FILM: Rosenstrasse
Ich bin verdammt froh, diesen Film nicht im Kino gesehen zu haben. Der Grund: Im Nachhinein habe ich mich über so viele Dinge geärgert. Warum musste Regisseurin Margarethe von Trotta unbedingt einen Film drehen, der in der heutigen Zeit und in der Geschichte spielt? Meiner Meinung nach ist der gesamte Gegenwartsteil völlig misslungen. Da erfahren wir, dass der Ruths Mann gestorben ist. Sie hält sich plötzlich an all die Rituale, die ihr ihre Religion vorschreibt, ist sogar gegen die Beziehung ihrer Tochter zu einem Nicht-Juden. Warum das so ist, erfahren wir. Warum sie aber dann doch zulässt, dass die beiden heiraten, bleibt unklar. Ebenfalls ist die Rolle der Hannah, Ruths Tochter, die von Maria Schrader gespielt wird, unausgegoren. Um zu erfahren, warum ihre Mutter die Vergangenheit ausblendet, fährt sie nach Berlin und trifft dort Lena Fischer, die Frau, die ihre Mutter 1943 aufgenommen hat. Innerlich zerrisssen zweifelt sie kurz an der Beziehung zu ihrem Freund, doch – oh Wunder – wenig später heiratet sie ihn dann doch. Einfach so. Ohne wenigstens noch einmal drüber nachgedacht zu haben. Und auch die Mutter lächelt nur kurz, gibt ihrer Tochter den Ring zurück und alle sind glücklich. Klar, musste man vielleicht nicht so genau ausbauen, aber warum man all diese Konflikte überhaupt erwähnte, ist unklar und nervt.
„Rosenstraße“ ist ein unausgegorener Film über ein außergewöhnliches Ereignis in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges. Schauen muss man ihn aber nicht.