4 Fragen

Macht man ja heutzutage so.

1) Was macht das Phänomen Blogs für Dich aus?
Ich habe vor drei Jahren mit dem Bloggen angefangen und seitdem ist diese Seite sowas wie ein Ventil für mich. Ich kann dort über Dinge schreiben, die mir gerade durch den Kopf gehen, ich kann mich – wie man im Journalistendeutsch so schön sagt – freischreiben, all das rauslassen, was anderswo keine Verwendung findet/finden kann/finden soll.
Ich muss nichts erklären, jeder Eintrag steht für sich und ich bin thematisch nicht festgelegt. Alles kann rausgeblasen werden, mal kurz, mal ausführlich, mal lustig, provozierend, alles.
Und dann sind da noch die Menschen hinter den Blogs, von denen ich einige kennenlernen durfte. Ich habe Leute getroffen, mit denen ich ohne Blog wohl nie ein Bier getrunken (oder andere Dinge getan hätte…). Immer wieder spannend, immer wieder überraschend und meistens auch eine Bereicherung.

2) Was ist das Spezielle an der deutschsprachigen Blogosphäre?
Da ich mich hauptsächlich in der deutschsprachigen Blogosphäre herumtreibe, kann ich wohl kaum sagen, was so speziell an ihr ist. Sie ist zuallererst einmal deutschsprachig. Hahaha.
Und ansonsten ist es so wie überall. Ein großer Sandkasten auf einem Spielplatz, ein paar große Kinder wollen bestimmen, wer die Förmchen bekommt, ein paar bockige Dreijährige rebellieren dann und wann und alle gemeinsam ärgern sich, wenn der sechsjährige Karl-Gustav von seinem reichen Papa ein tolles neues Förmchen bekommen hat, mit dem man schicke Autos bauen kann.
Aber wie gesagt, das ist nichts Spezielles. Diese Geschichten gibt es in jeder Firma/in jedem Freundeskreis/Sportverein oder jeder anderen Gruppe von Menschen.

3) Wie könnten Blogs zu einem Wirtschaftsfaktor werden?
Sagen wir es so: Ich glaube schon, dass man mit einem Blog Geld verdienen kann. Zumindest insofern, dass es einen oder zwei auch ernährt. Kommt halt auf das Projekt an. Aber ein Wirtschaftsfaktor, naja. Aber ich bin mir sicher, dass, wenn du die richtigen Menschen fragst, sie dir auch etwas von einer GANZ großen Story erzählen, die da entsteht.
Meinungsmacht, ja, vielleicht. Aber Wirtschaftsfaktor. Nein.

4) Ist Dein Blog für Dich beruflich relevant, und wenn ja, wie?
Nicht wirklich. Ich verdiene kein Geld damit, ich werde weder zu Kinobesuchen eingeladen, noch schicken mir Verlage kostenlos irgendwelche Zeitschriften. (Leider. ;))
Allerdings habe ich über das Bloggen jede Menge Dinge über das Internet, auch Technisches gelernt, was mir in meinem Beruf durchaus hilft. Und wenn man es so sieht: Durch das Bloggen verändert sich auch die Art des beruflichen Schreibens, zumindest beobachte ich das.
Und dann sind da auch noch die Ideen, die ich manchmal ins Blog schieße und ich dann später merke, Mensch, da könntest du doch auch mal was schreiben. Dann ist dieses Blog sowas wie ein Notizbuch.

TV-Filmvorschau (23)

Nein, keine Pause während der WM. Es ist zwar schwer, in diesen Zeiten, ein paar Film-Highlights aus den TV-Zeitschriften zu fischen, aber es gelingt. Hier also die 23. TV-Filmvorschau mit der Woche vom 17. bis 23. Juni.

Samstag, 17.6., 14.30 Uhr: „Flipper“ (rbb Fernsehen)
Kindheits-Klassiker! Da kann man vielleicht sogar die Partie Portugal-Iran ausfallen lassen, oder?

Sonntag, 18.6., 20.15 Uhr: „Sonnenallee“ (Sat.1)
Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Film empfehlen soll. Dieser ganze Ostalgie-Scheiß ist ja schon sehr nervend gewesen. Lag aber daran, dass all das, was danach kam, so nervig war. Aber hey, damals, als Sonnenallee in die Kinos kam, da war das nett, allein wegen Detlev Buck. Deshalb also! Alternativprogramm ist Frankreich gegen Südkorea. Entscheidet selbst.

Sonntag, 18.6., 23.15 Uhr: Swimming Pool (Das Erste)
Diesen Thriller über eine Krimiautorin, die sich in das Ferienhaus ihres Verlegers zurückzieht, um einen neuen Roman zu schreiben und dort auf die 20-jährige Julie trifft, wollte ich eigentlich schon lange mal gesehen haben. Am Sonntag gibt’s die Chance. Falls es interessiert: Der Mann meines Herzens fand den langweilig, wies aber auf hübsch anzusehende Oben-ohne-Szenen hin!

Montag, 19.6., 22 Uhr: „One Hour Photo – Ich beobachte dich“ (ZDF)
Ich wollte den ja nicht empfehlen, aber auf diesen Film machte mich der Mann meines Herzens aufmerksam: Sehenswert, sagt er, auch oder besonders wegen Robin Williams, den ich ja wiederum nicht so mag. Er muss es wissen. Ist Konkurrenz zu der zweiten Halbzeit von Spanien gegen Tunesien.

Mittwoch, 21.6., 20.15 Uhr: „Stürmische Liebe – Swept Away“ (ProSieben)
Oh, der riesige Kackfilm von Guy Ritchie mit Madonna. Den müsste man eigentlich auch mal sehen. Ist Konkurrenz zu den beiden letzten Gruppenspielen der Gruppe C (ich sag nur Niederlande gegen Argentinien).

Mittwoch, 21.6., 23.15 Uhr: „Bowling for Columbine“ (WDR Fernsehen)
Die Michael-Moore-Doku muss man gesehen haben.

Donnerstag, 22.6., 22.45 Uhr: Nachbarinnen (Das Erste)
Der lief im vergangenen Sommer ganz kurz mal im Kino und da wollte ich ihn schon sehen. Eine Polin arbeitet in einer Kneipe und glaubt, in einem Gerangel, ihren Wirt getötet zu haben. Deshalb flieht sie zu ihrer Nachbarin, einer einsamen Paketbotin, die sich immer mehr zu der Unbekannten hingezogen fühlt. Kleine Geschichte, aber die Vorschau war irgendwie interessant. Mit den tollen Dagmar Manzel und Jörg Schüttauf.

Über das Verlassen

Kleine Quizfrage: Wenn Mann und Frau nach langer Ehe auseinandergehen, weil er ne andere hat, wer verlässt dann wohl wen?

Wenn Ihr wie ich denkt, dass dann wohl er sie verlassen haben muss, dann liegt ihr leider falsch. Zumindest wenn man BILD glaubt:

bild-fischer.jpg

Und auch wenn man den gesamten Text liest, erhält man den Eindruck, dass alles am ehesten auf die Überschrift „Die Fischers trennen sich“ herausgelaufen wäre. Schließlich wünscht sie, Renate (45), ihrem Noch-Ehemann auch alles Gute.

Erst wenn man googelt und auch einen Artikel bei der „Rheinischen Post“ landet, erfährt man, wie diese Zeile wohl zustande gekommen sein könnte, ohne BILD Boshaftigkeit vorwerfen zu wollen: „Ich habe ihn geliebt und viel von ihm gelernt, aber so ist es jetzt – man muss wissen, wenn man gehen muss“, hat Renate Fischer gegenüber der Münchener Abendzeitung gesagt.

Kann natürlich auch sein, dass die Chefredaktion nur die Nachricht von der Trennung erhalten hat und diese Zeile dann doch aus reiner Willkür bzw. zeilentechnischem Kalkül entstanden ist. Aber der Zeitung mangelnde Recherche vorzuwerfen, wäre vermessen und auch einfach. Außerdem machen das eh all die anderen.

Die Floskel des Tages

Dreimal gelesen, dreimal geärgert:

„Die Börse ist keine Einbahnstraße“

Bin ich eigentlich die einzige, die seit Tagen „nicht genügend Zugriffsrechte“ hat, um Bud Naked zu lesen?

2:0


Nur falls ihr euch wundert, warum die Engländer dann doch noch gewonnen haben: Das neue T-Shirt ist Schuld!

Doofe Fussballfans

Vorhin im Hauptbahnhof. Da ich meine Monatskarte vergessen hatte, musste ich ein Einzelticket lösen. Den Automaten blockieren allerdings zwei Typen, Mitte 20, im Deutschland-Trikot (Super, oder? So generiert man Fußballcontent). Ich muss wohl sehr ungeduldig geschaut haben, zumindest lässt der eine mich vor. Er brabbelt irgendwas vor sich hin, ich entnehme den Wortfetzen nur, dass er wohl nicht so richtig weiß, was er drücken soll. Ich ziehe mein Ticket und bin freundlich.

„Was brauchst du denn für ein Ticket?“, frage ich ihn und wundere mich, dass ich ihn duze. Als ich mich nämlich im gleichen Moment umdrehe, sehe ich, dass er wohl eher Ende 40 ist. Scheiß drauf, ich duz halt jeden. „Kurzstrecke“, antwortet er mir. Ich schaue kurz auf den Plan, drücke die richtige Nummer, er schaut verdutzt und bedankt sich kurz. Aus der Ferne höre ich dann noch seinen Freund sagen „Jetzt musstest du dir von ner Frau helfen lassen.“ Ist ja wohl klar, dass ich von nun an nur noch alten Männern das richtige Ticket besorge. Und alten Damen meinen Platz anbiete.

Mädchencontent

Ist ja wohl klar, dass ich doch noch einen Nachtrag zum gestrigen Italien-Ghana-Spiel liefern muss, falls es euch nicht eh schon aufgefallen ist: Der Totti hat ne neue Frisur (das dürfte nicht nur den Mädchen aufgefallen sein) und sieht jetzt eher scheiße aus (Das schon!).

Die gute Nachricht

WM-Draussengucklocation im Test

Heute: Die Minolbar.
Wo? Im Hafen. Wupperstraße. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine umgebaute Tankstelle.

Wie kann ich Fußball gucken? Super. Auf dem ehemaligen Gelände der Zapfsäulen ist – sogar überdacht – ein großer Fernseher aufgebaut. Davor stehen viele viele Bänke mit Holztischen.

Was gibt’s außer Fußball? Allerlei Getränke wie Bier und so. Zu Essen kann man Pizza aus der „Pizzeria Am Medienhafen“ bestellen. Zumindest seit heute, wie die Bedienung kundtat.

Wie war die Stimmung so? Gar nicht so schlecht. Ein paar Italien-Fans, der Großteil sympathisierte mit Ghana, war jedoch am Ende arg enttäuscht ob der vielen vergebenen Chancen.

Fazit: Kann man gut hingehen. Kleiner Tipp für die Frauen: Beim nächsten Mal nen Pulli mitnehmen, gegen Abend wird’s halt doch ein bisschen frisch.