazu noch ein lauschig gelegendes Städtchen am Rhein. Eigentlich also perfekt für einen Samstagsausflug. Wenn da nicht ein wenig der Zahn der Zeit an dem Städtchen genagt hätte. Leer stehende Lokale, in der Fußgängerzone nur Imbißbuden, Ernsting Family und eine Eisdiele. An vielen der Billigläden hängen Schilder: zu Vermieten. Obwohl der Stadtkern eigentlich das Zeug dazu hätte, ganz lauschig zu sein. Fachwerk, sehr niedlich, wie gesagt, eigentlich.

Der Blick allerdings, von ganz oben, der war wirklich schön. Vielleicht wandelt sich Königswinter ja irgendwann auch wieder zu einem ordentlichen Pendant, da unten am Rhein.